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Viele Themen sind schon sehr oft gestellt worden, und hier ist die Suchfunktion sehr hilfreich, da manch erfahrene User nicht gerne zum 100. Mal die gleiche Frage beantworten möchte.

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 Betreff des Beitrags: Re: Parasiten und Immunsystem
BeitragVerfasst: Di 26.Okt 2010 20:39 
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rainthanner hat geschrieben:
Hallo Hans,

da es bekanntlich immer Leute gibt, die alles besser wissen, wollte ich wegen solcher Themen eigentlich keine Zeit mehr verschwenden. Da ich mittlerweile jedoch auch den Teich so manchen "Besserwissers" kenne, macht es mir nichts mehr aus wenn Gegenwind aufkommt. Bin schließlich auch ein Besserwisser!
Es gibt auch die mitlesende Fraktion und für jene lohnt es sich dann letztlich doch.

Der von dir genannte Temperaturbereich ist nicht gefährlicher als der, welcher vor ein paar Jahren noch als "risikoreich" angeprangert wurde.
Du nennst heute den Bereich 8-10°C und vor einiger Zeit war die Rede von den schrecklichen 10-12°C.
Nehme ich nun die beiden Prophezeiungen zusammen, so ergibt sich eine Spanne von 8-12°C.
Sicher gehen auch in diesem Punkt die Meinungen auseinander und so kann ich deine Frage nur aus meinen Erfahrungswerten heraus beantworten.



Wenn überhaupt was dran sein sollte, dann würde ich es so formulieren: Im Herbst sieht die Geschichte anders aus wie im Frühjahr.

Im Herbst kommt der Fisch (im Normalfall) mit gestärkter Abwehrkraft aus einem für Koi idealen Temperaturbereich des Sommers. Der Fisch steht noch gut im Futter und selbst ein eventuell vorhandener Parasit wird nicht wahrgenommen. Der Fisch verhält sich "gesund" und die Welt scheint in Ordnung.

Im Frühjahr sieht die Geschichte dann anders aus:
Der Fisch kommt aus dem Winter. Vielleicht aus einem sehr langen Winter.
Gedankenszeit: Ob ein Winter temperaturmäßig nun hart oder nicht so hart ist, sollte egal sein, denn lang ist jeder Winter. Die aktuellen Wassertemperaturen liegen in meiner Gegend bei 8°C und wir haben Oktober. Der Fisch hat bis Mitte April folglich noch ganze 6 Monate mit diesen und noch viel niedrigeren Wassertemperaturen klarzukommen.
Eventuell haben sich die verantwortungsvollen Tierbesitzer auch noch an veralterte Literaturangaben gehalten und im Herbst bei 10°C die Fütterung eingestellt.

Überlegen wir und fassen zusammen, warum die 8-12°C im Frühjahr für Koi-Fischlein unangenehm erscheinen:
Lange Kaltphase, Ernährungsmangel bzw. Mangelernährung, Laichproduktion, im Herbst nichtbeachteter Parasitenbefall, Entfernung der Winterabdeckung, menschliches herumgetrampel am Teichrand bei den ersten Sonnenstrahlen u.s.w..
Wenn der Fisch jetzt auch noch kurz absitzt oder einen Sprung über die Wasseroberfläche wagt, wird der Besatz - aus kostenersparnisgründen natürlich ohne vorherigen Hautabstrichen - mit *SgFM begossen.


Unfassbares Ergebnis: Unendlich viele von menschenhand krank- oder totgemachte Koi.
In diesem Zusammenhang einem problematischen Temperaturbereich vorzuschieben ist höchst fragwürdig und scheint mir einfach zu einfach.

*SgFM = Scheiß giftigem Formaldehyd-Malachit

Gruß Thanner


Hallo Rainer,
diese Erkenntnis entspricht, voll und ganz meiner Meinung!
Zudem, sollte man bedenken, das der heutige "Größenwahn" der Züchter bzw.Käufer, z.B. Nissai +60cm, nur noch Warmwasserfische hervorbringt, die in ungeheizten,europäischen Teichen, oft mächtig Probleme bekommen, da in Japan ganzjährig auf 26°C gehalten.
Diese Tiere haben enorme Schwierigkeiten in Europa Flossen /Fuß zu fassen.bzw. sich zu aklimatisieren, wenn das nicht mit viel feelig gehandelt wird!

geheizte Grüße

von Martina

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 Betreff des Beitrags: Re: Parasiten und Immunsystem
BeitragVerfasst: Di 26.Okt 2010 21:26 
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Hallo Hans,

ein Immunsystem, das kann nur so gut sein, wie der Koi in der Lage war, es sich auch an eignen zu können :wink:
Parasiten und Fische, die gehören ansich schon zusammen.
Schlimmer ist, wenn die Koi überhaupt keine Zeit haben, sich überhaupt mit Parasiten auseinander setzen können, da der Mensch oft bei den kleinsten Zipperlein seiner Fische, das Wasser einfärbt.

Viel wichtiger ist, das er in einem "gesunden" Wasser schwimmt, auch ganzjährig vernünftiges Futter erhält.

An sich hat der Rainer es aber auch sehr gut beschrieben, umschrieben, viel anders schreibe hier ansich auch die ganzen Jahre nicht :wink:

Die Anmerkungen von Martina, ja auch die habe ich schon des öfteren gemacht......
die Fische müßen ja immer größer sein usw., nur zu welchem Preis.....die Fische leiden letztendlich, weil der Mensch es so erzwingt.


Gruß Hardy

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 Betreff des Beitrags: Re: Parasiten und Immunsystem
BeitragVerfasst: Mi 27.Okt 2010 7:09 
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Klaus hat geschrieben:
Gibt es aus Deiner Sicht/Kenntnis eine Zahl derer Koi die wegen Überfütterung in kaltem Wasser bis zum Frühjahr sterben, ...
Mir ist noch kein Fisch bekannt, welcher im Winter an Überfütterung verstorben ist. Sollte zuviel Futter im Teich landen, wird dieses unberührt am Teichgrund oder im Filter verpilzen/vergammeln. Dies führt dann natürlich zu einem anderen Problem und weicht hier zu sehr vom Thema ab.


Klaus hat geschrieben:
... vs. denjenigen die bis zum Frühjahr verhungern/ an EMS eingehen ?
Diese Anzahl an Koi ist hoch und das hat unterschiedliche Gründe. (Soweit sollten wir jetzt in diesem Thema nicht ausholen.)

Vielleicht kurz zur Fütterung und letztlich zur Konditionierung zwei Punkte:
1. Einfach den Bestand auch im Winter beobachten. Wenn die Fische in Bewegung sind, würde ich ein paar Körner frisches Winterfutter anbieten. Wird es aufgenommen ist die Sache in Ordnung; Wird es liegen gelassen, ist die Sache auch in Ordnung und wir versuchen es in ein paar Tagen nochmal. Unter 5°C werden viele Koi eh das Futter verweigern.
2. Frisches und richtig gelagertes Futter ist wichtig, denn was nützt teures, namentlich gut klingendes Futter, wenn sich durch falsche Lagerung längst sämtliche Vitamine und Nährwerte verflüchtigt haben, oder das Sonderangebot eine veralterte Charge war. Auch der ständige Wechsel unterschiedlicher Futtermittel ist ungut für Koi. Koi brauchen keine Abwechslung im Futter. Auch Hund und Katz will das nicht und reagiert mit einer wässrigen Lösung. Das ist reines Menschendenken.


koisindmeinhobby hat geschrieben:
Parasiten und Fische, die gehören ansich schon zusammen.

Das sehe ich leider ganz anders:
Unser Hund hat keine Flöhe.
Meine Familie hat keine Läuse.
Warum also sollten meine Fische mit Haut- und Kiemenwürmer, Ichtyo und sonstiges Ungeziefer zusammen gehören?




hansemann hat geschrieben:
Nur der direkte Zusammenhang von Parasiten und dem Immunsystem der Koi bei Temp. zwischen 8-12 Grad, den würde ich noch gerne wissen, sofern es ihn überhaupt gibt

Deine Zeilen deute ich so, dass es diesen nicht gibt, auch gut

Ich habe dies im Vergleich Frühjahr/Herbst verdeutlicht.
Der Parasit bleibt im Herbst augenscheinlich unerkannt, weil die Abwehrkraft stabil und die Konditionierung auf Höchstlevel ist. Der Fisch kann demnach mit dem Parasiten leben. Aber auch nicht mehr.
Im Frühjahr setzt die Vermehrung des Parasiten ein. Er nutzt ganz einfach seine Chance und die Resultate kennen wir.
Im Herbst (Wassertemperatur ca. 15°C) sollte man den Fischbestand auf eventuell vorhandene Krankmacher kontrollieren. Schickt man den Bestand sauber in den Winter, dann hat er auch die Kraft für die "normalen", nichtparasitären Hürden im Frühjahr. (Ich hatte Eingangs einige aufgezählt.)



Gruß Thanner


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 Betreff des Beitrags: Re: Parasiten und Immunsystem
BeitragVerfasst: Mi 27.Okt 2010 7:25 
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Hallo Rainer
rainthanner hat geschrieben:

Das sehe ich leider ganz anders:
Unser Hund hat keine Flöhe.
Meine Familie hat keine Läuse.
Warum also sollten meine Fische mit Haut- und Kiemenwürmer, Ichtyo und sonstiges Ungeziefer zusammen gehören?

[Gruß Thanner

In dieser ansicht hat aber der Harry recht weil seinen Bestand frei von jeden Prasieten zu kriegen ist reines wunsch denken .
Damit leben unsere Fische leider gezwungener weise immer mit einer gewissen anzahl der Plaggegeister zusammen. :wink:

Sonst hast du aber recht Rainer :wink: .Und hatte ich auch kurz erwähnt vielles ist Hausgemacht und Fehler macht halt nur der Fischhalter und nicht seine Fische.
Ich habe Festgestellt das es meinen Fischen igal ist ob es 14 oder 9 Grad hat was ich beobachtet habe ist das je kälter es ist sie langsamer werden und auch weniger Futter aufnehmen.
TempSchwankungen das mögen sie aber überhaupt nicht.
Konstande Temp sind von Vorteil.
Noch eine Feststellung Besser sind 13 Grad als 5 Grad dar der Fisch noch frisst und aktiver ist und in Japan in Winter es auch so ist.Weil in Japan in viellen Gegenden es Wärmer ist wie bei uns.
Und da kommen die Kois auch mit 2 bis 3 Monate mit 13 grad aus kälter wird es dort garnicht. :wink:
gruß
ritsch

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 Betreff des Beitrags: Re: Parasiten und Immunsystem
BeitragVerfasst: Mi 27.Okt 2010 22:55 
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Hallo Hans,

hansemann hat geschrieben:
Aber wird die Schleimhaut der Koi z.B. DÜNNER, so das Parasiten leichter eindringen können?

.... Abbau und Produktion von Schleimhaut... unterliegt meiner Meinung nach wohl einem
immer wiederkehrenden Prozess....an dem wir manchmal nicht ganz unschuldig sind..........Futter z.B.

...ich beantworte deine Frage mal mit ja...... :?...mit dem Einwand das jeder Koi
unterschiedlich reagiert.....wohlgemerkt bei evt.gleichem Parasitenbefall...



rainthanner hat geschrieben:

koisindmeinhobby hat geschrieben:
Parasiten und Fische, die gehören ansich schon zusammen.

Das sehe ich leider ganz anders:
Unser Hund hat keine Flöhe.
Meine Familie hat keine Läuse.
Warum also sollten meine Fische mit Haut- und Kiemenwürmer, Ichtyo und sonstiges Ungeziefer zusammen gehören?

Hallo Thanner,

...hatte euer Hund schon mal Flöhe...???
...hatte jemand aus der Familie schon mal Läuse..???

...ich möchte damit sagen...das die Möglichkeit immer besteht...ob bei Mensch oder Koi... :wink:

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LG... Volker Bild


...den eigenen Tod muss man nur sterben.....mit dem der anderen muss man leben.........


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 Betreff des Beitrags: Re: Parasiten und Immunsystem
BeitragVerfasst: Mi 27.Okt 2010 23:32 
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Hallo Rainer,

rainthanner hat geschrieben:

koisindmeinhobby hat geschrieben:
Parasiten und Fische, die gehören ansich schon zusammen.

Das sehe ich leider ganz anders:
Unser Hund hat keine Flöhe.
Meine Familie hat keine Läuse.
Warum also sollten meine Fische mit Haut- und Kiemenwürmer, Ichtyo und sonstiges Ungeziefer zusammen gehören?

Gruß Thanner


Weil solche Plagegeister ansich zu dem normalen Lebensraum "Teichwasser" dazu gehören.
Es wird ansich eine Gemeinschaft zwischen Fisch und Parasit einher gehen, der Parasit wird sich nicht in unnatürliche Größenordnungen vermehren können -
bzw. werden für einen gesunden und immunstarken Fisch keine Gefahr darstellen.
Nur leider spielen oft dann eben das Wasservolumen, Besatzdichte und auch die unterschiedliche Herkunft der Fische/Züchter eine Rolle.
Auch die von Martina schon erwähnten, von uns Menschen provozierte Fischgröße XXL Turbotosai spielen eine Rolle.
Auch, das die Fische schon bei dem Erzeuger kein umfangreiches Immunsystem aufbauen konnten, da die Züchter leider mit zu den größten Verbrauchern von wassereinfärbenden Mittelchen gehören.

Also im heimischen Gartenteich/IH viel Fisch auf wenig Wasser, Fische unterschiedlichster Herkunft vermischen, das dann noch gepaart mit ungünstigen Futtermitteln,
ja das macht natürlich den Einsatz der Parasitenbekämpfungsmittel erforderlich.
Das dann noch von Laien ausgeführt, da kommen dann die gefürchteten Nebenwirkungen auf und die geschulten Fachkräfte haben dann ihre Daseinsberechtigung.
Es muß mind. im Frühjahr/Herbst der Fisch untersucht werden, gegebenfalls dann auch behandeln.
Das ist dann aber auch ein Teufelskreis, der Fisch kann sich dank permanenter Behandlung keine umfangreichen Immunisität aneignen.
Fischorgane können geschädigt werden, einfache Mittel reichen nicht mehr aus, also wird in die AB Kiste gegriffen.
Das Karussel dreht sich immer weiter, bis nichts mehr geht.
Egal, die Züchter brauchen Umsatz, also neuen Fischbesatz ordern und es geht alles von vorne Los.


So lieber Rainer und sage jetzt bitte nicht, es ist alles aus der Luft gegriffen und haltlos, was ich jetzt geschrieben habe.

Gruß Hardy

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 Betreff des Beitrags: Re: Parasiten und Immunsystem
BeitragVerfasst: Do 28.Okt 2010 8:47 
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Vielen Dank für die interessante Diskussion :D
Den Dauerbrenner von Lars Dettmann bezüglich Parasiten ist vielen bekannt, aber ich erlaube mir die amüsanten Zeilen von ihm trotzdem hier einzustellen, ursprünglich hatte er den Beitrag 2004 bei koi.de verfasst.
Zitat:
Zitat:

interessante Argumentation zu den Parasiten, das würde mich schon näher interessieren:
Also fangen wir mal bei Null an:
angenommen ein "Neuling" möchte sich einen Koiteich bauen, was würdest du ihm empfehlen in Bezug auf Teichgröße und Besatz, Filterung.


Wenn er bei der Haltung und Vermehrung von Parasiten erfolgreich sein möchte, gilt es ein paar wichtige Grundregeln zu beachten. Das A und O in der erfolgreichen Haltung von Parasiten sind deren Wirtstiere (Fische). Diese sind Lebensraum und Nahrung zugleich und müssen dementsprechend sorgfältig vorbereitet und gepflegt werden. Ziel der Wirtspflege sollte es sein, die Immunabwehr des Wirtes soweit einzuschränken, daß sie den Parasiten nicht ernsthaft gefährlich werden kann, aber ein Verenden des Wirtes gerade noch verhindert. Es gibt vielfältige Möglichkeiten, Fische in diesen Zustand zu bringen.

Die Populationsdichte der Wirtstiere:
Es empfiehlt sich, eine möglichst hohe Bestandsdichte an Wirtstieren aufzubauen. Dadurch erreicht man durch vielfältige Wechselwirkungen eine "Optimierung" der Wasserwerte und somit oft schon eine ausreichende Schwächung der Wirte. Man verhindert zudem Verluste unter den Parasiten, durch das Verfehlen eines geeigneten Wirtes.

Die Fütterung der Wirtstiere:
Bei der Fütterung der Wirtstiere ist darauf zu achten, sie möglichst einseitig zu ernähren. Der Einsatz von möglichst lange gelagertem Trockenfutter garantiert eine vorzügliche Reifung, wodurch der Gehalt der schädlichen Vitamine und essentiellen Fettsäuren erfolgreich abgesenkt werden kann. Bei der Auswahl des Futters sollte man zudem darauf achten, daß man sich für nur eine Sorte entscheidet und diese sich in ihrer Zusammensetzung möglichst stark von der des natürlichen Futterspektrums der Wirte (Fische) unterscheidet. Speziell bei Koi ist er daher unerläßlich, auf möglichst hohe Kohlenhydratgehalte (optimale Leber- und Eingeweideverfettung, sehr gute Beeinträchtigung der Verdauung), sowie möglichst niedrige Fettgehalte und damit eine zusätzliche Limitierung der Zufuhr essenzieller Fettsäuren (begünstigt verschiedene Mangelerscheinungen beim Wirt) zu achten.

Beachtet man diese Grundsätze bei der Haltung und Fütterung der Wirte, lassen sich beachtliche Erfolge bei der Anzucht verschiedenster Parasiten realisieren.

Dezimierung von Freßfeinden:
Eine nicht zu unterschätzende Gefahr geht von verschiedenen Schädlingsorganismen im Teich aus, die vor allem kleineren Parasiten bzw. Larvenstadien gefährlich werden können. Dazu zählen verschiedenste Arten von Zooplanktern ebenso, wie Vertreter des Zoobentos. Ihre Bekämpfung ist nicht unkompliziert, da die jeweiligen Mittel oft auch bei den Parasiten zu erheblichen Verlusten führen können. Aber diesen Umstand muß man in Kauf nehmen. Die direkte Giftwirkung auf die Freßfeinde und die zu erwartenden Verluste unter den Parasiten und anderen Nährtieren der Schädlinge treffen insbesondere die Schädlingspopulationen. Die so erzielte akute Verknappung des Nahrungsangebotes in Kombination mit der Vergiftung führt oft zum Zusammenbruch der Schädlingspopulation, wodurch sich die Population der Parasiten um so prächtiger entfalten kann.

Da eine vollständige Dezimierung der Freßfeinde jedoch nur selten gelingt, sollte man es nicht versäumen, schon beim Bau der Parasitenzucht darauf zu achten, ihren Lebensraum effektiv zu beeinträchtigen. Bodensubstrate wie Sand, bewachsene Uferbereiche und Pflanzenfilter könnten als Rückzugsgebiete der Parasitenfresser dienen und sind daher zu vermeiden. Dagegen eignen sich möglichst kahle Folienwände und -böden, Ansaugrohre in Bodennähe, sowie die Vermeidung von Mulmansammlungen im System bestens, um eine möglichst geringe Bestandsdichte an Parasitenfressern im Teich zu halten.

Fazit: Ein hoher Bestand an geeigneten, weil geschwächten Wirtstieren und die gezielte Beeinträchtigung potentieller Freßfeinde der Parasiten sind die Eckpfeiler der erfolgreichen Parasitenzucht. Ihnen kann nicht genug Aufmerksamkeit geschenkt werden.


Zitat:

Ich geh' hier nicht von einem "Biotop" aus, was vielleicht toll wäre, aber wohl kaum einer hat den Platz, um sich diese Form der Koihaltung genehmigen zu können. Auch Artgerecht möchte ich außen vorlassen, dann dürfte keiner ein Aquarium haben und jeder Zoo müßte unverzüglich geschlossen werden.


Ein "Biotop" wäre grundverkehrt! Die Bedingungen dort lassen sich nur mit größerem Aufwand für Parasiten günstig gestalten. Auch hätte das mit artgerechter Haltung nichts zu tun, weil dort die armen Parasiten erheblichem Streß durch Freßfeinde und widerstandsfähige Wirte ausgesetzt wären. Solche Bedingungen können im schlimmsten Fall zum Zusammenbruch einer Parasitenpopulation führen, was den Nachkauf neuer Zuchtansätze auf einem meist überteuerten Wirt erforderlich machen würde.


Zitat:
Also gehen wir von so gut wie möglicher Haltung aus.
Angenommen derjenige hat trotz allem Machbaren doch mal Probleme, irgendwann ist immer ein Schwächling dabei, was sollte man dann tun?


Die Krux bei der erfolgreichen Parasitenzucht und -haltung ist immer, daß man mit einem gewissen Schwund an Wirten rechnen muß, der bekanntlich zu teurer Wiederbeschaffung von Ersatzwirten zwingt. Das kann man nur durch eine gezielte Steuerung der Parasitenpopulation verhindern. Es braucht jedoch Fingerspitzengefühl, um beim Einsatz von MGO & Co. die Parasitenpopulation nur soweit einzubremsen, daß der schwächelnde Wirt sich wieder fängt, ohne das der Bestand der Parasiten zu stark gefährdet wird. Es würde sonst unter Umständen zu lange dauern, bis man sie wieder in ihrer vollen Pracht unterm Mikroskop beobachten könnte.


Zitat:

Wie hält man Parasiten in Schach, ohne das sie zum Problem werden?


Die hohe Schule der Parasitenhaltung besteht darin, durch gezielte, aber nach Möglichkeit nur geringfügige Verschlechterung der Vermehrungsbedingungen für die Parasiten dafür zu sorgen, daß die Population nicht aus dem Ruder läuft. Besonders eine argerechtere Haltung und Fütterung der Wirte kann hier in geringen Dosen helfen. Dabei ist allerdings größte Vorsicht geboten. Zu starke Veränderungen zu Gusten der Wirte können die Parasitenpopulation in akute Gefahr bringen.


Zitat:

Wir wollen doch alle schöne bunte Karpfen, und nicht so verratzte Dinger wie in den Naturteichen..wollten wir solche könnten wir uns gleich solche in trüben Teichen zulegen (mich stört das Trübe nicht!)


Selbstverständlich sollten die Wirte einen optisch erträglichen Eindruck machen. Ein trüber Teich ist auch wenig zweckmäßig, da man so weder Schleimhauttrübungen, noch Flossenschäden vernünftig beobachten kann. Auch das lustige Scheuern der Wirte ist im trüben Wasser nur schlecht zu erkennen.


Zitat:

Hat das Futter einen Einfluß auf Parasiten? Mit was kann ich das verhindern (Futter?)


s.o. Selbstverständlich hat das Futter für die Wirte größte Bedeutung für die Parasitenhaltung. Grundverkehrt wären folgende Dinge:

1. die Verwendung von nicht überlagertem Futter (Lagerzeit < 6 Monate)
2. die Verwendung von Futtermischungen, die eine gezielte Mangelernährung in Bezug auf essentielle Nährstoffe erschweren würde.
3. die Verwendung von Futtermischungen, die sich an der natürlichen Nahrungszusammensetzung der Wirtstiere (beim Koi hauptsächlich Insekten) orientiert.


Zitat:
Vielleicht könnte man das Eine oder Andere doch noch optimieren?


Das kann man immer! Alles was für den Wirt schädlich ist, ohne ihn zu töten, dient der Optimierung der Verhältnisse für die Parasiten. Wie oben aufgezeigt sind die Manipulationsmöglichkeiten dabei sehr vielfältig. Nur immer darauf achten, daß die Wirte überleben. Wobei der Zukauf neuer Wirte aus möglichst unterschiedlichen Herkünften bei unverzüglichem Einsetzen sehr oft zur freudigen Überraschung in Form einer Erweiterung der Parasitenvielfalt im Teich führt.


Zitat:

Kann man Koihaltung mit Forellenzucht vergleichen?


Nur sehr bedingt. Die Forelle eignet sich zwar auch für die Bewirtung verschiedener Parasiten, ist jedoch zu anspruchsvoll und auch sehr empfindlich. Eine erfolgreiche Parasitenhaltung ist damit nur auf einem sehr niedrigem Populationsniveau möglich.


Zitat:

Ich würde auch keine FMC behandelte Forelle essen wollen...den Koi möchte ich aber auch nicht essen!


Wer käme auch auf die Idee, der eigenen Parasitenpopulation die Wirte wegzufuttern?


Zitat:
Wieviel Parasiten kann man ertragen (lassen) die Karpfen und die Parasiten gibt es ja schon länger!


Jepp, die Parasiten sind eine Erfolgsgeschichte für sich. Selbst unter optimalen Bedingungen für den Wirt hält sich oft eine kaum noch wahrnehmbare Parasitenpopulation wacker. Selbst wenn einem also mal die Kontrolle über die Haltungsbedingungen entgleiten sollte, reicht es oft, diese wieder etwas zu manipulieren, um erneut Freude an einer erstarkenden und kerngesunden Parasitenpopulation zu haben.

Soweit mal dazu.

MfG Lars


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 Betreff des Beitrags: Werbung, um Taler einzunehmen
Verfasst: Di 06.Mai 2025 8:06 
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 Betreff des Beitrags: Re: Parasiten und Immunsystem
BeitragVerfasst: So 31.Okt 2010 18:43 
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Hallo

Habt ihr jetzt noch was in sachen Temperatur wo ist denn jetzt der beweiss das 13 oder 12 Grad oder 8 Grad schlecht sind für Kois :mrgreen:

Gruß
ritsch der mal abwartet und wartet :lol:
Haut mal auf die Tasten und sagt was. :wink:

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 Betreff des Beitrags: Re: Parasiten und Immunsystem
BeitragVerfasst: So 31.Okt 2010 19:11 
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Hallo,

gehöre auch zur mitlesenden Fraktion, finde vor allem den Beitrag von R. Thanner aufschlußreich - bitte mehr davon.

Gruß, Stefan


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 Betreff des Beitrags: Re: Parasiten und Immunsystem
BeitragVerfasst: So 31.Okt 2010 19:58 
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hansemann hat geschrieben:
Vielen Dank für die interessante Diskussion :D
Den Dauerbrenner von Lars Dettmann bezüglich Parasiten ist vielen bekannt, aber ich erlaube mir die amüsanten Zeilen von ihm trotzdem hier einzustellen.

Hans,
hab den Artikel von Lars leider bisher noch nicht gelsen und finde es toll, wenn jemand endlich mal die artgerechten Haltungsbedingungen dieser beschreibt. :wink:
In dem Bericht wird nur am Rande auf die optimalen Vorraussetzungen der Wirte eingegangen.
Es scheint aber so zu sein, als ob der Halter für die meisten der Faktoren beste Vorraussetzungen schafft, ohne dass es dafür langatmige Beschreibungen gibt. :roll:

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Jörg

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