LotharGehlhaar - Teichbauforum

Hallo Teichianer,
hätte Baupläne für einen preiswerten Trommelfilter anzubieten bzw. zur Diskussion zu stellen.

Gedacht zum Einhängen in eine Filterkammer (also ohne Gehäuse).
Einbauhöhe nur 116mm über maximalem Wasserspiegel (Oberkante Abflussrinne)
Material 15mm PE
Trommeldurchmesser 645mm
Sieb 600mm 42µ
(lxbxh) 770x670x740
Durchfluss knapp 20. Es wird aber nur mit Gartenwasseranschlussdruck gespühlt. Mit Druckpumpe sicher etwas mehr.
Antrieb durch zwei gekoppelte Scheibenwischermotoren.
Kettenantrieb
Beidseitige Kraftübertragung über Zahnräder.

So schaut er in Aktion aus (is noch keine Verkleidung drauf).
https://www.youtube.com/watch?v=nMqBCDo ... e=youtu.be

Bei Interesse gehe ich gerne weiter ins Detail.

trommlige Grüße
Heiko

Sieht ordentlich aus, was benutzt du als Steuerung, Zeitschaltuhr?

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Grüße

Hallo Ernst,

Nein, bei mir werkeln ein Raspi und ein Arduino im Verbund. Beide haben ihre spezifischen Vor- und Nachteile und ergänzen sich hervorragend. Gemeinsam sind die unschlagbar

Der schnelle Raspi ist für die Benutzeroberfläche und Peripherie wie Beleuchtung zuständig (Webserver, Datenbank, GUI: openHab) und der hardwarenahe Arduino als unverwüstliches sowie störunanfälliges Arbeitstier kümmert sich um die Sensorik und die Regelabläufe. Letzterer arbeitet auch autonom.

Zur Pegelmessung verwende ich Differenzdrucksensoren, welche den Luftdruck in einer belüftbaren Tauchsonde interpretieren. Wartungsfrei, hochpräzise, Funktionsfähigkeit kontinuierlich überprüfbar und keine beweglichen Teile.

Ein einfacher Schwimmschalter tuts aber auch und ist als analoger mechanischer Reservesensor ebenfalls verbaut für den Fall, daß jemand unachtsam ne Atombombe in der Nähe zündet und der EMP die Elektronik beeinträchtigt

Die Zeitintervalle der Spülung in Verbindung mit der Pumpenleistung gibt mir Aufschluss über den Verschmutzungsgrad des Wassers und fließt als Parameter in die Steuerung der Anlage ein. Einfach ausgedrückt: kürzer werdende Intervalle -> viel Dreck im Wasser -> höhere Pumpendrehzahl -> eventuell UVC ein (und umgekehrt).

bastelfreudige Grüße
Heiko

Hi,

bei mir dreht die Trommel bei der Reinigung viel langsamer. Hast du es schon mit einer niedrigen Drehzahl probiert oder ist dies bei den Motoren nicht anders möglich?

Gruß

Christoph

Hallo Christoph,
das ist die von mir gewünschte Geschwindigkeit (Zahnradwahl). Springt zur Zeit alle 15 bis 20 Minuten an. Für eine ausreichende Siebreinigung also durchaus langsam genug.

Langsamer und damit länger laufen muss also gar nicht sein, zumal auch noch mit relativ wenig Druck gespült wird. Eher würde ich an der Schraube drehen und ne Druckpumpe einsetzen. Sollte doch mal jemand Eierkuchenteig reinschütten macht er halt ne extra Runde Ist mir aber noch nicht aufgefallen. Konnte bisher immer nur eine Umdrehung beobachten.

Die Motoren sollten billig sein. Daher Scheibenwischermotoren für nen Zehner vom Schrotthändler. Diese könnten mittels PWM natürlich auch geregelt werden, verlieren dann aber massiv Drehmoment. Somit ist die Drehzahl der Motoren festgelegt. Musste eh zwei auf eine gemeinsame Achse setzen für genug Kraft.

Ich hätte aber auch ein anderes Übersetzungsverhältnis durch entsprechende Zahn- und Kettenräder wählen können. Mir war aber auch vor allem daran gelegen, die Geräuschentwicklung so weit wie möglich zu reduzieren (auch wenn man das Ding abgedeckt nur hört, wenn man direkt deneben hockt und lauscht).

Die Nachbarn sitzen auf ihrer Terrasse nur 3 Meter weiter und dürfen selbstverständlich nicht belästigt werden. Mit dem jetzigen Zustand sind sie sehr zu frieden, da sie ihn nicht wahrnehmen.

Man könnte jedoch diskutieren ob ein mehrmaliger schneller Durchlauf das Sieb effizienter reinigt als ein einmaliger Spühldurchgang bei gleicher Gesamtspüldauer.

Da ich das nicht explizit getestet habe, überlasse ich die Wahl meiner Intuition. Ich glaube, daß zweimal schnell besser reinigt als einmal langsam. Dreck, der nicht gleich aus dem Sieb gepustet werden kann, würde zumindest gelöst und einmal durch das Wasser gezogen werden , wodurch ja auch noch zusätzlich Wirbel die Reinigung unterstützen. Beim zweiten mal duschen wär er dann weg.

Aber letztendlich werden die Unterschiede wahrscheinlich so marginal sein, daß mir eine kurze Spühldauer lieber ist, solange er nicht zwei Runden drehen muss.

leise Grüße
Heiko

Kleine Ergänzung:

Die zwei kleinen Zahnräder übereinander sind nur für meinen spezifischen Abdeckungsaufbau relevant. Da müssen noch Träger Platz finden.
Nur eine Antriebsachse reicht natürlich völlig. Wichtig ist nur, daß die Kette nicht ins Wasser taucht und Tropfen für Tropfen in die Pumpenkammer "abtransportiert". Ich musste mich nur an einem Träger vorbei mogeln

Einerseits sollte die Filterabdeckung niveaugleich mit der Terrasse sein, zum anderen das Wasser so hoch wie möglich stehen. War nich viel Platz. Zudem musste ein 150 Kg schwerer Mensch vom Hochteichrand (50cm) auf die schwächste Stelle herunter springen dürfen, ohne daß es zu dauerhafter plastischer Verformung der Träger oder Bruch der Abdeckung kommt.

Wenn dies in anderen Fällen nicht zu beachten ist, reicht auch eine Antriebsachse weiter oben und zur Mitte hin.

Außerdem würde ich beim Nachbau in Erwägung ziehen, mir die Teile inclusive Zahnräder per Wasserstrahl ausschneiden zu lassen. Käme mit Kostenausgleich Zahnräder auf vielleicht 300-400 Euro (günstigste in Berlin gefundene Angebot). In Anbetracht der tagelangen Plackerei mit der Oberfräse durchaus eine Überlegung wert.

arbeitsscheue Grüße
Heiko

Ergänzung zur Durchflussrate:

Diese kann selbstverständlich mit einem gröberen Sieb wie zB 63µ erheblich gesteigert werden. Ausschlaggebend ist ja nicht nur die prozentuale offene Fläche, sondern auch die Strömungsverluste durch die Summe der "Wände" der 42µ/63µ "Löcher" die das Wasser "bremsen", daher kann man getrost von einer zumindest verdoppelten Durchflussrate ausgehen. (nicht ausprobiert oder nachgerechnet, aber vermute ich stark).

Doch der höhere Durchfluss hat bis zu einem gewissen Punkt, der viel Strom kostet, keine höhere Reinigungswirkung, da größere Partikel passieren können als mit feinmaschigerem Sieb. Daher habe ich mich für 42µ entschieden und mich mit geringerem Durchfluss zufrieden gegeben (15-20/h, nur alle zwei Stunden einmal durch).

Vielleicht teste ich mal ein 63µ Sieb, da man noch eine grüne Verfärbung des Wassers bei anderdhalb Metern wahrnehmen kann. Womöglich vermehren sich dem Filter entfleuchte Algen so schnell bevor sie wieder eingesaugt werden, daß sie eben diesen Grünstich des ansonsten glasklaren Wassers hervorrufen.

viewtopic.php?f=8&t=22103&start=10#p315233

Dann müsste im Gegenzug aber auch ne Flowfriend als Ersatz für die gemütliche BlueEco 320 rein. Das wäre auch finanziell ne ganz andere Liga und bisher zeige ich mich nicht willig mit der Beseitigung des Grünstichs derartige Kosten für Material und Strom zu verbinden. Dann das Geld doch eher in eine zusätzliche UVC (bisher nur extrem geizige 1W/m³) oder wenns alles nix hilft in eine angemessene Ozonanlage investiert - dies jedoch auch nicht viel weniger unwillig.

Ich glaube mit den 42µ glücklich getroffen zu haben, was ich für meinen Teich brauche.

durchfließende Grüße
Heiko


PS: Der Grünstich ist ein anders Thema (obiger Link) und ich habe auch noch viel Phosphat im Wasser, was natürlich erst mal raus muss. Immerhin just von 0,5 auf 0,1 runter

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Bin wohl ein bischen spät hier. Hätte aber gerne die Pläne.