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LotharGehlhaar - Teichbauforum

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BeitragVerfasst: Mi 27.Nov 2013 9:37 
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Moin,
Klaus hat geschrieben:
.... bei einem neuen Teichprojekt weiß ich doch Monate vorher schon das ich HelX brauche ,
und ich weiß auch das es länger braucht , also kaufe ich vor dem ersten Spatenstich,
und behandele es nach den hier vorgestellten Vorgehensweisen.
(wobei mir ein halbes Jahr Regentonne mit kleinem Blubber gerade in den Sinn kommt)


Das macht aber auch nur Sinn, wenn ich das ganze Lichtdicht abdecke und mit Ammonium und Nitrit regelmäßig dünge.
Lasse ich die Regentonne in der Sonne stehen habe ich tollen Algenbewuchs auf dem Helix, aber nicht die gewünschten Bakterien.

Und bis Algenbewuchs vom Helix wieder runter ist, das dauert...
...kann ich aus eigener Erfahrung sagen, weil ich das Helix des Quarantänebeckens mal in der Sonne vergessen habe :evil:

Gruß,
Christian


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BeitragVerfasst: Mi 27.Nov 2013 14:12 
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Hallo Christian,

El Schnorro hat geschrieben:
Lasse ich die Regentonne in der Sonne stehen habe ich tollen Algenbewuchs auf dem Helix, aber nicht die gewünschten Bakterien.

was macht Dich so sicher, dass die Bakterien dann fehlen? Die oberen Schichten haben Licht, weiter untern wird es schon dunkel. Und die Bakterien können auch Algen besiedeln.


El Schnorro hat geschrieben:
Und bis Algenbewuchs vom Helix wieder runter ist, das dauert...

Und wen stört das? Am Ende ist das sogar noch ein Vorteil? Die Algen - lebendig oder abgestorben - stellen selber ein leicht zu besiedelndes, natürliches Filtersubstrat dar. Das sollte unseren Zielen entgegen kommen.


Pfiffikus,
der sich auch vorstellen kann, dass die WIEDERbesiedlung nach einem Algenbewuchs schneller erfolgen könnte, als bei Neuware


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BeitragVerfasst: Mi 27.Nov 2013 16:00 
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El Schnorro hat geschrieben:
Moin,
Klaus hat geschrieben:
.... bei einem neuen Teichprojekt weiß ich doch Monate vorher schon das ich HelX brauche ,
und ich weiß auch das es länger braucht , also kaufe ich vor dem ersten Spatenstich,
und behandele es nach den hier vorgestellten Vorgehensweisen.
(wobei mir ein halbes Jahr Regentonne mit kleinem Blubber gerade in den Sinn kommt)


Das macht aber auch nur Sinn, wenn ich das ganze Lichtdicht abdecke und mit Ammonium und Nitrit regelmäßig dünge.
Lasse ich die Regentonne in der Sonne stehen habe ich tollen Algenbewuchs auf dem Helix, aber nicht die gewünschten Bakterien.

Und bis Algenbewuchs vom Helix wieder runter ist, das dauert...
...kann ich aus eigener Erfahrung sagen, weil ich das Helix des Quarantänebeckens mal in der Sonne vergessen habe :evil:

Gruß,
Christian


Ja ... stimmt wohl soweit , aber die Randbedingungen waren ja noch garnicht Diskusionspunkt.

Ausser regelmässiges füttern , denn das war bisher bei keinem Vorschlag ein Punkt !

_________________
Gruß
Klaus





18 Koi 56-77cm ; 42t Teich ; EB-Trommler ; 280L Helx ; 30t Ppe u. 20t Ppe. ; 40W + 40W UVC ; >65kg Fisch

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BeitragVerfasst: Mi 27.Nov 2013 17:51 
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Zu UVC und Ozon während der Nitrifikation gibt es kaum Literatur aus der Aquakultur. Es handelt sich hier um Erfahrungswerte und Schlußfolgerungen. Die letzten Ergänzungen sind wieder in blau:

Hemmschicht
Helix hat produktionsbedingt eine Art Hemmschicht, welche die Anhaftung und damit Ansiedlung von Bakterien erschwert. Das sind prinzipiell keine guten Voraussetzungen für ein Biofiltermedium. Durch verschiedene Maßnahmen kann die Hemmschicht modifiziert werden, darunter fällt die mechanische Bearbeitung in einem Betonmischer mit Sand oder die chemische Bearbeitung mit Kaliumpermanganat, Chlordioxid oder Peressigsäure.

Material
Schwarzes Helix aus Recylingmaterial wurde im Versuch deutlich schneller besiedelt als weiße Neuware. Weißes Material wird als trinkwassergeeignet freigegeben, was für den Koiteich jeden keinen praktischen Unterschied macht. Wird ein optischer Indikator gewünscht kann schwarzem Material eine handvoll weißes Helix beigegeben werden.

Bewegung
Eine starke Bewegung des Helix hat sich in der Startphase als negativ erwiesen. Ist die Nitrifikation voll im Gang, kann stark bewegt werden.

Sauerstoff
Hohe Sauerstoffsättigungen können die Nitritfikation beim Start behindern. Daher sind mehr als 100% Sauerstoffsättigung in der Einlaufphase nicht zu empfehlen. Nitrifikation funktioniert bereits bei geringen Sauerstoffgehalten von 2 mg/l erfolgreich, bei denen der Koi nicht lebensfähig wäre. Nitrifizierende Bakterien erfordern keinen hohen Sauerstoffgehalt. Empfohlen werden in der Einlaufphase etwa die gleichen Sauerstoffbedingungen, wie sich später im eingelaufenen System finden.
Hinweis: eine eingelaufene Nitrifikation benötigt ca. 4,33g (3,3 Liter) O2 pro gebildetem Gramm Nitrat NO3-.

Bakterienfutter
Bakterien brauchen Futter, daher sind z.B. Fischausscheidungen oder zugesetzter Harnstoff im Wasser erforderlich. Nitrifikanten wachsen ab ca. 2 mg/l NH4-N (Ammonium-Stickstoff) mit maximaler Geschwindigkeit. Eine höhere Konzentration bringt keinen höheren Umsatz. Bei hohen Dosen ab etwa ca. 10 mg/l NH4-N tritt eine Hemmung der Nitritfikation ein.

Karbonathärte (KH)
Karbonathärte leistet als Kohlenstoffquelle einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung der nitrifizierenden Bakterien. Es wird daher ein KH von mindestens 5°dH empfohlen. Besonders gute Resultate wurden bei einer Aufhärtung mit Natron auf 11 bis 14°dH erzielt. Ist die Nitrifikation etabliert, kann bei dieser Methode KH langsam wieder zurückgefahren werden.

Nitrit
Nitrit entsteht im Neuteich überlicherweise im Laufe der Zeit, wenn die erste Stufe der Nitrifikation, die Ammoniak oxidierende Bakterien (AOB), arbeiten. Wenn Nitrit vorhanden ist, können sich die Nitrit oxidierenden Bakterien (NOB) vermehren. Die Vermehrung ist zudem bei NOB deutlich langsamer als bei AOB. Wird dagegen Nitrit gleich zum Beginn des Filterstarts hinzugegeben, verkürzt dies die Etablierung der NOB und somit die Einlaufzeit des Gesamtsystems.

Nitrat
Nitratgehalte von 500 mg/l und mehr behindern die Nitrifikation. Diese Werte sind jedoch für Koiteiche nicht relevant.

Temperatur
Unter 5°C findet keine Nitrifikation statt, bereits ab 12°C verlangsamt sich die Nitrifikation deutlich. Der optimale Temperaturbereich wird bei 28-36°C gesehen. Dieser Bereich wird jedoch an Koiteichen normalerweise nicht erreicht.
Im Frühjahr, wenn vermehrt Biostufen eingefahren werden (z.B. nach dem Teichbau), herrschen üblicherweise noch niedrige Temperaturen, was sich negativ auf die Einlaufzeit auswirkt. Nitrifikanten benötigen zum Wachstum mindestens 10°C bei pH 7,2 bis 8,0.

Restart
Ein Restart von bereits besiedeltem Material geht meist schneller als ein Neustart, da die Hemmschicht schon verändert wurde.

Vermehrung
Die Teilungsrate der nitrifizierenden Bakterien ist gering, bei 25°C teilen sie sich nur ca. alle 20 Stunden. Deshalb dauert es bei 25°C unter optimalen Bedingungen ca. drei Wochen bis die Nitrifikation im Gang ist.

Ozon
Ozon oxidiert Nitrit zu Nitrat. Dadurch fehlt den Nitrit oxidierenden Bakterien (NOB) entsprechende Nahrung. Die Empfehlung lautet daher den Ozongenerator in der Einlaufphase aus zu lassen.


UVC
Bakterien am Helix-Füllkörper bleiben zwar vom UV-Licht in einer anderen Kammer unberührt, jedoch können bei entsprechender UVC-Leistung die im Wasser vorhandenen Bakterien abgetötet weden. Diese fehlen dann für den Einbau in den Biofilm. Durch die UVC werden die mikrobiologischen Verhältnisse verändert. Dies wird eher zu Ungunsten der Nitritverbraucher sein, muss aber nicht zwangsweise. Die Auswirkungen hängen stark von den Wasserparametern und der UVC selbst ab.

Die Empfehlung lautet daher die UVC in der Einlaufphase aus zu lassen.


Wasserwechsel
Wasserwechsel bringt verschiedene Aspekte mit sich und kann in Maßen durchgeführt werden. Ein Wasserwechsel verdünnt das Teichwasser und damit meist auch benötigte Stoffe wie Bakteriennahrung, KH, Eisen, Phosphat, usw. Anderseits kann ein Wasserwechsel in machen Fällen das Wachstum der nitirifizierenden Bakterien sogar anregen.

Ein üblicher Wasserwechsel von 10% des Teichinhalts wöchentlich kann daher auch in der Einlaufphase als Richtwert verwendet werden.



Gruss,
Frank

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BeitragVerfasst: Mi 27.Nov 2013 20:39 
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....ist der Nitritwert zu hoch , kommt es zu einer Hemmung der Nitrospira !

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Gruß
Klaus





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BeitragVerfasst: Mi 27.Nov 2013 23:12 
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Hallo Klaus,

das können wir gerne aufnehmen. Ab welchen Dosen?

Gruss,
Frank

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BeitragVerfasst: Fr 29.Nov 2013 11:27 
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.... schon recht früh !

Genaue Werte habe ich da nicht , aber es liegt nur wenig höher als Toleranz der Koi .

Nitrobakter wurden früher in unseren Filtern vermutet , aber die arbeiten erst bei deutlich höheren Konzentrationen.


Zitat:
Hinweis: eine eingelaufene Nitrifikation benötigt ca. 4,33g (3,3 Liter) O2 pro gebildetem Gramm Nitrat NO3-.



...da habe ich ein Problem ... sollte es nicht eher je gewandeltem Gramm NH4 heissen ?

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Gruß
Klaus





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BeitragVerfasst: Fr 29.Nov 2013 17:57 
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Hallo Klaus,

die Angabe des Sauerstoffbedarfs war in der Literatur so wie angegeben: Sauerstoff pro gebildetem Gramm Nitrat. Wir können es auch gerne pro verbrauchtem Gramm Ammonium oder Nitrit angeben, nur dazu fehlen mir aktuell die Werte.

Beim klassischen Nitritpeak schnellt Nitrit in der Spitze locker mal auf 4mg/l und fällt danach ab. Ich tue mich deshalb schwer, zu Nitrit einen limitierenden Höchstwert anzugeben. Ich werde dazu nochmals in den Dokumenten schmökern...

Viele Grüsse,
Frank

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BeitragVerfasst: Fr 29.Nov 2013 18:48 
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NO3 = N+ O + O + O

....rein für die Summe sollte NO3 also mehr wiegen wie 3 x O

Wenn also für die Nitrifikation 3 O gebraucht werden , und diese dreimal weniger wiegen.,
dann werden also 10 O gebraucht und davon 7 O woanders eingebaut ?


Klaus , der nur die Grundrechenarten angewendet hat ..... kein Spezialwissen :!:


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BeitragVerfasst: Sa 30.Nov 2013 0:57 
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Hallo Klaus,

für die Reaktion zu Nitrat werden pro 1mg Ammoniumstickstoff 4,57mg Sauerstoff verbraucht.

Nitrospira wird in meinen Unterlagen als tolerant gegenüber hohen Substratkonzentrationen aus Nitrit, Nitrat und Ammonium beschrieben.

Viele Grüsse,
Frank

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