Hallo Moni,
erstmal herzlich willkommen hier im Forum.
O² ist ein ganz wichtiger Faktor im Teich.
In der HP ist folgender Beitrag hinterlegt, den lese dir mal in aller Ruhe durch.
Gruß Lothar
Zitat:
Sauerstoff, der wichtige Faktor
Entscheidend für die erfolgreiche Haltung von Koi sind adäquate Lebensbedingungen. Ein wichtiger Faktor ist der Sauerstoffgehalt im Wasser. Karpfen und Koi sind nicht so anspruchsvoll wie Forellen, aber niedrige Sauerstoffwerte sind zu vermeiden. Schon unter 6 mg/l wird die Sauerstoffaufnahme eingeschränkt, weil der Sauerstoff im Wasser nicht mehr ausreicht, um in die Kiemen zu dringen. Bei 4 mg/l entstehen deutliche Anzeichen von Sauerstoffmangel ( Unruhe und Nahrungsverweigerung ). Unter 3 mg/l gehen die Koi zur Notatmung an die Oberfläche.
Je höher der PH-Wert des Wassers (entsprechend wenig CO² ....), desto empfindlicher reagieren Fische auf niedrigere O²-Gehalte. In einem Teich mit PH 8,5 - 9 sollten 6 mg/l als unterste Grenze gesetzt werden. Was darunter liegt macht den Koi gewaltige Probleme
Da Koi im Ruhestoffwechsel schon 50 % ihrer Energie für die Atmung benötigen, sind Sauerstoffunterversorgungen in den Teichen eine häufige Ursache für schlechtes Wachstum, Schädigungen und eine erhöhte Anfälligkeit gegenüber Belastungen und Krankheitserregern. Solche Defizite bleiben häufig verborgen und werden erst später Ursache für kranke Koi.
Was heißt das für unseren Koiteich?
Das Szenario mit dem Sauerstoffmangel bleibt uns praktisch verborgen. Nach vielen Stunden Sonnenschein braucht man Nachmittags um 16 Uhr den Sauerstoffgehalt nicht zu prüfen. Da liegt man nahe der Sättigungsgrenze oder sogar darüber. Die Photosynthese produziert bei Sonnenschein ausreichend Sauerstoff,.
Aber nun kommt man Abends von der Arbeit nach Hause und genießt den Feierabend am Teich. (Zu der Fütterung im Allgemeinen werde ich an anderer Stelle speziell darüber schreiben)
Die Koi sind wie immer hungrig und werden ausgiebig gefüttert, bis man bei Einbruch der Dunkelheit zu Bett geht. Nun beginnt das tägliche Szenario oder besser gesagt das nächtliche. Koi verbrauchen für die Nahrungsaufnahme viel Energie und damit auch Sauerstoff. Die Ausscheidungen nach reichlicher Fütterung, absterbende Wasserorganismen, Futterreste und natürlich auch der nun voll belastete Filter verbrauchen viel Sauerstoff und es wird verstärkt Kohlendioxyd gebildet. Also genau zu dem Zeitpunkt, wo die Sonneneinstrahlung nicht vorhanden ist, besteht der größte Sauerstoffbedarf im Teich. Verstärkt tritt dieses im August auf, weil hohe Wassertemperaturen einher gehen mit den abnehmenden Tageslängen und damit verbundener Verringerung der lichtabhängigen Sauerstoffbildung durch Algen und Verlängerung der Zehrungsvorgänge in den Nachtstunden. Zudem schränken hohe Temperaturen die Löslichkeit des Sauerstoffes im Wasser und den Eintrag aus der Luft ein.
Der Tag/Nachtwechsel von Sauerstoff, Kohlendioxyd und PH-Wert erfordern eine enorme Anpassungsleistung der Koi. Durch den Abbau von organischen Stoffen reichern sich auch Stickstoffverbindungen im Wasser an, von denen insbesondere die PH-abhängigen Verbindungen Ammonium/Ammoniak und Nitrit /salpetrige Säure die Koi belasten und schädigen können.
In unseren Systemen kommen noch viele andere Faktoren dazu, die wir berücksichtigen müssen. Zum Beispiel Arbeiten am Filter oder Behandlungen des Teiches wegen Parasiten. Da wird das System unter Umständen stark belastet.
Achtung bei Gewitterlagen !
Gewitterlagen im Sommer beeinflussen das O² Regime im Teich manchmal erheblich. In kürzester Zeit kann dem Teich noch mal 20 - 40 % Sauerstoff entzogen werden.
Diese nächtliche Sauerstoffunterversorgung kann man morgens um 7 schon nicht mehr an den Koi erkennen. Meine Erfahrung ist aber, daß die Koi bei guten Wasserwerten, morgens schon aktiver sind.
Wie kann man den Sauerstoffgehalt messen und wann sollte man messen?
Sichere Messergebnisse bekommt man mit guten Tröpfchentests ( Ich habe mit dem Test von Dupla gute Erfahrungen gemacht ). Das ist, besonders bei richtigen Messreihen, mühselig aber es geht durchaus so.
Elektronische Meßgeräte mit Sonden (z. B. IKS) sind viel teurer, aber man kann jederzeit die Meßwerte ablesen. Wichtige Erkenntnisse bekommt man, wenn eine Stunde vor Sonnenaufgang der Sauerstoffgehalt gemessen wird. Wenn was im Argen liegt wird es da sichtbar gemacht. Einige Stunden später sind schon wieder Werte über 6 - 7 mg/l erreicht.
Was müssen wir tun, um den Sauerstoffhaushalt im Teich in guten Bereichen zu halten?
Wir müssen belüften. Das wird bei den meisten mit Membranpumpen durchgeführt. Diese pumpen normale Luft (Sauerstoffgehalt um die 21 %) mittels Ausströmer in das Wasser. Dabei wird Sauerstoff im Wasser gebunden und auch andere Gase ausgetrieben. Gut bewährt haben sich dafür die Hiblow Membranpumpen. Die haben eine sehr lange Lebensdauer, sind sehr leise und verbrauchen auch nur wenig Strom. Eine Hiblow 40 ist ausreichend für 10 - 30 cbm Wasser, je nach Besatz und anderen Faktoren. Auch mit Venturis kann man effektiv Sauerstoff eintragen. Nachts ist es von Vorteil, wenn zusätzlich noch mehr Sauerstoff eingetragen wird.
Also darf man bei warmen Nächten nicht auch noch den Wasserfall ausschalten oder ähnliches.
Sauerstoffkonzentratoren (SK)
Seit einigen Jahren wird von Fachleuten empfohlen, reinen Sauerstoff in den Teich einzubringen.
Die normale Atemluft hat 21 % Sauerstoffgehalt, die aus dem SK über 90 %.
Das Problem ist nun, wie man den produzierten Sauerstoff im Wasser bindet.
Ich experimentiere seit dem Jahr 2000 damit herum, und habe nun eine recht wirtschaftliche Lösung gebastelt. Inzwischen halte ich in meiner 60 cbm Koianlage immer 90 - 100 % Sauerstoffsättigung ( also immer über 8 mg/l ).
Der SK läuft 60 - 90 Minuten am Tag, und die Wasserpumpe zum einmischen 4 - 7 Stunden. Der Energieverbrauch dafür beträgt ca. 1,2 Kilowatt Strom am Tag.
Nach vielen Versuchen bin ich bei einer Reaktorglocke im Filter gelandet. Dort im Filter schwimmt eine 180 Liter Wassertonne wie ein Gasometer. Per Zeitschaltuhr wird der SK mehrmals am Tag angesteuert um diese Glocke mit Sauerstoff zu füllen. Sobald der O²-Wert unter 95 % sinkt, steuert die IKS Anlage die Wasserpumpe an, damit unter der Glocke O² eingemischt wird.
Durch die Strömung im Filter wird das mit Sauerstoff angesättigte Wasser im System verteilt.
Durch dieses einbringen von fast reinem Sauerstoff treibt man weniger CO² aus, als mit normaler Belüftung. Mehr CO² im Wasser reduziert zwangsläufig den PH-Wert.
Mit normaler Belüftung hatte ich jahrelang PH 7,8 - 8,2, nun mit dem SK 7 - 7,2.
Sauerstoffsättigung im Verhältnis zur Temperatur
10°C 11mg = 100%
15°C 9,7mg= 100%
20°C 8,8mg= 100%
25°C 8,1mg= 100%
Daran kann man erkennen, wie schwierig es wird, bei sommerlichen Temperaturen die angestrebten 8 mg/l im System zu gewährleisten. Warmes Wasser kann nicht soviel O² tragen.
In vielen Fällen beginnt dann im Sommer nach der üppigen Abendfütterung, und der damit verbundenen zusätzlichen Belastung, nachts dann der O² Mangel.
25 Grad Wassertemperatur, PH 8,5 und nur mäßige Belüftung mit normaler Luft.
Dann sind schon 80 % gleich 6,5 mg/l die unterste Grenze, die wir unseren Koi bieten sollten.