Hallo Hartwig ...du alter " auf Koibesitzer Herumhacker "
Hier mal etwas , was nicht mit koi zum tun hat :
2.3.1. Leistungsförderer mit antimikrobieller Wirkung
Antibiotika
Im Jahr 1946 zufällig entdeckt, entwickelte sich der Markt für antibiotische
Leistungsförderer für Tiere rasant. Eine Vielzahl von Wirkstoffen und Präparaten
wurde getestet und fanden schliesslich auch erfolgreich Anwendung in der
Tierproduktion. Dabei wurden anfänglich die gleichen Antibiotika als Leistungsförderer
eingesetzt, die auch für die Therapie von Tier und Mensch vorgesehen
waren (Wanner, 1999). Obwohl nur in 1/10 bis 1/100 der therapeutischen Dosis
eingesetzt, entstand bald eine deutliche Zunahme resistenter Bakterienstämme,
besonders gefördert durch den Einsatz subtherapeutischer Dosen (Helmuth, 1989).
Diese Problematik und die Erkenntnis, dass Antibiotikaresistenzen übertragen
werden können, führten zu den Empfehlungen des Swann- Reports (1969). Danach
sollten nur Antibiotika für den nutritiven Einsatz zugelassen werden, die kaum
therapeutische Bedeutung haben und damit nicht zu Kreuzresistenzen führen. Im
Jahr 1976 wurde Tetrazykline als Futterzusätze verboten, 1996 folgte das Verbot für
Avoparcin, schliesslich kam es 1999 zum Widerruf der EU- Zulassung für sechs
weitere antimikrobiell wirksame Leistungsförderer. Die steigende Gefahr welche von
multiresistenten human- und tierpathogenen Bakterienstämmen ausgeht und die
Diskussion um die Notwendigkeit antibiotischer Leistungsförderer, bewegte die 15
Agrarminister der EU- Mitgliedsstaaten den Einsatz dieser Leistungsförderer ab
01.01.2006 gänzlich zu verbieten.
Im Augenblick existieren noch vier zugelassene antibiotische Leistungsförderer:
Avilamycin und Flavophospholipol (Schwein und Geflügel), Salinomycin- Na
(Schwein) und Monensin- Na (Rind). Andere Europäische Länder wie Schweden und
die Schweiz verzichten bereits seit 1986 bzw. 1999 völlig auf antibiotische
Leistungsförderer.
Das Ausmass des leistungsfördernden Effekts, ist vor allem abhängig von Tierart und
Alter der Tiere. Aber auch die äusseren Rahmenbedingungen wie Haltung, Hygiene
und physikalische Umweltfaktoren beeinflussen die Höhe dieser Effekte. Bei
Schweinen werden abhängig zum Alter Steigerungen der Tageszunahmen von 3,5%
bis 16% und eine verbesserte Futterverwertung von 3 bis 9% beschrieben (Birzer
und Gropp, 1991). Die Wirkung tritt über die Beeinflussung der mikrobiellen
Besiedlung und Aktivität des Magen- Darmtrakts ein. Durch eine Begünstigung
nützlicher Keime kommt es zu einer verbesserten Nährstoffausnutzung, durch die
Literaturübersicht
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Hemmung schädlicher Keime wird die Toxinbildung beim Abbau von Proteinen und
biogenen Aminen reduziert und damit der Gesamtstoffwechsel entlastet (Henderickx,
1981).
Müller (1956) überprüfte bei heranwachsenden Forellen die Wirkung von mehreren
Antibiotikawirkstoffen über die Fütterung. Zur Auswahl standen Aureomycin,
Terramycin, Chloramphenicol, Penicillin und eine Kombination von Penicillin+ B12.
Bei keiner der getesteten Substanzen konnten alleine noch in Kombination Erfolge
erzielt werden. Mittels intraperitonealer Injektion von Streptomycin konnte
Schäpperclaus (1961) bei Karpfen einen Gewichtszuwachs von 14% erzielen, warnte
damals gleichzeitig schon vor dauerhafter Anwendung und der drohenden
Resistenzgefahr. Er erklärte sich die positive Wirkung durch die Unterdrückung
unerwünschter Keime, besonders des Bauchwassersuchterreger Pseudomonas
punctata, und dadurch der Schaffung gesünderer Tiere.
Chloramphenicol (CP) und Oxytetracyklin (OT) zeigten in zwei getesteten
Konzentrationen (0,1% und 0,5%) keinerlei Effekt auf die Verdaulichkeit von Fetten
und Fettsäuren in einem Fütterungsversuch mit Regenbogenforellen (Cravedi et al.,
1987). Jedoch waren die Unterschiede in der Absorptionfähigkeit der beiden
Antibiotika beträchtliche. Während CP zu fast 100% aufgenommen wurde, lag der
Absorptionslevel von OT bei nur 7-9%. Vermutlich wirken beim Fisch nur eine
geringe Anzahl, ausgewählter antibiotischer Wirkstoffe in Kombination mit
bestimmten Nährstoffgehalten leistungssteigernd. In Futterrationen mit 40 %
Rohprotein konnten Ahmad und Matty (1989) mit den Wirkstoffen Virginamycin und
Terramycin Gewichtszunahmen bis zu 30% bei Karpfen erreichen. Hingegen fehlte
der Effekt bei Futterrationen mit nur 25% Rohprotein. In einem Fütterungsversuch mit
Tilapia und Karpfen überprüften Viola und Arieli (1987) die Auswirkungen von
Monensin, Nitrovin, Avoparcin und Virginiamycin auf das Wachstum der Fische.
Keiner der getesteten Substanzen zeigte signifikante Effekt bei den Tilapia,
wohingegen beim Karpfen alle Substanzen positive, jedoch nur Virginiamycin
signifikante Gewichtszuwächse verzeichneten. (siehe auch Nährstoffbedarf von
Fischen- andere Futterbestandteile- Antibiotika)
http://edoc.ub.uni-muenchen.de/4354/1/Renard_Bernd.pdf........wird bei der Koizucht auch solch Zeugs eingesetzt ?