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LotharGehlhaar - Teichbauforum

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 Betreff des Beitrags: Keimreduzierung durch Ozon?
BeitragVerfasst: Di 04.Jun 2013 13:47 
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Zitat aus Klaus Thema zu UVC und Energie sparen

El Schnorro hat geschrieben:
bei der Betrachtung wäre aber auch wichtig, ob ebenfalls Ozon im Einsatz ist. Selbiges ist ebenfalls geeignet den Keimdruck und eine Verfärbung des Wassers zu reduzieren.

Gruß,
Christian


Hallo Christian,

ich glaube nicht, daß Du mit Ozon eine Keimreduzierung zustande bringst.

Hier ein paar Auschnitte aus meinem Artikel :

2. Entkeimung

Hierzu einige Vorbemerkungen. Ein Bakterium hat eine artspezifische
Teilungsrate. Um nun im Teich Bakterien zu reduzieren muß ich den
gesamten Teichinhalt in einer Zeit am Ozon oder auch UVC vorbeijagen,
die kürzer ist als die Teilungszeit.

Ein Beispiel : Zu Beginn habe ich 100 Bakterien mit einer Teilungszeit
von 1 Stunde, dann habe ich nach 59 Minuten noch 100 aber nach 60 Minuten
200, nach 120 Minuten 400 usw.

Das ist so , weil ein Bakterium erst alle Organe ( korrekt Organellen) verdoppeln
muß und sobald das erledigt ist schnürt es sich in der Mitte ab un es sind
zwei. Wird also das Wasser nicht in der Zeit am Ozon vorbeigeführt passiert
folgendes : Unsere 100 Bakterien sind in der Stunde nur zu 40 Stück am Ozon
vorbeigekommen also ergibt sich folgende Rechnung 40 tot, 60 vermehren sich
also sind es nach 1 Stunde 120 !!! also trotz Behandlung mehr wie am Anfang.

Kompliziert wird diese Berechnung jedoch noch durch den Umstand, daß nicht
alle Bakterien im gleichen Stadium sind, daß sie nicht gleichmäßig im
Wasser verteilt sind und zb. bei einer Wolkenbildung manche von der Ozonreaktion
nicht erwischt werden usw. Aber zum Verständnis habe ich auf die vereinfachte
Darstellung zurückgegriffen.
Zur Entkeimung brauchen wir eine Dosis und Dosis heißt immer Intensität pro Zeiteinheit.
Wir müssen also die Zeit berücksichtigen, die Menge die wir brauchen um ein
Bakterium zu töten - die sog. letale Dosis - das Teichvolumen , eventuelle
Verlustfaktoren berücksichtigen um abschätzen zu können ob Ozon einen
Effekt auf die Bakterien hat.


Aber selbst dann ist eine Berechnung bzw. grobe Schätzung nicht einfach.
Dabei wird immer gerechnet pro m3 brauche ich 2 - 3 gr macht bei einem Teich
von 20 m3 40 - 60 gr. Das ist natürlich Blödsinn, denn das Teichvolumen spielt
insoweit keine Rolle, denn ich versetze ja nicht den ganzen Teich auf einmal mit Ozon
sondern ich gebe das Ozon in ein Reaktionsgefäß z.B. einen Ozonreaktor dessen Größe durch
den Keim, dessen letale Dosis und der Teichgröße bestimmt wird. Dabei spielt die Teichgröße
nur insoweit eine Rolle, da ich den Prozentsatz x an Bakterien umbringen muß bevor sich
diese verdoppeln.
Habe ich einen Ozonreaktor mit 10 l Volumen und gebe hier die notwendige Menge Ozon drauf
habe ich zwar 10 l keimfreies Wasser die hinten rauskommen, aber 10 l keimfreies Wasser
die in 20 000 l zurückfließen bewirken schlicht und einfach nix. Insofern sind die angebotenen
Ozonreaktoren auf Grund der zu geringen Größe in der Regel nicht zur Keimbekämpfung am
Teich geeignet.

Also fangen wir an zu rechnen :

Teichvolumen 20 000 Ltr, soll umgepumpt werden in 1,5 Stunden d.h. 223 Ltr/ Minute.
Da wir eine Einwirkzeit von 3 - 4 Minuten benötigen muß ich entweder die Einwirkstrecke
erhöhen, oder die Dosis stark anheben.
Gehen wir von einem Durchfluß im Ozonreaktor von 3400l/h aus, zeigt sich, daß der
Ozonreaktor allein nicht zur Keimreduzierung durch Ozon geeignet ist, er führt
lediglich zu einer Abflachung der Keimbelastungskurve.

Also lassen wir das Wasser durch ein 100er Rohr; das wären dann 4 l/sec bzw. 240 l/Min
bei einem Volumenstrom von 50 cm/sec. Da wir eine Einwirkzeit von ca 4 Minuten brauchen,
muß das Rohr für die Einwirkstrecke 30 m lang sein.
Auch keine so gute Option. Und bei 240 l/min und der benötigten Dosis von 2,4 - 3,2 mg.min/l
sind das ca. 800mg/min .
Diese Menge muß ich pro Minute für die vorbeirauschenden 240 l aufrechterhalten über die 30 m.
Hinzu kommt, daß nur 30 % in Lösung gehen ( siehe oben ) , auf der Wegstrecke von 30 m schon
einiges von selbst zerfällt, die Verschmutzung usw. gar nicht berücksichtigt ist ....

Also nach meiner Meinung eignet sich Ozon zur Keimreduzierung und Keimkontrolle des
Teiches kaum.

Das heißt ja nicht, daß aus dem Ozonreaktor kein keimarmes Wasser rauskommt, nur
das Volumen von 3000 l/h ist einfach zu wenig um die Keime im Teich zu beeindrucken.
Hier ist und bleibt die einzige sinnvolle Alternative die UVC, aber natürlich in der
richtigen Stärke.


Es erscheint mir also unwahrscheinlich, daß Du über eine so große im übrigen genehmigungspflichtige
Ozonanlage verfügst.

Hallo Klaus ,

Ich minimiere meine UVC Einsatz einfach so:

Lt. Hersteller bedeutet 1 x Auschalten soviel "Verschleiß wie 5 Stunden brennen.
Also läuft die UVC bei mir von 7 - 11 und 17 - 22 Uhr.
Dabei konnte ich auf den Nährböden kein Ansteigen der Keime beobachten.
Man könnte jetzt rechnen bzw. experimentell die Zeiten noch weiter reduzieren bis ein
Anstieg der Keime aud dem Nährboden zu erkennen wäre.
Da es aber mit den Zeiten funktioniert und die Pausen größer als 5 Stunden sind verlängert
sich neben der Stromersparnis auch die Lebensdauer der Lampe ( Betriebsstundenzähler).
150 Watt UVC mit 18000 Stunden Wirkdauer bei 20 m3.

Gruß Wolfgang


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BeitragVerfasst: Di 04.Jun 2013 15:09 
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Zitat:
Also nach meiner Meinung eignet sich Ozon zur Keimreduzierung und Keimkontrolle des
Teiches kaum.


das stimmt so nicht :wink:

klar funzt das, genügend leistung beim generator und ozonisierung des gesammten rücklaufs zum teich über die hauptpumpe.....

jedoch ist das absolut unrentabel ob des stromverbrauchs einer solchen anlage, nebst den sicherheitsmaßnahmen für die fische....

ein relativ niedriger keimgehalt stellt sich auf lange sicht auch bei einem kleingenerator von sander mit 1 g leistung 24/7 betrieben am gesammten pumpenrücklauf ein.

das dauert aber..........

eine solche anlage verbraucht gerade mal 28 watt reell, mache ich schon seit jahren so :wink:


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 Betreff des Beitrags: Re: Keimreduzierung durch Ozon?
BeitragVerfasst: Di 04.Jun 2013 17:14 
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Hallo,

das ist definitiv falsch. Es ist mein Beruf Infektionen zu beherrschen und ich verwende seit mehr wie 20 Jahren Ozon, bin also beruflich ein Fan.
Natürlich habe ich es dann sofort vor mehr wie 10 Jahren am Teich probiert, habe ganze Serien von Nährböden verbraten, es funktioniert definitiv nicht oder anders ausgedrückt so gut wie Kanne ...... :shock:
Es funktioniert nur wenn ich mit Sauerstoff und zwar reinem Sauerstoff Ozon erzeuge und dann mit Ozon ab 12 GRAMM
aufwärts für 20 000 Ltr.
Das ist genehmigungspflichtig, zu teuer und zu aufwendig und damit Unsinn.

Ich kann einen Keim nur eliminieren, wenn ich ihm eine letale Dosis verpasse und zwar in der Zeit die vor der Mitosezeit liegt. Das ist einfach Fakt in der Mikrobiologie. Jede andere Behauptung ist das sogenannte gute Gefühl das in der Medizin Placeboeffekt heißt.
Wo Ozon super funktioniert ist bei jeder Wunde, maximal 2 höchstens 3 x den Fisch "bestrahlt" und alles heilt ab.
Offensichtlich auch Koipocken, aber da habe ich noch keine Langzeitergebnisse.
Gruß Wolfgang


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 Betreff des Beitrags: Re: Keimreduzierung durch Ozon?
BeitragVerfasst: Di 04.Jun 2013 17:22 
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Hi Wolfgang,

deine Argumentation enhält aber einen grundlegenden Fehler.

Auch die Populationsdichte der Bacterien entspricht einer Optimumskurve. Sie teilen sich also nicht ununterbrochen. Sondern wenn die Ppopulationsdichte einen gewissen Grenzwert (das Optimum) überschreitet, dann nimmt auch die Teilungsrate deutlich ab.

Sonst wäre ja jeder Teich nach 5 Tagen komplett mit Bacterien voll und die Koi liegen auf dem Trockenen. :wink:


Dem Rest deiner Ausführungen stimme ich aber zu. Solange die Frequenz, mit der das Teichwasser an UVC/Ozon vorbei geführt wird unter der Teilungsfrequenz liegt, hat das Ganze wenig Sinn.

_________________
Tschüß Ekki


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 Betreff des Beitrags: Re: Keimreduzierung durch Ozon?
BeitragVerfasst: Di 04.Jun 2013 17:33 
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Hallo,

natürlich ist die Teilungsrate eine Exponentialfunktion mit einem Scheitel, nur schon bei 3/4 der aufsteigenden Kurve sind schon soviel Bakterien da , die die Fische bei enger Population und relativ wenig Wasser ( Überbesatz) nicht mehr verkraften können.
Denn Der Scheitelpunkt entsteht ja da wo Nahrungsangebot für das Bakterium = Nahrungsmuß des Bakteriums oder volkstümlich nur wenn für alle genug zum Fressen da ist muß keiner verhungern.
Und wenn Du ein entsprechendes Nahrungsangebot für die Bakterien hast, genügt schon locker eine Anzahl auf halber Kurve um die Koi erfolgreich krank zu machen.
Insofern spielt das in unseren Teichen kaum eine Rolle. Deshalb funktionieren auch 3 Koi in 100 000 Ltr ohne Probleme,
oder ein Teich mit Zu und Ablauf .....
Demgegenüber sind die meisten unserer Teiche Kloaken, wenn auch schöne :roll:

Gruß Wolfgang


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 Betreff des Beitrags: Re: Keimreduzierung durch Ozon?
BeitragVerfasst: Di 04.Jun 2013 18:29 
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:lol:

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Tschüß Ekki


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 Betreff des Beitrags: Re: Keimreduzierung durch Ozon?
BeitragVerfasst: Di 04.Jun 2013 19:48 
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hi wolfgang,

frag mal den anderen zahnarzt......er wird dir das gleiche sagen wie ich oben ;-)

logo kannst du mit normalem gerät und durchlaufraten wie oben beschrieben den keimdruck etwas senken. auf dauer reicht das auch für unsere koi,es sei denn man hat wirkliche probleme oder einen scheiß teich.

und logo hast du recht und das habe ich schon immer geschrieben, dass wirkliche radikale senkung wie mit speziellen chemikalien die depotwirkung haben, mit normalem gerät nicht machbar ist. man kann unter gewissen umständen gar nicht schnell genug verballern, als sich der scheiß vermehrt.....

ich habe jahrelang einen 12 g generator, teilweise mit o2 betrieben, an einem 21 m3 teich gehabt. labor untersuchungen vor ort haben aufgezeigt was geht und was nicht, auch mit diesem gerät - von daher weiß ich bestimmt wovon ich rede, wenn es um ozon am koiteich geht.

ich mache das exzessiv und intensiv seit über 15 jahren.

grüße


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 Betreff des Beitrags: Re: Keimreduzierung durch Ozon?
BeitragVerfasst: Di 04.Jun 2013 19:50 
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Hallo,

sag´ich doch wir reden dann von 12 g aufwärts, aber nicht von einem Sander 300 mg

Gruß Wolfgang


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 Betreff des Beitrags: Re: Keimreduzierung durch Ozon?
BeitragVerfasst: Di 04.Jun 2013 20:09 
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Moin,

ich habe aber auch nicht von einem 300g Ozongenerator gesprochen. :ätsch:

In meinem Fall laufen von 40m³ pro Stunde 20m³ durch einen Ozonreaktor der mit bis zu 6g Ozon produziert aus einem Trägergas mit ca. 95% Sauerstoff.

100% des Wassers sind vorher durch den Trommelfilter geflossen, in dem eine Rota-Tauch-UVC in der Trommel verbaut ist.

wr hat geschrieben:
... habe ganze Serien von Nährböden verbraten, es funktioniert definitiv nicht


Wenn mir einer sagt wie ich Testen soll, mach ich gerne auch mal ne Serie Nährböden.

Gruß,
Christian


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 Betreff des Beitrags: Re: Keimreduzierung durch Ozon?
BeitragVerfasst: Di 04.Jun 2013 20:43 
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Zitat:
In meinem Fall laufen von 40m³ pro Stunde 20m³ durch einen Ozonreaktor der mit bis zu 6g Ozon produziert aus einem Trägergas mit ca. 95% Sauerstoff.


ihr seid bekloppt und ösi geschädigt, weil ihr nicht wirklich wisst was da vorgeht und was ihr da überhaupt macht.
und dann noch mit dem chinagelumpe, welches erst mal umgebastelt werden muss :lol:

gottseidank kann man das hier nicht mehr lesen.......


.


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