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LotharGehlhaar - Teichbauforum

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BeitragVerfasst: Do 23.Nov 2006 12:34 
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Hallo Dieter,

dieter2005 hat geschrieben:
Hallo zusammen,
oftmals sieht man in Japanischen Gärten ein Schöpfbecken (Tsukubai), das heute auch noch zur Reinigung bei der Teezeremonie verwendet wird.
Dieses Element aus der japanischen Gartengestaltung passt gut in unseren Garten und ist relativ kostengünstig herzustellen.
Eine geeignete Stelle dürfte nicht so schwer zufinden sein

Auf den Bildern seht ihr meine Umsetzung dieses Themas.
Zunächst wird ein Kübel in die Erde eingelassen, hier war es ein Speißkübel ca. 90 Liter.
Hinter diesem Kübel wird aus Bambus eine Art Leitung für das Wasser konstruiert, es soll ja schön plätschern. Dazu eine möglichst schwache Pumpe, 10 Watt reichen dazu alllemal.
Die Zuleitung von der Pumpe zum Bambus wird durch die Kübelwand gelegt, das ist auch gleichzeitig der Überlauf wenns mal regnet.

Oben auf dem Kübel kommt noch ein Deckel, die gibt es fertig zu kaufen, hierauf steht dann unser Tsukubai.
Jetzt wird mit Kies alles abgedeckt, hinter dem Tsukubai noch ein paar Büsche pflanzen in diesem Fall habe ich Liguster genommen weil er sich schön in Form schneiden läßt.
Auch sollte das Becken im Schatten liegen das fördert die Ansiedlung von Moos
Ja, und eine Steinlaterne wäre auch nicht schlecht, aber bitte nicht aus Plastik!
Stromzufuhr nicht vergessen, für Pumpe und Laterne.
Für die Laterne noch einen Dämmerungsschalter und fertig.


Bild


Bild

Vielleicht nimmt jemand diese Anregung auf, würde mich freuen.


so ein Tsukubai ist bei mir auch geplant. Das Bambuswasserrohr habe ich schon. Ich überlege ihn aus einem Findling herzustellen. Bin nur unsicher, ob ich den auch so bearbeiten kann. Müsste wohl ein Steinmetz machen?
Der Tsukubai soll dann auch mit Liguster eingerahmt werden.
Das ist wirklich eine schöne Sache...danke für die Ausführung! :wink:


Gruß Berit


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BeitragVerfasst: Fr 24.Nov 2006 8:38 
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Hallo Berit,

mit einem Findling ist natürlich toll.

Ich denke auch dass das Loch von einem Fachmann gemacht werden müsste.

Alleine der Gedanke das dieser Findlind bei falscher Bearbeitung zerspringen könnte würde mich davon abhalten.

_________________
LG dieter2005

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BeitragVerfasst: Fr 24.Nov 2006 19:13 
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Moin

Die Formschnittgehölze sehen klasse aus.
Kann ich die vorgehensweise mit dem Ausbrechen bei allen Nadelhölzern machen. Habe eine kleine Mädchenkiefer und auch Schwarzkiefer im Teichbereich gepflanzt. Wie groß sollte sie sein bis ich mit dem Ausbrechen beginne.

Gruß Holger


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BeitragVerfasst: Fr 24.Nov 2006 21:57 
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Hallo Dieter,

sieht super aus! Stilvoll gestaltet und wirkt sehr harmonisch.

Mal ne Frage, wo hast du den Bambusbesen her?
Sowas könnte ich noch gebrauchen!

Gruß
John


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BeitragVerfasst: Sa 25.Nov 2006 17:09 
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Hallo zusammen,

@ Holger,
grundsätzlich können alle Nadelgehölze durch pinzieren der Triebspitzen im Wuchs beeinträchtigt werden. Ebenso die Laubgehölze.

Pinzieren
Mädchenkiefer: Der neue Zuwachs sollte gegen April/Mai, wenn die Triebe in Kerzenform in die Länge wachsen, so pinziert werden, dass das Wachstum ausbalanciert wird. Durch entschiedenes Stutzen der längsten und kräftigsten Kerzen und nur leichtes Kürzen oder freies wachsen lassen der schwächeren Triebe wird die Entwicklung des Baumes harmonisiert.

Schwarzkiefer: Der beste Zeitpunkt für das Pinzieren der reifen Kerzen hängt vom Klima ab, liegt aber zwischen Mitte Juni und Ende Juli. Zu diesem Zeitpunkt werden die Triebe vollständig entfernt (Bei uns nicht in jedem Jahr). Zunächst werden die schwächeren und nach zwei Wochen die kräftigen Kerzen heraus geschnitten. Sollten sich im Zweit­austrieb wieder drei oder vier Trie­be an der gleichen Stelle bilden, werden die kräftigen entfernt und die schwächeren im kräftigeren Bereich bleiben stehen. In den schwächeren Bereichen werden die schwächeren Triebe entfernt und die kräftigeren bleiben erhalten. (Aus Bonsai art)

@ John,
ich würde im Baumarkt/Gartenabteilung immer mal die Augen offen halten.
Ab und an wird so etwas in der "Bonsaiecke"angeboten.

_________________
LG dieter2005

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BeitragVerfasst: Sa 25.Nov 2006 18:11 
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Moin Dieter

Soweit ist alles klar, nur ab welcher Größe des Gehölz sollte man anfangen!


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BeitragVerfasst: Sa 25.Nov 2006 19:35 
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Zitat:
ich würde im Baumarkt/Gartenabteilung immer mal die Augen offen halten.
Ab und an wird so etwas in der "Bonsaiecke"angeboten.


Danke Dieter!
Werd ich mal schaun.. :wink:

LG
John


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BeitragVerfasst: So 26.Nov 2006 17:28 
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Hallo Holger,

sofort anfangen.
Denn, an dem Astaufbau lässt sich jetzt nur dadurch etwas ändern, in dem unerwünschte Äste entfernt werden. Die Abstände von Ast zu Ast lassen sich nicht mehr korrigieren. Zunächst solltest du wissen wie der Baum, wenn er "fertig" ist, aussieht. Dazu solltest du die vorhandenen Äste bei deiner Planung berücksichtigen, nicht gebrauchte Äste, also die die an der falschen Stelle am Stamm wachsen abschneiden/sägen. Das kann man jetzt am Besten machen.
Dann sollten die Äste in eine waagerechte Position gehalten werden - mit Schnur, Drähten oder Gewichten. Wenn die Grundform gestaltet ist solltest du die benadelten Triebe ebenfalls in eine Position bringen, dass von der Seite betrachtet alles auf einer Höhe ist. In der Draufsicht sollte eine Art Fächer zu erkennen sein.
(wenn es möglich ist mache mal ein Bild)

Im späten Frühjahr geht es dann los mit Abzwicken der Triebspitzen.

Am besten machst du für dich eine Zeichnung, wie der fertige Baum aussehen soll.
Das ist kein Witz, man vergisst sehr schnell was man vor einem Jahr eigentlich machen wollte und wie es gedacht war.
Und immer wenn du unsicher bist schaust du auf deine Zeichnung.

Ich hoffe ich konnte dir ein wenig helfen

_________________
LG dieter2005

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BeitragVerfasst: So 26.Nov 2006 18:31 
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Danke Dieter

Ich fang noch vor dem Frost an und stelle dann mal ein Bild davon zur allgemeinen Beurteilung rein.


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BeitragVerfasst: Mo 27.Nov 2006 11:39 
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Hab noch was zur Baumgestaltung gefunden, hier ein Bericht von Günter Heymanns Homepage.

http://www.guenter-heymans.de/html/baumgestaltung.html

"Liebe Gartenfreunde

bevor ich hier einige Tipps zum Thema Baumschnitt und Gestaltung gebe, lassen sie mich kurz erklären warum ich mich für die Planung und den Bau eines Japanischen Gartens entschieden habe.
Schon bei meiner ersten Japanreise war ich fasziniert von der Ruhe der Harmonie, sowie vom meditativen Charakter dieser Gärten. Freuen wir uns nicht, wenn wir endlich in den Urlaub fahren können? Suchen wir nicht Meer und Berge mit schönen Wäldern auf, um uns vom Stress des Alltags zu befreien?
Also ist es doch naheliegend sich so ein Stück Natur in seinen Garten zu holen.
Der Maßstab für dieses Stück Natur spielt keine Rolle. Es können kleine Bonsais sein ,welche mit etwas Sand und einigen kleinen Steinen zu einer Minilandschaft kombiniert werden. Gartenbonsais in Gesellschaft von Felsen und Moos oder Felsen die ein Gebirge oder gar gleich eine ganze Insel darstellen.Selbst ein ganzes Universum lässt sich so in einem Zen - Garten darstellen. Dazu werden nur wenige Steine und etwas Splitt benötigt. Hauptsache der Betrachter findet die Ruhe und Entspannung, welche so ein Garten vermitteln kann.
Der Japaner sucht seine Vorbilder in der Natur. Er versucht beim Bonsai die Natur in Form eines Miniaturbaumes in größtmöglicher Vollendung nachzugestalten. Er verehrt den Baum als Sinnbild und Gleichnis für etwas, welches über die sichtbare Gestalt hinausgeht. Japaner fügen so jedes kleine Detail zu einem harmonischem in sich ruhendem Bild zusammen. Ich glaube jetzt wird es etwas klarer warum ein Baumschnitt und somit die Gestaltung von Bäumen so wichtig ist. Zwar stellt jeder Formschnitt auch eine Vergewaltigung der Natur dar, die aber letztlich dazu führt, dass diese Bäume uralt werden können. In Japan gibt es tausende von Gärten mit Bäumen die an die 400 bis 600 Jahre alt sind. Selbst private Gärten werden von Generation zu Generation “vererbt“ und weiter gepflegt.Schaut man sich die Bäume an stellt man sehr schnell fest, das sie nur 2 bis 3 Meter hoch sind.
Eine wahrlich hochintelligente Form der Gartengestaltung.

Wir Europäer werden einen Bonsai wahrscheinlich immer mit anderen Augen sehen als die Asiaten. Unsere kulturelle Erziehung ist eine andere. Wie sieht es denn bei uns hier in Europa aus? Wir bauen ein Haus mit Terrasse nach Süden mit einer großen Rasenfläche welche von kleinen Beeten eingerahmt werden in denen Blumen, Sträucher und Bäume wachsen. Wir gießen und düngen alles und freuen uns wenn es gut gedeiht.
Nach nur 10 bis 15 Jahren haben sich unsere Wohnräume verdunkelt. Betrachtet man nun die Bäume sieht man meist nur kahle Stämme. Sonnenstrahlen finden nur an wenigen Stellen den Weg bis zum Boden. Also greifen wir zur Axt oder Säge. Schade, denn die Bäume sind nicht sehr alt geworden.
Auch in Europa fehlt es nicht an Versuchen durch künstliche Techniken das Wachstum der Bäume zu beeinflussen. Als Beispiel dafür können uns die Spalierobstbäumchen aber auch englische und französische Gärten dienen.
Aber trotz allem und ohne Kenntnis des geistig-kulturellen Hintergrundes können wir den Bonsai auch für uns entdecken.
Die Faszination des Hobbys Bonsai liegt in der Anzucht und in der Gestaltung von Bäumen. Das Sammeln von Findlingen in der freien Natur und die Pflege der Bäume bietet uns zugleich auch einen Bereich der Ruhe und Stille, sowie die Möglichkeit neue Kraft zu schöpfen.
Sie sehen wir können noch sehr viel von den Japanern lernen

So nun geht es los
Falls sie jemand sind der nicht arm ist und es sich leisten kann, fertige Gartenbonsais für
5.000,00 € bis 10.000,00 € zu kaufen, fahren sie in die nächste Baumschule und lesen bitte nicht mehr weiter. Sollte es anders sein, bitte die folgenden Zeilen aufmerksam studieren.
Bäume die 50 bis 100 Jahre geschult, beschnitten und gepflegt wurden, haben natürlich ihren Preis.
Bedenken sie ,sie kaufen nur die Zeit, denn es lässt sich auch aus fast jedem Baum
in nur wenigen Jahren ein stattlicher Gartenbonsai in eigener Regie heran ziehen.
Ich möchte ihnen nun hierfür einige Beispiele geben.
Durchforsten sie die Baumschulen nach Scheinbuchen etwa in einer Wuchshöhe von ca. 2,5 m bis 3 m. Der Wunschbaum kann natürlich auch eine andere Größe haben, da der Baum ja noch in der Höhe beträchtlich beschnitten werden muss. Für einen Baum in der Größe von ca. 2,5m – 3 m muss in etwa mit einem Preis in Höhe von 50€ bis 100 € gerechnet werden. Scheinbuchen haben von Natur aus schon einen recht krummen Wuchs und sind dadurch besonders Ausdrucksstark.
Kaufen sie einen Baum als Solitär oder gleich drei Bäume als Gruppe und pflanzen sie den oder die Bäume in ihrem Garten aus. Achten sie darauf, dass sich die Neigung des Baumes vom Punkt der Betrachtung aus entfernt. Bei der Gruppierung sollte ein ungleichseitiges Dreieck gebildet werden. Der kleinere Baum nach vorne, die Neigung aller Bäume in die gleiche Richtung und auch vom Punkt der Betrachtung entfernend oder seitlich. Gleiche Höhen vermeiden.
Scheinbuchen sind robust und können zu jeder Zeit geschnitten werden.
Gehen sie dabei folgendermaßen vor: Brühen sie sich eine Kanne Kaffee und setzen sich einige Meter von Ihrem Baum entfernt gemütlich in einen Stuhl. Trinken sie Ihren Kaffee. Lassen sie sich viel Zeit dabei und versuchen sie sich vorzustellen wie der fertige Baum aussehen wird.
Schneiden sie die Spitze des Baumes oberhalb vieler kleiner Seitentriebe ab, diese bilden im laufe der Jahre das Dach des Baumes.
Teilen sie den Baum von oben nach unten in Etagen ein. Auf jeder Etage sollten drei bis fünf Äste stehen bleiben diese bilden die späteren Trassen .Manchmal ist es sinnvoll gerade die schon dickeren Äste zu entfernen. Wenn sie sich nicht sicher sind welchen Zweig sie abschneiden sollten, stellen sie sich vor, sie sind die Sonne und sie möchten das jeder Ast oder Zweig etwas Sonnenlicht abbekommt. Achten sie darauf keine Äste übereinander stehen zu lassen. Stellen sie sich eine Wendeltreppe vor, jede Stufe ein Ast. Sollten nun Äste doch einmal übereinander stehen und es ist nicht möglich diese zu entfernen , weil da durch das gesamt Bild des Baum unharmonisch werden könnte nehmen sie dicken Draht zu Hilfe um mit diesem die Äste um Stamm und Ast seitlich zu wickeln und um den Stamm zu führen.
Bitte immer ganz vorsichtig biegen und immer halbkreisförmig, nie im rechten Winkel, denn ein zuviel kann den Tod des Astes zur Folge haben.
Gestalten sie auf diese Weise den Baum. Jetzt kürzen sie die Äste ein. Die unteren am Stamm bleiben länger nach oben immer kürzer. Keineswegs sollten Äste oben am Baum länger als unten sein. Denken sie an die Silhouette eines Weihnachtsbaumes. Wenn sie sich immer noch unsicher fühlen und nicht wissen wie ,trinken sie Kaffee, viel Kaffee.
Spannen sie die kleinen Äste welche die späteren Trassen tragen, mit Hilfe von Bindedraht und Kabelbindern ab. Diese sollten waagerecht zum Stamm stehen. Kabelbinder um das Holz, den Spanndraht nur an die Kabelbinder.
Wenn sie das alles befolgt haben, dann müssten sie jetzt vor einem fast kahlen krummen Stamm mit einigen piselligen Ästen stehen. Wenn sie das Gefühl haben, sie könnten weinen. weil der Baum so erbärmlich aussieht, dann haben sie alles richtig gemacht.
So, von nun an arbeitet die Zeit für sie. Der Baum bringt nun seine ganze Wuchskraft auf die verbleibenden kleinen Äste aus. Austriebe die an den Ästen nach oben wachsen nur 10 cm hoch werden lassen und abschneiden. Triebe die seitlich und waagerecht vom Ast wachsen, wachsen lassen bis sie die Breite der fertigen Trasse erreicht haben. Stellen sie sich die fertige Trasse vor, alles was da heraus wächst abschneiden. Natürlich treiben auch viele Äste direkt aus dem Stamm nach. Diese müssen abgeschnitten werden. Es sei denn, das genau an dieser Stelle des Austriebes noch eine Trasse fehlt, welche man Aufbauen möchte.
Erfahrungsgemäß müssen die Trassen zwei bis drei mal im Jahr geschnitten werden.
Die kleinen Blättchen der Scheinbuche verfärben sich im Herbst gelb bevor der Baum sie abwirft. Im Frühjahr haben Scheinbuchen ein ganz besonderes sattes Grün.
Mit dieser Technik sind sie in der Lage jeden Baum zu gestalten und klein im Wuchs zu halten. Für den Formschnitt eignen sich besonders gut Scheinbuchen ,Eiben ,Lärchen ,Buchen Ahorn – Bäume, Birken, Erlen und Obstbäume, eigentlich alle Bäume. Mit Laubbäumen kann man so in nur wenigen Jahren gute Gartenbonsais gestalten, da sie fast das ganze Jahr über wachsen .Es geht sehr schnell. Hier ein Foto von meiner Scheinbuche.
Kiefern bilden hier eine Ausnahme. Denn die Gestaltung zeigt sich hier wesentlich schwieriger und Zeitaufwendiger. Aber das macht sie auch gerade so Begehrenswert.
Kiefern bleiben im Winter grün und füllen so einen Garten mit Farbe. Den Bäumen mit kurzen Nadeln sollte man den Vorzug geben, sie sehen besser aus und sind einfacher in der Handhabung.
Ein gutes Ausgangsmaterial in den Baumschulen zu finden ist bei Schwarzkiefern, Bergkiefern oder Krüppelkiefern kein Problem.
Bei Mädchenkiefern ist das schon anders. Hier ist es meistens so, dass die Wachstumsetagen zu weit auseinander liegen und die Äste nur lange kahle Peitschen sind.
Der Kaufpreis für Schwarz und Bergkiefern lieg so zwischen 100€ und 200€.
Eine Mädchenkiefer, die einen guten Rohling darstellt, kostet schnell schon an die 300€ bis 500€.
Gehen wir einfach mal davon aus das sie gutes Material gefunden haben. Sie pflanzen ihren oder ihre Bäume in den Garten. Kiefern sind sehr empfindlich bei zuviel Wasser. Graben sie kein Loch, sondern stellen sie die Bäume einfach auf den Erdboden und füllen den Wurzelballen mit Erde an. Zum Abschluss Moos darauf legen und fertig.
Sollten Kiefern mal gelbe Nadeln zeigen, bitte nicht gießen.
Gönnen sie den Bäumen nun etwas Ruhe für den Anwuchs und warten sie bitte bis in den Spätherbst mit der Gestaltung
Gehen sie nun genauso vor wie oben unter Scheinbuchen beschrieben. Hier ist es sogar etwas einfacher, da Kiefern ja schon von Natur aus eine Etagenbildung haben.
Bedenken sie ein Ast ist schnell abgeschnitten, ihn nachwachen zu lassen dauert an die zehn Jahre. (trinken sie Kaffee) Überhaupt ist die Gestaltung von Kiefern zu einem japanischen Charakter viel langwieriger und schwieriger als bei Laubbäumen.
Mitte bis Ende April zeigen sich auf den waagerecht abgespannten Ästen Wachstumsspitzen ,welche senkrecht nach oben wachsen und an Kerzen auf einem Weihnachtsbaum erinnern.
Aus diesen Kerzen entwickeln sich lange Wachstumstriebe, die eingekürzt werden müssen wenn die Kerzen 4 cm bis 6 cm lang sind.
Ergreifen sie mit einer Hand die Basis dieser Kerzen und drehen sie mit der anderen Hand etwa zweidrittel bis dreiviertel der Kerzen ab. Die verbleibenden kleinen Kerzenstümpfe sind mit winzigen Spitzen belegt, aus jeder Spitze entwickeln sie zwei Nadeln bei Schwarz Bergkiefern, fünf Nadeln bei Mädchenkiefern. (Nicht schneiden, da man sonst die Spitzen verletzen würde.)
Aus den verbleibenden Kerzenstümpfen entwickeln sich noch bis zu 7 cm lange Triebe bei Mädchenkiefern und bis zu 15 cm lange Triebe bei den Schwarzkiefern.
Genießen sie nun den Sommer, denn es geht jetzt erst im Herbst weiter. Wieder viel Kaffee trinken!! Wer möchte kann natürlich auch Tee zu sich nehmen, Hauptsache der Geist beschäftigt sich mit der weiteren Gestaltung der Bäume.
Der Herbst ist da und es haben sich wunderschöne neue Nadeln gebildet, da sich bei jedem Austrieb auch die Höhe einer Trasse verändert, muss diese nachgeschnitten werden.
Bei zweinadeligen Kiefern lässt man 5 bis 10 Nadelpaare stehen und schnitt.
An den Schnittstellen bilden sich neue Augen für den Austrieb im neuem Jahr, die jede Trasse immer dichter und kompakter machen.
Bei fünfnadeligen Kiefern ist das anders. Sie bilden keine neuen Augen an den Schnittstellen
sondern nur im altem Holz .Die Triebe die also zu weit aus einer Trasse herauswachsen müssen bis in die darunter liegende Gabelung abgeschnitten werden.
Im Herbst werden die zweijährigen Nadeln und ein kleiner Rest von dreijährigen Nadeln braun .Es macht durchaus Sinn hier der Natur vor zu arbeiten und die Nadeln zu entfernen. Rupfen sie die Nadeln ab und arbeiten sie dabei vom Stamm aus gehend bis in die Astspitzen.
Man lässt nur die Nadeln des neuen Austriebes stehen. Es ergeben sich hier folgende Vorteile.
Sie können die Nadeln mit einer Folie oder altem Bettlaken auffangen.
Die Trassen bleiben luftiger und verklumpen nicht mit abgestorbenen Nadeln.
Es bilden sich schneller und mehr Augen im altem Holz ,die eine Trasse dichter und kompakter machen. Auch beim Flachschneiden der Trassen kommt immer genug Wachstum nach.
Um den Wuchs an den Bäumen besser steuern zu können kann man auch frische Nadeln endfernen, es macht Sinn im oberem viertel des Baumes und an den Spitzen der Äste, da dort die Wuchskraft am größten ist.
Ich habe ihnen jetzt einen kleinen Einblick in die Gestaltungstechnik gegeben und möchte sie damit Motivieren selbst ihren Garten zu gestalten.
So habe ich nur zwei fertig gekaufte Gartenbonsais in meinem Garten. Alle anderen wurden von mir aus normalen hier in Baumschulen gekauften Rohlingen gestaltet.
Auch ein schon alter Baumbestand lässt sich japanisch umgestalten. Dies erfordert allerdings sehr viel Fachwissen und sollte Profis vorbehalten bleiben.
Ich wünsche ihnen viel Freude an unserem Hobby"



Gruß
John, der mit deieser Anleitung auch schon eine Kiefer gestaltet hat (bzw. versucht :D)


Zuletzt geändert von John am Sa 02.Dez 2006 12:02, insgesamt 2-mal geändert.

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