Hallo
Ich denke nach einem Jahr Betriebszeit, wird ein Erfahrungsbericht von mir überfällig…

Wie bereits früher erwähnt, hatte ich meine Teichfüllung am 1. Juli 2009. Einen Tag später wurde die Technik (Pumpe, Beadfilter, UVC und Ozon) in Betrieb genommen. Die ersten Fische (1 Koi von ca. 25 cm und 2 Goldfische) durften gleich danach meine IH einweihen. Zwei Wochen später kamen 3 Nissai (ca. 35-45 cm) in die Pfütze. Nach 2 weiteren Wochen die nächsten zwei. Bis zu diesem Zeitpunkt waren die Wasserwerte in Ordnung. Nach der 5. Woche kam es zum erwarteten Nitritpeak und um diesen in Schach zu halten, hatte ich während 3 Wochen einen täglichen Wasserwechsel von ca. 25 % vorgenommen. Die Fische wurden während dieser Zeit sehr sparsam gefüttert.
Nach ca. 2 Monaten Betriebszeit hatten sich die Wasserbarometer bestens eingestellt (Ammonium und Nitrit waren nicht mehr messbar) und mein Filter bekam den Stempel "eingefahren" aufgedrückt. Die Goldfische kamen raus (ins Aquarium) und nach einem weiteren Monat wurden die nächsten Koi eingesetzt. Anfangs Dezember 2009 kam der letzte Koi in die IH. So hatte ich meinen max. Bestand von 12 Stück erreicht. Alles lief wunderbar und das Koihobby hat so richtig Spass gemacht. Es war schon ein besonderes Erlebnis, die Koi in voller Frische neben dem Weihnachtsbaum zu erleben.

Den Beadfilter hatte ich zu Beginn alle 4 Tage gespült und alles lief bestens. Die Wasserwerte waren alle im grünen Bereich und das Wasser in der IH war glasklar. Am Teichboden war selbst in 2 Metern Tiefe keine Trübung zu erkennen. Den Sauerstoffgehalt hatte ich mit 6 mg pro Liter als zu Tief befunden. So bemühte ich mich im Januar um einen Sauerstoffkonzentrator. Ich speise nun einmal am Tag für 2 Stunden ca. 90 % Sauerstoff in das System (von 04:00 bis 06:00 Uhr) ein. Der Sauerstoffgehalt hat sich bei 9-13 mg/l eingependelt. Meine Koi danken es mir sehr durch Vitalität. Die Raumtemperatur im Wintergarten liess ich während des Winters nie unter 20 °C fallen und dank der guten Isolation der IH fiel die Wassertemperatur nie unter 17 °C. Für alle Fälle hatte ich den Luftentfeuchter auf Standby gesetzt und ab einer Luftfeuchtigkeit von 55 % fing er an seine Arbeit zu tun.
Ab Mitte März 2010 wurde die Wasserqualität merklich schlechter und der Flow hatte ebenfalls abgenommen. Die Wasserwerte blieben aber alle im grünen Bereich. Der Skimmer schöpfte immer schwerfälliger, obwohl die Pumpen ihren Dienst leisteten. Die Feinfilterung wurde ebenso schlechter. Ab diesem Zeitpunkt hatte ich die Spülintervalle erhöht. Ich dachte anfänglich, der Bedafilter wäre einer Verklumpung nahe. Um die Trübung im Wasser wegzubekommen, hatte ich vorgängig die UVC und Ozon Lampe ersetzt. Leider ohne grossen Erfolg. Später hatte ich mit grösseren Wasserwechsel das Wasser einigermassen in Schach gehalten. Ich war soweit, dass ich jeden 2. Tag einen 25% Wasserwechsel vorgenommen hatte. Die Anlage wurde also mehr mit Frischwasser betrieben, als mit was anderem. Dass dies auf Dauer keinen Sinn machte war mir klar. Es kam noch dazu, dass ich einer meiner liebsten (und wertvollsten) Koi verloren hatte. Aber gemäss TA war der Grund nicht an den Teichbedingungen zu suchen. Der Koi hatte ein Nierenleiden. Der Spass an der Anlage war mir ab April 2010 langsam abhanden gekommen und es musste eine Lösung gefunden werden. Ich hatte genau 3 Möglichkeiten:
1. Optimierung der bestehenden Filteranlage.
2. Eine völlig neue Filteranlage installieren. (Evtl. einen Vliesfilter)
3. Aufgabe des Koihobbys
Auf Punkt eins hatte ich anfänglich überhaupt keinen Bock und ich wollte kein Geld mehr investieren, um am Schluss wieder gleich weit zu sein. Punkt drei käme für meine Frau nie in Frage und so blieb eben nur Punkt zwei.
Anfangs Mai kam (endlich) mein Teichbauer und so hatten wir erstmals den Beadfilter geöffnet. Die Ursache für mein Problem war schnell gefunden. Das Sieb, an dem die Beads zurückgehalten werden war total verstopft und der Flow hatte sich auf ein Minimum reduziert. Die Beads waren in einem Top Zustand und alles andere als "verklumpt". Nach genauerem Betrachten der einzelnen Beads hatten wir bemerkt, dass diese Dinger eine unterschiedliche Grösse aufwiesen. Die kleineren Beads konnten ohne grössere Probleme im Sieb stecken bleiben oder sogar durch das Sieb gehen. Wobei ich in der IH keine Beads entdecken konnte.
Das Sieb wurde gereinigt bzw. von den Beads befreit und anschliessend hatten wir die Anlage wieder in Betrieb genommen. Die Wasserqualität hatte sich kurz darauf bestens erholt und der Flow war wieder wie nach bei der Inbetriebnahme der Anlage.
Dass eine Lösung gefunden werde musste, war wohl klar. Das Problem wurde als erstes der Firma Behnke (Hersteller des Beadfilters) erläutert. Die Firma hatte danach zugegeben, dass irrtümlich mal kleinere Beads in Umlauf kamen und diese nun ohne Probleme ersetzt würden.
Na toll, da wartet man, bis der Kunde Probleme bekommt und sich meldet...... !!!!!!!!
Eine Lösung wurde also gefunden. Das hiess aber auch, wenn mein Beadfilter mit neuem Material (Beads) bestückt würde, meine Anlage (mit vollem Koibestand) neu eingefahren werden müsste. Um das bevorstehende einfahren wenigstens etwas zu vereinfachen, hatte ich vorgängig 3 Beutel (Säcke) à 25 Liter Kaltnes-Biomaterial beim Wassereinlass in der IH platziert. Doch leider hatten einen Tag danach meine Koi diese beim Ablaichen den Laichbürsten vorgezogen. So wurde eine Totalreinigung des Kaltnes-Bio fällig, um anschliessend wieder in Stellung zu bringen.....
Am 11. August 2010 wurde mein Beadfilter endlich mit neuen und etwas dickeren (grösseren) Beads bestückt und so warte ich jetzt auf den bevorstehenden Nitritpeak. Ich hoffe diesen durch meine Vorarbeit dem Kaltnes-Biomaterial etwas dämpfen zu können....
Soviel also für den Anfang. Ich bin zuversichtlich, dass mir das Koihobby auch weiterhin viel Freude bereiten wird....

LG Erich
Blick in den Beadfilter

Verstopfter Sieb
