Hallo,
ich möchte mich kurz vorstellen, mein Name ist Alexander Huber, komme aus Pfarrkirchen (Niederbayern) bin hauptberuflich Koihändler sowie Teich- und Filterbauer.
Ich möchte Euch hier einen Reisebericht von meiner Japanreise aus dem Oktober 2011 vorstellen. Wir befanden uns mit einigen Händlerkollegen vom 10.-16. Oktober in Niigata zur Koiselektion. So früh wie noch nie waren wir die ersten Koihändler vor Ort.
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1.-2. TagNach einer mehr als 25 stündigen Anreise kamen wir um 14 Uhr Ortszeit in Nagaoka am Bahnhof an. Dort wurden wir bereits von einem unserer Guides von Ornafish erwartet. Los gings… Wir wurden von unseren Fahrer Alex gefragt, ob wir ins Hotel wollten oder gleich zu einigen Züchtern. Wir haben uns für das zweite entschieden;o)
Als erstes fuhren wir zum Züchter Kase von uns gleich zu Anfang fast der Schlag getroffen hätte (allerdings nicht wegen der Fische). Wir wollten soeben in sein Koihaus gehen, als uns der Sohn von Kase schon entgegenlief und schrie…NO NO Spider. Uns rutschte fast das Herz in die Hose, als wir sahen was er meinte…
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Eine Spinne baute ihr Netz beim Eingang seiner Anlage. Da dies eine der giftigsten Spinnen in Japan war, wurde uns das auch erst im Nachhinein bewusst (diese Spinne war so groß wie eine Hand!!!)
Nachdem wir den Schock überwunden hatten (bei einem kleinen Kaffee ;o) gings ins Nisaihaus.
Ohje, was sahen wir da. Wunderschöne Doitsu Metallic Ochiba in hervorragender Qualität. Hilft nix, Kescher und Wanne her, los geht’s…..
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Dies war die erste Box im Herbst 2011, welche nach Niederbayern ging.
Wir schauten noch kurz in sein Sansai-Koihaus, gingen aber ziemlich schnell wieder, als wir die Preise erfuhren.
Kurz darauf erhielt unser Guide Rob einen Anruf von ISA. Er hätte soeben Jumbo Nisai Showa und Kohaku abgefischt. Das wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen, da jeder wieß, dass ISA mitunter die besten Showa in Japan züchtet. Leider ging uns allen auch durch den Kopf, dass die ISA Showa die besten sind, allerdings waren diese in den Jahren zuvor fast unbezahlbar in der Qualität, welche wir wollten.
Als wir vor Ort bei ISA waren wurden wir überrascht, als er uns die Preise der einzelnen Fische nannte. Super Qualität, erste Auswahl, guter Preis. Das ließ ich mir nicht zweimal sagen und fing an mir eine super Box rauszufischen…
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2x Showa HQ 45-55cm, 1x Kohaku HQ 55cm NISAI !!!
Nach zweistündiger Schwerstarbeit bei ISA fuhren wir nach Einbruch der Dunkelheit ist Hotel. Dort gingen wir noch ins hoteleigene Restaurant und ließen den ersten Selektionstag ausklingen.
3.TagHeute ging es gleich nach dem Frühstück zur Marusei Koi Farm. Für diesen Züchter planen wir immer einen wenn nicht sogar zwei Selektionstage ein. Wir wurden sehr freundlich von unserem Freund Seitaro Hirasawa empfangen. Wie immer ging es erst in seine `Lobby` zum Kaffeetrinken. Das ist bei Ihm unabdingbar. Bevor nicht kaffeegetrunken wurde, sieht keiner die Fische (ist ja auch nicht das schlechteste ;o)….Nachdem Kaffee und Smalltalk gings los…
Hirasawa ließ extra für uns einige seiner Nisai-Teiche abfischen, sodass wir wieder (wie immer) bei ihm eine sehr gute und qualitativ hochwertige Auswahl hatten…
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Nach ca. 3 stündiger Selektion hatte ich drei schöne Boxen mit 30 Nisai selektiert. Zusammen kauften wir heute ca. 250 Stk Nisai aus verschiedenen Becken.
Nach dem Mittagessen gings noch zu Maruhiro (Sohn von Hirasawa) dieser hatte auch schon schöne Fische, allerdings war er gerade noch bei der Ikeage unterwegs. Bei der Weiterfahrt schauten wir noch bei Torazo (nur hochwertige Go-Sanke) vorbei und bewunderten seine frisch aus dem Naturteich kommenden Jumbos. Ich kann Euch sagen, wenn Ihr diese Fische gesehen hättet….Sanke und Kohaku mit über 100cm in perfekter Qualität. Allerdings beließen wir es mit ein paar schönen Bildern.
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Weiter zu Sakazume, einige meiner Kollegen kauften noch ein paar Boxen, ich hielt mich zurück, ich hatte noch was andres vor…..
Ende 3. Tag beim Tischgrillessen.
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4. TagDas heute der teuerste Tag wurden, spürte ich schon in der Früh, als wir beim Frühstück durchsprachen, wo wir heute hinwollten (Oufuji, Sakai, Hosokai, Marusei die 2., Masaki, etc)
Los gings bei dem weiter entfernten Oufuji, der für seine hohe Qualität (leider auch Preise) in ganz Japan bekannt war. Als wir vor Ort waren (nach einer Harakiri-Autofahrt) schauten alle von uns in sein Showbecken und keiner sagte ein Wort…..vorerst, dann gins los.
Wohlgemerkt, die beiden Oufuji Brüder waren nicht vorort, es waren nur die zwei Frauen da, von denen keine einen Preis wusste, bzw. nicht sagen durfte. Bei dieser Farm erledigen die Frauen die ganze Arbeit, die Männer kommen dann nur zum Preisverhandeln.
Meine Kollegen fischten drauf los…Bei diesem Züchter (und auch bei vielen Anderen) erfährt man die Preise der Fische erst, wenn diese in der Wanne sind. Dann kommt es noch drauf an, wie viel Stück man insgesamt bei Ihm kauft = dann kommen die Preise der einzelnen Fische. Nachdem meine Kollegen fertig war, raffte ich mich auf einen bestimmten Koi zu fangen, der mir schon die ganze Zeit vor der Nase rumschwamm. Ein Wagoi Hariwake mit über 60cm. Ich wollte gar nicht daran denken was dieser Traumkoi kostet, aber egal, raus in die Wanne damit.
Als nach ¾ stündiger Wartezeit endlich die beiden Herren Oufuji auftauchten wurde der Preis verhandelt. Sie waren heute Gott sei Dank gut drauf….Bis sie meinen Hariwake in der Wanne sahen ;o(
Trotzdem war der Preis meines Erachtens gerechtfertigt und ich kaufte den Fisch.
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Weiter gings zu Hosokai, dieser hatte noch nicht sehr viel abgefischt, jedoch in einem Becken schwammen ein paar sehr gute Fische, darunter ein Yellow (Ki) Kujaku, sodass ich gleich noch eine Box selektierte…
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Nun gings noch zu ein paar anderen Züchtern wie z.B. Sakai, Koda, etc.
Wir hatten noch einen Termin weiter weg, der allerdings kurzfristig abgesagt wurden, sodass wir gleich noch zu Marusei fuhren ;o)
Ich hatte bereits gestern, nachdem ich die Nisai selektiert hatte in den Sansai und Yonsai Tategoi Becken noch einpaar wunderschöne Exemblare entdeckt, die mir die ganze Nacht keine Ruhe ließen.
Als erstes musste ich einen Chocolate Ginrin Chagoi rausholen, der mir schon bei ca. 8 Grad kalten Wasser und ziemlich viel Salz aus der Hand gefressen hatte. Dazu holte ich noch einen Mukashi Sansai raus (dachte ich). Ich fragte Hirasawa ob das den ein Mukashi sei, er sagte Nein. Es ist ein Mizuho-Nezu Ogon. Noch nie was davon gehört. Muttertier Mizuho und Vater Nezu-Mukashi mit 112cm. Mal sehen….beides Weibchen.
Weiter zum Yonsaibecken, wiederrum ein Chagoi, der es mir angetan hatte. 75cm pure Gewalt. Beim rausfischen in die Wanne musste 4 Leute dafür sorgen, dass das Prachtexemplar nicht aus der Wanne springt. Dazu kam noch ein Tategoi Hi Utsuri der für einen Kunden bestellt war. Wichtig war mir bei dem Chagoi, dass er 1. Weiblich ist und 2. 100cm groß wird. Daraufhin lachte mich Seitaro an und sagt: Wenn es der nicht wird welcher dann!!! Das genügt mir als Auskunft und ich kaufte diese Fische.
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Ende 4. Tag, mit einem Essen beim Italiener!!! Ja richtig, man muss hier alles probieren…
5.-6.Tag Diese beiden Tage sind immer die gefährlichsten Tage einer Japanreise. Jeder ist eigentlich schon voll, jedoch bekommt man immer wieder sehr gute Angebot und man kann einfach nicht wiederstehen.
Los gings zu Yamazaki, Marusaka, Sakazume, etc. weiß Gott wie die alle heißen ;o) Einige Boxen wurden noch gekauft.
Als letztes gings noch zu den Ishihara Brüdern zur Yagenji Koifarm. Diese Farm liegt ziemlich weit oben. Ist aber immer einen Besuch wert, da diese Farm die stämigsten und auch größten Koi in Niigata züchtet.
Meine Kollegen fischten in den Außenbecken bei den Nisai, doch ich hatte einen Sanke mit über 60cm im Auge. Was solls, raus damit.
Im Koihaus bei Yagenji sind die Becken über 2,5m tief, sodass die Fische nicht wirklich groß erscheinen, erst wenn diese in der Wanne schwimmen sieht man welche Monster das sind. Nach kurzer Preisverhandlung (aber harter) kaufte ich auch noch dieses Sansai Weibchen.
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Nach dem Mittagsessen bei den Philipinen und einer reichlichen Portion Riesengarnelen gings zurück ins Hotel, wo wir den letzten Abend gemeinsam an der Bar ausklingen liesen.
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7.Tag AbreiseZum Schluß noch paar Impresionen aus dem Niigatagebirge:
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Mit freundlichen Grüßen
BAVARIA KOI
Alexander Huber
Asbach 3a
84347 Pfarrkirchen / NdB
Tel: 0171 8060373
mail: pullit@web.de
web: www.bavaria-koi.de