Rund 2 Monate sind seit dem letzten Eintrag wahnsinn schnell vergangen. Es war ein eine erlebnisreiche und lehrreiche Koizeit mit Höhen und Tiefen.
Bautechnisch geht es in letzter Zeit am Teich eher schleppend voran. Ständig kamen / kommen andere Dinge dazwischen oder der Teichbetrieb macht arbeit oder man genießt einfach nur am Teich zu relaxen.
Das Aufbetonieren der Filterkammer etwa 15 cm über das Niveau der übrigen Teichwände ist fertig. Dies wurde notwendig, da der Trommelfilter etwas rausragt und der hier ursprünglich geplante Aufbau aus Holz zu viele Nachteile hat (insbesondere zu geringer Lärmschutz, trotz Matten, Styrodur etc.). Das Betonieren im laufenden Betrieb war chaotisch und viel mehr Arbeit, als wenn man es gleich richtig gemacht hätte. Anbei mal ein Bild vom Schalen der TF-Kammer. Überall hindern Leitungen und man muss viel improvisieren, zumal die vorh. Leitungen ja vorher noch nicht endgültig verlegt werden konnten. Insbesondere muss man aufpassen, dass kein Beton im Teich landet.
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Alles was über das Gelände hinausragt, wurde innen mit 30 mm Styrodurplatten gedämmt.
Ich habe mich für eine Innendämmung entschieden, weil der Rest der Teichwände nicht gedämmt ist. Das ist dann effektiver als Teilbereiche mit Außendämmung. So soll bei Frost eine Auskühlung im herausstehenden Filter verringert werden (es macht keinen Sinn dickere Platten zu nehmen, da in den Deckel auch nur 30 mm passen). Die Styrodurplatten wurden vor dem Betonieren mit Kunststoffhaltern versehen. Dann braucht man später nicht kleben. Hier die Halter.
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So sehen die im eingebauten Zustand vor dem Betonieren aus.
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Dann wurden die Abdeckplatten 40 x 60 cm für die Teichwände besorgt. Mir persönlich wären optisch etwas schmälere Platten lieber gewesen, aber die Chefin bestand auf 40 cm. Im Nachhinein die richtige Wahl, da man nun wunderbar drauf sitzen kann. Diesbezüglich hatte ich hier die Frage gestellt, ob die Platten in den Teich hineinragen können. Da keine Negativmeldungen kamen, werden die Platten ca. 3 cm in den Teich überstehen.
Für ein optimales Auflager der Platten reicht die Wandbreite von rund 25 cm nicht aus (zumindest meine Meinung). Am Bildrand unten sieht man das schmale Wandauflager.
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Also wurde wieder Beton angemischt und außen ein ca. 11 cm breiter und ca. 20cm tiefer Kranz anbetoniert. Damit dieser Kranz nicht von der Wand abreißt (Setzungen Arbeitsraum), wurden alle ca. 60 cm ein Loch in die Außenwand gebohrt und ein 8er Eisen eingesteckt. Daran wurden dann 2 x 10er Längseisen festgerödelt undbetoniert.
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so sieht das nach dem Betonieren aus.
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Die Oberfläche wurde leicht schräg nach außen abgezogen, sodass die Platten ein leichtes Gefälle haben und kein Wasser stehen bleibt.
Aktuell sind die Platten noch nicht befestigt, da der Beton erst noch etwas aushärten muss. Ich wollte sie dann mit Flexkleber im Vollbett verlegen. Für die seitlichen Stoßfugen hatte ich gedacht, dass ich direkt beim Verlegen eine Silikonnaht ziehe, damit kein Wasser von oben eindringen kann. Teichseitig soll auf der Folie ein Klebewulzt aus Innotec für Dichtigkeit sorgen.
Allmählich gehen die Bauarbeiten nun dem Ende entgegen. Trotzdem gibt es für den Betrieb noch einiges zu tun.
Baulich werde ich in der Biokammer noch eine feste Trennwand einbauen, um die bewegten Helix vom Rest zu trennen. Vor der Arbeit drücke ich mich schon länger, weil es wieder Fummelarbeit ist im Betrieb.
Die in der Bauanleitung erwähnte Klemmvorrichtung für die Trennwand war ein flop. Die hat dem Strömungsdruck nicht länger standgehalten. Nach einiger Zeit hatte sich die Trennwand immer wider verschoben.
Teichbetrieb
Anfang Mai hatte ich innerhalb weniger Tage eine Fadenalgenplage. Hier nur ein kleiner Teil.
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Innerhalb kurzer Zeit waren beide tiefe BAs dicht und es wurden Berge an Biomasse rausgefischt. Nach der Algenbehandlung ist sehr viel Feinschmutz angefallen Der TF lief alle 4 Minuten. An dieser Stelle kann ich nur empfehlen, den mechanischen Filter lieber deutlich zu groß zu dimensionieren als gerade passend. Der Filter muss auch mit solchen Situationen fertig werden.
Seit der Algenplage kämpfe ich mit einer Trübung. Der Boden vom Tiefteil war nicht mehr sichtbar. Zum Test hatte ich im Bypass einen kleinen Filter von 2 m³/h mit Schaumstoffmatten und am Schluss einem dünnen weißen Filtervlies. Das hat geholfen, um die BAs am Boden wieder erkennen zu können. Das weiße Vlies war rasch grün und hat viele feine Schwebeteile rausgefiltert.
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Dann ist die Pumpe dieses Filters ausgefallen. Seitdem ist der oberen Meter im Teich relativ klar. Der untere Teil leider nicht so wie ich mir das vorstelle. Deshalb will ich die Trennwand einbauen und nach den Helix noch eine Feinfilterung mit Japanmatten nachbessern.
Vielleicht noch ein Hinweis zur Versickerung. Bislang auch bei Temperaturen von 35C° gab es keine Geruchsbelästigung. Ich habe den Graben mit etwas Stroh kaschiert. Auch eine Verschlammung im Graben ist nicht festzustellen. Ich gehe davon aus, dass bei der Versickerung im organischen Mutterboden viel Biomasse von Bakterien abgebaut wird, da man keinen grünen Schlamm sieht.
Die abgedeckte Sammelgrube für das Abwasser (eingegrabene 240 l Mülltone) stinkt beim Öffnen aber bestialisch.
Zwischenzeitlich hat sich der Besatz in 2 Etappen von 8 auf knapp 30 Koi erhöht. Es sind auch ein paar handzahme karahis hinzugekommen, sodass nun auch der Altbestand fast aus der Hand frist.
So macht Koihobby spaß.
Gruß Georg