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Sättigung

Absolute und relative Sauerstoffkonzentration (Sättigung)

Gemäß der Tabelle könnte man im Wasser mittels Luftzugabe bei einer Temperatur von 15° C max ca. 10 mg/l Sauerstoff im Wasser lösen. Dies entspräche einer Konzentration von 100%.

Erstes Beispiel

Wäre bei 15°C nur ca. 5 mg/l Sauerstoff gelöst, würden wir von einer relativen Sauerstoffkonzentration (Sättigung) von 50% sprechen, da die 5 mg/l nur 50% von der absolut zu erreichenden Menge (ca. 10mg/l bei 15°C) sind. Das Wasser ist sozusagen "halb voll mit Sauerstoff", "halb gesättigt".

Zweites Beispiel

Bleiben wir bei den 5 mg/l bei 15°C (50 % Sättigung). Wir füllen diese Wasserprobe in eine saubere Flasche, verschrauben ohne Lufteinschluss und ohne Sauerstoff produzierende oder zehrende Inhalte. Die Flasche stellen wir in den Kühlschrank und lassen das Wasser auf 5° C abkühlen.

Bei einer erneuten Messung würden wir feststellen, dass immer noch 5 mg/l Sauerstoff vorhanden sind. Bei 5° C ließen sich aber ca. 12 mg/l Sauerstoff lösen. Die relative Sauerstoffkonzentration wäre jetzt bei ca. 42 %, obwohl sich am tatsächlichen Sauerstoffgehalt, der absoluten Sauerstoffkonzentration von 5mg/l nichts verändert hat.

Drittes Beispiel

Nehmen wir eine Wasserprobe bei 15°C mit einer Konzentration von 9mg/l. Sie wird wieder in eine saubere Glasflasche gefüllt.

Nun erwärmen wir diese Wasserprobe auf 25°C. Bekanntlich kann das Wasser bei dieser Temperatur nur 8,1 mg/l Sauerstoff aufnehmen. Die Sättigung erreicht einen Wert von 111%. Man spricht nun von einer Sauerstoffübersättigung. 

Wer genau hin sieht oder wer die Temperatur noch weiter erhöht, wird in der Flasche ganz kleine Blasen erkennen, die ausperlen.

Gasblasenkrankheit

Solange eine Übersättigung, auch mit anderen Gasen als mit Sauerstoff, nur gering ist, ist das für den Fisch nicht weiter tragisch. Liegt jedoch eine gravierende Gasübersättigung vor, so dass auch im Blut und in den anderen Körperflüssigkeiten der Fische kleine Blasen ausperlen, dann wird es für den Fisch sehr gefährlich. Es kommt zur so genannten Gasblasenkrankheit.

 

Konzentration vs. Sättigung

Hieraus wird ersichtlich, dass es im praktischen Umgang immer sinnvoll ist, von der Sauerstoffkonzentration (angegeben in mg/l) zu sprechen und nicht von der Sättigung (angegeben in %).

Solange keine gravierende Übersättigung eintritt, die zur Gasblasenkrankheit führt, interessiert es die Fische nicht, wie viel Prozent Sättigung das Wasser hat. Sie spüren nur, wie viel mg/l im Wasser wirklich gelöst sind.

Die Geschwindigkeit, wie schnell der Sauerstoff durch die Kiemenlamellen ins Blut diffundiert, richtet sich ausschließlich nach dem Konzentrationsunterschied des Sauerstoffs im Blut bzw. im Wasser. Da das Blut überhaupt nicht mit Luft in Berührung kommt, interessiert die Sättigung den Fisch nicht im Geringsten.

Anders sieht die Sache beim Koihalter aus. Dieser möchte die Vorgänge rund um den Sauerstoff und dessen Eintrag ins Wasser richtig verstehen. Aus diesem Grunde kommt er nicht um das Verständnis der Sättigung herum.

 

Fragen, Hinweise, Ratschläge und Wünsche werden in diesem Forenthema diskutiert,

 
 
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