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LotharGehlhaar - Teichbauforum

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 Betreff des Beitrags: Re: Bakterienleben
BeitragVerfasst: So 16.Mai 2010 11:43 
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Hallo Ganesh,

ganesh hat geschrieben:
Bringt es etwas, wenn ich ab und an Wasser vom Faltbecken, wo die Fische zwischenzeitlich residieren, in den Genesis gebe?

da würde ich sagen, wäre es eine Frage der Menge.

  • Gibst du nur einen Eimer voll hinein, kannste ja selber rechnen, wie viel mg/l Stickstoffverbindungen da drin sind. Maximal so viel, wie die Fische aushalten... Ob das für die Nitrifikanten ausreicht, die täglich eine wesentlich größere Ration gewohnt sind?
  • Überträgst du mehr davon, so haben die Nitrifikanten auch mehr zu beißen. Dann empfiehlt sich aber nicht der Eimer, sondern eher der Schlauch als Transportmittel. Du bist also naha daran, das Fischwasser ohnehin mit dem Genesis zu filtern.
  • Die von mir genannten Methoden sollten sowohl mengen- als auch aufwandsmäßig leicht machbar sein. Letztendlich musst du aber selber entscheiden.


Pfiffikus,
dem keine belastbaren Aussagen vorliegen, wie lange die Nitrifikanten im eigenen Saft auszuhalten vermögen


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 Betreff des Beitrags: Re: Bakterienleben
BeitragVerfasst: So 16.Mai 2010 13:36 
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Schichtung

Der Biofilm wächst, wird dicker und dicker. Mikroben, die an der Oberfläche kleben und noch nicht überlagert worden sind, können direkt mit allen Stoffen versorgt werden, die der Wasserstrom mit bringt.

Auch die darunter siedelnden Mikroben können noch nitrifizieren, denn ihnen wird durch Diffusion Sauerstoff und Ammonium zugeführt. Je tiefer die Bakterien sitzen, desto weniger Nahrung kommt allerdings bei ihnen an.

Für die unteren Schichten wird das zu einem Problem. Sie werden von den darüber liegenden Mikroben von der Zufuhr wichtiger Stoffe abgeschnitten. Ammonium, Nitrit und Sauerstoff kommen in den unteren Schichten des Films nicht mehr an. Logischerweise gehen in den unteren Schichten die Bakterien der Gattungen Nitrosomonas, Nitrobakter und Nitrospira zugrunde. Bakterien der Gattung Pseudomonas fühlen sich hier wohler. Diese sind in der Lage, ohne Sauerstoff zu leben und statt dessen Nitrationen als Elektronenakzeptor zu nutzen (Nitratatmung). Als Nahrung dienen ihnen zum Beispiel unsere darbenden Nitrifikanten.

Personen, die sich mit der Problematik beschäftigt haben, gaben an: "Die Biofilme, in denen die Mikroorganismen Ihre Arbeit verrichten sollen, sind nur auf einer Dicke von höchstens 1 bis 2 mm wirklich aktiv." Gemeint sein dürfte, dass in diesem Bereich mit Nitrifikation zu rechnen ist. Sofern ein 12mm-Hel-X-Körper im Inneren zu gewachsen ist, sollte bereits in diesem Innenraum mit Denitrifikation zu rechnen sein.


Pfiffikus,
der noch einige weitere Seiten füllen wird


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 Betreff des Beitrags: Re: Bakterienleben
BeitragVerfasst: So 16.Mai 2010 20:41 
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Hallo,

das was Gunter beschrieben hat ist sicher nicht schlecht. Ich möchte mich aber von Gunter an dieser stelle unterscheiden. Gunter hat keinen herkömmlichen Koiteich und schreibt daher nicht aus eigenerer Erfahrung. Ich hatte Jahrelang einen eigenen Teich und kann daher nur das schreiben was ich festgestellt und gemessen habe.

Daher bleibe ich bei oben genanter Aussage.

Gruß Mario


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 Betreff des Beitrags: Re: Bakterienleben
BeitragVerfasst: So 16.Mai 2010 21:22 
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Guten Abend Mario,

Farbkarpfen hat geschrieben:
Gunter hat keinen herkömmlichen Koiteich

stimmt. Aber ich vermute, dass sich am Filterschaum, an der Filterwand und und an der Teichfolie wenigstens herkömmliche Biofilme gebildet haben. Selbst auf meiner Zunge hab ich einen Biofilm. Lassen wir die gelten?

Zitat:
und schreibt daher nicht aus eigenerer Erfahrung.

Wasserwerte gemessen und mikroskopiert hab ich schon selber. Gilt das wenigstens als Erfahrung?

Zitat:
Ich hatte Jahrelang einen eigenen Teich und kann daher nur das schreiben was ich festgestellt und gemessen habe.

Wie hast du denn festgestellt, welche Bakterien sich im Biofilm angesiedelt haben? An dieser Stelle bin ich nämlich mit meinem Latein am Ende. Doch du kannst mir gewiss mit eigenen Erfahrungen weiter helfen.

Wie hast du festgestellt, ob der Mulm, den du aus dem Helix gespült hast, lebendige oder tote Mikroben enthielt? Mein Mikroskop hilft an dieser Stelle nicht mehr weiter. Das Modell vom Hirntod beim Menschen lässt sich ohnehin nicht auf die Bakterienflora übertragen. Und der Tod von manchen Bakterien und der damit verbundene Ausfall der Abwehrmechanismen ist immer ein gefundenes Fressen für andere Biofilmbewohner.


Pfiffikus,
der dich dazu einlädt, unsere Enzyklopädie mit deinem Wissen zu ergänzen, zum Beispiel über Todesursachen von abgespülten Mikroben


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 Betreff des Beitrags: Re: Bakterienleben
BeitragVerfasst: Mo 17.Mai 2010 13:52 
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Klaus hat geschrieben:
...........diesen Satz könntest Du noch mit einpflegen.

erledigt.


Pfiffikus,
der eine hübsche Formulierung gefunden hat


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 Betreff des Beitrags: Re: Bakterienleben
BeitragVerfasst: Mo 17.Mai 2010 14:03 
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Nahrungskette

Der Biofilm auf dem Substrat besteht keineswegs nur aus Nitrifikanten. Vielmehr leben hier Hunderte weiterer Arten.

Je nach Art und Menge des Nahrungsangebotes im Wasser findet man auch andere Arten. Nennen möchte ich Aeromonas und Pseudomonaden, die organische Stoffe abbauen.

Weiterhin gibt es hier Einzeller, die zum Beispiel von Bakterien leben. Das sind Amöben, Pantoffeltierchen usw.

Biofilme findet man an Pflanzenstängeln, die nach oben hin viel Platz bieten. Sie können aber auch in Poren vorkommen, die relativ eng sind. Danach richtet sich, ob im Biofilm noch weitere Tiere zu finden sind. Es gibt Würmer, Kleinkrebse, Insektenlarven und Schnecken, die einen Bakterienfilm abweiden. Damit wird der Biofilm auf natürliche Art im Dickenwachstum begrenzt. Fehlt diesen Tieren der Platz (in einer Pore) oder können sie aufgrund einer regelmäßigen Reinigung keine stabile Population aufbauen. Dann findet man diese Tiere nicht und der Biofilm wächst, bis die Pore oder Falte zu gewachsen ist.

Letztendlich sei bemerkt, dass die letztgenannten Tiere, die sich von den Mikroben im Biofilm ernähren, eine sehr willkommene und sehr natürliche Nahrung der Koi in unserem Teich darstellen. Der Biofilm ist der Beginn einer Nahrungskette.

http://www.koi-gehlhaar.de/koi/cms/index.php?id=1013



Pfiffikus,
der gerne noch mehr über den Biofilm schreiben wird


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 Betreff des Beitrags: Re: Bakterienleben
BeitragVerfasst: Mo 17.Mai 2010 17:59 
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....und weiterhin sollten wir bedenken, das solch ein Biotop wie dieser intakte Biofilm eine sehr lange Zeit braucht , bis er vollständig mit seiner ganzen Artenvielfalt funktioniert. Das kann auch mal mehr als ein Jahr dauern , und wird jäh zerstört , wenn wir irgendwelche Gifte in Form von "Medizin" in den Teich geben!

_________________
Gruß
Klaus





18 Koi 56-77cm ; 42t Teich ; EB-Trommler ; 280L Helx ; 30t Ppe u. 20t Ppe. ; 40W + 40W UVC ; >65kg Fisch

Mein Futter : https://www.koifutterhandel.de/


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 Betreff des Beitrags: Werbung, um Taler einzunehmen
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 Betreff des Beitrags: Re: Bakterienleben
BeitragVerfasst: Mo 17.Mai 2010 19:28 
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Guten Abend Gunter,

eins vorweg, ich möchte dich keineswegs für dumm hinstellen, dafür ist dein theoretisches Wissen zu groß.
Vergiss meine Anfangsbemerkung nicht, da schrieb ich “sinngemäß“ dass ein Filter (Helix) nur so viel Bakterien produziert wie zum Abbau schädlicher Stoffe notwendig sind.
Klar, Bakis haben nicht das ewige Leben, daher auch die Teilung und Vermehrung. Ich bin der festen Überzeugung, dass nur tote Bakterien vom Helix abfallen. Sicher ist das nur ein Gefühl, aber nach Jahren mit dem Umgang von Koi, entwickelt man so etwas nun einmal.
Diese theoretische Abhandlung von dir ist ja nicht schlecht, aber was nutzt die in der Praxis, wenn man seinen Teich nicht kennt.
Ich kann mich nur wiederholen, es werden nur so viele Bakis gebildet wie nötig. Der Rest hat keine Nahrungsgrundlage und stirbt ab.

Gruß Mario


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 Betreff des Beitrags: Re: Bakterienleben
BeitragVerfasst: Di 18.Mai 2010 13:59 
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Hallo Mario,

Farbkarpfen hat geschrieben:
Der Rest hat keine Nahrungsgrundlage und stirbt ab.

so einfach sterben Bakterien nicht.

Zitat:
Bakterien vermehren sich durch Zellteilung. Wenn die Lebensbedingungen gut sind sehr schnell. Einige Bakterien bilden auch Sporen. Sporen sind sehr widerstandsfähige und in dieser Form inaktive "Familienmitglieder", die sehr lange unter ungünstigen Lebensbedingungen überleben können, weil sie praktisch keinen Stoffwechsel haben. Kommen dieses Sporen, z. B. über Staub, in ein günstiges Umfeld werden sie wieder aktiv und vermehren sich...

Quelle: http://www.medizinfo.de/wundmanagement/bakterien.htm
Ich gehe davon aus, dass sie eher Sporen bilden, die einstweilen ohne AA/Nitrit auskommen.

Diese Sporen sind noch kleiner als die vitalen Bakterien. Sie können trocknen und als Staub von Teich zu Teich geweht werden. So besiedeln sie sogar Teiche, in denen der Besitzer zu geizig war, nitrifizierende Bakterien zu kaufen.
Möglicherweise werden auch Sporen gebildet, wenn Sauerstoff knapp wird.

Sterben werden die Bakterien nur, wenn sie von anderen Mikroben verstoffwechselt werden, wenn man ihnen mittels UVC den Pelz verbrutzelt, wenn man sie chemisch vergiftet usw. aber nicht wegen einem profanem Nahrungsmangel.

Farbkarpfen hat geschrieben:
Ich bin der festen Überzeugung, dass nur tote Bakterien vom Helix abfallen.

Und ich wiederum meine, dass gerade die Mikroben vom Biofilm gelöst werden, die sich unabhängig von der Vitalität zur falschen Zeit am falschen Ort befinden.
  • Da kommt der Stachel des benachbarten Helix-Körpers vorbei und schabt ein Stück Biofilm ab. Musste die betroffene Bakterie zuvor gestorben sein?
  • Da atmen die untersten Schichten und bilden Gase, die sich übersättigen: Kohlenstoffdioxid oder noch viel häufiger molekularer Stickstoff aus den unteren, anaeroben Schichten des Biofilmes. Es bildet sich da unten eine Blase, hebt den Biofilm an wie Flüssigfolie auf feuchtem Untergrund. Und dann platzt die Blase.
Schon sind Bakterien von der oberen Schicht abgelöst, die gar nichts für die Ablösung dafür können.


Pfiffikus,
der gar nicht ausschließen möchte, dass einige der abgelösten Bakterien bereits aus anderem Grunde das Zeitliche gesegnet hatten


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 Betreff des Beitrags: Re: Bakterienleben
BeitragVerfasst: Di 18.Mai 2010 14:14 
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Zusammensetzung

Der Biofilm, den wir am besiedelten Substrat vorfinden, besteht nicht nur aus den als Nitrifikanten bezeichneten, nützlichen Bakterien. Vielmehr setzt er sich zusammen aus Hunderten verschiedenen Arten von Mikroben
  • Nitrifikanten (im aeroben Bereich)
  • Pseudomonaden (im tiefer liegenden sauerstoffärmeren Bereich)
  • Algenresten und anderen Schwebeteilchen, die durch Feinfilterung an den Biofilm gebunden wurden
  • Einzellern, die Bakterien fressen oder Schwebstoffe filtrieren
  • Pilze
  • Würmer, Kleinkrebse, sofern sie Raum finden
  • Schnecken und andere Wassertiere, sofern sie Raum finden
  • weitere nicht näher bezeichnete Arten
Das Verhältnis der Bakteriensorten zueinander wird durch das Nahrungsangebot bestimmt. Wird viel gefüttert, so können viele Nitrifikanten im Biofilm leben. Ist reichlich Siedlungsfläche, doch nur wenige Stickstoffverbindungen vorhanden, dann bildet sich auch ein Biofilm. Doch dieser enthält nur wenige Nitrifikanten und bietet Platz für andere Arten, für die wir uns weniger interessieren.


Pfiffikus,
der hofft, dass diese Zeilen interessant genug sind


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