riwerndrei hat geschrieben:
Hallo Wolfgang,
hatte ja Kampai Futter mal verfüttert, so überschwänglich wie die Schilderungen waren, "das Teichwasser kocht wenn Kampai
gefüttert wird" usw. konnte ich nicht feststellen.
Stammt auch nicht von mir . Laß die Fische drei Tage hungern und sie werden auf dem Gartenweg hinter Dir herlaufen, wenn Du Futter in der Hand hälst. Ist wie schon beschrieben auch ein "Jein-Kriterium".Im Gegensatz zu allen anderem Koi Futter, war z.B. Kampai gewöhnungsbedürftig leicht

ich dachte immer 1 kg Kampai ist soviel wie 1 Kg Hikari etc !!
Wärst Du bitte so nett, mir und bestimmt auch anderen Interessenten, den "Unterschied" zwischen Kampai und Chikara zu
erläutern.
Warum soll ich Chikara verfüttern ?
1 Dies ist ein speziell für Koi optimiertes Futter . Jede Tierart hat andere Bedürfnisse, da die Inhaltsstoffe einer Maus doch von denen einer Alge stark abweichen, nehmen Sie für Ihre Koi kein Katzenfutter. Auch innerhalb einer Gattung gibt es Unterschiede : so ist eine Forelle ein sogenannter carnivorer Fresser , der Koi ein omnivorer, die Nahrungsgrundlagen sind zwar ähnlich, aber nicht gleich. Methionin, eine essentielle Aminosäure , ist die Grundlage für verschiedene Hormone ( Schwefeldonator ), erhält Ihr Koi Soja und damit zu wenig Methionin, so hat dieser Fisch ein Hormonproblem . Das mag verdeutlichen welche Wichtigkeit ein exakt abgestimmtes Nahrungsprofil hat.
2 Ziffer 1 spielt auch bei der Verdaulichkeit eine große Rolle. Verdaulichkeit heißt schlicht und einfach was nicht wieder hinten rauskommt, wird in den Körper eingebaut. Aber das was hinten rauskommt haben Sie umsonst bezahlt, verunreinigt Ihr Wasser und verschlechtert den Lebensraum der Fische. Verdaulichkeit richtet sich aber danach wie genau das Futter auf das Nahrungsprofil des Koi ausgerichtet ist ( Liebig´sche Faßtheorie).
3 Weil es ein ausgewogenes Verhältnis an Eiweiß/Fett und Kohlehydrate hat. Natürlich ließe sich über die Erhöhung des Eiweißanteil ein noch schnellerer Zuwachs erreichen, aber damit steigt auch stark die Ammonium/Ammoniak – Ausscheidung und damit die Gefahr der Kiemenverätzung durch salpetrige Säure. Im übrigen ein nicht abgestimmter hoher Eiweißanteil birgt zusätzlich das Risiko der Verfettung.
4 Weil keine sogenannten Futterfüller verwendet werde wie Federmehl, Blutmehl, Soja usw. Es handelt sich um Fischmehl, Fischöl und für den Kohlehydratanteil Weizen etc. . Es wurden also Zutaten verwendet, die auf Grund ihrer Herkunft schon „Koi-ähnlich“ sind. Kein Fett was die Frittenbude entsorgt hat.
5 Weil frische nicht genmanipulierte Zutaten verwendet werden. Nehmen Sie das Futter und riechen daran. Es ist wie beim Romadur, je älter – was ja kein Qualitätsmerkmal ist – desto mehr stinkt er. Und alle Zutaten wurden schonend verarbeitet.
6 Weil auch für die Farbzellen entsprechende Zusätze enthalten sind, so dass Ihr Koi auch in der Lage ist seine Farbe aufzubauen und zu stabilisieren, ohne , dass weiß gelb wird.
7 Weil das Futter nur sinnvolle Zusätze enthält, bei denen wissenschaftlich eine Wirkung nachgewiesen wurde. Deshalb keine seltenen Erden, Knoblauch usw.
8 Weil das Futter bis zu 3 Stunden schwimmt und nicht irgendwo verschwindet um dann vor sich hin zu gammeln .
9 Weil durch die hohe Verdaulichkeit mehr Fisch erzeugt wird, bei weniger Ausscheidungen, womit sich ein sehr gutes Preis/Leistungsverhältnis ergibt.
10 Weil dieses Futter lange haltbar ist ( geringe Feuchtigkeit). Trotzdem sollten Sie keine Tonnen bevorraten.
Du wolltest den Unterschied wissen zwischen Kampai und Chikara:ich kann natürlich nur von dem Kampai ausgehen, wie es vor meinem Ausstieg war. Damals wurde schon versucht meine Kontrolle zu umgehen um nach meinem Dafürhalten ungeeignetere Zutaten zu nehmen, die allerdings kostengünstiger waren.
So wurde ohne mein Wissen die Eiweißkomponente verändert - und nicht zum Besseren !! - was dann der Grund für
meinen Ausstieg war, da ich nach solchen Maßnahmen nicht mehr für das Produkt garantieren konnte. Angeblich
soll das wieder geändert worden sein. Ob es tatsächlich so ist, weiß ich nicht.
der Hauptunterschied ist , daß Kampai ein All-in-one sein soll, was nach meiner Ansicht absoluter Unsinn ist.
So wurde Vieles hineingestopft, was langfristig keinen Sinn macht. Bestes Beispiel Beta Glucan -> hier tritt eine Art Gewöhnung ein, so daß eigentlich höher dosiert werden müßte, was aber nicht geschieht.
Chikara ist ein Futterkonzept. Es basiert auf dem Chikara Basic, daß für Sonderfälle Chikara Immun, Chikara Color modifiziert wurde. Alle Arten sind vollwertige Futterarten, die alles abdecken und nur für die Sonderfälle wurden entsprechende Zusätze beigefügt. Der wesentliche Vorteil : günstigeres Basisfutter für das ganze Jahr, ergänzt durch Futter auf gleicher Basis mit zweckbedingten Zusätzen. Keine Umgewöhnung der Koi, da die Grundsubstanz immer gleich ist.
im Einzelenen ergeben sich folgende Unterschiede
Kampai ////// Chikara
Eiweiß ????wahrsch. 30 % Fischmehl ?? ////// 32 % weißes Fischmehl aus Dänemark Premiumqualität
Fett Fischöl welches ?? ////// Lachsöl/Leinöl
Binder pro-bind ///// Bentonit, Weizenkleie
Algen normal ///// Bio, da normale Algen oft Schwermetallrückstände
Getreide Mais,Maismehl, Maiskleber ///// kein Mais, wegen Gentechnik, keine Erbsen,keinSoja
Sojamehl
Farbstoffe Lucantin, Carophyll etc ////// Farbstoffe soweit möglich nat. Herkunft Tagetes z.B
Sonstiges ????? ////// wesentliche Substanzen Zertifikat,siehe Fotos in der Bildergalerie
Herstellungskosten 1 /////// 2,3 ( auf Grund hochwertiger Zutaten doppelt so teuer)
übernimmt die Formatierung nicht, deshalb die dämlichen Striche ///
Ich kann natürlich hier nicht beide Herstellungsrezepte gegenüber stellen, aber das sind mE. die wesentlichen Unterschiede.
Vorallem Mais, Soja und pro Bind sind nach meiner Ansicht wenig gut geeignet. So hat Soja eine wesentlich schlechtere Verdaulichkeit, hat zu wenig Methionin ( Schwefeldonator für wichtige Körpersubstanzen) und hemmt die Aufnahme von Tryptophan ( ähnlicher Effekt wie das Eisen im Spinat, das als Eisenoxalat nicht aufgenommen werden kann) usw, usw.
Gruß Wolfgang