Klaus hat geschrieben:
Hi,
na dann hab ich noch einen
Alle elektrischen Thermometer unterliegen einer Drift ! ( eine schleichende nicht vorhersagbare Ungenauigkeit)
Solch ein Gerät mag bei der Überprüfung(Kalibrierung) direkt nach der Fertigung im Werk,
einen Fehler von z.B. 0,1K haben, oder auf diesen justiert werden,
aber ob das Teil nach einem Jahr im Verkaufslager noch genau ist, steht oft in den Sternen !!
Geschweige denn nach mehreren Jahren Lagerung draussen am Teich in irgendeiner Kiste !
Auch brauchen die meisten von denen bestimmte Umweltbedingungen :
20 - 80% rel. Feuchte ; 18 - 28°C ; evtl. noch 950 - 1050 mbar
Hersteller von hochwertigeren Geräten kennen den Langzeitdrift Ihrer Geräte genau,
und können auch Vorhersagen tätigen. Aber auch hier ist eine jährlich Re-Kalibrierung vorgesehen.
Diese Geräte sind dann auch Eichfähig und könnten einen Eichstempel vom Eichamt erhalten.
( dort wird dann davon ausgegangen das das Meßgerät in der angegebenen Zeit innerhalb seiner Toleranz bleibt ! )
Bei Glasfadenthermometern gibt es diesen Drift / Langzeitdrift nicht, sie sind über jahrzehnte gleich !
Aber Vorsicht : nur weil so ein Teil 1/10 °C anzeigen kann , ist es noch lange nicht auf 1 zehntel genau !!
Und wer es nicht voll eintaucht , der muß evtl. die Fadenkorrekturrechnung anwenden

Hallo Klaus,
vermutlich

hast Du mit diesen Aussagen Recht, aber was nützt mir das für die Praxis ?
Ich mache seit über 10 Jahren Wetteraufzeichnungen am PC und habe mehrere Wetterstationen mit PC-Anschluß und mit 7 Temperatursensoren, Regenmesser, Windrichtung, Windgeschwindigkeit, Helligkeitsmesser, Luftdruck usw.
Ich habe bestimmt schon über 20 Temperatursensoren gehabt (meist Conrad/ELV). Wenn ich die aktuell 11 vorhandenen 1x im Jahr alle nebeneinander lege (zur Kontrolle und Batteriewechsel), habe ich hier 8-9 Stück, welche max. 0,3 °C voneinander abweichen und noch die 2-3 "Ausreißer", welche bis zu 1 °C abweichen.
Die "Abweichler" kenne ich und kann die Korrektur in der Anzeige gedanklich vornehmen und der PC hat halt einfach einen Korrekturfaktor für diesen Sensor. Also kein Problem...
In meinem Teich habe ich immer 2 Sensoren, welche permanent vom PC aufgezeichnet werden. Zu Testzwecken wandert manchmal auch der Poolsensor mit in den Teich (meist im Winter, da ist es im Teich einfach interessanter)...
Im Teich habe ich einen Temperaturbereich von 5 °C bis 25 °C. Selbst wenn ein Sensor hier wirklich 1 °C falsch gehen sollte, was solls ???
Wichtig ist der Temperaturverlauf, und der wird immer exakt genug gemessen. Der absolute Wert ist doch eigendlich uninteressant, zumindest in der 0.1 °C Auflösung. Selbst wenn ich im Teich jetzt 6 °C messe und es in Wirklichkeit nur 5 °C sind, ist immer noch O.K. Und tiefere Temperaturen lasse ich im Teich nicht zu, dann wird halt geheizt...
Viel schlimmer ist es doch, wenn gar nicht gemessen wird. Viele Arbeitskollegen von mir haben auch Teiche. Ich habe diese Mitte Januar (nach über 12 Tagen Dauerfrost mit bis zu -25 °C) mal gefragt, welche Temperatur Sie aktuell im Teich haben. Sofort kam die Standardaussage, unten am Boden habe ich immer 4°C!
Auf meine Bitte hin, doch mal zu messen, waren es dann z. Bsp. 0,9 °C (Teich "nur" mit Goldis, nicht abgedeckt)! Selbst ein Fernost-Billigtermometer, welches 1 °C falsch gehen "könnte", hätte hier schon viel eher was geholfen

Der Kollege war übrigens wirklich erstaunt...
Wichtig ist, dass jeder für sich und seinen Teich eine sinnvolle Überwinterungsstrategie findet, die den Tieren möglichst nicht schadet. Wer den Teich im Winter beheizt, wird automatisch abdecken usw. und die Wassertemperaturen im Auge behalten (Kostenfrage). Wer auf Gott vertraut, sollte dies möglichst auch tun um wenigstens im Grenzfall gegensteuern zu können.
Und die Ausgaben für ein Termometer halten sich doch wirklich in Grenzen. Ob es nun ein "Präzisions-Labortermometer" sein muß, kann jeder selbst entscheiden
So, das war mein Wort zum Sonntag (äh zum Thema!)...
Viele Grüße, paulinchen
(die irgendwie gar nicht so viel schreiben wollte...)