Hallo,
der viele Regen und die Unwetter machen sich nun auch bei meinem Bauprojekt bemerkbar.
Es müssen viele Zwangspausen abgewartet werden. Wenn's dann mal weitergeht waren Fummelarbeiten am Luftheberschacht angesagt. Beides zusammen sorgen für einen kleinen Durchhänger. Aber wenn der blöde LH-Schacht endlich mal fertig ist, ist der Rest überschaubar.
Im tiefen Schacht kann nur in kleinen Abschnitten betoniert werden. Der Ein- und Ausstieg in den mittlerweile 2,5 m tiefen Schacht ist übe die Bewehrungseisen und Schalungssabstrebunen abenteuerlich. Für jede Kleinigkeit die vergessen wurde, muss man aufwenig raus und wieder rein in den Schacht. Die Familie denkt, ich errichte ein neues Bergwerk. Nachbarn munkeln es werden Bodenschätze abgebaut. Zudem steht nun unten fast 1m Wasser, das jedes Mal abgepumpt werden muss.
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Wie muss es den Bergleuten früher ergangen sein ?
Das Grundwasser ist rund 60 cm angestiegen und ich mache mir langsam sorgen, ob es auch rasch wieder fällt.
Solange dort Wasser steht, kann nicht geschweißt werden. Mal abwarten.
Als nächstes ist die Verlegung der Grundleitungen von den BAs geplant. Erst danach kann die letzte Ecke des Beckens betoniert werden. Aber im Becken steht auch immer noch Wasser.
Also Pumpe rein und los. Aber nicht lange. Bei 10 cm Wasserspiegel verstopft der Schlauch mit Kies und Sand.
Es müsste ein filterstabiler Pumpensumpf angelegt werden, was aber recht aufwendig ist. Also ist Handarbeit angesagt.
Wasser mit Eimer in einen Speiskübel von dort mit Pumpe in den Garten. Das war nach einer halben Stunde Akkordarbeit erledigt. Danach hab ich versucht, im 5 cm hohen Schlamm den Rohrgraben auszuheben. Das sah dann so aus.
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An eine vernünftige Verlegung der Rohre war nicht zu denken. Also muss nun zuerst Plan B umgesetzt werden.
Ursprünglich wollte ich die Teichsohle im Becken nicht befestigen, weil der Kies gut tragfähig ist. Aber wohin nun mit dem flüssigen Schlamm? Die Schaufel steht schon parat.
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Alles wegschaufeln und von Hand mit Eimern raustragen ?.. kommt nicht in Frage.
Der Schlamm muss aber weg.
Also wurde aus der Not eine Tugend und aus Schlamm wurde auf wunderbare Weise Beton.
Man nehme dazu einen 90 l Kübel, flüssigen Schlamm, dazu eine Prise Sand und Kiessand als Stützkorn und einen halben Sack Zement. Dann alles sehr gut rühren (nicht schütteln

) und fertig ist der Estrichbeton.
Bewehrung hatte ich auch keine, was aber auf dem festen Untergrund nicht zwingend benötigt wird (über den Leitungen wird aber eine Estrichmatte eingelegt)
So sieht das dann aus. Mit oder ohne Zement ? könnt ihr raten.
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Die Fläche wurde von Schlamm weitgehend befreit. Alles landete im Kübel und wurde aufbereitet. 2 Holzlatten auf dem Boden geben die Ausrichtung bzw. das Gefälle zu den BA's vor (etwa 1 % =1 cm auf 1m damit das Wasser ablaufen kann).
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Und los ging's
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Das Material wurde schön verteilt und dann mit einer 1,5 m langen Richtlatte über den beiden Holzlatten abgezogen, anschließend mit der Kelle glattgezogen. Nach ca. 2 Stunden wurde die Oberfläche mit organgefarbenem Schwammbrett (Bild vorne rechts) nachbearbeitet. Hierbei werden Unebenheiten weitgehend beseitigt und alle offenen Poren verschlossen. Dabei ist de richtige Zeitpunkt wichtig. Ist der "Beton" noch zu weich wird zu viel abgetragen. Es entstehen tiefe Riefen. Ist er zu stark abgebunden wird kaum noch Material abgetragen. Man muss probieren.
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So sieht das dann aus. Ich hoffe man kann das erkennen:
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Um überall für die Nachbehandlung ran zukommen, wurde nur ein ca. 1 m breiter Streifen längs der Wand betoniert.
Zum Schluss nach etwa 3 Stunden wurde die Oberfläche mit einer Glättkelle dann absolut "blank" gezogen.
Das sieht man leider auf Bildern nicht.
Schließlich wurde unter dem einen BA mit den Resten noch ein Betonkissen betoniert, damit der BA später nicht im aufgeweichten Boden steht. Mit der Wasserwaage wurde darauf geachtet, dass OK BA ca. 1 cm unter OK Beton liegt, damit der Dichtring später mit der umliegenden Folie abschließt und nicht übersteht.
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Etwas weniger als die halbe Beckenfläche hat mit allem etwa 5 Stunden gedauert. Der Schlamm wurde vollständig verarbeitet.
Man muss der Sache auch noch was Positives abgewinnen. Ich brauchte kein Wasser zuzugeben und das Quierlen war sehr viel leichter als bei normalem Beton

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und weiter geht's, Zement ist alle, ich muss zum Baumarkt. die kennen mich schon "6 Sack Zement bitte".
Gruß Georg