Hallo Klaus,
Klaus hat geschrieben:
Hi Hardy,
was darf / soll / muß denn überhaupt mit Teflon abgedichtet werden ?
Qillt Teflonband bei Wasser auf und dichtet somit ähnlich wie Hanf oder Klingersil ??
Oder ist das Zeugs nur als Gleit / Trennmittel im Gewinde anzusehen ?
Wenn es nicht quillt ist es als Dichtung in metrischen Gewinden die fest gegen einen Flansch/Anschlag/Dichtfläche gedreht werden ungeeignet.
hier erstmal etwas zu deinem letzten Absatz, Rohrgewinde sind ansich immer trapezförmig/konischverlaufend.
Teflon quilt nicht so auf wie Hanf, im Gegenteil, unter Druckeinwirkung, welche ja auch schon zu geringen Teil beim einschrauben von mit Teflonabgedichteten Rohrfittingen passiert, da fängt Teflon an zu fließen, wird also dünner, nicht dicker.
Das mit dem abdichten von Gewinden, bzw. verschiedenartigen Fittingen, Materialien, Dichtmitteln/Werkstoffen,
das kann man nicht unbedingt pauschalisieren. Wird jetzt etwas länger

Ist eine Verschraubung vorhanden, welche flachdichtend ist, also auch eine flache Dichtung bei dieser Verschraubung beiliegt, dann wird nur diese Flachdichtung benutzt, kein zusätzliches Teflon oder Hanf auf das Gewinde aufgebracht, auf welches die Mutter der Verschraubung läuft. Um eine Leichtgängigkeit dieser Mutter zu erreichen, da kann/sollte dann bei einer Metallverschraubung Fermitkit auf das Gewinde und an den "erhabenen" Rand gestrichen werden, an welchen die Mutter läuft.
Ist eine Metallverschraubung vorhanden (zB. aus Messing oder verzinktem Eisen), welche eine konische Formgebung in ihren Berührungspunkten hat, dann "sollte" diese metallischdichtend sein, es bedarf hier dann auch nur etwas Fermit auf dem erhabenen Buchsenrand, auf/an welchem die Mutter läuft, das/die Gewinde der Mutter und dem Konus natürlich auch.
Ist eine Metallverschraubung vorhanden, welche auch konisch ist, aber der "spitze" Teil ist aus Kupfer, dann "sollte" auch diese Verschraubung metallisch dichtend sein, aber hier kommt dann schon eine kleine Feinheit, betreff "sollte" dicht sein.
Bei einer kupfernen "spitzen" Verschraubung, da lege ich immer einen Hanf/Kitfaden, von der spitzen Seite ausgehend vor den Buchsenrand, hinter welchem die Mutter läuft. Buchsenrand und Gewinde natürlich auch mit etwas Installationsfermit bestreichen.
Bei PVC-Verschraubungen, da ist ansich ja auch immer eine O-Ring-Dichtung vorhanden, ist so dann auch flachdichtend.
Hier kann dann der Buchsenrand, hinter welchem die Mutter läuft und auch das Gewinde mit Haushaltsvaseline oder auch mit
Silikonfett bestrichen werden. Beides ist Harz und Säurefrei und greift werder PVC, noch O-Ringdichtung an.
Sollen jetzt Rohraussengewinde abgedichtet werden, welche in irgendeine Muffe eingeschraubt werden, da ist dann auch noch einiges zu beachten.
Handelt es sich um ein Kunstoffaußengewinde, dann würde ich es immer sehr stramm mit Teflon umwickeln/eindichten.
Das zu umwickelnde Gewinde sollte trocken und staubfrei sein, sonnst könnte es passieren, das sich das Teflon beim einschrauben nach hinten hin "abdreht". Kunstoffrohr und Teflon ist eine sehr gute Kombination für Säureführende Leitungen.
Auch in Dampfbereichen und höheren Temperaturbereichen von Kondensattleitungen ist eine Teflonabdichtung nicht falsch.
Für das abdichten von Metallgewinde, welche auch noch "leichte" Bewegungen unterliegen, da würde ich immer die klassische Hanf/Kitabdichtung nehmen, da sie dauerhaft dichter ist. Eine Teflonabdichtung mag keine Bewegung, auch ein nachträgliches korrigieren (zurückdrehen) mag eine Teflonabdichtung überhaupt nicht.
Handelt es sich bei den abzudichtenden Rohrenden/Fittingen um Messing/verchromtesMessing, dann ist auch noch das Rohraußengewinde/Fittingaußengewinde vor ab besonders zu behandeln.
Diese Außengewinde müßen aufgeraut werden, geht sehr gut mit einem Metallsägeblatt, alte Haudegen dürfen auch eine Wapu nehmen

Sinn und Zweck dieses Aufrauen ist, das sich Hanf oder Teflon nicht nach hinten hin abdrehen
Das obige beschriebene AUFRAUEN von glatten Außengewinden ist sehr wichtig, das beherschen/machen sehr oft noch nicht einmal Menschen, welche den Beruf vom Rohrverlegen erlernt haben.
Da habe ich schon zu genüge hinter Fremdfirmen hinterherarbeiten/laufen müßen

Zum umwikeln der Rohr/Fittingaußengewinde noch etwas wichtiges:
Egal ob jetzt mit Teflon oder Hanf gearbeitet wird, die Wikelrichtung ist auch sehr wichtig.
Wir schauen jetzt von vorne axial auf das Rohrende, dann wird immer im Uhrzeigersinn rechts herum Teflon/Hanf auf das Gewinde aufgebracht. Man arbeitet vorne anfangend nach hinten zum Gewindeende hin.
Ansich sind "fast" nur Rechtsgewinde in wasserführenden Bereichen vorhanden, andere Gewindebereiche darf ein Laie nicht anfassen.
OK, eine Ausnahe mit einem "Teillinksgewinde" im Wasserführenden Bereich nenne ich noch:
Das Manometerabsperrventil, dessen Spanmutter/Muffe hat Linksgewinde, ist aber eine flachdichtende Sache,
im Spannmuttermuffenbereich, da wird eine flachdichtende Kupferdichtung eingesetzt.
Das sollte erst mal reichen
Gruß Hardy