das ist alles ausführlich in der HP beschrieben.
Dämmen und Heizen
Witterungseinflüsse bedingt durch die Jahreszeiten.
Unser System wird beeinflußt durch die Außentemperaturen.
Koi brauchen stabile Temperaturen ohne große Schwankungen, dafür müssen wir was tun.
Zur Heizmöglichkeit kommen wir später, keine Angst, wir sprechen hier von Temperaturen halten und angleichen. Für meine 60 cbm Anlage und ab März 15 Grad Teichtemperatur werden im Jahr 500 Liter Heizöl verbraucht ( Stand 2004, ca. 170 Euro/Jahr ). Im kalten Winter 98/99 war es bestimmt doppelt so viel.
Teichwände und Boden dämmen?
Durch kalte Witterung kühlt sich das Wasser ab und durch warme wird es wieder erwärmt. Diese Einflüsse beeinflussen die Wasseroberfläche erheblich, aber im Boden können sie nur geringfügig wirken. Rechnerisch bei unseren Koiteichen können wir von 98 % Wärmegewinn oder Wärmeverlust an der Oberfläche ausgehen. 2 m² offene Wasserfläche können bei kalten Wind ebensoviel Wärmeenergie verlieren, wie 100 m² Teichwände und Boden (wenn sie im Erdreich sind).
Sicher kann man einen gedämmten Teich etwas schneller erwärmen, als einen ungedämmten.
Aber genauso viel schneller kann sich das Wasser abkühlen.
Wärme wird von der Masse gespeichert, je mehr Masse umso weniger schwanken die Temperaturen. Bei einem ungedämmten Teich ist das Mauerwerk und das umgebende Erdreich ebenfalls Speichermasse.
Bei einem gedämmten Teich ohne Heizung hat man im Frühling viel größere Temperaturschwankungen als im ungedämmten (Ist abhängig von der mittleren Teichtiefe)
Fazit: Wir wollen dort schützen, wo es effektiv ist.
Winterabdeckung
Die Teichoberfläche muß im Winter vor Kälte geschützt werden. Die Kälte ist in Deutschland nicht einheitlich, im Norden und Osten wird viel kühler, als am Niederrhein.
Hier im Norden deckt man ab Mitte Oktober ab und erst Mitte April wieder auf.
(Im sehr kalten Frühling 2004 hatten die meisten erst Anfang Mai die Abdeckung wieder wegnehmen können)
Es ist die kalte Luft, die unserem Teich die Wärme entzieht, also darf keine Zugluft die Wasseroberfläche erreichen. Eine schnelle und günstige Art ist das Abdecken mit exdrudierten Polystyrol ( Markennamen Styrodur, Roofmate usw. ). Dafür braucht man keine Dachkonstruktion bauen, sondern man legt die Platten einfach auf die Wasseroberfläche. Es hat sich gezeigt, daß 50 mm Stufenfalzplatten am geeignetsten sind.
Einige m² Oberfläche sollte man aber Lichtdurchlässig lassen. Das kann man mit einer Doppelstegplatten Konstruktion bewerkstelligen. Die einfachste Art ist es eine große Platte auf die verbliebene Öffnung zu legen und gegen Sturm zu sichern.
Besser ist es, daß als kleines Überdach zu bauen, mit einer Klappe zum öffnen.
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Auch die Wasseroberflächen in den Filterkammern kann man schützen, indem man 20 mm starken exdrudierten Polystyrol auflegt. Das bringt nicht so viel wie bei der offenen Teichfläche, weil die Filterkammern ja schon eine Abdeckung haben.
Ungiftige PE-Noppenfolie wird auch oft dafür genommen.
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Hier eine Abdeckung , die leicht zu bauen ist. Materialkosten ca. 400 Euro, bei 3 x 4 m Größe.
Man baut sich einen rechteckigen Rahmen aus Brettschichtholz 8/12 cm. Die Verbindung der Kanthölzer wird mit Lochwinkeln hergestellt. Es muß darauf geachtet werden, daß keine Zugluft unten eindringen kann. An den Seitenhölzern wird das Alu-Kantprofil aufgeschraubt ( das bleibt bei der Demontage im Frühling an dem Holz ). Bei der oben beschriebenen 3 m Breite müssen die Doppel- oder Dreifachstegplatten 3,50 m lang sein. Polycarbonatplatten haben sich bewährt, weil die biegsam sind. Diese Platten werden dann in die Profile eingeklemmt. Auf die Stöße der Platten legt man noch einen zusätzlichen 80 mm Streifen Stegplatte und dann kann man mit einem 30 mm Spanngurt alles fixieren. Unten für die Kante muß man sich einen Haken bauen. Diese Konstruktion ist dann in sich sehr stabil. Die Giebel kann man sich auch aus Doppelstegplatten bauen, auch dort ist Luftdichtigkeit wichtig.
An einem Giebel baut man sich eine Öffnung mit Klappe zum schließen ein, damit man die Koi auch im Winter beobachten kann. Materialbeschreibung und Verlegeanleitungen kann man hier online kostenlos bekommen:
www.tuj.deBild vergrößern Bild vergrößern Bild vergrößern
Teichheizung
Mit meiner Erfahrung aus jahrelanger Koihaltung komme auch ich an diesem Thema nicht vorbei.
Extreme Temperaturen sind ungünstig für das erfolgreiche Koihobby.
Der eine oder andere Hobbyist wird jetzt vielleicht den Kopf schütteln.
Aber ich rate trotzdem jedem diesen Beitrag durchzulesen.
Die Winterabdeckung ist ein absolutes muss in unseren Breiten. Die Kosten, um eine normale Koianlage auch in extremen Wintern über 5 - 6 Grad Wassertemperatur zu halten sind sehr gering und betragen bei effektiver Nutzung der Heizung max. 100 Euro im Jahr.
Hier mal als Beispiel meine simple Teichheizung:
Zwischen den Vor- und Rücklauf der Heizung wird ein Wärmetauscher eingebaut.
Die kleine 60 Watt Pumpe pumpt dann das zu erwärmende Teichwasser durch den Wärmetauscher. Da das PE-Fußbodenheizungsrohr bei einer Länge von ca. 40 m nur einen Querschnitt von 3/8 Zoll hat, schafft sie ca. 250 Liter in der Stunde. Das reicht völlig aus um eine 60 cbm Anlage zu steuern.
Ein Wärmetauscher besitzt zwei Wasserkreise mit jeweils einem Wasserein - und Austritt.
Am 1. Kreislauf (Primärkreislauf genannt) wird z.B. die normale Hausheizung angeschlossen, diese dient als Wärmelieferant.
Am 2. Kreislauf (Sekundärkreislauf genannt) habe ich in meinem Fall am WT- Ein/Austritt jeweils ein Kunststoffrohr angeschlossen, welches in der Pumpenkammer als Ansaugleitung für das kalte Wasser beginnt von da aus geht es zum Wärmetauschereintritt, das Wasser wird dann im Wärmetauscher erwärmt und dann wieder über den Austritt zurück zur Pumpenkammer geführt. Die Zuführung mit dem erwärmten Wasser erfolgt im Ansaugbereich der eigentlichen Teichpumpe, hierdurch wird dann eine optimale Wärmeverteilung bzw. Durchmischung erzielt. Der 2. Kreislauf ist ein offenes System.
Am Wärmetauscher Eintritt (Rücklauf vom Teich) hat dieses Wasser ca. Teichwassertemperatur! Am Wärmetauscheraustritt (Vorlauf zum Teich) ca. 25 Grad mehr.
Wichtig !!!!!
Der Wärmetauscher muß aus Edelstahl sein (Alfa Laval oder andere Hersteller). Die preiswerteren Wärmetauscher mit Kupfer sind nicht geeignet.
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60 Watt Pumpe Wärmetauscher Rücklauf
Damit kann man in 12 Stunden die Temperatur von 15 auf 16 Grad hochfahren.
Steuern kann man das über eine einfache Aquarium LCD Steueranlage z.bsp. von Zajak (seit 1993 die gleiche Anlage).
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Wärmetauscher mit Dämmantel Zajac Steuerung
Die Steuerung hat eine Schalthystere von 0,3 Grad. Temperaturschwankungen sind also gering. Im Schnitt verbrauche ich mit dieser Teichheizung 500 Liter Heizöl im Jahr.
Ab Mitte März 15 Grad, bis Ende April dann langsam hoch auf 18 Grad.
Unter 18 Grad lasse ich die Temperatur bis September nie sinken (Im schlechten Sommer 2004 mußte man sogar im Juli nachheizen).
Bis Ende Oktober wird die Temperatur langsam auf 15 Grad gesenkt.
Dann wird die Heizung auf 6 Grad eingestellt, und nach 8 - 12 Wochen sind die 6 Grad erreicht (Im Winter 2003/2004 wurde die Teichheizung erst im März wieder gebraucht. Im Winter 97/98 schon im Dezember).
Um im Winter die Temperatur bei 6 Grad zu halten benötigt man ca.150 Liter Heizöl im Jahr.
Ich verlängere durch das heizen im Frühjahr und das nachheizen im Herbst, die Saison um fast 3 Monate.
Also Fazit beim Teichanlagenneubau!
Die Verbindung von der Filterkammer zur Hausheizung sollte mit eingebaut werden. Die reinen Materialkosten für 20 m Hin und 20 m zurück liegen um die 100 Euro.