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LotharGehlhaar - Teichbauforum

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BeitragVerfasst: Mo 22.Jan 2007 1:05 
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Hallo Jürgen,


Zitat:
Dann hättest du schnell gemerkt, dass es weder eine Empfehlung noch eine Hilfe ist, es sei denn einzelne User interessieren sich dafür warum man in Österreich nun auch den deutschen Standard zur Flächenauslegung eines vertikal betriebenen Bodenfilters empfiehlt. Das liefert irgendwie nichts verwertbares für an den Teich.


Ein vertikal betriebener Bodenfilter wie im von Armin zitierten Forschungsbericht und ein horizontal betriebener Bodenfilter für die Teichwasserklärung sind schon sehr verschieden, das merkt man schon an den unterschiedlichen Beschickungsmengen: rund 600 bis 1200 Liter am Tag bei einem 20 m² Filterbett, dazu brauchen die meisten Teichpumpen weit weniger als eine Stunde. Insofern hast Du natürlich recht mit der zitierten Feststellung (und die Bodenfilter für Teichanlagen haben wohl meist erheblich weniger als 20 m²). Auch die Anforderungen an beide Bodenfilter sind sehr verschieden. In kommunalen Kläranlagen sollten schon nach einem Durchlauf gewisse Grenzwerte unterschritten werden, beim Teich genügt eine geringere Abbauleistung, weil man viel häufiger durchpumpen kann.

Ich habe diesen Bericht trotzdem mit dem Gefühl gelesen, dass ich dabei etwas lernen kann auch wenn ich nicht alles verstanden habe. :wink:

1. Phosphorelimination spielt auch bei der Teichklärung eine Rolle (Koifutter enthält Phosphor). Die Geschichte mit Eisenspänen kannte ich schon, aber von Betonbruch als billigem und sehr effizientem Phosphor-adsorbierendem Material habe ich noch nie gehört. Bei uns in Süddeutschland sagt man auch Mineralbeton dazu, glaube ich. Dass man dieses Material nach einiger Zeit austauschen muss sollte man schon bei der Konzeption des Bodenfilters berücksichtigen (vielleicht ein Filterbeutel mit Betonbruch in der Rückleitung zum Teich?).

2. Verhalten bei Kolmation. Was tun, wenn ein Bodenfilter durch Überlastung (z. B. schlechte Vorabscheidung) verstopft? In dieser Arbeit wird über Kolmation berichtet.
Zitat:
Die hohe CSB-Fracht und der hohe Anteil an abfiltrierbaren und absetzbaren Stoffen im
beschickten Abwasser führten schließlich zur Verstopfung der Bodenfilter 2 und 3.
Offenbar genügt es, den Bodenfilter einige Tage oder Wochen ruhen zu lassen, dabei regeneriert er sich.

3. Die Optik eines Bodenfilters im Jahresverlauf konnte ich mir nicht vorstellen. Der Bericht enthält einige Bilder aus unterschiedlichen Jahreszeiten. Jetzt überlege ich mir, welche Pflanzen drumherum passen würden.

4. Der Stickstoffabbau (Denitrifikation) wurde durch ein Einstauen der Drainageschicht forciert. Die Eliminationsleistungen sind in meinen Augen beachtlich, hängen aber von der Körnung des Filtermediums ab, der gröbere Sand 1/4 mm baut doppelt so viel ab wie der feinere 0,06/4 mm. Die Erklärung
Zitat:
Bei der Hauptschicht mit Sand 0,06/4 mm ist aufgrund mangelnder, zur Denitrifikation nötiger
organischer Substanz keine höhere Stickstoffelimination festzustellen.
erinnert an entsprechende Aussagen hier im Forum. Die Aussagen zum zweistufigen Betrieb sind interessant, eine Übertragung auf Teichbodenfilter ist mir nicht klar (zwei Bodenfilter mit unterschiedlicher Körnung hintereinander?).

Lustig war der Bericht auch. Dass es in Österreich ein "Lebensministerium" gibt wußte ich nicht (was entspricht dem in Deutschland?) und das Wort "Evapotranspiration" (=Wasserverlust durch Pflanzen) war mir völlig unbekannt.

Einige Fragen blieben mir aber auch, z. B.

Kann man die durch die Fischfütterung verursachte CSB-Fracht abschätzen? (Z. B. 1 kg eiweißreiches Fischfutter macht eine CSB-Fracht von etwa x g)

Wie hoch sind die Abbauleistungen bei kontinuierlich betriebenen Horizontalbodenfiltern?

Besteht ein wesentlicher Unterschied der Abbauleistungen bei Bodenfiltern mit gleicher CSB-Last aber stark unterschiedlicher Beschickungsmenge (d. h. unterschiedliche Konzentration der CSB-Fracht)?



Gruß
Eberhard.


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BeitragVerfasst: Mo 22.Jan 2007 7:44 
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Hallo Eberhard,

danke für das positive Feedback. Hierzu sollen die Links von mir dienen. :wink:

Gruß Armin


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BeitragVerfasst: Mo 22.Jan 2007 7:52 
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Hallo Klaus,

Klaus hat geschrieben:
Also im Biofilter der doch einen höheren Durchfluß hat ,
und der auch noch von uns gepflegt und gereingt wird,
dort , so schreibst Du , gibt es anaerobe Prozesse in der dritten Schicht
der Bakterien . Und in einem Bodenfilter , wo doch mindestens die gleichen
Bakterien wie im Biofilter stecken, da geht das nicht ??
Es wir immer Ablagerungen im Biofilter geben,
und wenn es nur abgestorbene Filterbakkies sind!
diese Ablagerungen werden in einer nicht so stark umspülten Ecke
des Bodenfilters wachsen !! Und das ganze ist anaerob !!

wir reden hier ja nicht vom Schlamm, sondern von Mulm, der sich absetzt. Und woraus besteht dieser? Das sind abgefallene Bakterien, die sich zum Teil zu Flocken zusammen ballen. Mit anderen Worten: kleine Proteinhäppchen. Da gibt es gierige Verwerter. Pilze, deren Arten ich nicht kenne. Einzeller, die sich von solchen Bakterien ernähren. Und diese wiederum sind begehrte Leckerbissen für Kleinkrebse, z.B. Gammarus, Blutegel und Schlammschnecken. Da der Filter permanent durchströmt wird, finden diese Tiere immer Sauerstoff. Erstere hätten mangels Fressfeinden im Bodenfilter das Paradies, während es den Schnecken zwischen den Tonstücken zu eng sein dürfte.

Klaus hat geschrieben:
Oder anders :
Die nötige Biomasse die nötig wäre , und die Du vorher herrausfiltern möchtest,
produziert der Filter selber !!..... es sind die abgestorbenen Bakterien !!
Und die kannst Du nicht herrausfiltern !!

Die Denge machts.
Wir viel Stickstoff wird zum Zwecke der Atmung umgesetzt? Und wie viel wird im Körper der Bakterien als Protein eingebaut? Der gröβte Teil wird veratmet.
OK, die oben erwähnten Verwerter werden nach dem Fressen von Proteinnahrung wie unsere Fische Ammoniak ausscheiden, doch dafür haben wir ja die noch lebenden Bakterien.


Pfiffikus,
der sich mal bei Jürgen erkundigen wollte, welche Tierarten er im Bodenfilter vorfindet


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BeitragVerfasst: Mo 22.Jan 2007 9:52 
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Hallo Eberhard,

Zu 1) Betonbruch als Adsorbens für PO im Koiteich? Da, wo man auf pH, Gh und KH besonderen Wert legt, sollte man darauf verzichten.

Zu 2) Der Versuch drehte sich um vertikale Anlagen und das Verhalten bei höherer CSB-Flächenbelastung. Es wurde gezeigt, dass die in Österreich geforderten 2m²/EW nicht ausreichen. Einzig bei der richtig ausgelegten Anlage 1 wurde keine Kolmation festgestellt. Das Ruhenlassen bezieht sich auf vertikale Anlagen.

Zu 3) Guter Punkt, an den ich bei der Beschreibung "Vor- und Nachteile eines Bodenfilters" nicht gleich gedacht habe.

Zu 4) Betrifft ebenfalls die vertikale Anlage.


Zitat:
Kann man die durch die Fischfütterung verursachte CSB-Fracht abschätzen? (Z. B. 1 kg eiweißreiches Fischfutter macht eine CSB-Fracht von etwa x g)

Das ist schwer bis unmöglich. Mit dem CSB erfasst man alle organischen oxidierbaren Verbindungen. Es kommt also darauf an, was in welcher Menge jeder einzelne Fisch in den Teich abläßt, wieviel Wasser zur Verfügung steht und bis zu welcher Grenze sich das alles dank der Filtertechnik aufsummieren kann. Hinzu kommt noch der Eintrag von außen, der je nach Lage und Jahrenzeit sehr unterschiedlich ist. Somit kann der eine Teich einen CSB nahe Trinkwasserqualität haben und der andere eher den von Gülle.

Zitat:
Wie hoch sind die Abbauleistungen bei kontinuierlich betriebenen Horizontalbodenfiltern?

Die Gesamtabbauleistungen sind ähnlich. Markante Unterschiede finden sich bei den Ablaufkonzentrationen für Ammonium und Nitrat. Wie du bereits richtig festgestellt hast, gilt das für die einmalige Passage des Bodenfilters.

Zitat:
Besteht ein wesentlicher Unterschied der Abbauleistungen bei Bodenfiltern mit gleicher CSB-Last aber stark unterschiedlicher Beschickungsmenge (d. h. unterschiedliche Konzentration der CSB-Fracht)?

Aus dem EW kommt man auf die "Beschickungsmenge" und damit zum Flächenbedarf. Erhöhe ich die Wassermenge pro Zeiteinheit, erhöhe ich auch die CSB-Belastung. Bei vertikalen Anlagen spielt das Aufstauen des Wasser auf dem Bodenkörper eine große Rolle bei der Kolmation. Dort sind also Grenzen gesetzt. Sowohl Abwassermenge (EW), als auch CSB müssen beachtet werden. Viel Abwasser = große Fläche und hoher CSB = große Fläche.



MfG....Jürgen

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BeitragVerfasst: Mo 22.Jan 2007 10:22 
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Hallo Pfiffikus,

welche Einzeller, Mehrzeller und Kleinkrebse sich im Detail im Bodenkörper aufhalten kann ich dir nicht sagen. Sicher ist jedoch, dass es sich um einen großzügigen Mix aus Bakterien (=Futter), Protozoen und Metazoen handelt.

MfG...Jürgen

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BeitragVerfasst: Mo 22.Jan 2007 11:24 
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Hallo Jürgen + alle BBF interessierte!

ich bin eifriger Mitleser und möchte mir auch einen BBF einrichten und bitte mal um konkrete Angaben wie die Durchflussleistung am BBF sein muß. Dazu habe ich trotz mehrmaligem Lesen bis jetzt nichts konkretes gefunden :oops:
Vorgesehen ist bei mir ein 80 cm breiter und 4m langer, 50 cm tiefer Behälter, (wird gemauert mit Teichfolie). Der Teich alleine hat 35 cbm. Gefüttert wird pro Tag angenommene 200 gramm - welches Futter weiß ich noch nicht, bitte DU-Werte annehmen. -
Wieviel cbm soll man denn da pro Stunde durchleiten? Der BBF ist im Bypass geplant, es gibt daneben SiFI + 2 Helixkammern a je 2 cbm + Feinfilter danach. Schön wäre es wenn mal jemand ein Bild einstellen könnte von der Bepflanzung. Bei mir wird der BBF entlang zum Nachbarn sein und ich erwarte mir da Pflanzen bis 2 m Höhe. Bambus ist eher ungeeignet oder? Wieviel pflanzen empfiehlt ihr?

Gruß Robert
der sich auch mal für die fachliche Argumentation bedanken will - klasse :wink:


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BeitragVerfasst: Mo 22.Jan 2007 16:14 
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Hallo Jürgen,

Zitat:
Betonbruch als Adsorbens für PO im Koiteich? Da, wo man auf pH, Gh und KH besonderen Wert legt, sollte man darauf verzichten.


Danke! Daran habe ich nicht gedacht. Die GH meines Brunnenwassers ist schon jenseits von 20, da brauche ich nicht noch mehr. Also doch lieber Eisenspäne oder eisenhaltiger Kies aus einem Wasserwerk?

Schade, dass man die CSB-Fracht durch Futter nicht abschätzen kann. Dass die Futtersorte und die Futterverwertung der Fische die CSB-Fracht mit beeinflussen können ist klar. So wie man in dieser zitierten Studie nach einer Formel sucht, wieviel m² Filterfläche pro EW, so würde eine Formel für Teichanwendungen weiterhelfen. Das war auch der Grund für meine Fragen.

Hallo Robert,

schau mal in diese zitierte Arbeit rein. Da gibt es eine Reihe von Bildern der Bepflanzung zu unterschiedlichen Jahreszeiten. Die Schilfsorte ist dort auch genau bezeichnet und die Pflanzdichte auch.

Gruß
Eberhard.


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BeitragVerfasst: Mo 22.Jan 2007 17:17 
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Hallo Zusammen!

Ich betreibe seit nun mehr als 4 Jahren einen Pflanzenfilterbachlauf. Im Detail: 50-60cm breit, 50-60cm tief und ca. 4m lang. Gefüllt ist das gesamte Becken mit groben Kies bis ca. 2cm Durchmesser. Das Wasser wird einfach auf das Kiesbett draufgeleitet und findet am Ende des Beckens mittels Überlauf wieder zurück in den Teich. Was ich beim Bau vergessen hatte, war ein Gefälle mit einzuplanen. Also am Beckenanfang volles Niveau und am Ende kommt das Wasser unter dem Kies heraus. Würde meinen Filter also eher als Mix zwischen Bodenfilter und Pflanzenfilter ansehen.

Meine Erfahrung: Ich habe eigentlich seit diesen 4Jahren meinen 40m³ Teich nahezu ausschließlich über diesen Filter gereinigt. Meine Filteranlage diente bis voriges Jahr nur als Absetzbecken, hatte aber kaum einen biologischen Einfluss. Im Teich befanden sich immer zwischen 10-14 Koi mit einer Länge von 10 - 60cm. Die Wasserwerte waren immer im grünen Bereich, auch als ich im vorigen Jahr meinen Filter umgebaut habe, und nur den Pflanzenfilter betrieben hab.
Auffällig ist, dass im Frühjahr der gesamte Kiesbereich gut durchlässig ist und dann im Laufe des Sommers mehr oder weniger stark (je nach Vorfilterung) verstopft. Im Winter wird der Pflanzenfilter abgestellt, und erst im Frühjahr bei steigenden Temperaturen wieder aktiviert. Und immer über die Wintermonate schafft es der Pflanzenfilter, das Kiesbett wieder frei zu bekommen. D.h. wenn ich jetzt im Frühjahr den Filter wieder starte hat er die volle Durchlässigkeit im Kiesbett, und erst im Laufe der Zeit setzt er sich wieder zu. Daraus leite ich einmal eine hohe Selbstreinigungskraft ab (würde zum Stilllegen eines BBF oder Pflanzenfilters passen). Und das totale Verschlammen eines Pflanzenfilters oder Bodenfilters hängt meiner Meinung nach, ausschließlich mit der Vorreinigung zusammen. Natürlich spielt auch die Körnung des Substrates eine Rolle.
Außerdem sollte beim Bau berücksichtigt werden, dass sich im Laufe des Betriebes der Wasserstand ändern kann oder aber eben die Durchflussmenge. Aus heutiger Sicht würde ich mindestens 10cm für den Wasserspiegel oberhalb des Kiesbettes einplanen.
Bepflanzt habe ich meinen Filter mit Iris und Schwertlilien, Igelkolben, Kalmus, ... Aber durch den natürlichen Samenflug kann ich heute gar nicht mehr genau sagen, was da drinnen alles so wächst. Auf jeden Fall haben sich eine Vielzahl von Pflanzen angesiedelt, die - und da bin ich mir sicher - einen wertvollen Beitrag zur Wasserqualität leisten. Ach ja, Thema Algen. Bei mir ist es so, dass die Algen nur dort wachsen, wo sich noch zu wenig Pflanzen angesiedelt haben - sprich wo das Wasser ungehinderter Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist.
Einen ganz ähnlichen Filter habe ich sozusagen als Klärteich angelegt, nur dass er nicht schmal und lang ist, sondern 3m Durchmesser hat. Auch in diesem Filter steht das Wasser ca. 10cm über dem Kiesbett. Auch wenn im Herbst sich eine Schlammschicht auf dem Kiesbett gebildet hat, so muss ich immer wieder feststellen, dass diese Schlammschicht über die Wintermonate zusehens abegbaut wird, und im Frühjahr beinahe vollständig verschwunden ist.
Meine Meinung ist, dass sich die Natur selbst alles so richtet, wie sie es braucht. Und dass wir Menschen uns viel zu viel in natürliche Prozesse einmischen, nur weil wir oft nicht verstehen, wie komplex und wie genau sie funktionieren. Ein gewisses Maß an Hygiene ist an einem Koiteich sicherlich notwendig, aber ich finde, dass es oft viel zu sehr übertrieben wird. Und "Beweise", dass Koi wegen einer dünnen Schlammschicht oder etwas Mulm zugrunde gegangen sind, habe ich bis heute noch keine. Meistens spielen da andere Faktoren eine viel größere Rolle wie z.B. Sauerstoffgehalt, Parasiten, Wasserwerte, oder einfach nur der Mensch der überall seine Finger mit im Spiel haben muss und der Natur dreinpfuscht.

So jetzt tun mir die Finger weh, vor lauter schreiben, und warte mal gespannt auf eine Tracht "Prügel". :lol: :? :lol: :? :lol:

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Schau rein:
www.rolandskoi.gmxhome.de
http://trommelfilter1.tr.funpic.de/index.htm


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BeitragVerfasst: Mo 22.Jan 2007 17:36 
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N´Abend Eberhard,



haeb0001 hat geschrieben:
Schade, dass man die CSB-Fracht durch Futter nicht abschätzen kann. Dass die Futtersorte und die Futterverwertung der Fische die CSB-Fracht mit beeinflussen können ist klar. So wie man in dieser zitierten Studie nach einer Formel sucht, wieviel m² Filterfläche pro EW, so würde eine Formel für Teichanwendungen weiterhelfen. Das war auch der Grund für meine Fragen.


Um Formeln für an den Teich herstellen zu können, müsste man zuerst einmal eine aussagekräftige Langzeitstudie mit den verschiedensten Größen durchführen. Daran hat jedoch niemand wirkliches Interesse und so findet sich dafür auch kein Sponsor.

Für den einelnen Fisch den EW zu bestimmen bzw. etwas ähnliches zu erfinden würde wenig bringen, da dann immer noch jeder Wert der mit Bodenfiltern zu tun hat, auf das von uns Menschen verursachte Abwasser bezogen ist. Es gibt kaum Zahlen die man einfach so 1:1 auf die tatsächlichen Begebenheiten an einem Teich umlegen kann. Dazu müsste man gemäß DIN und Bemessungsblatt vorgehen.

Es bleibt einem also nichts anderes übrig als das Ganze mit dem wenigen Verwertbaren auf unsere Teichbedürfnisse umzulegen und eigene Erfahrungen zu machen. So ist das bei neuen Dingen leider oft.


MfG....Jürgen

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MfG....Jürgen


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BeitragVerfasst: Mo 22.Jan 2007 19:22 
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Hallo

mir qualmt der Kopf :oops:

da mann ja offensichtlich keine genauen angaben über größe und durchfluss eines BF machen kann, stelle ich hiermit folgente Frage:

kann mann einen BF auch zu groß bauen

Gruß Reinhold

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PS: Hunde haben Herrchen/Katzen Personal

Teich seit 09.2003, 50000lt, TF eigenbau,
Helixvortex Beadfilter eigenbau, 3 x Optimax 15000,

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