Zitat:
Was sind deines Erachtens die Mindestanforderungen??????
Will hier nur auf den Teichbau selber eingehen - alles andere würde hier vom Thema zu weit abweichen. Vielleicht nur so viel, ein guter Teichfilter zur Teichgröße passend ist für mich Pflicht! Egal ob jetzt einfacher Vortexfilter oder EBF. Das eine braucht halt mehr Platz als der Andere, funktionieren tun beide!
Zum Teichbau selber, da kommt es eben auf die Gegebenheiten an! Ich erzähl dir mal, wie es bei uns war:
Wie gesagt, wir haben aufgeschütteten Boden und beim ersten Teich Loch ausgegraben, nur Folie rein, Steine und Kies drauf und Wasser rein. Hat nicht lange gedauert, und der größte Teil vom Innenleben vom Teich landete auf der tiefsten Stelle! Eingestürtzt ist trotz des aufgeschütteten Bodens interessanterweise nichts, der Teich wurde aber auch nie geleert!
Also nach kurzer Zeit Teichumbau - der 2.Fehlgriff! Wie gesagt, Fische, Kies, Steine, Folie - alles wieder raus aus der Grube. Loch größer gebuddelt! Mittlerweile auch ein bisschen mehr Erfahrung zum Thema Koi - ein Skimmer und ein Bodenablauf muss her! Daher Skimmer und Bodenablauf eingebaut. Irgendwo im Internet so eine geniale Idee gefunden, einfach einen Kreuzschlitz in die Folie schneiden, die Dichtung vom KG-Rohr entfernen - Folienlappen reinbiegen und von aussen ein Stück Rohr einschieben - fertig (BITTE NIEMALS NACHMACHEN !!!!!!!!) Dem noch nicht genug, entschied ich mich dafür innen den Teich mit Findlingen und mit Beton herauszumauern, damit nichts mehr einbricht. Mir hat natürlich niemand gesagt, dass man dazu eigenen Beton verwendet - also ganz normalen Zement genommen und im Nachhinein das ganze mit Essigsäure abgesäuert (sollte angeblich das "Ausblühen" des Kalkes verhindern -

)! Die erste Zeit konnte ich mich vor lauter Algen nicht retten, und nach nicht allzu langer Zeit 30cm Wasserverlust in 24h! Dreimal darfst du raten - richtig, die Foliendurchführung ist weitergerissen!
Thema Haussegen lasse ich jetzt mal raus
Also die Entscheidung - entweder einen 3.Umbau oder der Lastwagen füllt das Loch wieder auf! Glücklicherweise durfte ich einen 3.Anlauf starten, und jetzt habe ich einen umlaufenden Betonkranz mit 2 Bodenabläufen und einem Skimmer. Aber alles habe ich trotzdem nicht so richtig gemacht - Folie leider wieder in Falten eingelegt, wird aber bei der nächsten Sanierung sicher faltenfrei verschweißt oder überhaupt durch GFK ersetzt!
Den Satz von Frank kann ich also hundertfach unterstreichen:
Zitat:
In seltenen Fällen ist der erste und letzte Teich der gleiche.
Aus diesem Grund versuche ich heute schon vorher zu planen, welche Änderungen möglich wären. Bei meinem Filterbau habe ich z.B. darauf geachtet, dass ich den derzeitig verbauten Filter als Gesamtes jederzeit wechseln kann, ohne jetzt irgendetwas wegreißen zu müssen! Beim Teichbau würde ich darauf achten, dass ich gegebenfalls ohne größere Probleme den Teich erweitern kann - also ohne Sprengkommando und ohne Abbruchbirne! Persönlich gefällt mir auch die Version mit dem Estrichgitter und etwas Beton darauf sehr gut, sofern es die Statik zulässt. Da kann man schnell einmal mit Vorschlaghammer ans Werk, ohne jetzt den Bagger zu brauchen - wobei es mit Bagger schneller geht!
Da es so viele Möglichkeiten der Abdichtung gibt, ist natürlich ein nicht zu unterschätzender Aspekt die Abdichtung an sich. Also mit obigen System hätte ich bei jeglicher PVC-, EPDM-, oder sonstigen eher weichen Folie keine Bedenken. Kleine Risse im Untergrund richten keinen Schaden an (wenn man ein Schutzvlies verwendet) da sich die Folien entsprechend ausdehnen.
Bei allen starren Abdichtungen sieht das Ganze wieder ein wenig anders aus, obwohl ich obige Verputztechnik auch schon bei GFK-Teichen gesehen habe. Wenn sich also der Boden selber nicht mehr setzt, sehe ich auch da keine Problematik - z.B. bei Schotterboden. Wenn allerdings die Gefahr besteht, dass der Boden sich mit Wasser vollsäuft und wieder trocknet sieht das Ganze ein wenig anders aus! Da wäre ein Teich auf einer aus einem Stück gegossenen Bodenplatte wohl besser aufgehoben! Trotzdem würde ich auch in solch einem Fall die Seitenwände nicht überdimensional ausführen. Auch wenn hier viele etwas anderes behaupten, aber solange Wasser in einem Behältnis ist, wird die Teichmauer kaum einstürzen, da ein Gegendruck vorhanden ist. Mehr Probleme gibt es hier bei den einfachen Stahlwandbecken von Swimmingpools. Die werden oft einfach eingegraben, über Winter ein Teil oder das gesamte Wasser aus dem Pool entfernt - der innere Gegendruck fehlt - und im Winter stürzen die Seitenwände ein! Daher empfehlen Swimmingpoolbauer eben eine Hinterfüllung mit Magerbeton, damit das nicht passiert!
Ich persönlich mag mehr solche Abdichtungen oder auch Anlagen, wo alles ein bisschen "Spiel" hat, also wo sich alles ein bisschen bewegen darf, ohne das jetzt ein Rohr bricht oder eine Abdichtung platzt! Aber das ist Geschmackssache - nur wenn richtig stabil gebaut wird, muss auch auf Scherkräfte geachtet werden die z.B. bei einer Rohrdurchführung durch eine Betonwand stattfinden. Also wenn das Rohr durch die Betonwand geführt wird, und außerhalb einfach lose in Sand oder womöglich Aushub gelegt wird, darf man sich nicht wundern wenn nach einiger Zeit (Monate/Jahre) das Rohr an der Durchführung abgeschert wird - sofern nicht korrekt ausgeführt! Aber dazu sprichst du am Besten einmal mit einem Poolbauer - die kennen das zur Genüge! Mittlerweile sind bei denen PVC-Druckschläuche beliebter als die grauen Rohre!
So, jetzt habe ich wieder einen richtigen Roman geschrieben - aber das sind eben meine Erfahrungen zum Thema Teichbau bisher!
lg
Roland