Hallo liebe Koifreunde,
nun möchte ich auch mal meine Teichanlage samt Kois auf Lothar’s Seiten vorstellen. Finde die Seiten super und auch sehr informativ. Einige kennen mich vielleicht noch aus den Forenzeiten auf koi-hobby.de.
Mein Name ist Thomas Krist, bin 37 Jahre alt und habe eine kleine Tochter. Ich wohne in der Nähe von Augsburg / Bayern.
Angefangen hat alles mit einem kleinen Buch zu Weihnachten namens „Der Aquarienatlas“. Das muss so gegen 1988 gewesen sein. In dem Buch wurde die Anlage von einem Münchner Koihändler vorgestellt. Ein Besuch bei dem Händler im Jahr darauf hat mich dann völlig vernebelt

und ich wurde mit dem Koivirus infiziert.
Das war der Grundstein, mit der Koihaltung anzufangen.
Es begann so wie bei Vielen.... Man hat nicht genug Geld und Möglichkeit, sofort mit einem professionellen Teich anzufangen, also macht man alles in mühsamer Eigenarbeit und Improvisation (z.B. Filter).
Mein erster Teich auf dem Grundstück meiner Eltern war mittels Selbstbau entstanden hatte ca. 10m³ war 2,3 Meter tief und wurde durch ein 500 Liter Regenfass gefiltert. Die Pumpe stand im Teich.
Darin hatte ich damals meine ersten „richtigen“ Kois.
Das System war durch häufige Wasserwechsel und Reinigung des Bodengrundes gut am Laufen zu halten. Aber im Vergleich zu dem heutigen „Standard“ eine sehr aufwendige und letztlich in Summe doch wieder kostspielige Variante... Nur wenn einem der Grund und Boden nicht gehört, überlegt man sich zweimal dort eine richtige Anlage zu installieren. Dennoch konnte ich ca. 8 Jahre erfolgreich eine Handvoll Kois halten. Die Begeisterung für das Hobby wuchs, der Wunsch noch größere Kois zu halten um so mehr....
Als wir dann im Frühjahr 1998 unser eigenes Haus erworben haben stand von vorn herein fest, dass in dem Garten ein großer Koiteich entstehen sollte. Geplant war ein ca. 60m³ großer GFK-Teich, überall 2 Meter tief incl. Wasserfall. Der Teich ist ca. 10 Meter lang und an der breitesten Stelle misst er ca. 6 Meter. Also genug Schwimmbereich für die Fische. Ein Schwerkraft-Mehrkammerfilter sollte die Filterarbeit leisten.
Die Arbeiten dazu begannen im Sommer 1998 bei über 30°. Dank des spitzen Wetters war nach 2 Wochen der Teich fertig und konnte eingelassen werden. Trotzdem muss ich sagen, dass mir Angst und Bange wurde, als ich damals das fertig ausgehobene Loch sah....
Leider habe ich im Moment keine Photos von der Entstehung parat, aber ich bin bereits auf der Suche und reiche die Aufnahmen noch nach.
Auf jeden Fall sah es im September 1998 dann so aus:
Nachdem meine vier Graskarpfen erfolgreich als „Versuchskaninchen“ in dem neuen Teich hergehalten haben, wurden die Kois aus ihrem bisherigen zu Hause in den neuen Teich gesetzt, um den Winter im neuen und vor allem beheizten Zuhause zu verbringen.
Soweit war alles bestens. Der Filter, angetrieben damals durch eine Atlantis 200 und einer Aquamax 15000, lief sehr gut, wie auch der Stromzähler

. Nur die Wartungsintervalle für die Bürstenkammer haben mich damals schon nicht sonderlich begeistert.
2000 war dann die Premiere für den Einsatz einer Rohrpumpe Typ2 und die Umstellung der Bürstenkammer auf die „Strumpfhosen“ – Technik. Dies ermöglichte einen sehr großen Durchsatz und etwas längere Wartungsintervalle bei der Reinigung. Außerdem war bei dem Durchsatz der Rohrpumpe eine flexible Vorfilterung sehr wichtig. Das Problem war nur, dass man den Betrieb aufgrund der Strömung nur in den warmen Jahreszeiten aufrecht erhalten konnte und der Rest des Jahres wieder mit konventionellen Pumpen gewährleistet werden musste. Die daraus entstehenden Schwankungen für die Fische und dem Filter empfand ich nicht als ideal.
Die Pumpenkammer sah dann so aus:
Leider mit 90° Bögen etc. p.p. Naja, es war halt auch zu dem Zeitpunkt noch viel zu lernen.
Jedenfalls brachte die Rohrpumpe für die 250 Watt einen frischen Wind in den Teich

) Die Fische haben dies sichtlich genossen und legten ordentlich an Größe und Gewicht zu.
So vergingen die Jahre und es wurde immer noch weiter am Filter und dem Teich gebastelt. Scheint eine Koihalterkrankheit zu sein.

) Man ist halt nie zufrieden....
Letztlich haben wir aufgrund des doch recht hohen und vor allem sehr schmutzigen Reinigungsaufwandes zu einer neuen Filterlösung entschieden. Wir bauten im Frühjahr 2006 auf zwei Bogensiebe und einem BBF 5 um. Alle Pumpen wurde verkauft und dafür haben wir nun eine RD II 17m³ und eine RD I 16m³ am laufen. Die RD II speist den BBF und die RD I kann wahlweise den Bachlauf speisen oder direkt als Zirkulation zurück in den Teich gehen.
Grund für die Entscheidung zu diesem System war die überzeugende, einfache Reinigung der Siebe, inkl des BBF. Kinderleicht und im Handumdrehen passiert. Der beste Aspekt ist aber aus meiner Sicht, dass der Schmodder und sonstiger Unrat sofort aus dem Wasser entfernt wird, nicht im Wasser verbleibt und eine konstante Zirkulationsmenge gehalten wird.
Zu diesem Zeitpunkt schwimmen 10 Kois (50 cm – 98 cm), 3 Graskarpfen (alle um die 90 cm) und drei „normale“ Karpfen (alles um die 70-80 cm) im Teich. Sprich jeder Fisch hat ca. 3,75 m³ Wasser zur Verfügung.
Wasserwerte und Gesundheit der Fische sind sehr gut, keinerlei Medizinkosten mehr bis jetzt . Natürlich spielt dabei auch das recht gute Wasser / Fischverhältnis eine Rolle.
Wobei meine Erfahrungen zeigen, dass große Kois einfach mehr Platz benötigen und auch wollen, als die immer propagierten 1 m³ pro Fisch. Ich meine diese 1 m³ ist für große Kois über lange Zeiträume nicht mehr vertretbar. Denn es geht hier um Schwimmraum bzw. Lebensraum, auch wenn das Wasser noch so gut ist. Aber das ist eben eine Philosophiefrage....
Nun zur neuen Technik. Wir haben nur noch Schläuche verlegt um evtl. Bögen u.s.w. so ideal wie möglich zu verlegen und somit die Rohrverluste zu minimieren. Außerdem wurden alle Rohrleitungen aussen nochmals mittels Noppenfolie isoliert. Eine sehr gute Entscheidung wie sich nachher rausstellte, denn die Energiekosten für die Heizung ging stark zurück. Das war ein weiterer Fehler beim ersten Bau, die Zuleitungen nicht vollständig zu isolieren. Aber Dank den Noppenfolien einfach und günstig zu machen.
So sieht dann die Verrohrung im Keller, bzw. die Bogensiebe bei der Arbeit aus:
Meine bisherigen Erfahrungen mit dem System sind sehr gut. Das insgesamte Zirkulationsvolumen bleibt über das Jahr konstant, der Dreck kommt schnell aus dem System und es ist einfach zu reinigen. Der Wasserverlust durch die Reinigung ist sehr niedrig, im Vergleich zu meinem vorigen Schwerkraftsystem. Der BBF hat eine sehr effiziente und kräftige Biologie, die in meinem Fall im Frühjahr schnell anläuft. Aber wir werden sehen, wie es in ein paar Jahren aussieht. Die Fischmenge / -gewicht in meinem Teich wird dafür sorgen, dass sich die Techniks beweisen muss.
Einziger Nachteil aus meiner Sicht, sind bei diesem System die höheren Kosten für hochwertige Stromspar-Pumpen, die das System betreiben und evtl. das tägliche Spülen des BBF.
Ach ja: Als Belüftung dient eine HiBlow 80 die über einen ¾ Zoll Schlauch einen ca. 30 cm langen Rieselschlauch im Teich belüftet. Solche Rieselschläuche werden ursprünglich im Erdreich vergraben um die Wurzeln direkt zu Bewässern. Das Aufperlen ist wirklich sehr gut und der Schlauch verstopft nicht. Ausserdem ist der Gegendruck für die HiBlow wegen dem größeren Schlauchquerschnitt niedriger und somit die Belastung für das Gerät nicht so hoch. Eine geniale Sache und vor allem spottbillig. Außerdem sorgen auch die Bogensiebe für eine ordentliche Anreicherung des Wassers mit Sauerstoff. Idealerweise in dieser Konstellation auch direkt vor dem BBF mit seiner Biologieleistung. So kann das sauerstoffangereicherte Wasser sofort durch die Biologie....
Natürlich habe ich auch, wie vielleicht jeder andere im Forum, einige Rückschläge und Verluste verkraften müssen. Die Nächte voll Sorgen und Ungewissheit hängen manchem noch nach, mir auch! Trotz jahrelanger „Erfahrung“ mit den Kois und unserer Witterung / Umgebung, kommt es vor, dass man Kois verliert. Für niemanden toll, aber leider eine Tatsache. Trotzdem ist und bleibt es ein sehr schönes Hobby, das mir und meiner Familie viel Spaß und Freude bereitet.
Wer näheres Interesse an meiner Anlage bzw. meiner Koilaufbahn hat, kann sich gerne per E-Mail an
tomkrist@web.de wenden!
Hier nun noch ein paar Eindrücke von meinem Teich und den Bewohnern....
Viel Spaß beim Ansehen und allen eine schöne und vor allem gesunde Koisaison!
Thomas Krist
Synchronschwimmen:
Ein Skimmer für sich:
Kleine Karpfen:
Unser Kuchibeni-Sanke:
Unser Teich:
Weitere Aufnahmen sende ich an Lothar, vielleicht haben sie noch Platz...
