Hy Birgit,
wer sind denn diese Fachleute, die das sagen

. Das einzige was ganz sicher ist, ist das alle nichts wissen. Es wird vermutet, aber das weiß keiner, wie groß der Durchseuchungsgrad auch bei Japanern ist.
Hast du Überlebende und solltest nicht keulen , bleibt dir ja nur die Möglichkeit auf Israelis umzusatteln. Alles andere wäre grob fahrlässig. Oder du schaust bei KoiHobby.de, da gibt es einen Tauschbörse für KHV-Überlebende -> ist anonym.
Was mich allerdings an den Israelis stört, ist daß sie qualitativ weit von den Japanern entfernt sind- dafür aber billig und wohl mäßig KHV-resistent bzw. bei einem erneuten Ausbruch leiden die Nifs weniger und die Mortalitätsrate ist niedriger. Außerdem wird vermutet, daß der Besatz mit Nifs der Verbreitung von KHV Tür und Tor öffnet und das stammt von tatsächlichen Fachleuten aus der Fischereiwirtschaft.
Setzt du einen Nif zu Japanern, so ist nicht auszuschliessen, das dieser eine Fisch deinen ganzen vielleicht naiven Bestand infiziert. Vielleicht aber auch nicht

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LG Armin
Edit : Die Fachleute

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Dr. P. Scheinert vom Fischgesundheitsdienst Bayern in Grub schrieb hierzu :
Zitat:
Neue Erkenntnisse zur KHV-Erkrankung der Karpfen" stellte Dr. P. Scheinert vom Fischgesundheitsdienst Bayern in Grub vor. Die Koi-Herpes-Viren dringen in die Zellen der Haut oder der Schleimhäute ein, wo sie sich vermehren. Typisch für die Viren der Herpesfamilie ist, dass sie nach einer überstandenen Infektion nicht vollständig aus dem Körper verschwinden. Sie gehen in ein Latenzstadium über und können so im Organismus überleben. Wenn sie dann z. B. durch Stress reaktiviert werden, kommt es zu einer meist abgemilderten Erkrankung.
Bei den Cypriniden war bis vor wenigen Jahren nur ein einziger Vertreter der Herpesviren relevant, das Herpesvirus cyprini CHV, Erreger der Karpfenpocken. Vermutlich hat sich das KHV von Israel aus durch den globalen Zierfischhandel weltweit verbreitet. Es wird oral aufgenommen und gelangt über den Magen-Darmkanal innerhalb von 3-10 Tagen über Leukozyten im Blut in die Niere. Ab dem 7. Tag nach der Aufnahme kann die Ausscheidung über die Niere oder auch über den Hautschleim erfolgen. Die Übertragung durch mit Schleim kontaminierte Gerätschaften und Behälter stellt eine besondere Gefahr dar. Innerhalb weniger Tage kommt es zum Massensterben aller Altersklassen.
Wie fast alle fischpathogenen Viren zeigt das KHV ein temperaturabhängiges Aktivitätsmaximum, das bei Wassertemperaturen von 17-26 °C liegt. Die Verbreitung und Übertragung erfolgt in erster Linie durch Neuzukauf äußerlich gesunder, jedoch latent infizierter Fische, sogenannte Carrier. Diese Fische haben den Erstkontakt überlebt und können vermutlich zeitlebens das Virus beherbergen und phasenweise verbreiten, ohne dass sie selbst erkranken. Der Nachweis des KHV im akuten Krankheitsgeschehen ist inzwischen routinemäßig sehr gut möglich. Die Methode der Wahl ist die Identifizierung von Virus-DNA aus Organproben, aber auch aus Blut mittels PCR, kombiniert mit klinischen und histologischen Untersuchungen.
In den Jahren 2004 und 2005 konnten durch den FGD in Bayern jeweils von Juli bis Ende September drei Fälle einer KHV-Infektion in Karpfenbetrieben nachgewiesen werden. Bei untersuchten Beifischarten (Brachsen, Rotfedern, Rotaugen) und in Freigewässern wurde das Virus bis jetzt noch nicht nachgewiesen. Eine medikamentöse Behandlung ist nicht möglich. Die einzig sinnvolle Maßnahme zur Bekämpfung dieser Fischseuche stellt die konsequente Vermeidung der Einschleppung in den Bestand dar. Sicherheit bringt nur der Zukauf von KHV-freien Beständen, Quarantäne mit Pilotfischen und strikte Einhaltung von Desinfektionsmaßnahmen sowie regelmäßige Kontrolluntersuchungen.
Im Falle eines gesicherten positiven Nachweises sollte aus tierseuchenhygienischer Sicht eine Tötung des Bestandes erfolgen. Teiche und Haltungssysteme sollten geleert und desinfiziert werden und mindestens zwei Monate trocken stehen. Erst danach kann ein Wiederbesatz erfolgen. Keinesfalls sollten erkrankte Fische weitergegeben oder verkauft werden.
Sogenannte Naturally Immune Fische (NIF) aus Israel, die gemeinsam mit erkrankten Fischen gehalten werden und daher eine natürliche Immunität aufbauen, sind abzulehnen, da es der stillen Einschleppung und Verbreitung der Seuche Tür und Tor öffnet.
Weitere Forschungen zur Erkrankung, Diagnostik und zur Entwicklung eines zuverlässigen, standardisierten und in der Praxis einsetzbaren Tests sind dringend erforderlich. Das KHV-Problem kann darüber hinaus nur in enger Zusammenarbeit aller in der Fischerei Verantwortlichen und Tätigen bekämpft werden.
veröffentlicht wurde dieser bericht im "Fischer & Teichwirt 7/2006".
