Zitat aus Klaus Thema zu UVC und Energie sparenEl Schnorro hat geschrieben:
bei der Betrachtung wäre aber auch wichtig, ob ebenfalls Ozon im Einsatz ist. Selbiges ist ebenfalls geeignet den Keimdruck und eine Verfärbung des Wassers zu reduzieren.
Gruß,
Christian
Hallo Christian,
ich glaube nicht, daß Du mit Ozon eine Keimreduzierung zustande bringst.
Hier ein paar Auschnitte aus meinem Artikel :
2. Entkeimung
Hierzu einige Vorbemerkungen. Ein Bakterium hat eine artspezifische
Teilungsrate. Um nun im Teich Bakterien zu reduzieren muß ich den
gesamten Teichinhalt in einer Zeit am Ozon oder auch UVC vorbeijagen,
die kürzer ist als die Teilungszeit.
Ein Beispiel : Zu Beginn habe ich 100 Bakterien mit einer Teilungszeit
von 1 Stunde, dann habe ich nach 59 Minuten noch 100 aber nach 60 Minuten
200, nach 120 Minuten 400 usw.
Das ist so , weil ein Bakterium erst alle Organe ( korrekt Organellen) verdoppeln
muß und sobald das erledigt ist schnürt es sich in der Mitte ab un es sind
zwei. Wird also das Wasser nicht in der Zeit am Ozon vorbeigeführt passiert
folgendes : Unsere 100 Bakterien sind in der Stunde nur zu 40 Stück am Ozon
vorbeigekommen also ergibt sich folgende Rechnung 40 tot, 60 vermehren sich
also sind es nach 1 Stunde 120 !!! also trotz Behandlung mehr wie am Anfang.
Kompliziert wird diese Berechnung jedoch noch durch den Umstand, daß nicht
alle Bakterien im gleichen Stadium sind, daß sie nicht gleichmäßig im
Wasser verteilt sind und zb. bei einer Wolkenbildung manche von der Ozonreaktion
nicht erwischt werden usw. Aber zum Verständnis habe ich auf die vereinfachte
Darstellung zurückgegriffen.
Zur Entkeimung brauchen wir eine Dosis und Dosis heißt immer Intensität pro Zeiteinheit.
Wir müssen also die Zeit berücksichtigen, die Menge die wir brauchen um ein
Bakterium zu töten - die sog. letale Dosis - das Teichvolumen , eventuelle
Verlustfaktoren berücksichtigen um abschätzen zu können ob Ozon einen
Effekt auf die Bakterien hat.
Aber selbst dann ist eine Berechnung bzw. grobe Schätzung nicht einfach.
Dabei wird immer gerechnet pro m3 brauche ich 2 - 3 gr macht bei einem Teich
von 20 m3 40 - 60 gr. Das ist natürlich Blödsinn, denn das Teichvolumen spielt
insoweit keine Rolle, denn ich versetze ja nicht den ganzen Teich auf einmal mit Ozon
sondern ich gebe das Ozon in ein Reaktionsgefäß z.B. einen Ozonreaktor dessen Größe durch
den Keim, dessen letale Dosis und der Teichgröße bestimmt wird. Dabei spielt die Teichgröße
nur insoweit eine Rolle, da ich den Prozentsatz x an Bakterien umbringen muß bevor sich
diese verdoppeln.
Habe ich einen Ozonreaktor mit 10 l Volumen und gebe hier die notwendige Menge Ozon drauf
habe ich zwar 10 l keimfreies Wasser die hinten rauskommen, aber 10 l keimfreies Wasser
die in 20 000 l zurückfließen bewirken schlicht und einfach nix. Insofern sind die angebotenen
Ozonreaktoren auf Grund der zu geringen Größe in der Regel nicht zur Keimbekämpfung am
Teich geeignet.
Also fangen wir an zu rechnen :
Teichvolumen 20 000 Ltr, soll umgepumpt werden in 1,5 Stunden d.h. 223 Ltr/ Minute.
Da wir eine Einwirkzeit von 3 - 4 Minuten benötigen muß ich entweder die Einwirkstrecke
erhöhen, oder die Dosis stark anheben.
Gehen wir von einem Durchfluß im Ozonreaktor von 3400l/h aus, zeigt sich, daß der
Ozonreaktor allein nicht zur Keimreduzierung durch Ozon geeignet ist, er führt
lediglich zu einer Abflachung der Keimbelastungskurve.
Also lassen wir das Wasser durch ein 100er Rohr; das wären dann 4 l/sec bzw. 240 l/Min
bei einem Volumenstrom von 50 cm/sec. Da wir eine Einwirkzeit von ca 4 Minuten brauchen,
muß das Rohr für die Einwirkstrecke 30 m lang sein.
Auch keine so gute Option. Und bei 240 l/min und der benötigten Dosis von 2,4 - 3,2 mg.min/l
sind das ca. 800mg/min .
Diese Menge muß ich pro Minute für die vorbeirauschenden 240 l aufrechterhalten über die 30 m.
Hinzu kommt, daß nur 30 % in Lösung gehen ( siehe oben ) , auf der Wegstrecke von 30 m schon
einiges von selbst zerfällt, die Verschmutzung usw. gar nicht berücksichtigt ist ....
Also nach meiner Meinung eignet sich Ozon zur Keimreduzierung und Keimkontrolle des
Teiches kaum.
Das heißt ja nicht, daß aus dem Ozonreaktor kein keimarmes Wasser rauskommt, nur
das Volumen von 3000 l/h ist einfach zu wenig um die Keime im Teich zu beeindrucken.
Hier ist und bleibt die einzige sinnvolle Alternative die UVC, aber natürlich in der
richtigen Stärke.
Es erscheint mir also unwahrscheinlich, daß Du über eine so große im übrigen genehmigungspflichtige
Ozonanlage verfügst.
Hallo Klaus ,
Ich minimiere meine UVC Einsatz einfach so:
Lt. Hersteller bedeutet 1 x Auschalten soviel "Verschleiß wie 5 Stunden brennen.
Also läuft die UVC bei mir von 7 - 11 und 17 - 22 Uhr.
Dabei konnte ich auf den Nährböden kein Ansteigen der Keime beobachten.
Man könnte jetzt rechnen bzw. experimentell die Zeiten noch weiter reduzieren bis ein
Anstieg der Keime aud dem Nährboden zu erkennen wäre.
Da es aber mit den Zeiten funktioniert und die Pausen größer als 5 Stunden sind verlängert
sich neben der Stromersparnis auch die Lebensdauer der Lampe ( Betriebsstundenzähler).
150 Watt UVC mit 18000 Stunden Wirkdauer bei 20 m3.
Gruß Wolfgang