Creddy hat geschrieben:
Übrigens war gestern der Bagger den ersten Tag da ... Chaos!
Mein Papa und ich hatten am Donnerstag und Freitag schön mit Markierungspray den Teich in den Garten gezeichnet. Alter Schwede, wird das ein Monster. Ich hatte es mir groß vorgestellt, aber nicht so groß.
Jedenfalls war nach einer Stunde Baggeraktion die Markierung Geschichte. Gestern war hier Krieg im Garten ... Baumstümpfe und Wurzeln ziehen, alte Teichfolie ausbaggern, altes Schilf wegbaggern, Bäume umsetzen, Steine weg, etc ... es sieht aus wie ein Schlachtfeld. Da wir auch Sandboden haben hat der Baggerfahrer den Vorschlag gemacht, erst mal nur die Tiefzone auszubaggern. Dann kann ich da meine Mauern bauen, dann kippt er dahinter wieder zu und dann geht es an den Aushub der Flachzone. Da er mehrere Bagger hat, lässt er den Bagger jetzt einfach mal paar Wochen hier stehen.
das war klar. Sehr gute Idee, das gesammte Becken in 2 Etappen auszuheben. Ansonsten bricht genau das Chaos aus, was viele nicht bedenken. Beim Umlagern der Massen fallen i.d.R. viele/ alle Orientierungspunkte weg und es wird schwer den Überblick zu halten. Bei geraden Becken mach man ein Schnurgerüst. Das würde ich dir für den tiefteil in jedem Fall empfehlen.
--> außerhalb des Arbeitsbereiches stabile Pflöcke einschlagen (z.B. 4 Stück in den verlängerten Fluchten der Ecken des Tiefteils) , Nagel oben reinhämmern und daran die Schnüre spannen. So kann man sehr einfach 2 parallele Fluchten in x und y-richtung erzeugen. An den schnüren dann eine vertikale schnur mit Schlinge befestigen (z-Achse) und diese mit Gericht beschweren. Dann lässt sich jeder punkt entlang der Schnur cm-genau wiederfinden. Beim Baggern wird die Schnur natürlich entfernt und später wieder gespannt. (ich habe mit Klebeband die Eckpunkte des Teiches an der Schnur markiert. Das hilft ungemein).
Creddy hat geschrieben:
1. Bodenplatte bauen
2. Flaches und breites Fundament aus Beton unter den Mauern, was wie ein L nach außen zum Erdreich geht.
3. Fundament unter die Wand. 40cm breit und irgendwas zwischen 50cm und 70cm tief.
4. Schotter/Split verdichten und direkt draufmauern ohne Betonfundament.
Welcher Fraktion gehört ihr an? Ich wollte es eigentlich machen wie in 3 beschrieben. Nur nicht ganz so tief. Für mich hätte das Funadament weniger statische gründe, sondern dient als saubere, waagrechte Oberfläche, auf welcher man die erste Reihe Steine optimal ausrichten kann.
Zu dem Thema hab ich schon mehrfach ausführlich was geschrieben.
Es gibt mehrere Arten, die statisch gleichwertig sind.
1. Fundament unter den Wänden (dann kann häufig auf eine "dicke" Bodenplatte verzichtet werden, wenn der Baugrund ausreichend tragähig ist. So habe ich das gemacht. Mein Teichboden besteht aus einem ca. 5 cm dicken Estrichbeton. Hierzu habe ich einfach das anstehende Kies-sandmaterial mit Zement gemischt. Das reicht --> siehe meine Baudoku.
Bei Sand kannst du das genauso machen. Nimm > 10 % Zement. Am besten machst du eine Probemischung um zu sehen, wieviel Zement du zugeben musst und wie fest das Sand-Zement-Gemisch wird.
Eine Fundamenttiefe im Tiefteil von ca. 0,3 m - 0,40 m bei tragfähigem Sandboden sollten reichen.
Es geht hier allein darum, zu verhindern, dass die Wand unten vom aktiven Erddruck weggeschoben wird.
(Mit dem Fundament wird der passive Erddruck zum Abtrag der Horizontallasten herangezogen)
am Besten die unterste Steinreihe in den noch frischen Fundamentbeton setzen und eine paar Verbindungseisen reinstecken
2. Mauer steht auf bewehrter Bodenplatte
Dann kann auf Fundamente verzichtet werden. Aber Achtung die Steine/ Mauer sollten mit Bewehrungseisen mit der Bodenplatte verbunden werden. Das heißt, in der Bodenplatte müssen zusätzliche Winkeleisen eingelegt werden (Mit draht an der Mattenbewehrung befestigt), die dann im Bereich der Mauer vertikal aus der Bodenplatte rausstehen. (mindestens 25 cm) Die Eisen sind dann im Stein nach oben zu verlängern.
Beim Verlegen der Eisen in der Bodenplatte messen, dass die Eisen später in den Hohlkammern der Steine liegen.
Bei diesem System wird der aktive Erddruck über die Mörtel- /Betonschicht sowie insbesondere diese Zusatzeisen
von den Steine in die Bodenplattein abgeleitet. Von hier gehen die Lasten über Reibung von der Bodenplatte in den Untergrund.
Normalerweise muss eine 2-lagig konstruktiv bewehrte Bodenplatte (z.B. Q188) eine Dicke von 18 cm haben wegen der Mindestüberdeckung der Bewehrung.
Das ist die stabilste Bauweise, wenn der Baugrund z.B. nicht so gut tragfähig wäre oder aufgefüllt ist.
3. Mauer steht /beginnt seitlich neben der Bodenplatte.
Eine statische "Mischvariante" wäre, zuerst die 1. Steinreihe ohne Fundament auf das Planum zu stellen (seitlicher Arbeitsraum nach Aussen direkt verfüllenen oder Abstützung notwendig) und die Bodenplatte dann im Inneren gegen die unterste Steinreihe ausbetonieren. Dann übernimmt die Bodenplatte die horizontale Stützung der Wand und nimmt den Erddruck im Überlappungsbereich auf.
Wenn der Sandboden tragfähig ist, brauchst Du keinen Schotter/ Splitt darunter. Das braucht man nur, um eine saubere und tragfähige Arbeitsebene zu schaffen. Du baust ja kein Wohnhaus.
Meine Aushubsohle war damals wegen Starkregen schlammiger Kiessand und Sand. Ich habe das Zeug mit Zement aufbereitet und daraus meinen Teichboden gemacht. Wie erwähnt mit fotos in meiner Baudoku nachzulesen. Das geht aber nur wenn man es selber macht. Eine Fachfirma wird das vermutlich aus Haftungsgründen nicht ausführen.
Noch was zum Mauern: unbedingt darauf achten, dass keine Kreuzfugen entstehen. Steine also in jeder neuen Reihe versetzen,
beim abschnittsweise Betonieren / Füllen der Steine immer in halber Steinhöhe aufhören, niemals bis Oberkante Stein füllen!
Das würde den Verbund der Steinreihen beträchtlich verringern.
Creddy hat geschrieben:
Eine kleine Frage an alle die mit Fundament gebaut haben: Die BAs laufen ja unter dem Teichboden mit leichtem Gefälle zur Sammelkammer/Filter. An der Stelle der Tecihwand ist den Rohren ja aber das Fundament im Weg. Wie habt ihr das gelöst?
das ist ganz einfach: dort vor dem Betonieren z.B. mit Styropor oder stück 160 KG (damit später das 110er durchpasst) etc. eine Aussparung im Fundament lassen. Bei Styropor mindestens etwa 5 cm größer als das Rohr. Keinesfalls darf der Spalt zwischen Rohr und Fundament später mit Beton vergossen werden. Mann sollte es mit Sand einschlämmen, um eine starre Einspannung im Rohr zu vermeiden.
Creddy hat geschrieben:
Ferner würden mich Meinungen zum Boden der Flachzonen interessieren. Würdet ihr den Boden gerade machen oder mit einem Gefälle zum Tiefbereich bauen?
Definitiv gerade bzw. vielleicht 1-2 % gefällt zum Tiefteil, damit beim Bau etc. das Wasser abläuft. Wenn du später mal dort reingehen willst ist der Boden wegen der Algen ziemlich glatt und bei zu schrägem Boden rutscht man weg.
Daran denken die MauerKante zum Tiefteil großzügich ausrunden.
Gruß Georg