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LotharGehlhaar - Teichbauforum

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Um eine effektive Hilfe der Forenuser zu bekommen, ist es hilfreich, vor dem Erstellen eines neuen Themas in der Rubrik Krankheiten, genaue Angaben zum Teich und den Gegebenheiten vor Ort zu machen. Folgende Punkte sollten immer mit angegeben werden.


Das sind die wichtigsten Fragen, die vorab dem Forenusern mitgeteilt werden sollten, anhand dieser kann schon einiges ausgeschlossen werden. Dieser Fragenkatalog kann einfach kopiert und in eure Anfrage eingesetzt werden.


Hast Du den Wohnort oder wenigstens die Postleitzahl in (3 Stellen reichen) deinem Profil angegeben? Hier kann ein User aus der Nähe oft mal schnell an den Teich kommen, und nach dem Rechten sehen.

Viele Themen sind schon sehr oft gestellt worden, und hier ist die Suchfunktion sehr hilfreich, da manch erfahrene User nicht gerne zum 100. Mal die gleiche Frage beantworten möchte.

Auch ist es hilfreich, sich zu einzelnen Themen hier in der Enzyklopädie einzulesen. Hier wurde das Beste aus dem Forum zusammengetragen, und viele Fragen auch hier sehr schnell beantwortet.

Achtung eine Ferndiagnose im Internet oder per Telefon kann nur ein Anhaltspunkt sein, um auf Probleme aufmerksam zu machen. Keinesfalls sollte man sich ungeprüft darauf verlassen! Auch sollten Dosierungen von Medikamenten etc. noch einmal überprüft werden. Hier gab es schon oft Zahlendreher, Komma falsch gesetzt etc.



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BeitragVerfasst: Mi 03.Jul 2013 11:25 
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Da ich gerade gegen einen sehr zähen Befall kämpfe und von daher viele Artikel gelesen habe:

Ichthyobodo necator, früher Costia necatrix, ist ein Parasit, der bei Fischen die als Costia oder Ichthyobodo oder Ichthyobodosis bekannte Krankheit auslöst. Vielfach wird der Parasit bzw. die Krankheit noch mit dem alten Namen Costia bezeichnet.

Code:
Achtung, die neue Namensgebung nicht mit Ichthyo (auch Ichthyophthiriasis, Weißfleckenkrankheit, Weißpünktchenkrankheit) verwechseln.


Erkennen
Ichthyobodo necator ist ein nur 10 bis 20 μm großer, heterotropher Flagellat (Geißeltierchen) aus dem Reich der Protozoen und zählt zu den Hauttrübern. Er gehört zu den kleinsten Parasiten überhaupt und ist aufgrund dieser geringen Größe nur mit dem Mikroskop zu erkennen. Bei einer etwa 400-fachen Vergrößerung lässt sich Ichthyobodo necator genau diagnostizieren. Seine ruckartigen und drehenden Bewegungen fallen jedoch bereits ab einer 100-fachen Vergrößerung ins Auge.
Die Körperform von Ichthyobodo necator ist mandelartig / eierförmig oval. Ichthyobodo necator besitzt einen Makronukleus und zwei Geißelpaare, von denen eines zur Fortbewegung von Wirt zu Wirt dient und das andere, an dessen Ende sich ein cytoplasmatischer Fortsatz befindet, um sich am Wirt an das äußere Hautepithel zu verankern. Beim Übergang zur parasitischen Lebensweise nach der Anheftung auf einer Epithelzelle des Wirtes wird das eine Geißelpaar jedoch zurückgebildet. Bei ungünstigen Lebensbedingungen oder zunehmender Parasitendichte werden die Geißeln jedoch erneut ausgebildet und ermöglichen Ichthyobodo necator den Wechsel von einem Wirt zum Anderen.

Links zu den vorhanden Videos

Lebenszyklus
Ichthyobodo necator ernährt sich durch Abweiden des Zellgewebes und schädigt dieses so stark, dass die Wirtszellen durch den fortwährenden Verlust von Zellgewebe absterben und der Parasit, im Anschluss daran, eine neue, gesunde Zelle befällt. Ichthyobodo necator benötigt zum Überleben einen Wirt um sich dann durch Längsteilung zu vermehren. Die Teilungsrate ist stark temperaturabhängig und erreicht die größte Vermehrungsrate in einem Bereich zwischen 10 und 25 °C.

Seine Übertragung erfolgt durch direkten Kontakt oder mittels seiner Fähigkeit, sich im Wasser frei schwimmend einen neuen Wirt zu suchen. Findet er während seiner Schwärmerphase im freien Wasser, auf der Suche nach einem Fischwirt, innerhalb eines Zeitraumes von ein bis zwei Stunden keinen Wirt, stirbt der Parasit ab. Ichthyobodo necator ist in der Lage, Zysten zu bilden, die ihn vor Austrocknung bewahren und so selbst längere Trockenperioden überstehen lassen. Der Parasit verweilt dann innerhalb dieser Zysten so lange, bis die Umstände wieder seinen favorisierten Lebensbedingungen entsprechen. Unterhalb von 10 °C schützt er sich genau wie bei Trockenperioden durch Zystenbildung, oberhalb einer Temperatur von 28 °C ist Ichthyobodo necator nicht lebensfähig.

Für den adulten befallenen und ansonsten gesunden Fisch stellt er zu diesem Zeitpunkt keine Gefahr dar, da dieser aufgrund seiner Immunabwehr sehr gut mit dem Parasiten zurechtkommt, im Jungfischalter sind Koi und alle Karpfenartigen jedoch sehr anfällig gegen Ichthyobodo necator .
Ichthyobodo necator ist ein klassischer Schwächeparasit, der nur darauf wartet, dass sein Wirt durch andere Umstände geschwächt wird. Dieser Moment löst einen Massenbefall aus, der unentdeckt oder unbehandelt zu einer sehr hohen Mortalitätsrate führt. Die Ursachen für einen Massenbefall von Ichthyobodo necator sind meist bei einem Überbesatz und generell schlechten Wasserparametern, die sehr oft mit einem Überbesatz einhergehen aber auch durch andere Umstände, durch die der Wirt geschwächt ist, zu suchen.

Erste Anzeichen für einen Befall mit diesem Parasiten ist ein schmieriger, grauer Belag auf der Hautoberfläche des Fisches bis hin zur Hauttrübung. Im weiteren Verlauf kommt es zu einer Zerstörung der Schleimschicht beim Fisch mit auffallender, fetzenartiger Ablösung der Schleimhaut. Ist die obere Epithelschicht einmal zerstört, dringt der Parasit nun in tiefere Gewebeschichten ein, gefolgt von wuchernden und blutenden Geschwüren bis hin zu Löchern, die durch das Bakterium Aeromonas hydrophilia verursacht werden, welches Ichthyobodo necator auch an seinen Beißwerkzeugen mit sich führt. Gleichzeitig werden die Wunden durch den Wasserschimmelpilz Saprolegnia infiziert und besiedelt. Nachdem die Bakterien in die Blutbahn des Fisches eingedrungen sind, kommt es zu einer Niereninsuffizienz oder Nierenversagen, die es dem Fisch nicht mehr ermöglichen, seinen osmotischen Haushalt zu korrigieren und unweigerlich und sehr schnell mit dem Tod enden (siehe auch Infektiöse Bauchwassersucht). Darüber hinaus befällt Ichthyobodo necator das Kiemengewebe des Wirtes und bewirkt durch seine Fraßtätigkeit eine Kiemennekrose.

Ichthyobodo necator tritt häufig in Verbindung mit Chilodonella piscicola auf, bei dem es sich ebenso um einen echten Schwächeparasiten handelt.

Behandlung
  • Eine Behandlung kann mit einer Erhöhung der Temperatur auf mindestens 30° Grad Celsius und gleichzeitiger Sauerstoffzugabe über einen Zeitraum von zwei Tagen durchgeführt werden. Diese Behandlung ist in der Lage den Parasiten sicher abtöten. Temperaturerhöhungen in diese Bereiche sind allerdings sehr kritisch durch den geringen Sauerstoffgehalt in diesem Temperaturbereich und sollten nur bei permanenter Überwachung der Sauerstoffsättigung durchgeführt werden.
  • Kurzzeitbäder in Salzlösung mit 2-3% Salinität über einen Zeitraum von 10 Minuten sind ebenfalls in der Lage den Parasiten abzutöten. Auch hier besteht jedoch die Notwendigkeit permanenter Überwachung, da nicht alle Fische dies verkraften und die Behandlung nötigenfalls durch Umsetzen in ein Becken ohne Salz unterbrochen werden muss. Nachteil dieser Methode sind im Wasser verbliebene Schwärmer und Zysten, die die zurückgesetzten Fische wieder befallen können, zumal diese sich nicht mehr durch Ihre Schleimhaut schützen können.
    Verbleiben die Fische jedoch in einem Quarantänebecken und der Teich wird zeitgleich für mindestens 2 Tage behandelt ist diese Behandlung sehr erfolgreich.
  • Behandlung mit Formaldehydhaltigen (Formalin) Medikamenten nach Angabe des Herstellers.
    Kombipräparate mit Methylenblau oder Malachitgrünoxalat sind nicht notwendig, da Formalin der am besten wirkende Bestandteil dieser ist.

So, bin gespannt auf Eure Meinung...
Gruß,
Christian


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BeitragVerfasst: Mi 03.Jul 2013 11:32 
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Servus,

gegen Formalin gibt es keine Resistenzen, das wirkt mit Sicherheit.

_________________
Gruß

Karlheinz

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BeitragVerfasst: Mi 03.Jul 2013 12:46 
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karlheinz hat geschrieben:
Servus,

gegen Formalin gibt es keine Resistenzen, das wirkt mit Sicherheit.


Hi, das kann ich jetzt so nicht unbedingt bestätigen - meine erste Behandlung im April war auch mit Formalin, danach war Costia innerhalb eines Monats wieder da. Woran es gelegen hat - keine Ahnung Dosierung war nach Herstellerangaben und Temperatur war auch bei über 12°C

Gruß,
Christian


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BeitragVerfasst: Mi 03.Jul 2013 14:12 
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karlheinz hat geschrieben:
Servus,

gegen Formalin gibt es keine Resistenzen, das wirkt mit Sicherheit.


Hallo Karlheinz,

...wenn du es so hoch dosierst bis es wirkt , dann sind evtl. die Koi mit hinüber.


Ich kenne einen Fall quasi persönlich.
Dort wurde insgesammt 3 mal behandelt.
1. mit Standartdosierung
2. mit doppelter Dosis
3. dreifache Dosis

....die Chostia haben das überlebt, 25% der Koi nicht !

Es wurde dann eine Wärmebehandlung bei 31-32°C und 9-10mg O² erfolgreich durchgeführt.
(etwa 10% weitere Verluste , wohl weil viele schon geschwächt waren)

_________________
Gruß
Klaus





18 Koi 56-77cm ; 42t Teich ; EB-Trommler ; 280L Helx ; 30t Ppe u. 20t Ppe. ; 40W + 40W UVC ; >65kg Fisch

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BeitragVerfasst: Mi 03.Jul 2013 17:49 
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Naja, bei dreifacher dosis, brauche ich mich nicht wundern, wenn die Fische umfallen :mrgreen: .


Ich habe die bis jetzt mit Formalin wegbekommen,

Bei wenig bis mittlern Befall (in Becken) gebe ich Salz zu, 7 Promille, das geht auch gut :wink:

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BeitragVerfasst: Mi 03.Jul 2013 18:31 
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Katsumi hat geschrieben:
Bei wenig bis mittlern Befall (in Becken) gebe ich Salz zu, 7 Promille, das geht auch gut


Hi Stefan,

das werde ich in den Artikel aufnehmen.
Hast du erfahrungen wie lange die benötigte Einwirkzeite ist? Nnach Schäperclaus (1979) wird bei einer 1%igen, also 10 Promille, NaCl-Lösung Costia innerhalb 15-32 min sicher abgetötet.

Gruß,
Christian


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BeitragVerfasst: Mi 03.Jul 2013 18:39 
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Ich lasse es immer ein paar Tage, ca.5 drinn, dann wird Wasserwechsel gemacht, und klar immer nach Frischwasserzugabe nachdosieren.

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BeitragVerfasst: Sa 06.Jul 2013 19:52 
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Hallo, habe das mal hier in der Enzyklopädie aufgenommen.

http://www.koi-gehlhaar.de/koi/cms/index.php?id=96

Wenn es noch Änderungen geben sollte, kann hier gerne weiter diskutiert werden!

Danke an Christian!

_________________
Gruß Robert

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