Zitat:
Zunächst einmal meine Entschuldigung falls mein persönliches (!) Statement zum Thema falsch rübergekommen ist.
kein Problem, du bist dabei nicht alleine. Viele hören Ozon und haben dann die Hose voll (teilweise zu Recht) und dann kommt es leider zu Vorurteilen.
Zitat:
Für mich sah es so aus dass viele Teichbesitzer mit hohen Mengen Ozon versuchen ihre Fehler im Teich-Management und der Filterung gerade zu bügeln, und dabei die Stromkosten oder Nebenwirkungen aus den Augen verlieren.
Da wird dann zum (Strom-)Sparen z.B. auf Luftheber gesetzt, und im Gegenzug mit Rohrpumpen Wasser durch sehr lange Leitungen gedrückt um Ozon einzuspeisen. Wie gesagt, so habe ich das bisher verstanden.
Also das wäre eigentlich genau der falsche Weg. Man sollte Ozon immer als mögliche Unterstützung betrachten, oder als zusätzliches Hilfsmittel.
In meinem Fall war es etwas anders:
Ich hatte ursprünglich ein gepumptes System, da lagen mal eben 4 Eco-Twin 30000 von Oase im Teich, diese speisten noch 2 TF des gleichen Herstellers, dazu noch 320 Watt Tauch-UVC eines allen bekannten holländischen Händlers. Das ganze lief 24/7. Also von daher brauchen wir über den Stromverbrauch des Ozon nicht reden, das war Kleinkram dagegen.
Ergebnis war, Wasser hatte eine Sichttiefe von 50cm trotz Beschattung. Das wäre nicht schlimm gewesen. Aber es trat der sog. Super-Gau ein, Lochfrass bis zum platzen. Der Teichboden war jedoch sauber, er wurde ja auch regelmäßig alle 2-3 Wochen stundenlang mit einem Schlammmuli bearbeitet. Problem waren für den Lochfrass verschiedene Aspekte:
1. Pflanzzone
2. tote Zonen in der Filteranlage (Fotos stelle ich irgendwann mal ins Netz)
3. Tauch-UVC die eigentlich nur Strom verbrauchten aber keinerlei Wirkung hatten (trotz Brennerwechsel alle 3-4 Monate)
4. ein paar Falten im alten Teich
usw.
Hierauf guckte ich was ich auf die Schnelle und zwar sehr schnell verändern kann. Ich bin dabei auf Ozon gekommen und auf ein weiteres Mittel was hier auch nicht so gerne gehört wird. Beide erfüllten ihren Zweck. In den üblichen Koiforen war hierzu jedoch sehr wenig zu finden. Ein Angebot der Fa. S....., war so hoch das ich einen Schwindelanfall beim lesen bekam. Also erkundigte ich mich woanders und fand Hilfe.
Diese Hilfe half, die Fische wurden langsam wieder gesund, natürlich wurden die Themen 1.-4. auch angegangen, die Plfanzzone riess ich noch raus als die TÄ'in mit mir darüber sprach, Punkt 2. und 3. fielen erst beim Umbau auf Schwerkraft auf. Schon bereits kurze Zeit nach dem Einsatz von Ozon stellten wir eine Besserung des Krankheitsbildes fest (klar, wir hatten den bakteriellen Druck deutlich reduziert). Die Todesfälle liessen nach etc..
Für den Betrieb des Ozon war in meinem Fall eine 30m Reaktionsstrecke notwendig, diese wurde dann baulicherseits 35m. Ja, es wurde Wasser mit Rohrpumpen durch diese REaktionssstrecke geleitet, wie denn auch sonst? Zeitgleich wurden natürlich weiterhin die Fische mit AB und der TÄ'in behandelt.
Dabei stellten wir noch folgende andere Aspekte fest:
1. Nitritverbrennung
2. Ammoniumverbrennung
3. Wasserklarheit bis auf den Grund
etc.
Über die Gefahren hatte ich sehr viel gegoogelt, gelesen etc., also von daher bin ich mit Sicherheit nicht blauäugig an die Sache rangegangen. Aber auch in einem anderen Forum wurde mir mehrfach empfohlen über die Filterhardware und den Teich an sich nachzudenken.
Das alles war im Jahr 2014.
Hierauf wurde von uns dann ein Umbau geplant, ein Neubau fiel aus diversen anderen Gründen aus. Hierauf wurden sich Filteranlagen angesehen, Pumpen etc., dazu natürlich auch Teiche. Unsere Entscheidung fiel dann auf das derzeitige System, hier fanden wir u.a. die Reduzierung des Stromverbrauchs und die einfache Technik sehr schmackhaft, weil viel Technik kann auch viel Probleme bedeuten, das weiß glaube ich jeder der mal einen elektrischen Defekt in seinem PKW hat. Aber das ist nicht das Thema von hier.
Ich weiß von sehr vielen Usern auch aus diesem Forum, das sie Ozon nutzen. Alle nutzen es zur Verbesserung der Wasserklarheit (Gelbstich), nach meiner Kenntnis keiner um damit einen Filter zu pimpen. Einige davon nutzen es zur Keimreduzierung und für die Wasserklarheit etc..
Aber wirklich keiner als Bestandteil der Filterkette.
Zitat:
- Ein KH von 2-3 ist aber nicht gerade optimal, oder? Dachte man sollte schon so um die 5-6 haben ...
- Wenn man durch Ozon das Ammonium und Nitrit reduziert, wie kann sich dann überhaupt eine Biologie aufbauen? Das scheint mir ein Kreislauf zu sein aus dem es kein Entkommen gibt. Mit einer vernünftig dimensionierten Biologie sollte es doch heutzutage kein Problem sein diese beiden Parameter im Griff zu behalten.
Richtig, ein KH von 2-3 ist nicht das Optimum, aber frage hier mal öffentlich wieviel hier diesen Wert haben weil sie den Teich mit Brunnenwasser füllen. Der KH soll den Säuresturz verhindern, aber wann hat man den? Den hast du erst dann wenn dein PH auch noch krachen geht, das kann zwar vorkommen, aber wie oft ist es wirklich vorgekommen und wo waren da die Gründe?
Hier mal 2 Links welche ja noch ziemlich frisch sind:
http://fishcare.de/news/latest-news/was ... h-los.htmlhttp://fishcare.de/news/latest-news/was ... teil!.htmldas wäre einer der Gründe.
Die Oxidation von Ammonium und Nitrit führt nicht dazu das du dir die Biologie ersparen kannst, nur wenn du z.B. aus irgendeinem Grund mal Probleme hast, hättest du diesbezüglich ein einfaches probates Mittel zur Hand. Sprich Rohrpumpen, Ozongenerator und evtl. Sauerstoffkonzentrator einschalten und etwas warten.
Eine Biologie sollte immer da sein, nur man kann sie sich durch Umbaumassnahmen zerschiessen, oder wie gerade in einem anderen Threat durch einen defekten Vorfilter zerstören, Stromausfall wird auch immer gerne genommen, Medikamentenbehandlung hilft auch deiner Biologie den Garaus zu machen. Wofa, Chloramin, FMC, Formalin etc. sind da sehr erprobte Mittel für. Und mit Wasserwechseln kriegst du eine zerschossene Biologie nur über einen langen Zeitraum aufgebaut. Ich denke das kann hier jeder so bestätigen. Von daher ist der Zweck von Ozon nicht der Ersatz der Biologie, aber es kann im Gau sehr hilfreich sein wenn man weiss das es funktioniert.
Das wird dann wohl auch der Grund sein das ich die Ozonanlage nicht verkaufen werde, sondern rein vorsichtshalber in Reserve habe.
Und nochmal, nach dem Umbau auf Schwerkraft mit LH und EBF hatte ich glasklares Wasser, der Gelbstich der mal kurzfristig da war lag am Futter und war sofort nach Umstellung wieder weg. Ozon lief nur ein paarmal nach dem Umbau zur Korrektur überhöhter Werte. Seit der Koiexpo in Berlin war Ozon nicht einen Tag in Betrieb, und dort wurde es auch nur auf Wunsch von Gunter eingeschaltet. Meine Wasserwerte sind inzwischen alle top, die Fische alle gesund und sehr vergnügt. Und das waren sie auch als ich Gunter meine Ozonanlage auf Volllast vorgeführt habe. Wobei ich persönlich keine fliegenden Fische mag, auch kein Karibikblau im Teich haben möchte, und dieses hatten wir innerhalb von 1-2h.
Noch was:
Eiweissverbindungen werden übrigens auch oxidiert, das kann schonmal beim gelegentlichen Einsatz von Ozon zu einer Schaumbildung führen, welche dann aber bei regelmäßigen Gebrauch innerhalb von 1-2 Tagen verschwunden ist.
Medikamente egal welcher Art mögen Ozon auch nicht, somit könnte man auch dort bei einem Problem während der Behandlung gut und schnell handeln.
Von daher hat der LH wiederum nichts mit dem Ozon zu tun.
Ich hoffe das das jetzt etwas klarer ist.