Wer oder was ist joe? Möglicherweise hat sich der eine oder andere schon gewundert, welche Software da als Erstes installiert worden ist.
Es handelt sich um einen Texteditor, der auf der Linux-Konsole verwendet werden kann. Da ich weder mit nano, noch mit vi richtig warm geworden bin, pflege ich, diesen Texteditor zu verwenden. Das liegt auch daran, dass ich seit etwa 30 Jahren schon mit Programmen umging, das Wordstar sehr ähnlich sind und deren wichtigster Befehlssatz mir einigermaßen geläufig ist.
http://de.wikipedia.org/wiki/Joe_(Texteditor)
http://www.linuxmaterial.de/tab/joetab.shtmlWohl gemerkt ist das meine persönliche Vorliebe. Selbstverständlich gibt es neben den beiden genannten Editoren noch einen Haufen weitere Editoren, die hier ebenso gut eingesetzt werden können.
Wer aber mit Texteditoren auf der Linux-Konsole nichts am Hut hat und lieber die Maus schubst, kann das inzwischen gerne einrichten.
Wir melden uns an der Konsole vom Raspi an und werden zum Benutzer root. Der Befehl dazu lautet:
Code:
sudo su
Sind wir zum Superuser geworden, so können wir ihm ein eigenes Kennwort geben. Dazu erteilen wir den Befehl:
Code:
passwd
Nun muss das Kennwort zur Sicherheit vor Tippfehlern zweimal (unsichtbar) eingegeben werden.
Zwecks Fernbedienung hatten wir SSH an gelassen und sollten das keinesfalls ausschalten. In allen Betriebssystemen kann ich mich nun sowohl als Benutzer root, als auch als Benutzer pi an meinem Raspi melden. Benutze ich in Windwos das Programm WinSCP, dann ist sogar ein integrierter Texteditor dabei, die die Verwendung der Maus und der eigenen Zwischenablage zulässt.
http://winscp.net/eng/docs/lang:deMöglicherweise meldet sich mal ein Mac-Benutzer und beschreibt an dieser Stelle, wie man das mit einem aktuellen Apple-Betriebssystem machen kann...
Zur Sicherheit stelle ich hier noch einmal zusammen, welche Kennworte wir bisher vergeben haben:
- Für den Linux-Benutzer pi - das erste Kennwort bei der Installation, noch am HDMI-Bildschirm
- Für den Linux-Benutzer root - soeben festgelegt
- Für den MySQL-Benutzer root, das wurde während des Installationsvorganges vom MySQL-Server angelegt.
- Für den MySQL-Benutzer teich, dieses Kennwort werden wir später noch anlegen.
- Für den MySQL-Benutzer phpmyadmin, das nur interne Verwendung findet und uns nicht bekannt sein muss.
(Wir hatten die Eingabe bei der Installation leer gelassen.)
Alle fünf Benutzer wissen nicht viel über einander. Auch wenn die Chefs in Linux und in MySQL beide
root heißen, sind das zwei verschiedene Benutzer, die verschiedene Kennworte haben dürfen, aber nicht müssen. Nur verwechseln darf man diese Benutzer nicht.
Warnung:
Insbesondere die Leute, die in Erwägung ziehen, ihre Fritzbox oder ihren Router für den weltweiten Zugriff auf den Raspi einzurichten, sollten hier sehr starke Kennworte wählen, in denen nicht nur Buchstaben, sondern auch Ziffern und Sonderzeichen vorkommen. Tante Google ist sehr gesprächig, wenn sie nach Regeln für starke Kennworte befragt wird.
NetzwerkeinstellungenRaspi ohne Netzwerk - für uns nicht viel wert. Meist wollen wir ihn mit einer festen IP betreiben. In dieser Anleitung soll der Raspi die Beispieladresse 192.168.1.50 erhalten. Diese kann natürlich in Deinem Netzwerk abweichen.
a) Vom Router gesteuertÜblicherweise sind Router (Fritz!Box, Speedport, ...) in der Lage, Geräte beim Start über die Netzwerkeinstellungen zu informieren und jedem Gerät eine IP zuzuteilen. Man kann dem Raspi die feste IP 192.168.1.50 zuweisen lassen und muss nichts weiter tun. (Wie das zu erledigen ist, entnehmt Ihr bitte den jeweiligen Bedienungsanleitungen.)
Nachteil: Mehr Stress, wenn der Router wegen Providerwechsel, Defekt oder Blitzschlag gewechselt werden muss.
b) Einstellung im Raspi speichernWir bearbeiten als Linux-
root die Datei
/etc/network/interfacesCode:
joe /etc/network/interfaces
a) Die Ethernetschnittstelle mit dem Netzwerkkabel:
Üblicherweise steht bereits in der Datei:
Code:
iface eth0 inet dhcp
Damit wird vom Router eine IP angefordert und verwendet. Diese könnte täglich wechseln, was lästig ist.
Der Raspi kann sich auch selbst eine Adresse geben. Dann kommentieren wir diese Zeile mit einer Route aus und ersetzen sie durch diese Angaben:
Code:
#iface eth0 inet dhcp
iface eth0 inet static
address 192.168.1.50
netmask 255.255.255.0
network 192.168.1.0
broadcast 192.168.1.255
gateway 192.168.1.1
(Die Adressen müssen natürlich auf das eigene Netzwerk angepasst werden.)
b) WLAN-Stick
Standardmäßige Einstellungen für manuelle Verbindungsaufnahme - für uns schlecht geeignet!
Code:
allow-hotplug wlan0
iface wlan0 inet manual
wpa-roam /etc/wpa_supplicant/wpa_supplicant.conf
Code:
allow-hotplug wlan0
iface wlan0 inet static
address 192.168.1.51
netmask 255.255.255.0
gateway 192.168.1.1
broadcast 192.168.1.255
dns-nameservers 192.168.1.1
wpa-ssid "mein-wlan-name"
wpa-psk "geheimer_schluessel"
wpa-proto RSN
wpa-key_mgmt WPA-PSK
wpa-pairwise TKIP
wpa-auth_alg OPEN
Damit sollte der Raspi nach seinem Start selbständig Verbindung zum WLAN aufnehmen.
Wenn das Netzwerk so schön funktioniert, macht es viel Spaß, den Raspi vom Laptop oder Computer zu bedienen. Da kann man den Fernseher auch gleich aus lassen, denn heute kommt eh nur langweiliges Zeug.
Pfiffikus,
der davon ausgeht, dass man nun viel schöner mit dem Raspi spielen kann