LotharGehlhaar - Teichbauforum

Hallo,
habe mit Erschrecken den Bericht auf Seite 114 im Koi Kurier 3-2008 gelesen. Habt Ihr auch solche Erfahrungen gemacht?

Nun ist meine Abdeckung nur aus Douglasienholz ( das zählt ja nicht zu den Harthölzern). Ist da auch so etwas möglich? Wo gibt es nähere Infos dazu. Falls der Autor hier Leser ist, würde ich gerne mal Kontakt mit ihm aufnehmen.

Gruß
Thomas

Hallo Thomas,
fast alle Hölzer und Blätter von den Bäumen geben im Wasser Gerbsäure ab.
Es kommt immer auf der Konzentration im Teichwasser an.

Eichenlaub im Teich und gleichzeitig Fadenalgenwuchs zum Beispiel gibt es nicht.
Säure zerstört die Härtebildner und senkt somit den PH-Wert.
Das wird jedem recht sein, wenn der PH 8,5 oder PH 9 hat.
Anderen mit weichen Wasser und geringen PH-Werten wird das nicht gefallen, wenn sich der PH-Wert dann unter PH 7 und weniger absenkt.

Ein paar m² Douglasie als Filterabdeckung sehe ich als Unbedenklich an.
Gruß Lothar

Hallo Thomas,

ich hatte massive Probleme, die ich dieser Ursache zuschreibe. Beweisen kann ich es allerdings nicht.

Der bestehende Teich bekam im August neben einer Holzterrasse auch eine kurze Brücke aus Bankirai. Anfänglich gab es keine Probleme. Nach ca. 14 Tagen war es einige Tage verregnet. Nach dem Regen stellte sich ein leicht verändertes Verhalten der Koi ein. Dies äusserte sich in einem verhalteneren Fressdrang und einer trägeren Fortbewegung. Ich schob dies auf die durch den Regen verursachte Verringerung der Wassertemperatur und schenkte dem keine grössere Beachtung. Leider musste ich just zu diesem Zeitpunkt für drei Tage verreisen. Ich gestehe, das Problem nicht ernst genommen zu haben und fuhr weg. Als ich wiederkam, mein erster Blick wie immer in den Teich, traute ich meinen Augen nicht. Alle 35 Fische hingen unter der Wasseroberfläche am Filterauslauf mit geklemmten Flossen oder lagen mit angelegten Brustflossen im Flachwasser. Einige hatten weissgeränderte Flossensäume. Mein erster Gedanke: KHV. Selbstbverständlich habe ich sofort die Wasserparameter gemessen, die jedoch nicht keine Extremwerte aufwiesen. Der PH-wert war mit 7,x relativ niedrig für meine Verhältnisse und der Nitratwert etwas erhöht, Nitrit nicht nachweisbar. Gemessen wurde mit einem OASE-Streifentest. Von drei Koi genommene Abstriche ergaben auch keinen ausserwöhnlichen Befall irgendwelcher Erreger. Ich führte einen 50%igen Wasserwechsel durch und kippte 75 kg Salz in den Teich. Am nächsten Tag war eine Verbesserung der Verhaltensweise zu beobachten. Nach drei Tagen machte ich nochmal einen grosszügigen Wasserwechsel und nach nochmal drei Tagen wiederholte ich diesen. Es dauerte ca. 10 Tage bis sich alle Fische wieder normal verhielten und ordentlich frassen. Abgesehen von Flossenschädigungen bei einigen wenigen Koi war alles wieder in Ordnung. Bis auf eine diesjährige Nachzucht überlebten alle.

Ich kannte immer noch nicht die Ursache und ging einge Zeit davon aus, dass es sich um einen Anschlag gehandelt haben musste. Sei dieser nun bewusst oder aus Jux, z.Bsp. von Kindern verübt worden sein. Einige Zeit später hielt ich den Koikurrier in den Händen und war und bin mir bis heute sicher, dass es sich bei der Ursache um eine Vergiftung durch irgendwelche Imprägnierstoffe im Holz gehandelt hat.

Gruss
Frank

Hallo Frank,
deine Reaktion aufgrund der Symtome war richtig.
Eine Vergiftung mit Imprägnierstoffen hat nichts mit austretender Gerbsäure einer Filterabdeckung zu tun.
Gruß Lothar

Hallo,

meine Filterabdeckung und die angrenzende Terrasse sind komplett aus Bankirai.
Als mein Teich 2007 fertiggestellt war (soweit es sowas überhaupt gibt, denn nächstes Jahr steht ein kleiner Umbau bevor), hatte ich anfangs auch massive Probleme. Damals habe ich gedacht es handelt sich um das Neuteichsyndrom (ist ja auch nicht auszuschließen, die WW waren aber immer im grünen Bereich). Aber als ich das im KK gelesen habe, war ich auch ein wenig skeptisch.
Nachweisen kann ich jedenfalls nichts mehr und es hat sich auch ziemlich schnell nach etlichen WW eingependelt. 2008 keine Probleme mit gleicher Abdeckung / Belag.

Gruß
Marko

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... und dann machte es jemand, der nicht wußte, dass es nicht funktioniert.

Hallo Lothar,

gegen ein wenig Gerbsäure habe ich auch nichts bei unseren Wasserwerten. Wir habe hier 17° KH. Da muss man beim Duschen schon aufpassen.

Bei dem Anblick ging es mir gar nicht gut. Ich dachte wirklich, dass es das wohl jetzt war mit dem Hobby. zum Glück ging es gut aus.

Gruss
Frank

Hallo Frank,
den Anblick und diese Befürchtung habe ich auch schon einige Male erleben müssen.
Die eigenen Fehler sind ganz oben auf der Verursacherliste zu suchen.
Danach sollte man technische Fehler suchen, dabei besonders aus die neu eingebauten Bauteile oder Einstellungen achten.
Ein Anschlag auf die Koianlage ist es ganz ganz selten.
Gruß Lothar

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Hallo Lothar,

zum Glück. Ich bin auch heilfroh, dank des KK´s eine mögliche Ursache gefunden zu haben. Man fängt an jeden zu verdächtigen. Sogar die Kinder mussten zum Rapport.

Gruss
Frank

... immer auf die Kleinen

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... und dann machte es jemand, der nicht wußte, dass es nicht funktioniert.

Hallo,
Tja nun weiß ich nicht, ob ich mich freuen soll oder nicht.

Einige von Euch haben hier sicher schon von meinem Dauerproblem gelesen- dieses Jahr hat es mich 60% meiner Koi gekostet und obwohl 2 bekannte Koi-Doc da waren und 2 der toten Fische (ohne eindeutigen Befund) in einem Institut untersucht worden sind bin ich nun genau so schlau wie vorher bezüglich der Ursache. Als ich den Bericht gelesen hatte, dachte ich hier läge eine Möglichkeit, denn ich habe im Sommer festgestellt, dass nach Regen unter den Dielen auf der Filter-Abdeckung ( 4mm PVC Platten ) immer so eine gelb-braune Pfütze schwimmt. Habe daraufhin vorsichtshalber alles nochmals mit Plane abgedeckt und auch ein Bild gemacht


Daraufhin mit der Fa. Osmo Kontakt aufgenommen und bezüglich des Anstriches der Abdeckung mit Osmo Lärchen-Öl nachgefragt. Osmo bestätigte mir :
"die seinerzeit getätigte Aussage, dass ihren Fische nichts passieren könne, bleibt auch heute bestehen. Sobald das Lärchen-Öl getrocknet ist, sondert es keine Inhaltsstoffe mehr ab. Die Verfärbungen (Gelbstich) im Wasser rühren mit großer Wahrscheinlichkeit von den Auswaschungen des Douglasienholzes her."

Deshalb wüsste ich gerne was da in der braunen Brühe schwimmt und mich würde interessieren welches Labor so etwas in Bezug auf Fischgiftigkeit untersucht bzw. in dem Bericht untersucht hat- und wenn es nur dazu dient wieder etwas auszuschließen.

Gruß
Thomas,
der sich so noch nicht auf den nächsten Frühling freuen will.