Hallo@,
an unseren Koiteichen, bzw. Innenhälterungen werden ja doch des öfteren unterschiedliche Wasserparameter untersucht, um eben den Wasserzustand, oder auch den jeweiligen Biofilter in seiner "Funktionsfähigkeit" zu überprüfen.
Das ist schon ein recht großer Bereich, auch sind einige unterschiedliche "Testmöglichkeiten" vorhanden, nicht nur bezüglich der vielfälltigen Wasserparameter, nein es sind auch recht viele unterschiedliche "Messmöglichkeiten" vorhanden.
Ich möchte hier mal versuchen, alle Möglichkeiten aufzuzeigen, es darf natürlich ergänzt werden, sollte ich etwas falsch beschrieben haben, oder ähnliches.
Mir geht es auch ins besondere darum, nicht einfach eine null acht fünfzehn "Anleitung" zu erstellen, sondern eben auch besondere Feinheiten aufzuzeigen, welche eben nicht unbedingt in der Standart Bedienungsanleitung des jeweiligen Geräteherstellers, bzw. Reagenzien/Parameteranbieters aufgeführt sind.
Ich fange einfach mal mit dem für mich besten/wichtigsten und vielseitigsten "Testgerät" an.
Das Messen von Wasserparametern mit einem Photometer.
Mit einem Photometer kann je nach Geräteausführung nur ein Parameter, einige wenige, oder auch hunderte von Stoffen im Wasser nachgewiesen werden.
Bei einem Photometer werden auch zusätzliche Reagenzien zum Messen des jeweiligen nachzuweisenden Parameters benötigt. Je nach Parameter und Geräteausführung sind ein bis mehrere Empfindlichkeitsabstufungen (Nachweisgrenzen) möglich. Für jede Nachweisgrenze und auch für jeden einzelnen Parameter wird ein entsprechendes Programm am Photometer ausgewählt/eingestellt.
Die bei einem Photometer verwendeten Reagenzien entwickeln wie beim Tröpfchentest eine unterschiedliche Färbung. Diese Färbung/Trübung wird mit einem entsprechenden Lichtstrahl durchleuchtet, von einem Spiegel zurück geworfen und ausgewertet. Jeder Parameter wird über eine andere Wellenlänge eines Lichtstrahles gemessen, der immer nur für einen vorgegebenen Parameter erzeugt wird. Beispiel, Ammonium wird mit 420 nm gemessen. Damit diese photometrische Auswertung überhaupt funktionieren kann, wird immer eine Referenzmessung = " 0 Probe" benötig, welche ohne Zugabe von Reagenzien im Photometer gemessen wird. So stellt sich das Photometer auf das jeweilige Ausgangswasser ein. Kann dadurch erst die entstehenden Farbtrübungen, die durch die Zugabe der Reagenzien entstehen, sehr genau erfassen und berechnen.
Bei einem Photometer benötigen wir auch einen sauberen Probeentnahme 1 Liter Becher, wie beim Tröpfchen Test. Auch eine Einwegspritze (ohne Nadel) aus dem Medizinbereich wird benötigt, da beim Photometer Wassermengen im ein- bis zweistelligen ml Bereich genau abgemessen werden müssen. Ruhe, Zeit, (eventuell auch eine Uhr für eine Zeitmessung) und ein Tisch und Stuhl wird auch benötigt.
Handhabung:
Wasser mit dem 1 Liter Becher aus dem Teich entnehmen, dabei den Becher mehrmals ausspülen. Die Küvette des Photometers mit dem entnommenen Teichwasser auch mehrmals ausspülen. Entsprechend des zu untersuchenden Parameters die Küvette mit der vorgegebenen Wassermenge befüllen. Das Befüllen der ersten Küvette ( 0 Probe) über die Einwegspritze vornehmen, welche auch mehrmals mit dem Teichwasser durchgespült wurde. An dem eingeschalteten Photometer wird nun der zu untersuchende Parameter eingestellt/ausgewählt. Es wird die 0 Probe in den Analyseschacht des Photometers gestellt und der Messvorgang ausgelöst. In die zweite korrekt befüllte Küvette wird nun das entsprechende Reagenz hinzugegeben. Hier kann das Befüllen der Reagenzien unterschiedlich ausfallen. Mal wird nur eins dazu gegeben, mal mehrere. Auch das Auflösen der Reagenzien ist unterschiedlich, da sie in flüssiger Form, als auch in Pulverform vorhanden sind. Ist immer parameterabhängig. Nun wird die 0 Probe aus dem Gerät entnommen und dafür die Messprobe mit dem zugesetztem Reagenz in den Analyseschacht gestellt. Das Reagenz benötigt immer eine entsprechende "Zeit", um richtig in Lösung zu gehen. Entweder besitzt das Photometer eine Timer Funktionstaste, worüber automatisch ein Zeitprogramm entsprechend dem ausgewählten Parameter abläuft und nach Ablauf dieser Reaktionszeit selbständig die Messung ausführt. Oder man muss selber die vorgegebene "Zeit" nehmen und nach Ablauf der Zeitvorgabe die Messung von Hand starten. Nach dem Ablauf der ausgelösten Analyse wird in dem Gerätedisplay ein mg/l Wert des untersuchten Parameters angezeigt. Dieser Wert kann auch noch durch einen vorgegebenen Multiplikationswert in eine Konzentration umgerechnet werden. Auch andere Parameter lassen sich noch ableiten/ausrechnen.
Nach jeder Messung sind die Küvetten sorgfältig zu reinigen. Mehrmals mit destilliertem Wasser spülen und anschließend noch mal mit Spiritus ausspülen. So bleiben die Küvetten sauber, es bilden sich keine Kalkränder und auch die teilweise stark färbenden Reagenzien können keinen Farbschleier hinterlassen.
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Anmerkung zu den Photometerküvetten
Um noch genauere Messergebnisse zu erreichen, kann die Handhabung der Küvetten anders erfolgen.
Für die 0 Probe und die Messprobe immer die gleiche Küvette verwenden. Das bedeutet, nach der beendeten 0 Probe wird in diese 0 Probe das Reagenz eingefüllt, je nach Parameter muss die Küvette auch geleert werden und mit einer kleineren Wasservolumenmenge aus unserem Probeentnahmebecher neu befüllt werden.
Der Grund für dieses Vorgehen ist folgender: Die Küvettengläser sind nicht zu 100% gleich, keine eineiigen Zwillinge. Jedes Glas hat eine etwas andere Wandungsstärke/Wölbung und folgedessen auch eine andere Lichtdurchgängigkeit, bzw.Lichtbrechung. Bei richtig teuren Küvetten werden bei der Produktion immer zwei identische, zu einem Pärchen herausgesucht. Die kosten richtig Geld. Zusätzlich kann die gleichbleibende Genauigkeit nochmals erhöht werden, wenn die Küvetten immer in der gleichen Stellung in den Schacht gestellt werden. Die teuren Pärchen haben beide die gleiche Seriennummer, welche immer nach vorne zum Bediener hinzeigen sollen, wenn die Küvetten in den Schacht gestellt werden. So werden die Küvetten immer in der gleichen Richtung durchleuchtet. Das können wir auch bei den "billigen" Küvetten simulieren, wenn wir nur eine für die 0 Probe und die Messprobe verwenden. Damit wir sie auch immer in der gleichen Stellung in den Messchacht einbringen können, markieren wir mit einem wasserfesten Stift eine Stelle am oberen Küvettenbereich. Durch diese Vorgehensweise halten wir die Messabweichungen immer auf dem gleichen Level. Es entstehen keine unnötigen Schwankungen in dem Messergebnis.
Sehr gut finde ich die Lösung von Hanna, die haben ihre Küvetten mit einem Schraubverschluss versehen. Wenn dieser Schraubverschluss immer mit der gleichen Kraft aufgeschraubt wird, dann kommt die Küvette auch immer in der gleichen Stellung in den Schacht, da der Schraubverschluss einen Führungszapfen hat, welcher im Gehäuse des Photometers einrastet. Dadurch kommt die Küvette immer in der Gleichen Stellung in dem Küvettenschacht zum stehen. So ist immer gewährleistet, das die Küvette immer in der Gleichen Richtung (Stellung) durchleuchtet wird und das Messergebnis gleichmäßig ausfällt. Aber auch bei diesen Küvetten immer nur eine für die " 0 Probe" und die Messprobe nehmen.
Sehr wichtig, bitte unbedingt beachten!
Nach dem Befüllen der Küvetten darauf achten, dass sie von außen trocken sind. Eventuell anhaftendes Wasser mit einem fusselfreien Tuch trocken wischen. Auch keine Fingerabdrücke an der Küvette hinterlassen. Küvette nur am oberen Rand anfassen, bzw. beim Schütteln der Reagenzien, die Küvetten zwischen Daumen und Zeigefinger am oberen Rand und dem Boden anfassen/halten. Küvetten, die einen Schraubverschluss besitzen, ohne aufgesetzten Schraubverschluss schütteln/schwenken um die zugesetzten Reagenzien zu lösen. Die Küvettenöffnung nur mit dem sauber gewaschenen Daumen, oder Zeigefinger beim Schütteln verschließen. Der Daumen/Finger muss sauber sein, da sonst durch Körperfett/Schweiss die Messung verfälscht wird. Den Verschlußdeckel nur beim Schütteln weglassen, da die Gewindegänge dieser Kappe schwer zu reinigen sind. Bei jeder Messung bleibt etwas hängen, auch werden ja unterschiedliche Reagenzien verwendet. Es würde sich ein richtiger "Chemie Mischmasch" im Gewinde des Deckels bilden. Das ist für eine genaue Messung nicht förderlich. Wenn in der kalten Jahreszeit mit einem Photometer gemessen wird, dann wird die Untersuchung sicherlich nicht draußen gemacht. Es wird die Messung in der Regel von der kalten Terrasse nach drinnen ins warme verlegt. Dabei muss beachtet werden, dass sich die Wasserprobe an die Zimmertemperatur angleicht, da sonst das kalte Probewasser die Küvette an ihrer Außenseite beschlagen lassen würde. Beschlagene Küvetten führen zu Fehlmessungen.
Saubere Gerätschaften, korrektes Dosieren der Reagenzien und des Probewasservolumens, das sind die Grundvorraussetzungen der photometrischen Erkennung von Stoffen, da wir bei einigen Parametern im Hundertstel mg/l Bereich messen können. Beispiel: Ammonium 0,15 mg/l , Nitrit 0,02 mg/l, Nitrat 25 mg/l
Gruß Hardy
_________________ Mein Märchen ist aus, dort läuft eine Maus, wer sie fängt, darf sich eine große, große Pelzkappe daraus machen. Achtung, der Inhalt meiner Beiträge könnte auch satirische/ironische Bemerkungen enthalten, Risiken und Nebenwirkungen sind nicht ausgeschlossen. http://www.teichtech.dehttp://www.Teich-Steuerung.de
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