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LotharGehlhaar - Teichbauforum

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 Betreff des Beitrags: Re: Bakteriensterben
BeitragVerfasst: Fr 14.Mai 2010 8:34 
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...und ich dachte wir reden/schreiben hier von Nitro...... bakterien und nicht von irgendwelchen anderen !

Natürlich sind sofort alle möglichen andere Arten von Mikroben da,
und das mit rasenden Teilungsraten , um totes Biomaterial zu zersetzen.
...alles was fault , gammelt oder riecht , da sind Milliarden Bakterien am Werk !

Aber genau das wollen wir doch nicht haben/unterstützen/diskutieren.


Nochma zu mitlesen :
Unsere Biofilterbakkies ( Nitro......) leben auch ohne Futter ganz gut weiter.
Einzig bei Sauerstoffmangel "geben die den Löffel ab" ( sterben die )
Jeder der schon mal Massensterben im Filter hatte ,
der weiß wie das stinkt ! Dann sind auch sehr viele Bakterien gestorben wenns stinkt.
Aber meine Biofilter stinken nie faulig ! Also sterben dort auch nicht so viele so plötzlich !

Denn wenn schlagartig mehrere kg Bakterien absterben würden,
dann bräuchte es ja auch einige kg Fressfeinde/Fressbakterien!
Und wenn die alles aufgefressen hätten , sterben die dann wieder?
Oder fressen die sich gegenseitig ohne das es ein ende gibt ?? :lol:

_________________
Gruß
Klaus





18 Koi 56-77cm ; 42t Teich ; EB-Trommler ; 280L Helx ; 30t Ppe u. 20t Ppe. ; 40W + 40W UVC ; >65kg Fisch

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 Betreff des Beitrags: Re: Bakterienleben
BeitragVerfasst: Fr 14.Mai 2010 11:44 
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Hallo Hans,

die Antwort kommt ein wenig verspätet, denn ich habe es vorgezogen, gestern einen Spaziergang gemäß uralter christlicher Tradition zu unternehmen. Nach meiner Rückkehr gab es gute Gründe, dass ich mich lieber nicht an die Tastatur gesetzt habe.


Deine Fragestellung, deren Antwort du bereits auf Seite 158 deines Hefters nachlesen kannst, war mir Anlass genug, ein paar wissenswerte Dinge über den Biofilm in unseren Teichen und Filtern zusammen zu stellen. Und weil der von dir gewählte Titel nicht so richtig zu den hier angeführten Dingen passen will, habe ich mir erlaubt, diesen geringfügig abzuändern.

http://www.koi-gehlhaar.de/koi/cms/index.php?id=999

Der Biofilm

In unserem Teich sind wir auf die Arbeit von Mikroben angewiesen, die sich vorzugsweise in einem Biofilm ansiedeln. Hier soll einmal beleuchtet werden, wie diese Besiedlung abläuft und welche Vorgänge stattfinden.

Besiedelt werden können die Oberflächen von festen Körpern im Wasser. Das können folgende Oberflächen sein:

* Teichwände
* Innenflächen von Rohrleitungen
* Pflanzenstängel und Algen
* Sand und Kies
* Filtermedium des Biofilters (Das ist nötig, weil die anderen zumeist nicht ausreichend Siedlungsfläche bieten.)
Die Art des Filtermediums spielt für den Biofilm keine Rolle, solange es ungiftig ist. Theoretisch könnte man die Biokammern auch mit gebrauchtem Plastikbesteck füllen.

Biofilme anderer Art findet man an weiteren Grenzflächen im Wasser, beispielsweise die Kahmhaut an der Wasseroberfläche oder die Schleimhaut der Wassertiere.


Besiedlung

Die von uns zu kultivierenden Bakterien (Nitrifikanten) sind permanent vorhanden, man kann neue Teiche jedoch auch mit Muttererde oder käuflichen Bakterien impfen, um den Besiedlungsvorgang zu beschleunigen.

Bakterien sind von einer Hülle aus Kolloid umgeben, die leicht klebrig ist. Damit haften die ins System eingebrachten Bakterien an einer festen Oberfläche oder in Form von Flocken aneinander. So erfolgt langsam die erste Besiedlung von allen verfügbaren Oberflächen.

Teilen sich die Bakterien, so bleiben die meisten Nachkommen ebenso am Substrat kleben.



Pfiffikus,
der hiermit voller Stolz verkündet, dass damit die 1000. Seite in die Enzyklopädie eingefügt wurde


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 Betreff des Beitrags: Re: Bakterienleben
BeitragVerfasst: Sa 15.Mai 2010 8:33 
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Habe mir erlaubt, einen weiteren Effekt, der in Biofiltern gern genutzt wird, ein wenig zu beschreiben.
http://www.koi-gehlhaar.de/koi/cms/index.php?id=1006

Feinfilterung

Die Bakterien im Biofilm besitzen eine klebrige Hülle. Diese führt nicht nur dazu, dass sie zu einem Biofilm oder zu Mulmflocken zusammen kleben. Vielmehr kann ein gut eingefahrener Biofilter feinste Teilchen aus dem Wasser heraus filtern. Schwebeteilchen, die kein Trommel- oder Vliesfilter aus dem Wasser holen könnte, bleiben am Biofilm kleben.

Darüber hinaus sieden in manchen Substraten Filtrierer, zum Beispiel Rädertierchen. Das sind Tiere, die aus dem Freiwasser schwebende Teilchen einfangen, um diese zu fressen. Für uns stellt das eine sehr nützliche Tätigkeit dar. Die Filtrierer können aber nur dann eine stabile Population im Biofilter aufbauen, wenn sie nicht regelmäßig durch eine gründliche Reinigung in die Kanalisation gespült werden.

So entsteht die gute Feinfilterung in Schaumstoff oder ruhendem Helix. Die ausgefilterten Schwebeteilchen werden stofflich in den Biofilm eingebaut und anschließend abgebaut.


Pfiffikus,
der hofft, dass ihr auf mögliche Fehler, die sich eingeschlichen haben, hinweisen werdet


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 Betreff des Beitrags: Re: Bakterienleben
BeitragVerfasst: Sa 15.Mai 2010 10:06 
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Hi,

gut beschrieben !


Lebende Schwebalgen können nicht "gefangen" werden , diese haben offensichtlich einen Abwehrmechanismus.
Werden die Algen durch UVC Lampen getötet , so können die gut vom Biofilter gefangen und verarbeitet werden.


...........diesen Satz könntest Du noch mit einpflegen.

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Gruß
Klaus





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 Betreff des Beitrags: Re: Bakterienleben
BeitragVerfasst: Sa 15.Mai 2010 10:16 
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Hallo Klaus,

Klaus hat geschrieben:
Lebende Schwebalgen können nicht "gefangen" werden , diese haben offensichtlich einen Abwehrmechanismus.

das ist mir neu.

Wir sollten da noch präzisieren, gegen welche Organismen die Schwebealgen einen Abwehrmechanismus haben. Ich habe mal einen Abstrich von meinen Filterpatronen mikroskopiert. Da waren ganz winzige Kleinkrebse drin, so ähnlich wie Daphnien.


Pfiffikus,
der denen durchaus zutraut, auch Schwegealgen fressen zu können


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 Betreff des Beitrags: Re: Bakterienleben
BeitragVerfasst: Sa 15.Mai 2010 10:28 
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Natürlich gibt es Tierchen die sich von Schwebalgen ernähren!
...wasserflöhe z.B.

Aber der Bakterienaufwuchs im Filter vermag lebende Schwebalgen nicht zu filtern :wink:

.........sonst wäre deren Filterung ja nur eine Frage der Filtergröße :wink:


...aber wenn dir das zu unsicher ist.............lass es !

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Gruß
Klaus





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 Betreff des Beitrags: Re: Bakterienleben
BeitragVerfasst: Sa 15.Mai 2010 17:53 
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Hallo Gunter,

:thumbsup:


Hallo Klaus

Zitat:
Unsere Biofilterbakkies ( Nitro......) leben auch ohne Futter ganz gut weiter.
Einzig bei Sauerstoffmangel "geben die den Löffel ab" ( sterben die )


Das dachte ich bisher auch. Doch wie immer gibt es auch hier unterschiedliche Meinungen. Ich wollte wegen einer Behandlung meinen Filter für 5 Tage in sich zirkulieren lassen, was einfach zu händeln gewesen wäre.
Allerdings wurde ich von fachlicher Seite drauf hingewiesen, dass nach 5 Tagen ohne Fisch-Ausscheidungen die Bakterien abgestorben seien und ich genauso gut den Filter mit behandeln könnte.
Nun bin ich mal wieder verwirrt :lol:

Viele Grüsse
Hans


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 Betreff des Beitrags: Werbung, um Taler einzunehmen
Verfasst: Mi 14.Mai 2025 15:36 
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 Betreff des Beitrags: Re: Bakterienleben
BeitragVerfasst: Sa 15.Mai 2010 22:13 
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Wenn es euch gefallen hat, machen wir eben weiter:

Wachstum

So kommt es dazu, dass ein Biofilm langsam wächst. Die von uns kultivierten Nitrifikanten wachsen und vermehren sich. Auch andere Mikroben werden wachsen und sich vermehren. Es werden sich Einzeller, wie Pantoffeltierchen oder Amöben einstellen, die Bakterien fressen und von ihnen leben.

Der Biofilm wächst auch deshalb weiter, weil feine Schwebeteilchen eingefangen und zum Teil verstoffwechselt werden.

Es wird über kurz oder lang ein Biofilm entstehen, der hundertfach oder tausendfach dicker ist, als einzelne Mikroben. An geschützten Orten, zum Beispiel in einer Folienfalte, kann der Film besonders dick werden.

Die Anzahl der Individuen richtet sich nach dem biologischen Gleichgewicht. Auf der einen Seite wird ihre Zahl durch das Angebot von Nahrung und Sauerstoff begrenzt. Andererseits wird die Anzahl der Mikroben durch die Fressfeinde begrenzt. Schließlich wird die Population natürlich bei jeder Filterreinigung gehörig dezimiert.

http://www.koi-gehlhaar.de/koi/cms/index.php?id=1007


hansemann hat geschrieben:
Allerdings wurde ich von fachlicher Seite drauf hingewiesen, dass nach 5 Tagen ohne Fisch-Ausscheidungen die Bakterien abgestorben seien und ich genauso gut den Filter mit behandeln könnte.

Die sterben doch nicht alle gleichzeitig. Die schwächsten Stämme sterben zuerst. Und schwupps - zersetzen sie sich / werden zersetzt und schon haben die noch Überlebenden wieder etwas Nahrung.


Pfiffikus,
der die Nitrifikanten zur Not mit ein wenig Salmiakgeist (oder kostenlos verfügbarem Mittelstrahl) nachgefüttert hätte


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 Betreff des Beitrags: Re: Bakterienleben
BeitragVerfasst: So 16.Mai 2010 10:17 
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Salmiak oder "Mittelstrahl" hätte also funktioniert :cry:
Ich schlug ein wenig Fisch-Futter direkt in den Biofilter vor (1 Tag vor dem "in sich zirkulieren lassen"), was wohl nichts genützt hätte.
Der Trick mit dem "Mittelstrahl" würde auch die "Einlaufphase" eines neuen Teiches günstig beeinflussen, zusammen mit etwas "Muttererde", vermute ich. Die Natur stellt die Bakterien, ich das Futter :lol:
Und wenn jetzt unterschiedliche Familienmitglieder mithelfen, hätten die Bakterien sogar Abwechslung :mrgreen:

Viele Grüsse
Hans


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 Betreff des Beitrags: Re: Bakterienleben
BeitragVerfasst: So 16.Mai 2010 10:39 
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Ich habe dasselbe Problem. Muss demnächst einen EVO500FS ein, zwei Tage vom Becken nehmen, das ausgetauscht wird.
Wie lange halten sich die Bakterien im Helix in etwa, wenn ich den Filter in sich selbst laufen lasse und belüfte?

Bringt es etwas, wenn ich ab und an Wasser vom Faltbecken, wo die Fische zwischenzeitlich residieren, in den Genesis gebe?
Gruß

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/ ganesh


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