Hallo allerseits!
Auch auf den Verdacht hin, dass das jetzt ein Roman wird, fange ich mal ganz von vorne an:
Im Juli 2010 haben wir ein Haus gekauft in dessen Garten sich ein Teich befand.
Bei der Übergabe teilten uns die Vorbesitzer noch mit, dass in dem Teich Fische sein,
die einmal am Tag gefüttert werden müssten – Futter war noch da.
Ausserdem sei die Pumpe/Filter kaputt gegangen und der Teich würde Wasser verlieren, so dass man den einfach einmal die Woche mit dem Wasser der Brunnenpumpe wieder auffüllen müsse.
Da wir die ersten drei Wochen erstmal mit Renovieren beschäftigt waren haben wir das dann auch genau so gemacht. Da wir einen Leonberger (wasserverrückter Hund) haben, hatten wir eh überlegt, den Teich eventuell einfach zuzuschütten um nicht ständig einen nassen Hund zu haben.
Hat aber irgendwie funktioniert dass der Hund nicht reingeht und so haben wir ca. nach 3 Wochen nach der Übergabe mal einen neuen Filter für den Teich gekauft. Der Teich war so
5x3 m also haben wir einen Druckfilter mit integrierter 9W UVC gekauft der für ca. 10.000L ausgelegt war, wobei wir absolut keine Ahnung von Teichen und Fischen hatten.
Nach 1-2 Wochen wurde das grüne Wasser langsam klarer und zum Vorschein kamen jede Menge kleiner schwarzer Fische, eine Art Schleierschwanz und ein monströs fetter Goldfisch.
Nach und nach haben wir uns mehr damit befasst und rausgefunden, dass die kleinen Bitterlinge sind. Dann, dass Goldfische nur 30cm groß werden und somit der 50cm Klops wohl ein Koi ist und der Schleierschwanz ein Butterfly-Koi.
Zum Winter hin habe ich dann den Teich mal von Schlamm befreit und mit Entsetzen festgestellt, dass der an der tiefsten Stelle nur 50cm tief war! Der Winter war eine echte Herausforderung und hat trotz Eisfreihalter, Teichbällen, Belüftung den Butterfly das Leben gekostet. Ausserdem war es nicht leicht immer wieder das Eis frei zu halten um Wasser nachfüllen zu können, da der Teich ja undicht war.
Also beschlossen wir im Frühjahr die Teichfolie zu erneuern und den Teich auch gleich zu vergrößern und vor allem tiefer zu machen. Ostern ging es los.
Um die Fische und Pflanzen zwischen zu „lagern“ habe ich dann drei Faltbecken 120x60 cm
Besorgt. Da Teichwasser rein gepumpt, im ersten war der Koi, im 2. die Bitterlinge, im 3. eine Seerose.
Alle drei hatten Belüftung und den Filter habe ich immer zwischen den beiden Fischbecken gewechselt.
Die Sumpfpflanzen hatte ich auf diverse Planschbecken verteilt wurde dann auch Frösche, Libellenlarven und eine Teichmuschel mit reinkamen.
Freitag Fische fangen und Pflanzen raus, Samstag Schlamm, Kies und Folie raus und buddeln,
Sonntag buddeln, Montag Vlies und Folie verlegt und Wasser rein gelassen.
Leider fing nach 6 Tagen der Koi an immer mit der Nase den Rand entlang zu stupsen und wollte rausspringen. Dann sah ich an der Nase eine scheinbar aufgescheuerte Stelle – wohl von den Nähten des Faltbeckens – und so beschlossen wir die Fische schon früher als geplant wieder in den neuen Teich einzusetzen. Nach Wasserausgleich zwischen den Becken und dem Teich hatte das dann auch problemlos geklappt.
Da ich nachgelesen hatte dass Koi Gesellschaft von Artgenossen brauchen, haben wir dann nach kurzer Zeit noch drei Koi von einem Fischzüchter in der Nähe geholt.
Klappte zunächst auch alles super. Dann fingen einige an sich zu scheuern. Meine Befürchtung war, dass ich mit den Neuzugängen Parasiten eingeschleppt hatte. Also im Koi-Center nach Rat gefragt und FMG-Mix (Form./Malach.gr.) mitbekommen. Schien auch erstmal besser zu werden. Dann ging es wieder los. Dann Teichmaße noch mal genauer berechnet und größeren Filter gekauft. Durchlauffilter für 15.000L mit Koibesatz, zusätzlich 18W UVC.
Wasser blieb zwar glasklar, aber die Fische haben immer noch gescheuert.
Also Testset (Colombo) besorgt und Wasserwerte gemessen.
PH7 – GH8 – KH hat nicht funktioniert – NO2 0,25 – NO3 1,0 – NH3 0,5
Laut der Skala im Testset alles noch im Grünen Bereich, trotzem noch mal Starterbakterien in den Filter getan.
Dann fingen sogar Fische an aus dem Wasser zu springen.
Also habe ich einen Tierarzt gesucht –und gefunden – der vorbei kommt und alles untersucht hat.
Von 2 der 4 Fische wurden Haut- und Kiemenabstriche genommen – kein einziger Parasit.
Laut deren Messung lag aber das Ammonium über 1,0 und nicht wie unser Test anzeigt hatte bei 0,5.
Ausserdem war der KH wert gleich 0 – weswegen ich den auch nicht messen konnte.
Daher – wurde mir gesagt – sei der Filter nicht in Gang gekommen und wegen des hohen Ammoniums würden die Fische scheuern, da die Kiemen (auch auf den abstrichen sichtbar) gereizt sein.
Der Sauerstoffgehalt – den ich selber nicht messen kann – hatte wohl bei 8 gelegen.
Es sind auch 4 Belüfter im Teich, ub die sinn machen weiß ich nicht.
Den Teich hatten wir mit ca. 1000L altem Teichwasser aus den Becken und Brunnenwasser befüllt (wie ja früher auch immer zum Auffüllen), was wie wir dann gemessen hatten 0 KH hat.
Also hat der Tierarzt noch das Hausleitungswasser getestet, was wohl super geeignet sei für den Teich.
Da der PH wert im Teich Laut Messung des TA wohl nur bei 6,7 lag war das wohl der Grund weswegen die Fische den hohen Ammoniumgehalt überhaupt überlebt hätten.
Also sollte ich nun immer 1/3 weise Wasser tauschen bis die Werte besser sind.
Das habe ich dann auch so über mehrere Tage immer wieder gemacht und ständig kontrolliert.
War ein ziemlicher Stress, da nämlich das Leitungswassser einen ph-wert von über 8 hat und das Ammonium nur langsam runter ging.
Vor drei Tagen habe ich das letzte mal getauscht und seit dem sind die Werte nun so:
(Im Klammern stehen die Erläuterungen dazu aus dem Test-Set)
PH 8 (opt 7-8)
GH 12DH (opt 8-12)
KH 4-5DH (opt 6)
N02 0,1 - 0,25 (gefährlich ab 1,0)
NO3 1,0 – 1,5 (opt. 0)
NH3 0 (gefährlich ab 1,0)
Temperatur heute 24,5°C
Da ich es nicht ganz eindeutig finde von einer Farbskala abzulesen, habe ich NH3 parallel im Leitungswasser getestet und die Röhrchen nebeneinander zu halten um sicher zu gehen dass es auch wirklich 0 ist. Zischendurch habe ich auch wieder Starterbakterien nachgefüllt.
Die letzen drei Tage war bei den Fischen vom Verhalten her alles normal, gefressen haben sie auch ganz gierig, zumal sie wegen des Ammoniums nur knapp 10gr. am Tag bekommen haben.
Heute Mittag schiessen nun wieder 2 scheuernd durch den Teich, flattern mit den Flossen, eine ist im hohen Bogen aus dem Wasser gesprungen. Das ging so 1 Minute, dann war wieder Ruhe und sie haben weiter gegründelt als wäre nichts gewesen.
Wenn nun also die Wasser-Werte langsam besser sind, und sie keine Parasiten haben – was ist das dann? Ich halte es für nicht normal und es scheint die Tiere zu stressen.
Der TA sagte mir auch ich solle erstmal die UVC auslassen aber leider nicht wie lange.
Der TA sagte auch dass wenn sich die ersten Algen bilden würden dies ein Zeichen dafür sei, dass die Teichbiologie, also die Nitrifikationskette nun funktioniere.
Algen sind noch keine da, aber seit heute ist das Wasser etwas grünlicher…
Hier mal Bilder von den Neuzugängen
Euro-Koi, Männchen, grau-schwarz-orange, ca. 35cm

Euro-Koi, Weibchen, gelb, ca. 50 cm

Japan-Koi, Männchen, weiß-rot-glitzernd, ca. 30 cm

Und unser Sorgenkind, welches wir hier im beim Einzug vorfanden
Vermutlich Weibchen, orange, etwas über 50 cm


Hier sieht man die aufgescheuerte Nase, laut TA tatsächlich einfach "nur" aufgescheuert, kein Pilz oder so.
Was die beiden Huckel auf dem Kopf sind die aussehen als würden da Hörner wachsen konnte der TA mir nicht sagen und was diese Linien neben der Seitenlinie sind weiß auch keiner.
"Sie" ist im Vergleich zu den anderen deutlich träger und frißt auch weniger von oben, gründelt lieber. Vielleicht weil "ihr" das Maul weh tut?
Auch steht sie öfter zwischendurch vorm Einlauf.
Sorry für diese ewig lange Geschichte, aber vielleicht kann mir ja jemand sagen was hier los ist oder ob vielleicht alles normal ist.
PS: Das rumspringen hat meiner Meinung nach nichts mit Laichverhalten oder so zu tun, sieht sehr nach scheuern und Juckreiz aus.
LG Katharina