Hallo Florian,
Teich4You hat geschrieben:
Der Vergleich mit der Kerze hinkt doch gewaltig.
Wasser hat erstens eine ganze andere Viskosität als Luft (hat die überhaupt eine?)
ja, hat sie. Sonst wären viel weniger Sturmschäden zu beklagen.
Teich4You hat geschrieben:
und außerdem will man Schwebeteilchen im Wasser "absaugen".
Das wären Staubpartikel in der Luft vielleicht. Und die hat der Staubsauger bestimmt geschnappt.
Der Bodenablauf, die Düse vom Staubsauger und die Schmutzwasserpumpe haben eine wichtige Gemeinsamkeit: Die kugelförmige Charakteristik des Einsaugens.
Ein Schwebepartikel, welches 15cm vor einer Staubsaugerdüse, direkt davor, herumschwebt, wird ebenso gut eingesaugt, wie ein Partikel, welches 15cm schräg hinten neben der Staubsaugerdüse schwebt. Klingt komisch, ist aber so, sowohl im Wasser, als auch in der Luft.
Es geht aber vor allem um Partikel, die schwerer als Wasser sind, bei denen der größte Teil des Gewichtes durch den statischen Auftrieb gehalten wird. Zum Beispiel Mulmflocken.
Teich4You hat geschrieben:
Die Kerze oder das Feuer ist als solches doch gar nicht zu vergleichen.
Die Kerze sollte allenfalls dazu dienen, die Strömung bzw. die fehlende Strömung in der entsprechenden Entfernung vor der saugenden Düse sichtbar zu machen. Dazu war sie sehr gut geeignet.
Teich4You hat geschrieben:
Zitat:
Druck? Woher soll der in einer Filterkammer kommen?
Echt jetzt?
Kummunizierende Röhren?
Solange ich mit dem Schieber unter Niveau der Filterkammer bin wird es immer Druck auf dem Ablass geben.
Wir reden jetzt nicht von dem Druck, der das Wasser aus der Kammer befördert und der den Mulm innerhalb der Rohrleitung weiter fördert!
(Da hätte die Pumpe sogar einen haushohen Vorteil, denn sie kann das Wasser weit über Kammerniveau drücken. Doch darum geht es ja hier nicht.)Wenn man dann plötzlich den Schieber schließt, fliegt Dir das natürlich um die Ohren, falls das nicht ordentlich gesichert ist. Stephan erinnert sich gerade daran, dass bei Thomas sowas passiert sein muss.
Aber uns interessiert ja hier die Strömung innerhalb der Filterkammer, neben dem BA/neben der Pumpe und nicht in den Rohren.
Teich4You hat geschrieben:
Den Mulm braucht man nicht drücken.
Er muss von einer Strömung innerhalb des Beckens (nicht des Ablaufrohres) erfasst werden, die ihn in Richtung Ablauf treibt. Ansonsten bleibt er nämlich liegen.
Dafür gibt es mehrere Möglichkeiten.
- Geneigter Boden. Kannst Du aber vergessen, da das erst bei Neigungen ab 70° wirksam ist.
- Punktförmige Saugwirkung von Bodenablauf oder Pumpe. Wie bereits beschrieben erleben wir hier eine kugelförmige Charakteristik. Das Volumen der Kugel ist proportional zu r³. Demzufolge ist die Strömungsgeschwindigkeit neben dem Bodenablauf proportional zur dritten Wurzel von Abstand zur Saugstelle.
Nun schau Dir mal die Wurzelfunktion (dritte Wurzel) an! Die ist nur anfangs steil und wird dann seeeehr flach. Deshalb saugt es ja in der Nähe des Loches ordentlich ab, während in mittlerem und größeren Abstand nichts mehr geht.
- Druckwirkung einer Düse
Man kann die Mulmflocke auch "schieben", indem man hinter ihr eine Düse platziert, aus der mit Druck Wasser heraus kommt. Das Ausströmen aus einer Düse ist sehr wohl sehr präzise in eine bestimmte Richtung lenkbar. Das kannst Du mit dem Gartenschlauch ausprobieren.
Wer hier in Gera war, erinnert sich noch an die Pumpe, die ich gerade in der Vorkammer gelagert hatte. Üblicherweise ist diese Pumpe in der letzten Kammer untergebracht. Das Schlauchende kann ich unter das Lochblech unter der Biokammer halten. Da wird das Zeug ordentlich aufgewirbelt. Wenn die Brühe braun genug ist, halte ich das Schlauchende in den Abfluss.
Zusätzlich kann ich das Schlauchende ins Hel-X halten. Da wird dieses mehr umher gewirbelt, als das irgendein Lüfterring jemals könnte.
Im Teich gibt es ja auch keinen Streit darüber. Hier wird zuweilen eigens mit den Einläufen gespielt, um "Dampf" im Teich zu haben.
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Aber wer macht eigentlich solchen "Dampf" in seiner Filterkammer? Florian und ich natürlich.
Zitat:
den kann ich von oben genauso lösen mit einem Wasserstrahl und dann den Schieber auf machen und die Suppe schießt raus.
Der Wasserstrahl stellt diese hier beschriebene "Druckwirkung" dar. Anschließend wird die Brühe abgesaugt. Da ist natürlich völlig schnuppe, ob die Saugwirkung durch Schwerkraft in einem Bodenablauf oder durch die Kraft einer Pumpe entsteht.
- Gründelnde Tiere - Rein theoretische Möglichkeit, die wahrscheinlich von niemandem in der Filterkammer praktiziert wird.
Teich4You hat geschrieben:
Die Bewertung ob A oder B hängt doch beim Teichbauer, seiner Lust und Laune und wie er sein System aufbaut.
Solange der Teichbauer selbst der Bauherr ist, stimme ich Dir zu. Ansonsten gibt es außer Lust und Laune noch andere Motive.
Pfiffikus,
der absolut nichts dagegen einzuwenden hätte, wenn Lars oder Du nach Abwägung aller Argumente lieber Bodenabläufe in die Kammern bauen