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LotharGehlhaar - Teichbauforum

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 Betreff des Beitrags: Frage zu Patronenfiltern
BeitragVerfasst: Sa 13.Mär 2021 11:12 
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Frage zu Patronenfiltern
Einige Jahre lang habe ich mit verschiedenen mouving-bed Filtern durchweg gute Ergebnisse erzielt. Was mir nie gefallen hat, ist der Umstand, dass sich die Helix im Laufe der Zeit abreiben und dass dadurch zwangsläufig Nanopartikel von den Koi aufgenommen werden. Weil ich den Koi einerseits diese unnötige Plastik-Aufnahme ersparen wollte und andererseits ich die lange geplante Belüftungsalternative einsetzen wollte, habe ich seit August 2018 einen Patronenfilter im Einsatz. Zwei Koifreunde haben damit gute Erfahrungen gemacht, berichten aber, dass die Patronen 1 bis 2mal jährlich gereinigt werden müssen. Das war bei mir bisher nach einer Laufzeit von 32 Monaten noch nicht erforderlich, siehe Fotos. Die Filterbiologie war im vergangenen Jahr auch so gut, dass der grünschwarze Belag von der Teichfolie abgeweidet wurde.
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Hier die wichtigsten Parameter: Teichgrösse 30 cbm, Umwälzung gelitert 9600 l/h, 40 Patronen 50 cm grobporig,
Die Patronen haben einen 3 cm Überstand über dem Wasser. Daran hat sich nichts geändert, was den Schluss zulässt, dass weder die geringen bräunlichen Ablagerungen außen noch mögliche in den Patronen den Durchfluss behindern. Aus den Angaben kann man errechnen, dass die Strömungsgeschwindigkeit in die Patronen bei 1,3 m/h liegt und beim Austritt bei 5 m/h. Erst bei der Strömung durch die Poren, die die Durchlässigkeit ausmachen, wird die Strömungsgeschwindigkeit so stark erhöht, wie es für ein optimales Wachstum der Mikroorganismen erforderlich ist.
Nach meinen Erkenntnissen kommt es auf ruhendem Filtermaterial üblicherweise zu Ablagerungen. Die zwei Patronenfiltern von Koifreunden haben Ablagerungen und müssen gereinigt werden, meiner hingegen bisher noch nicht.

Mich würde interessieren, wie sich das bei anderen Patronenfiltern darstellt?
Erhard


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 Betreff des Beitrags: Re: Frage zu Patronenfiltern
BeitragVerfasst: Sa 13.Mär 2021 14:58 
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Hallo,

wer einmal diese Schwämme gereinigt hat, der weiß was das für eine Sauerei ist.
bei den Kürzeren kann man gut in die Waschmaschine im Spülgang reinigen.

In der Aquaristik kein Problem. Bei der Menge am Teich hört der Spaß auf.

Grüße Heribert


nach zwei Jahren sind diese sowas von laberich, dass man diese vergessen kann.


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 Betreff des Beitrags: Re: Frage zu Patronenfiltern
BeitragVerfasst: Sa 13.Mär 2021 15:34 
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Hallo,
ich hatte einen Patronenfilter von 2007 bis 2009 am Teich im Einsatz.

Vor dem Patronenfilter hatte ich ein Spaltsieb. Am Anfang lief das alles prima. Die Porenweite dieser Patronen ist ja auch eher ein Scheunentor als ein Filter.
So richtig gefiltert hatte der erst, als sich die Patronen etwas zugesetzt hatten. Dann war das Teichwasser allerdings sehr klar.
Problem ist halt, sobald man mal bestimmte Medikamente, Fadenalgenmittel o.ä. einsetzen muss. Dann setzen sich die Patronen innerhalb weniger Stunden komplett zu!
Und wer diese schon mal versucht hat zu säubern, kennt die Sauerei. :cry:

Ich hab die Teile nach der 2. Säuberungsaktion (mehrere Stunden im Winter bei Kälte jede Patrone einzeln ausgewaschen!) rausgeschmissen und durch einen Eigenbau-Vliesfilter mit Helix-Kammer ersetzt.

Natürlich kann sowas als reine Biostufe funktionieren, aber nur wenn ein sehr guter Vorfilter vorgeschaltet wird! Aber auch dann gibt es weitaus bessere und wartungsärmere Möglichkeiten für einen Biofilter.

Bei einem Vergleich verschiedener Automodelle würde ich einen Patronenfilter daher eher als Pferdefuhrwerk einordnen.

Fazit: Gehört für mich heutzutage nicht mehr an einen Teich.

_________________
Viele Grüße, paulinchen


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 Betreff des Beitrags: Re: Frage zu Patronenfiltern
BeitragVerfasst: Sa 13.Mär 2021 17:31 
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Hallo Erhard,

Erhard hat geschrieben:
Was mir nie gefallen hat, ist der Umstand, dass sich die Helix im Laufe der Zeit abreiben und dass dadurch zwangsläufig Nanopartikel von den Koi aufgenommen werden. Weil ich den Koi einerseits diese unnötige Plastik-Aufnahme ersparen wollte...
jetzt lass Dich mal nicht von dieser Hysterie verrückt machen. Wenn ein Koi (oder Du) ein solches Nanopartikel aufnimmt, ist das doch kein Problem. Wir scheiden es am Hinterende wieder aus und alles ist gut. Im Koiteich werden diese Partikel dann in Verbindung mit dem Kot aus dem Teich entfernt.
Alternativ bildet der Abrieb von einem eingefahrenen Helix-Teil, das durch den Teich schwebt, eine wunderbare Besiedlungsfläche. Daran wird sich innerhalb von wenigen Stunden ein Biofilm bilden. Wenn der immer weiter wächst, entsteht aus dem Nanopartikel eine Belebtschlammflocke, um die sich Dein mechanischer Filter kümmern wird.

Also wovor hast Du Angst?


Erhard hat geschrieben:
... berichten aber, dass die Patronen 1 bis 2mal jährlich gereinigt werden müssen. Das war bei mir bisher nach einer Laufzeit von 32 Monaten noch nicht erforderlich, siehe Fotos.
Als mechanischer Filter sind Patronen inzwischen längst überholt. Du nutzt sie offenbar auch nicht zu diesem Zweck. Das haben die anderen schon geschrieben.

Du hast offenbar einen ordentlichen mechanischen Filter, so dass die Patronen da nichts mehr mechanisch ausfiltern müssen. Das ist erstmal gut, denn Du willst die Patronen ja als biologischen Filter einsetzen.
Im biologischen Filter wachsen natürlich Bakterien, die Nitrifikanten. Es könnte sein, dass diese von anderen winzigen Bewohnern der Patronen gefressen werden. Die entstehenden winzigen Köttel werden aus den Patronen heraus gewaschen. Andere Möglichkeit: Die Nitrifikanten wachsen in Deinen Patronen nicht?


Pfiffikus,
der hier keine Ferndiagnose betreiben kann


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 Betreff des Beitrags: Re: Frage zu Patronenfiltern
BeitragVerfasst: So 14.Mär 2021 15:03 
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Ich habe meine Patronen jetzt seit dem Teichbau im August 2018 im Betrieb und habe noch nie mehr gemacht als mal mit dem Wassertrahl drüber gespritzt. Vorfilter ist ein Bürstenfilter. Funktioniert bisher einwandfrei und die Patronen machen keinen Arbeitsaufwand.

_________________
MfG Matthias

Teich 22.000 Liter, Filter gesamt 2.800 Liter mit Bürsten und Patronen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Frage zu Patronenfiltern
BeitragVerfasst: Mi 24.Mär 2021 13:10 
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Hallo zusammen!
Die Kommentare zu Patronenfiltern sind ja sehr unterschiedlich. Dagegen scheint meiner ein Glücksfall zu sein. Ich nehme an, dass in den schlecht funktionierenden Patronenfiltern die Patronen mit Fittings hintereinander montiert sind. Weil Wasser sich den kürzesten Weg sucht, können die nicht so gleichmäßig durchströmt werden, als das mit einer Sammelkammer der Fall ist.

Ich hatte 32 Monate Zeit, um zu überlegen, warum mein Filter so gut funktioniert. Ich vermute einige nicht alltägliche Wirkungsmechanismen und die versuche ich hier zu erklären.

Zunächst noch ein Wort zu den Nanopartikeln: Es ist überholt, dass Nanopartikel nur den Verdauungstrakt passieren. Sie können schon als Träger genutzt werden, um medizinische Wirkstoffe in Körperzellen einschleusen. Ob gesund oder nicht, das sei nun dahingestellt. Natürlich ist es nicht und ich denke, dass wir uns auf diesen gemeinsamen Nenner einigen können.

Ich hatte vergessen, zu erwähnen, dass meinem Patronenfilter ein Trommelfilter vorgeschaltet ist. Der ist allerdings undicht, die Schleifdichtung hätte im vergangenen Jahr erneuert werden müssen. Weil ich aber zunächst krankheitsbedingt das Hobby beenden wollte, ist die Wartung nicht durchgeführt worden. Ich war überrascht, dass die Filterbiologie trotzdem so gut war, dass sich in den Sommermonaten im Teich eine Selbstreinigung einstellte. Mittlerweile vermute ich, dass die undichte Schleifdichtung eine Ursache für das optimale Wachstum der Mikroorganismen ist, die die Patronen und die Teichfolie abgeweidet haben. Der Grund ist, dass den Mikroorganismen mehr organische Stoffe zugeführt werden als das in der Regel bei guten Vorfiltern der Fall ist. Meine Überlegung stützt sich auf die anhängende Grafik, die die Nährstoffe für die wichtigsten Bakteriengruppen der Abwasserbehandlung erläutert. Die Vorlage für die Grafik stammt von der Limnologischen Station in München.
Dateianhang:
filterorganismen.png
filterorganismen.png [ 39.05 KiB | 2779-mal betrachtet ]


Bestärkt wird meine Vermutung durch die Schilderung eines Koifreundes, bei dem sich auch eine Teich-Selbstreinigung eingestellt hat und der hat überhaupt keine Vorfilterung. Er hat einen laubfreien Teich und leitet die Umwälzung direkt in einen mouving-bed Filter. So wird auch da gewährleitet, dass die Mikroorganismen ausreichend mit organischen Stoffen versorgt werden. Es folgt ein Bereich mit ruhenden Helix die täglich automatisch gespült werden. Der Mulm, der sich im Teich aus anorganischem Feinstaub bildet und der sich normalerweise auf den ruhenden Helix absetzt, wird durch die Spülung ausgeschwemmt. Was normalerweise mit einer Vorfilterung erreicht wird, wird hier im der Abfolge nach hinten verschoben.

Es ist schon seltsam, dass es auf meinen Patronen nach 32 Monaten zu keinen nennenswerten Ablagerungen gekommen ist. Wasser nimmt immer den kürzesten Weg. Deshalb lässt die leicht bräunliche Färbung erkennen, dass der untere Teil der Patronen stärker durchströmt wird. Auch Mikroorganismen brauchen Mineralien. Kann es sein, dass, wenn Mikroorganismen richtig Fahrt aufnehmen, dass sie dann die normalerweise vorkommenden Ablagerungen als Mineralien nutzen? Die Regenwälder Südamerikas und Teile des Atlantiks werden mit den Mineralien des Saharastaubs gedüngt. Warum soll der Feinstaub der Luft bei uns nicht auch gute Seiten haben?

Auf die Frage „Was ist anders als üblich?“ kann ich meine Belüftungsalternative (siehe Belüftungsalternative überarbeitet) nicht unerwähnt lassen. Ob dadurch die Mikroorganismen positiv beeinflusst werden, das halte ich durchaus für möglich, aber das Ergebnis der guten Filterleistung allein ist kein ausreichender Beweis. Weitere Überlegungen dazu vielleicht später.

Sicher gibt es einige in der Runde, die kommentieren können, ob meine Überlegungen Substanz haben.

Richtig nett ist Paulinchens Vergleich mit dem Pferdefuhrwerk. Wenn ich mir die Leistung meiner Mikroorganismen ansehe, finde ich es gar nicht so abwegig, sie mit Arbeitspferden zu vergleichen. Solange jedenfalls meine Rosinanten ihren Job machen und die Patronen gründlich abweiden, sind sie mir hochwillkommen.

Bleibt gesund - Erhard


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 Betreff des Beitrags: Re: Frage zu Patronenfiltern
BeitragVerfasst: Mi 24.Mär 2021 13:31 
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Hallo Erhard,
die Oberfläche solcher Patronen ist ja im Gegensatz zu modernen Filtermedien sehr grobporig und äußerst gering.
Bist Du Dir überhaupt sicher, dass in den Patronen eine nennenswerte Nitrifikation stattfindet?

Von welcher täglichen Futtermenge (im Sommer) reden wir denn bei Dir?

_________________
Viele Grüße, paulinchen


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