Hallo liebe Koifreunde, ich hoffe, ihr könnt mir einen Rat geben.
Ich habe einen wunderschönen Kohaku-Butterfly ca. 50 cm. Er hatte 1 Woche vor den Eisheiligen 3 Schuppen abstehen und ich habe ihn aus dem 12 Grad kühlen Teich herausgeholt, um mir die Sache genauer anzuschauen. Es sah alles nicht so schlimm aus, habe einen Hautabstrich gemacht (nix), die Schuppentaschen desinfiziert, mit propolisspray und propolispuder versiegelt. Ich nehme an, weil die Temperaturen nicht so günstig waren, trat meines Erachtens keine so schnelle Heilung ein wie erhofft. Temperatur mittlerweile 14 Grad. Also habe ich mir den Burschen nochmal angesehen. Die Stelle war nun gerötet und etwas dicker, wieder einen Abstrich gemacht-2 costia gefunden. Da ein Temperatursturz angekündigt war, habe ich ihn ein eine eingelaufene IH verbracht, mittlerweile 16 Grad. Keine Zusätze im Wasser. Aus einem Bauchgefühl heraus bin ich nachmittags nochmal gucken gegangen und mich traf fast der Schlag. Er lag auf dem Betonboden, nur noch ganz schwach am atmen - er sah aus wie als wäre er mit Schleifpapier abgerieben worden, alle wunderschönen schneeweißen Flossen rot unterlaufen und eingerissen, die Kiemendeckel beidseitig abgeschürft, die "Nase" ramponiert und offen. Keine Ahnung wie lange er dort um sein Leben gekämpft hat. Ich mußte heulen vor Wut auf mich!!! Wieder in der IH trieb er erst mal mit dem Bauch nach oben - ich habe mir einen Hocker und den Sprudelstein geschnappt, ihn zwischen meinen Händen gehalten, den Sprudler vor seinem Maul. Eigentlich hatte ich ihm kaum noch eine Chance gegeben, aber nach 1 Stunde Kampf konnte er zumindest wieder (wenn auch ganz schön "eiernd") alleine schwimmen. Die IH war zwar mit einem Fliegennetz mit Metallrahmen abgedeckt, aber nicht zusätzlich beschwert - definitv mein Fehler. Ich war fertig mit den Nerven - zig mal habe ich nach ihm geschaut, habe mich gefragt, ob er ein "Schädel-Hirn-Trauma" hat...erleichert war ich als er morgens noch am leben war. So, und jetzt fing mein Problem an: Ich wollte ihm Ruhe gönnen um sich von seinen schlimmen Wunden zu erholen, machte aber zur Vorsicht nach fast 2 Tagen einen Abstrich: Costiabefall und 2 Chilodonella ! Das Einzigste, was ich zur Hand hatte aus einem KOI-NOTFALLSET war Cyprinocur FMC, welches ich nach Anleitung dosiert habe, Sprudler hochgedreht. 2 Tage später Kontrollabstrich - Costia weg, noch ein Chilod.. Aber die Wunde an der Seite war aufgebrochen, seine Flossen fransen aus, der lange Riss in der Schwanzflosse ist immer noch rot. Nase und Kiemendeckel bessern sich. Propolispray draufgemacht - sonst nichts. Heute, nach der letzten Zugabe von FMC ihn nochmal genauer in einer Wanne betrachtet: Wunde an der Seite sieht weißlich aus, ich finde sie tief, Abstrich nur 1 Chilodonella. Morgen Wasserwechsel laut Behandlungsplanende.
Was mich verunsichert ist, dass er nur an der Oberfläche steht. Kann es sein, daß er trotz gut aufgedrehtem Sprudler zu wenig Luft hat? oder ist das seine Schonhaltung wegen der Schmerzen - Ich mache mir so Vorwürfe, daß ich die IH nicht besser gesichert habe... Einerseits bin ich froh, daß er überhaupt noch lebt, aber andererseits bin ich mir unsicher, ob ich den richtigen Behandlungsweg für ihn eingeschlagen habe.
Ich wäre sehr dankbar für weitere Ratschläge, denn das was geschehen ist, kann ich auch nicht mehr rückgängig machen (leide so auch schon genug) Wasserwerte überprüfe ich jeden Tag mittels Tröfchentest - nur kann ich leider keinen Sauerstoffgehalt messen. suche in der "bucht" nach einem Gerät. Die IH ist für Notfälle immer eingelaufen -großer Oasefilter ist angeschlossen, UV lt. Behandlungsplan aus. nix feststellbar, außer PH zwischen 7-8 laut Farbscala.
Die Fische im Teich sind alle unauffällig, keine Neuzugänge.
Vielen lieben Dank für Eure Hilfe
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