Teil II
Doku meiner Koi-Liebhaberkarriere
Neubau 2006
Nachdem ich es nach fast 10 Jahren also Anfang 2006 endgültig mit dem laufenden Wechsel meiner Koi zwischen Teich und IH leid war und zudem waren die Koi tw. auf beträchtliche Größen (bis zu 70cm) herangewachsen waren, habe ich mich zu einem Teichneubau entschlossen.
Der neue Teich sollte sowohl mehr Volumen, eine bessere - weil komfortablere - Filterung als auch eine Lösung für den Winter bieten. Da ich ja leider rund 40km von meinem Teich entfernt lebe und wohne

(der Teich ist im Garten des Elternhauses und ich lebe in Friedberg bei Frankfurt), sollte die Anlage natürlich möglichst wartungsarm/-freundlich sein. Die tägliche Betreuung/Kontrolle vor Ort übernimmt ein Verwandter.
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Grunddaten der heutigen Anlage
Volumen (ohne Filter ): 25.000l
2 Bodenabläufe
1 Skimmer
Wassertiefe ca. 200cm
Filterlinien:
1.) Vortex/Solution/HEL-X12 Kammer/BIG-Gfk-Mehrkammerfilter (m. 1xHel-X12, 1xJapanmatte, 1xMatala-Matten, 1xSiporax)/Pumpenkammer mit Linn01 (gedrosselt auf ca. 15.000l/h).
2.) Ultrasieve II + Sequence 17150 + Delta 4H UV (künftig + Ultima II 10000 Beadfilter (später mit Ebara-Pumpe und Delta Frequenzumrichter (statt Sequence) sowie OSA-Ozonreaktor (noch im Aufbau)).
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Vorüberlegungen:
Um auch im Winter immer Zugang zu den Koi zu haben, sollte ein größerer Teil des Teiches unter einem
Gewächshaus oder Wintergarten liegen. Die Verwendung eines solchen Gewächshauses ist sicher aus optischen Gründen eine Geschmacksfrage aus parktischen gründen habe ich mich gleichwohl dafür entschieden. Im Rahmen der Außengestaltung werde ich versuchen es etwas zu kaschieren. Doch das ist eine andere Geschichte/Doku !
Die Preisunterschiede für solche Häuser waren jedenfalls enorm, zumal wenn man ein gut isoliertes Haus will. Ich habe mich für ein Gewächshaus der Fa. Palmen mit 16mm Breitkammer-Plexiglas entschieden. Wie ich schon wenige Wochen nach Aufbau erfahren durfte, sind die Scheiben auch hinreichend hagelbeständig und, wie Kyrill im Januar 2007 zeigte, das Gewächshaus auch sturmtauglich.
Bezugsquelle:
http://www.palmen-heinsberg.de/html/start.html oder über Naturagart:
http://www.naturagart.com/
Das Angebot war mit Abstand das günstigste und gewann noch dadurch, dass die Fa. Palmen einen Aufbauservice anbietet, der ggü. vergleichbaren Angeboten etwa nur 1/3 kostete! Letztlich waren für den Aufbau rd. EUR 500 zu berappen.
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Lage und Planung des Teiches
Da vorgesehen war den Teich über einen
Wärmetauscher mit Anschluss an die Hausheizung zu temperieren, kam eine Errichtung an der Stelle des bisherigen Teiches nicht in Betracht, da dies zu weit entfernt schien. Also musste die Anlage möglichst nahe an das Haus heran.
Schatten sollte für den Teich im Sommer teilweise durch die angrenzende Garage gespendet werden. Im Winter erhoffte ich positiven Energiegewinn über das Gewächshaus. Leider war nicht absehbar, dass die benachbarte Kirche mit ihrem Schiff von Dez. – Feb. eine Einstrahlung der Mittagssonne auf das Gewächshaus und somit eine Erwärmung verhindert.
Um mir das
Erfordernis einer wasserrechtlichen Genehmigung (so der Hinweis der unteren Wasserbehörde) zu ersparen, wurde der Teich nur 1,49m in den Boden gebaut und dafür noch ca. 60cm oberirdisch aufgemauert, so dass letztlich eine Wassertiefe von rd. 200cm heraussprang.
Hier ein paar Bilder des idyllischen und schön eingewachsenen Gartens direkt am Haus vor der Maßnahme. Der Teich sollte auf der Fläche links von der Garage entstehen. Dann wurden mal provisorisch die voraussichtlichen Formen und Maße abgesteckt um einen Eindruck zu bekommen.
Nach längerer Suche habe ich über einen Werkzeug- und Baumaschinenverleih einen kleinen Allround-Bauunternehmer gefunden, der dann bis auf die Folienarbeiten und die Errichtung des Gewächshauses eigentlich alles erledigt hat.
Der Plan für die zu errichtende Teichanlage sah so aus und wurde von mir in Powerpoint erstellt.
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Baubeginn:
Baubeginn war
Ende September 2006 mit dem Ziel Anfang November die Koi umziehen zu lassen.
Aushub und Maurerarbeiten
Zunächst gab es mal ein großes Loch im vorher so schönen Garten. Glücklicherweise gab es eine gute Zufahrtmöglichkeit für einen kleinen Bagger und einen Traktor mit Anhänger. Für den Aushub des Teiches sowie der Filterkammern wurden am Ende ca. 60cbm-Erde bewegt und fortgeschafft. Dies war nach 2,5 tagen erledigt. Glücklicherweise konnte der Aushub auf dem Grundstück eines Nachbarn verteilt werden, so dass Entsorgungskosten für die großenteils lehmige Erde entfielen.
Also, man grabe ein tiiiiiiefes Loch dass faktisch den bisherigen Garten am Haus beseitigt

.
Hier erkennt man den späteren Bereich der Filterkammern, der nicht ganz so tief ausgehoben wird. Vorne noch die Aussparung für die Schmutzwasserkammer (= 300l Regentonne), die hier eingesenkt wird. Links der tiefere Teil bildet den Teil des Teiches, der unter dem Gewächshaus liegen wird. Im Hintergrund noch ein Rest der nachbarlichen Bäume.

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Hier rechts dann der künftige Außenbereich des Teiches.
Bei Gelegenheit der Aushubarbeiten lies der Nachbar auch gleich seine gesamte angrenzende Baum- und Strauchreihe von meinem Baggerfahrer entfernen und wir haben uns auf einen schönen neuen Hartholzzaun an der Grundstücksgrenze geeinigt. Angesichts der Größe der Grube kam auch gleich der Vorschlag diese doch auf das Nachbargrundstück zu erweitern und einen Schwimmteich daraus zu machen. Ich habe aber dankend abgelehnt.
Nachdem auch der letzte treue Apfelbaum den Arbeiten zum Opfer gefallen war, nahm der Teich zumindest langsam Form an.
Da mein Bauunternehmer so schön am buddeln war und ich zwischendurch die Maße mangels Anwesenheit nicht kontrollieren konnte, hatte leider der Bauunternehmer eigenmächtig den Teich etwas Richtung Garage erweitert (ca. 60cm länger), da die Koi doch sicher gerne etwas mehr Wasser zur Verfügung hätten. War letztlich aber kein Drama, außer dass eben der Durchgang zwischen Teich und Garage etwas enger wurde und nun ca. 120cm beträgt.
Bevor bei uns der große Regen einsetzte, konnten noch rechtzeitig die Baggerarbeiten beendet werden. Außerdem konnte ich noch die beiden Bodenabläufe im Abstand von ca. 50cm setzen. Leider habe ich dabei einen unnötigen 45° Bogen eingebaut, der aber nicht weiter schadet.
Die eingesetzte
Regentonne (300l) dient als Schmutzwassersammelkammer. Darin steht eine Schmutzwasserpumpe mit Schwimmerschalter, die die Entsorgung in den Kanal erledigt.
Da die Lieferung der
Betonschalsteine auf sich warten lies, wurden zunächst die Streifenfundamente für die Teichmauern betoniert. Dann wurde der Teichbereich aufgemauert. Dann folgt die Bodenplatte der Filterkammern, die ebenfalls betoniert wird. Die Innenhöhe der Filterkammer beträgt ca. 150cm. Die Sohle des Teiches liegt also 50cm tiefer. Damit kann auch im Fall eines Schadens an der Zuflussverrohrung zur Filterkammer der Teich nie völlig leer laufen!
Zunächst wurden
Streifenfundamente für die Teichmauern betoniert:
Der Teichbereich ist hier bereits gut zu erkennen. Es wurden 5 Reihen Steine aufgesetzt und mit Eisen vorbereitet. Die Steine sind 36,5 x 24,5 x24,8 cm (l/b/h)und haben nur einen Quersteg, so dass in dieser Höhe aufgesetzt werden konnte und nur zweimal die Betonpumpe bemüht werden musste. Einen Tag danach wurden die Steine dann fertig ausgegossen und endlich der Boden der Filterkammer betoniert. Der Teichboden wurde nicht betoniert.
Bis zum
10. Oktober war der Baufortschritt trotz tw. schlechten Wetters ganz gut.
Hier eine Draufsicht aus dem 2. Stock. Das oben längs liegende L wird der Teichbereich.
Und dann noch der Blick ebenerdig aus allen Richtungen:
Das Becken hat in diesem Stand eine Tiefe von knapp 2 ,00m. Dazu kommt noch der Ringanker von ca. 15cm. Effektiv bleiben dann 190 - 200cm Wassertiefe.
Die Ecken wurden später noch ausgerundet!
Die Mauern im Erdreich wurden gegen Feuchtigkeit und im Bereich des Teiches oberirdisch sowie bis ca. 50cm im Erdboden mit 5cm Styrodur zusätzlich gegen Kälte isoliert Außen verlaufende Rohre (z.B. in der Filterkammer) wurden mit einer Schaumfolie (auf Tipp von Andreas Schack) isoliert.
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Errichtung des Gewächshauses und Einbringung der PE-Folie
Am
15.Oktober waren die
Maurerarbeiten abgeschlossen, was perfekt passte, da am
16.10. das
Gewächshaus montiert werden sollte.
Für den Aufbau musste die Anlage natürlich begehbar sein. Ich habe also am 15.10. die
Unterkonstruktion für die künftige Filterkammerabdeckung eingebaut. Als Querträger dienen zwei jeweils 285cm lange Leimbinder (10x10), die zweifach unterstützt sind. Darauf liegt dann Massaranduba Unterkonstruktionsholz (48x88mm). Absolut stabil so.
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Der Truck mit den Gewächshausteilen traf am 15.10. abends ein und allein der Fahrer hat am nächsten Tag das erstaunliche Werk vollbracht das Gewächshaus binnen eines halben Tages aufzubauen !
Das Gewächshaus hat die Maße 508x307cm bei einer Seitenwandhöhe von 200cm und einer Firsthöhe von 257cm. Von der Grundfläche entfallen rd. 228x307cm auf die Teichoberfläche unter dem Gewächshaus. Bleiben somit ca. 280x307cm als Terrassenfläche über der inneren Filterkammer. Bei schönem Wetter kann man als potentielle Terrasse ja auch noch die Abdeckung der äußeren Filterkammern (400x150 + 300x120cm) dazunehmen.
Schon am folgenden Tag wurde die Teichfolie (2mm PE) von der Fa. Schmitter aus NRW eingeschweißt. Dies dauerte mit den 2 Bodenabläufen, Skimmer sowie 4 Rückführungsöffnungen nur ca. 3-4h. War eine saubere Sache
Vorne auf dem Mauerrand sieht man noch die Bohrkerne der Bohrungen für Skimmer, Überlauf und Rückführungsleitungen. Am Tag nach dem Einbringen der Folie wurde der Teich sukzessive befüllt um die Dichtigkeit zu prüfen, aber es gab keine Probleme damit.
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Filterkammerabdeckung (außen)
Die Unterkonstruktion ist aus Massaranduba (42x90mm) und die Abdeckung aus Douglasie (28x120mm), wobei die große Fläche 435x160cm hat. Die Abdeckungen sind asymetrisch geteilt (100/60cm).
Die kleine Fläche hat 325x130cm. Damit bin ich leider nicht ganz fertig geworden. Bevor das Licht mich ganz verlassen hat, habe ich die Abdeckung noch mit Douglasienöl gestrichen.
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Inbetriebnahme des neuen Teiches am 15.11.2006
Durch einige Verzögerungen meinerseits bei der Montage der Filteranlagen war es dann endlich Mitte November soweit dass die Koi umziehen konnten. Die erste Hälfte der Koi wurde am 15.11. umgesetzt und der Rest dann Ende November. Und so sah es dann aus:
Die Rasenkantensteine dienen später als Basis für den Bangkirai-Weg. Wie zusehen wird noch mit Kies aufgefüllt.
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Zu diesem Zeitpunkt lief zumindest die
1.Filterlinie bestehend aus Vortex mit Solution, Hel-X-Becken sowie einem BIG-Mehrkammerfilter (ca. 320x95x85cm). Hier werden ca. 15000l/h mit einer gedimmten Linn01 bewegt, die in einer abschließenden Pumpenkammer (= 300l-Regenfass) steht.
Ich habe den Filter mit einem zusätzlichen Einlauf (110mm) am Vortex sowie zwei seitliche Ausgängen (110mm) modifiziert.
Der Filter wurde tw. mit den Materialien aus dem alten Mehrkammerfilter bestückt bzw. hatte ich schon einige Zeit davor Säcke mit zusätzlichem Filtermaterial (Siporax) im alten Filter zur Bakterienansiedlung eingelegt.
Unten liegen die Zuläufe der beiden Bodenabläufe und des Skimmers. Der Skimmer und ein BA laufen in den Vortex mit der Solution. Der zweite BA und wahlweise auch der Skimmer laufen über das später angeschlossene Ultrasieve II in der 2. Filterkette.
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1. Winter (2006/2007)
Kurz nach dem Einzug der Koi habe ich den Teich winterfest gemacht. Begünstigt durch die geometrische Form, war das Zuschneiden der Styrodurplatten (4 bzw. 6cm; Restposten gekauft via Ebay für 1 EUR) ruckzuck gemacht. Für den Gasaustausch und zur Kontrolle der Koi stehen nun im Gewächshaus 2x3m freie Wasserfläche zur Verfügung.
Die Filterkammer wurde durch schlichtes Auflegen von 5/6cm Styrodurplatten gedämmt. Praktischerweise

ist die Innenweite der Kammer exakt so, dass ich rein gar nichts zuschneiden mußte
