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 Betreff des Beitrags: Re: Bakterienleben
BeitragVerfasst: Di 18.Mai 2010 15:33 
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Hallo Pfiffikus,

das auf der Zunge glaube ich ist kein Biofilm, das ist sicher die Hefe von Deinem Weißbier !!!

Daß Teichbakterien nicht so schnell sterben zeigt doch daß sie , wenn wir sie erwerben , in Pulver oder Gelform etc. vorliegen können. Hier ist sicher das Nahrungsangebot gering , trotzdem werden sie aktiv wenn wir Gel oder Pulver in´s Wasser kippen. Ich gehe auch davon aus , daß die Bakterien zumindest in Sporenform länger durchhalten bis zum nächsten Nitrit und Ammoniakschub.

Gruß Wolfgang


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 Betreff des Beitrags: Re: Bakterienleben
BeitragVerfasst: Mi 19.Mai 2010 9:59 
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Hallo Wolfgang,
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wr hat geschrieben:
Ich gehe auch davon aus , daß die Bakterien zumindest in Sporenform länger durchhalten bis zum nächsten Nitrit und Ammoniakschub.

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Wenn sie denn Sporenbildner unter den Bakterien wären. Was sie jedoch nicht sind, da sie weder der Gattung Clostridien angehören, noch zu Bacillus gezählt werden.
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Tansportfähig macht man Nitrifkanten durch Zugabe sogenannter Nitrifikationshemmstoffe wie z.B. Allylthioharnstoff.
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 Betreff des Beitrags: Re: Bakterienleben
BeitragVerfasst: Mi 19.Mai 2010 11:39 
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Hallo Jürgen,

das sind leider nur die wichtigsten menschenpathogenen Sporenbildner, das sind bei weitem nicht alle.

http://www.imikro.uni-rostock.de/Doku/L ... robier.pdf

Sporen
(Stand: 11. Juni 2007)

Wenn sich die Lebensbedingungen der Bakterien zum Beispiel durch mangelndes Nahrungsangebot verschlechtern, kann es zur Sporenbildung kommen. Sporen sind Dauerformen der Bakterien, die Jahrzehnte überleben und auch nach langer Zeit noch infektiös sein können. Sporen entstehen, indem die ursprüngliche Zelle schrumpft. Außerdem wird eine Sporenwand ausgebildet, die sehr widerstandfähig gegenüber chemischen oder physikalischen Einflüssen ist und auch eine große Hitzeresistenz ermöglicht. Einige Sporen überstehen problemlos mehrstündiges Kochen.

Während der Sporenphase ist der Zellstoffwechsel eingestellt. Das Bakterium benötigt in dieser Form weder Nahrung noch Energie für die Aufrechterhaltung seiner Lebensvorgänge. Sobald eine Spore auf günstigere Lebensbedingungen trifft, wandelt sie sich wieder zum lebenden Bakterium um. Das Bakterium, welches man in dieser Phase auch als vegetative Form bezeichnet, kann sich dann wieder vermehren.

Quellen:
Kayser et al.: Medizinische Mikrobiologie. Thieme, Stuttgart 2005

Hahn et al.: Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie. Springer, Berlin Heidelberg 2005

Stand: Juni 2007
Bakteriensporen, Dauer- und Ausbreitungsformen der Bakterien. Man unterscheidet Endosporen, Exosporen, Myxosporen und Cysten. Meist wird die Bildung der Dauerformen durch einen Mangel an Nährstoffen oder andere ungünstige Wachstumsbedingungen ausgelöst.

Die Endosporen werden von bestimmten Arten grampositiver Bakterien (hauptsächlich Clostridium, Clostridien, und Bacillus) gebildet und sind durch große Hitzeresistenz ausgezeichnet. Während vegetative Zellen durch 10-minütiges Erhitzen auf 80 °C abgetötet werden, können die Bakterien-Endosporen ein stundenlanges Kochen ertragen. Die Unempfindlichkeit gegenüber Hitze ist auf den sehr geringen Wassergehalt der Endosporen zurückzuführen. Endosporen weisen eine deutlich komplexere Struktur auf als vegetative Zellen. Unter dem Exosporium befinden sich die äußere und innere Sporenhülle, darunter die aus Peptidoglykan bestehende Rinde (Cortex), die Sporenzellwand (Core), die Cytoplasmamembran und das Cytoplasma mit Nucleoid. Eine charakteristische Substanz der Endosporen ist Dipicolinsäure, die oft mit Calciumionen verbunden ist. Endosporen können Tausende von Jahren im Ruhezustand verharren.

Exosporen wurden bisher bei den Gatt. Methylosinus und Methylocystis (Proteobacteria) und bei den Streptomyceten beschrieben. Sie entstehen durch Knospung der Mutterzelle und haben die gleichen Eigenschaften wie Bacillus-Endosporen.

Einige Baktierien bilden auch kugelförmige, dickwandige Cysten. Bei der Cystenbildung wird die ganze Bakterienzelle in eine Cyste umgewandelt und nicht nur ein Teil der Zelle wie bei der Bildung der Endosporen. Die so genannten Myxosporen werden innerhalb der Fruchtkörper der Myxobakterien gebildet. Sie sind im Vergleich zu vegetativen Zellen resistenter gegen Austrocknung, UV-Strahlen und Hitze, jedoch ist der Grad der Hitzeresistenz viel geringer als der von bakteriellen Endosporen.

Copyright Spektrum Akademischer Verlag
http://www.wissenschaft-online.de/abo/lexikon/biok/1202

Gruß Wolfgang


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 Betreff des Beitrags: Re: Bakterienleben
BeitragVerfasst: Mi 19.Mai 2010 11:42 
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Rehi,

nett. Fehlt nur noch der Beleg für sporenbildende und stickstoffoxidierende Bakis. :wink:

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 Betreff des Beitrags: Re: Bakterienleben
BeitragVerfasst: Mi 19.Mai 2010 18:13 
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Aussehen

Ein Biofilm kann unterschiedlich gefärbt oder durchsichtig sein. Hier sehen wir Hel-X, das dem Filter von Pascal (Koi-Fan_2) stammt. Oben liegt Hel-X aus einer Kammer mit bewegtem Medium, die unteren Teile befanden sich in einer ruhenden Kammer.
Bild

Bei Sascha (sascha73) hat sich in der bewegten Kammer eine viel dunklere Färbung eingestellt. Auf diesem Bild wird fabrikneues mit gebrauchtem Hel-X verglichen.
Bild



Wenn das Filtermedium noch aussieht, wie neu, muss es nicht heißen, dass es nicht besiedelt worden ist. Es kann auch ein farbloser Biofilm gewachsen sein.

Als Indiz dafür, dass sich auf einer Oberfläche ein Biofilm gebildet hat, kann man eine schleimige Schicht erfühlen.


Pfiffikus,
der noch ein Bild mit einem innen völlig zu gewachsenen Hel-X gebrauchen könnte


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 Betreff des Beitrags: Re: Bakterienleben
BeitragVerfasst: Sa 22.Mai 2010 12:15 
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Reinigung

Der Biofilter wird hin und wieder gereinigt. Das heißt, der Biofilm wird oberflächlich abgetragen. Es werden also die oberen Schichten des Biofilmes entfernt. Neben Einzellern und eingefangenen Schwebeteilchen gehen dabei auch die vitalsten Nitrifikanten verloren, die an der Oberfläche des Biofilmes gelebt hatten.

Im Forum sind mehrere Mitglieder der Meinung, bei dem Mulm, den man in einer Biokammer findet, handelt es sich um abgestorbene Bakterien. Es fehlt uns Laien jedoch an einer Möglichkeit, nachzuprüfen, ob diese abgelösten Mikroben noch leben oder nicht.



Die unteren Schichten des Biofilmes werden durch die Reinigung wieder frei und erhalten von nun an wieder die volle Fracht an Sauerstoff und Nahrung. Schnell gewinnen die aeroben Bakterien wieder die Oberhand und können ihre nützliche Arbeit fortsetzen.

Wichtig ist, dass die Reinigung des Substrates mit ungechlortem Wasser erfolgt. Keinesfalls darf die Reinigung zu gründlich erfolgen, die untere Schicht des Biofilmes muss erhalten bleiben!

Wird das Filtermedium permanent bewegt, dann wird ständig etwas vom Biofilm abgetragen. Er erreicht nur geringe Stärken und besteht nur aus den vitalen aeroben Mikroben.

http://www.koi-gehlhaar.de/koi/cms/index.php?id=1027


Pfiffikus,
der in dieser Formulierung beide Positionen bezüglich des Ablebens der Mikroben eingebaut hat


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 Betreff des Beitrags: Re: Bakterienleben
BeitragVerfasst: Mo 24.Mai 2010 13:03 
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Hallo Gunter,

zu deinen bislang gesammelten Infos kannst du doch auch ein paar Videos aus der Praxis integrieren. Wäre zumindest zeitgemäß :wink:

Z.B. das hier --> http://www.youtube.com/watch?v=50t8pYDO4UQ

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 Betreff des Beitrags: Werbung, um Taler einzunehmen
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 Betreff des Beitrags: Re: Bakterienleben
BeitragVerfasst: Mo 24.Mai 2010 14:42 
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Hallo Jürgen,

danke für das Video. Vom Biofilm ist hier nicht viel zu sehen.


Pfiffikus,
der dieses lieber dort einbauen würde, wo es um Filterkammern mit bewegten Füllkörpern geht


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 Betreff des Beitrags: Re: Bakterienleben
BeitragVerfasst: Mo 24.Mai 2010 16:35 
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... ich dachte es passt ganz gut hierzu.


Pfiffikus hat geschrieben:
Wird das Filtermedium permanent bewegt, dann wird ständig etwas vom Biofilm abgetragen. Er erreicht nur geringe Stärken und besteht nur aus den vitalen aeroben Mikroben.

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 Betreff des Beitrags: Re: Bakterienleben
BeitragVerfasst: Mo 24.Mai 2010 22:48 
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Pfiffikus hat geschrieben:
Schichtung

Der Biofilm wächst, wird dicker und dicker. Mikroben, die an der Oberfläche kleben und noch nicht überlagert worden sind, können direkt mit allen Stoffen versorgt werden, die der Wasserstrom mit bringt.

Auch die darunter siedelnden Mikroben können noch nitrifizieren, denn ihnen wird durch Diffusion Sauerstoff und Ammonium zugeführt. Je tiefer die Bakterien sitzen, desto weniger Nahrung kommt allerdings bei ihnen an.

Für die unteren Schichten wird das zu einem Problem. Sie werden von den darüber liegenden Mikroben von der Zufuhr wichtiger Stoffe abgeschnitten. Ammonium, Nitrit und Sauerstoff kommen in den unteren Schichten des Films nicht mehr an. Logischerweise gehen in den unteren Schichten die Bakterien der Gattungen Nitrosomonas, Nitrobakter und Nitrospira zugrunde. Bakterien der Gattung Pseudomonas fühlen sich hier wohler. Diese sind in der Lage, ohne Sauerstoff zu leben und statt dessen Nitrationen als Elektronenakzeptor zu nutzen (Nitratatmung). Als Nahrung dienen ihnen zum Beispiel unsere darbenden Nitrifikanten.

Personen, die sich mit der Problematik beschäftigt haben, gaben an: "Die Biofilme, in denen die Mikroorganismen Ihre Arbeit verrichten sollen, sind nur auf einer Dicke von höchstens 1 bis 2 mm wirklich aktiv." Gemeint sein dürfte, dass in diesem Bereich mit Nitrifikation zu rechnen ist. Sofern ein 12mm-Hel-X-Körper im Inneren zu gewachsen ist, sollte bereits in diesem Innenraum mit Denitrifikation zu rechnen sein.

Pfiffikus,
der noch einige weitere Seiten füllen wird
der gerne noch mehr über den Biofilm schreiben wird

Pfiffikus,
für mich seeehr interessante Beiträge. :D Bitte mehr davon. :!:

Da ich kein Biologe bin, vielleicht eine blöde Frage: Würde der Filter, mit ausreichend dicker Bakterienschicht, denn dann zum Niratfilter?
Möglicherweise laufen gerade diese "willkommenen" Vorgänge in einem Bodenfilter in aller Ruhe ab. Daher plane ich bei mir so einen möglichst bald zusätzlich zu installieren.

Das wäre ja ein schöner Nebeneffekt :D und das ständige Wegspülen von "oberen" Schichten wäre dann "normalerweise" nicht sehr hilfreich. Ich persönlich bin auch kein Anhänger davon mit ständiger Luftzufuhr die Bakies wegzuspülen und glaube daran, dass die in Ruhe besser arbeiten können. :D

Ich beobachte in meinem Teich auch, dass die Koi diese ganze Flora von den Pflanzen gerne ablutschen. Dabei werden glücklicherweise kurze Fadenalgen gerne angenommen und die feingliedigen Unterwasserpflanzen bisher verschont.

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Fischige Grüße
Jörg

"Je mehr ich weiß, desto mehr erkenne ich, dass ich nichts weiß."
"Fantasie ist wichtiger als Wissen." (Albert Einstein) Selbst diese hilft aber nicht immer weiter!


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