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BeitragVerfasst: Mi 15.Nov 2017 22:13 
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CO2 Mangel – Ein unterschätztes Problem der Koiwelt?

Untertitel: Oder warum der KH Wert aus meiner Sicht, zum wichtigsten beeinflussbaren Parameter am Koiteich gehört!

Viele Koihalter klagen über springende Fische, Fische die sich an den Teichwänden oder dem Boden scheuern. Dabei wird oft ein Verdacht auf Parasiten geäußert, es werden Abstriche gemacht, jedoch nicht immer auch ein Parasit gefunden. Selbst wenn das Verhalten nicht immer in die beschriebenen Extreme geht, so sollte man es auch nicht herunter spielen.

Sicher springen Fische auch mal, und ja, es juckt sie auch mal, so dass ein Scheuern nicht überbewertet werden sollte;

„Doch achten die meisten Koihalter auch wirklich ausreichend auf das Verhalten ihres Bestandes oder ordnen es auf den Parameter -CO2- korrekt ein?“

In einigen mir bekannten Fällen gab es die genannten Symptome wie Springen und Scheuern so oft, dass man nicht mehr von normalen Verhalten reden konnte. Eine Ursache durch Parasiten wurde durch mehrere Abstriche ausgeschlossen. Die Wasserwerte schienen auf den „ersten Blick“ auch normal.

„Woher also sollte dieses doch teilweise extreme Verhalten kommen?“

In vielen Gesprächen und Recherchen bin ich zu dem Schluss gekommen, dass die Ursache letztendlich im Gashaushalt des Teiches zu suchen ist.
Wir reden hier von einem komplexen System, welches vielen Einflussfaktoren unterliegt und in seiner Gänze ein wenig Aufarbeitung benötigt.

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Worin soll da das Problem liegen, fragt man sich nun? Ich frage zurück: Ist es wirklich normal wenn Fische springen und sich scheuern? Reicht die Begründung, dass es eben mal juckt aus, um dieses Verhalten zu beschreiben? Selbst dieses „eben mal jucken“ hat ja letztendlich doch eine Ursache.

„Ich behaupte, dass diese Ursache, sofern Parasiten ausgeschlossen werden können, häufig in einem nicht optimal eingestellten CO2-Wert zu suchen ist.“

CO2, was ist das eigentlich?

CO2 auch Kohlenstoffdioxid oder Kohlendioxid genannt ist eine chemische Verbindung von Kohlenstoff und Sauerstoff. Es ist ein farbloses saures Gas, welches die Eigenschaft besitzt, sich gut in Wasser zu lösen. Das CO2 ist außerdem ein natürlicher Bestandteil unserer Luft. Es entsteht unter anderem bei der Zellatmung von Pflanzen, Bakterien oder auch Fischen wie Koi, die CO2 über die Kiemen abatmen. Des Weiteren gibt es einen regen Austausch von CO2 zwischen der Umgebungsluft und dem Wasser eines Koiteiches. Je nach Temperatur, Luftdruck und auch anderen physikalischen Prozessen, wie einer Belüftungen oder künstlichen Wasserfällen nimmt das Wasser CO2 auf, oder gibt es auch ab.

Weiterhin ist es wichtig zu wissen, dass CO2 eine wichtige Rolle im Kalk-Kohlensäure-Gleichgewicht eines Teiches spielt. In diesem Gleichgewicht spielen die Parameter KH, CO2 und pH-Wert eine große Rolle, da sie sich gegenseitig beeinflussen.

„Wie beeinflusst der CO2 Wert meine Koi“?

CO2 beeinflusst den Blut pH des Fisches. Der Fisch muss CO2 und NH4 (Ammonium)über seine Kiemen an das Wasser abgeben, da es „Abfall-Produkte“ sind, welche er bei der Umsetzung seiner Stoffwechselprozesse erzeugt. Die beiden Stoffe gibt er über ein sogenanntes Konzentrationsgefälle an das Wasser ab. Das bedeutet, dass der Koi die Stoffe nicht gewollt abgibt, sondern sich diese immer zu der Seite einer Konzentration bewegen, die niedriger ist. Im optimalen Fall ist im Wasser des Teiches weniger CO2 und weniger NH4 vorhanden als im Koi. Daher „wandern“ diese Stoffe in das Teichwasser.

Wenn man dies berücksichtigt, wird klar, dass erhöhte Konzentrationen von CO2 und NH4 im Teichwasser dazu führen, dass der Koi seine Abfallprodukte nicht mehr so einfach ausscheiden kann und dies dazu führt, dass der Organismus gestört wird und der Fisch daran kaputt geht.

Einem Überschuss an CO2 kann man relativ leicht entgegen wirken. Durch ausreichende Belüftung des Wassers wird dieses ausgetragen.

Nun möchte ich aber darauf eingehen, wenn der entgegengesetzte Fall vorliegt; nämlich wenn zu wenig CO2 im Wasser gebunden ist.

„Wieviel CO2 wird eigentlich benötigt, damit sich die Koi wohl fühlen?“

Oft zitiert und erwähnt, möchte ich hier auch auf Herr Dr. Schreckenbach verweisen, der die mir einzigen bekannten wissenschaftlich erhobenen Daten im Bereich der Karpfenhaltung zusammengetragen hat.

Als optimale Lebensbedingungen hat Herr Schreckenbach folgende Wasserparameter festgehalten:
PH Wert 7,0 bis 8,3 bei einem Sauerstoff von 5 bis 8,0mg/l und einem CO2 Wert von 7 bis 18mg/l.

Davon ausgehend kann man sich auch den optimalen Bereich des KH Wert errechnen, der bei einem bestimmten pH und CO2 Wert, vorliegen sollte.

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Um das Ganze besser verständlich zu machen und für manche vielleicht auch glaubwürdiger, werde ich die Infos und Aussagen nun direkt an meinen eigenen Teichparametern und Erfahrungen erläutern und dies auch als Praxisbeispiel nutzen. Denn tatsächlich habe ich seit etlichen Wochen mit immer wieder scheuernden und springenden Fischen zu tun und kann/konnte den Grund nicht eindeutig ermitteln.

Ausgangslage:

• Teich 29.000l
• 5 Koi zwischen 50-60cm
• Ausgangswasser mit KH 4 aus der Leitung
• pH 8,4
• Luftheber mit 120er Membranpumpe

Zur Umrechnung und Bestimmung eines optimalen KH Wertes, ausgehend der Daten von Herr Schreckenbach, habe ich folgende Rechner genutzt:

https://www.flowgrow.de/db/calculator/ph

http://www.aquaristik-hilfe.de/calc01.htm

http://www.aq-technik.de/Aquarium-Rechner/co2_kh_ph.php

Laut diesen Rechnern, müsste ich einen KH Wert von circa KH 20 haben um einen für die Fische optimalen CO2 Gehalt zu realisieren. Da mein pH-Wert auch schon ein wenig außerhalb des optimalen Bereiches liegt, lag mein KH Wert deutlich zu niedrig.

Die Auswirkungen? – Die Fische scheuerten stark und sprangen phasenweise, wie bei einem starken Parasitenbefall, aus dem Wasser. Dieses Verhalten hat einen meiner Neuzugänge aus 2017 das Leben gekostet, da er aus dem Teich gesprungen ist. Gefressen haben die Fische aber ganz normal und sogar sehr gierig!

„Was passiert wenn zu wenig CO2 im Wasser gebunden ist?“

Durch das große Konzentrationsgefälle, welches bei zu wenig CO2 im Teichwasser vorhanden ist, wandert das CO2 aus dem Körper des Fisches in unnötigen Mengen heraus. Dabei erhöht sich der Blut-pH des Koi langsam nach oben.

Auf der anderen Seite bewirkt ein geringer CO2 Wert im Teichwasser, das das Wasser im Teich meist auch einen pH Wert von über 8 aufweist.

Bei einem pH Wert von über 8 wird das NH4 (Ammonium), welches der Koi auch über die Kiemen abgibt, schon teilweise und in kleinen Mengen, zu fischgiftigen Ammoniak! Viele Koihalter kennen dieses Problem. Bei starker Fütterung und gleichzeitig hohen pH Werten im Teich, fangen die Koi an sich zu scheuern, da die höheren Ausscheidungen an Ammonium zu Ammoniak werden und dies letztendlich zu Reizungen an den Kiemen führt.

„Kombiniert man nun beides, also einen hohen Blut pH und den hohen pH Wert im Teich, so muss das Abatmen des Ammonium, unweigerlich zu starken Reizungen an den Kiemen führen!“

Die Fische reagieren auf diese Reizungen mit Scheuern und Springen! Und zwar viel stärker als bei einem „nur“ erhöhten pH-Wert im Wasser! Dieses Verhalten konnte, bzw. musste ich selbst an meinem Teich beobachten und konnte mir nicht erklären, warum die Fische so heftige Reaktionen zeigten, obwohl ich bisher immer mit pH-Werten von über 8 gelebt habe und die Fische bisher auch damit gut zurechtkamen! Also erst als der CO2 Wert im Teich stark abgefallen war, zeigten Fische diese Symptome. Die Probleme traten dabei auch unabhängig von der Fütterung auf!

„Wie kann es überhaupt dazu kommen das zu wenig CO2 im Wasser ist?“

1. Es wird zu viel CO2 durch eine Belüftung ausgetragen.
2. Es wird zu wenig CO2 in das Wasser eingetragen.
3. Der KH Wert ist relativ gering.

Übertragen auf meinen Teich hatte ich sozusagen den Worst-Case-Fall. Also die schlechteste Kombination. Ich habe einen recht geringen Besatz von 5 Koi auf rund 30.000 Liter Teichvolumen. Mein Teich wird dabei mit einer starken Belüftung betrieben(Luftheber), der zeitweise mit einer Secoh120 aber auch schon mit einer Secoh80 gespeist wurde. Eine Secoh80 stellte dabei das Minimum da, weil sonst der Skimmer nicht genügend Zug hatte und das Wasser ausschließlich über die Bodenabläufe angesaugt wurde. Und zusätzlich habe ich einen relativ geringen KH im Ausgangswasser der bei 4 liegt, bei gleichzeitig hohen pH-Wert über 8!

„Diese Konstellation von wenig Fisch und damit verbunden auch wenig Aktivität im Biofilter (wenig CO2 Freisetzung), bei zeitgleich einem hohen Austrieb des CO2 durch die Belüftung und kaum Freisetzung von neuem CO2, welches ja auch im KH gebunden ist, hat dazu geführt, dass das wenige CO2, mit welchem meine Fische bis dato noch zurechtkamen, soweit reduziert wurde, dass sie anfingen starke Symptome zu zeigen.“

Ich wiederhole: Laut Berechnung hätte ich schon einen KH von 20 haben müssen um genügend CO2 im Teich freisetzen zu können, damit die Koi optimale Lebensbedingungen haben. Die Lebensbedingungen waren also schon von vorn herein eingeschränkt. Die Koi haben dies aber noch toleriert. Beim Umsetzen aus der Hälterung in den Teich, der natürlich ein anderes Volumen hat und zusätzlich mit einer starken Belüftung betrieben wurde, sind die Bedingungen nicht mehr ausreichend gewesen und die Koi fingen an zu springen und sich zu scheuern.
Hier muss ich auch anfügen, dass nicht alle Fische gleich stark auf einen geringen CO2 Wert reagierten. Manche scheuerten sich nur, manche sprangen zusätzlich, wieder andere scheuerten sich nur gelegentlich. Es ist also auch vom Fisch selbst abhängig wie stark ein reduzierter CO2 Wert Einfluss nimmt.

„Was kann man tun?“

Um die Probleme der Fische zu mindern stehen einem mehrere Stellschrauben zur Verfügung:

• pH Wert senken
• KH-Wert erhöhen
• CO2-Ausstoß erhöhen
• CO2-Austrieb verringern

Diese Stellschrauben können natürlich auch in Kombination angewendet werden. Allerdings muss man berücksichtigen, dass eine Veränderung der Parameter immer in das Kalk-Kohlensäure-Gleichgewicht eingreift! Es wird sich also nie nur einer der Werte verändern!

Die aus meiner Sicht effektivsten und nachhaltigsten Möglichkeiten bei CO2 Mangel sind die Erhöhung des Koi-Bestandes und die Reduzierung der Belüftung. Ein höherer Koi Bestand wird zu mehr CO2-Ausstoß führen und damit auf nachhaltige Weise den pH Wert beeinflussen. Ich betone extra den Begriff nachhaltig, da man dadurch Schwankungen des pH Wert vermeidet und keine zusätzlichen Mittel in den Teich geben muss!

Eine Reduzierung der Belüftung sollte immer unter Berücksichtig eines notwendigen Sauerstoffwertes geschehen. Wenn ohne eine zusätzliche Belüftung nicht genügend Sauerstoff im Teich vorhanden ist, sollte man gucken, ob man die Rückläufe in den Teich so einstellen kann, dass eine Oberflächenbewegung stattfindet. Dadurch kann Sauerstoff in den Teich gelangen, aber der Austrag von CO2 ist wesentlich geringer, als bei einer reinen Belüftung mit Ausströmern. Sollte dies nicht möglich oder gewollt sein, kann man darüber nachdenken seinen Teich mit einem Sauerstoffkonzentrator zu betreiben. Hier kann durch Einmischen von reinem Sauerstoff effektiv ein Austrag von CO2 vermieden werden. Auf jeden Fall sollte man prüfen, ob es unnötig starke Belüftungen am Teich gibt. Diese können sowohl in stark belüfteten Biokammern vorhanden sein, aber auch an schlecht oder überdimensionierten Lufthebern.

Die Senkung des pH Wertes mit Wasserzusätzen ist natürlich ebenso möglich. Es ist bereits mit einer geringen Senkung möglich das Verhältnis von KH zu pH-Wert stark zu optimieren. Hier gebe ich allerdings zu bedenken, dass der pH Wert immer wieder in seinen ursprünglichen Zustand zurück wandern wird, welcher für das Wasser den eigentlichen Gleichgewichtszustand darstellt. Es muss also laufend nachdosiert und auch überwacht werden, wenn ständige Schwankungen vermieden werden sollen. Ich halte diese Methode für teuer und auch gefährlich für die Fische, da eine Überdosierung oder fehlende Kontrolle zu Sprüngen im pH Wert führen kann, was sich dann auch direkt auf die Fischgesundheit auswirkt. Ein regelmäßiges Nachkaufen von Mitteln die den pH-Wert senken, kostet außerdem unnötig Geld.

Betrachtet man die Ausführungen vom Kalk-Kohlensäure-Gleichgewicht, wird man feststellen dass auch eine Erhöhung der KH dazu führt, dass mehr CO2 im Wasser gelöst werden kann. Diese Methode halte ich außerdem für schnell wirksam, da man die KH z.B. mit Natron erhöhen kann, welches über Ebay günstig zu erwerben ist. Die Erfolge bei dieser Methode sind ebenso schnell zu vermerken. Bereits einige Stunden nach dem zu dosieren des Natron konnte ich an meinem Teich sehen, dass die Fische aufhörten zu springen und auch das Scheuern einstellten. (Dosierung: 300 Gramm Natron auf 10.000l Teichwasser erhöhen den KH circa um +1) Allerdings ist dies natürlich auch keine nachhaltige Methode. Jedoch für den Notfall ein wirksames Mittel. Zum Aufhärten gibt es auch andere Präparate die zusätzlich mit weiteren Mineralien angereichert wurden. Ich selbst habe bisher keine Erfahrung damit. Aus Gesprächen habe ich mir allerdings erzählen lassen, dass solche Präparate nachhaltiger auf den KH Wert wirken sollen und außerdem weniger Einfluss auf den pH-Wert nehmen. Ich werde diesen Aussagen nachgehen und meine Erfahrungen dazu erst machen müssen.

„Um langfristig einen „optimalen“ und stabilen CO2 Wert im Teich zu etablieren, lohnt sich aus meiner Sicht nur eine angemessene Erweiterung des Besatzes, mit gleichzeitig optimierter und reduzierter Belüftung. Um ein optimales Verhältnis von pH-Wert und KH zu erzielen wird die Mehrheit der Teichbesitzer auf lange Sicht auch nicht umher kommen ihren den Teich zusätzlich aufzuhärten.“

Ich möchte aber auch nochmal anmerken, dass es weitere Faktoren gibt, die sich eventuell auf den CO2 Gehalt des Wassers auswirken können. Und zwar wie weiter oben erwähnt das Wetter, die Größe der Teichoberfläche, Pflanzen im Teich und auch in den Teich eingebrachte Substrate, die Lebensraum für Bakterien darstellen können. Ich kann viele dieser Dinge nicht untersuchen, bestätigen oder beurteilen, da ich einen „sterilen“ Teich habe. In seine Gedanken mit einbeziehen sollte man auch relativ luftdichte Teichabdeckungen, die den Winter über installiert werden. Unter solchen Abdeckungen herrscht oft eine andere Atmosphäre, als über der Abdeckung, so dass man seine Wasserwerte ruhig öfter kontrollieren sollte.

„Nochmal zu meinem Teich!“

Bevor ich diese Zusammenhänge verstanden hatte und diese plausibel nachvollziehen konnte, musste ich viel testen und probieren. Daher habe auch ich nicht gleich alles in die richtige Bahn geleitet. Ich war teilweise unsicher, da ich vielen gegensätzlichen Meinungen ausgesetzt war. Selbst diverse Experten teilten mir auf Anfrage mit, dass es CO2 Mangel bei Koi nicht geben kann, oder sie davon noch nie etwas gehört hätten.

Mein Luftheber wurde lange mit einer 120er Membranpumpe betrieben. Diese hat natürlich ordentlich CO2 ausgetragen. Ich habe die Membranpumpe als erstes gegen eine 80er getauscht. Diese hat es auch noch geschafft den Skimmer ordentlich zu bedienen und das System am Laufen gehalten.

Trotzdem wurde dabei ein nicht unerheblicher Teil CO2 ausgetragen. (Jeder der schon mal eine 80er Membranpumpe an einem Belüfterring angeschlossen und unter Volldampf laufen lassen hat, weiß welche Wasserbewegung dabei erzeugt wird). Ich hatte die Luftheber-Leistung also schon auf ein mir mögliches Minimum reduziert. Trotzdem scheuerten die Fische weiter und sprangen Phasenweise mehrfach hintereinander aus dem Wasser.

Das Problem war also nicht behoben. Da mein System aber weiter laufen musste, konnte ich den Luftheber ja schlecht ausschalten. Also sah ich mich nach anderen Möglichkeiten um.
Ich fing nun an, noch während der Luftheber lief, den Teich mit Natron aufzuhärten. Aus Gesprächen nahm ich mit, dass KH auch CO2 freisetzen kann. Dabei ging ich bis in den Bereich KH 8-9. Die Probleme der Fische verringerten sich schlagartig. Allerdings nicht vollständig. Ich traute mich zu diesem Zeitpunkt nicht den KH weiter zu erhöhen, da ich noch nicht den heutigen Wissensstand erarbeitet hatte und nicht wusste ob dies auch zu Problemen führen könnte. Außerdem rieten mir einige andere davon ab den KH zu erhöhen.

Das Problem war also weiterhin nicht wirklich behoben.

Die einzige Möglichkeit die ich dann noch sah, lag dann darin den Austrieb des CO2 komplett zu vermeiden. Letztendlich hieß das den Luftheber ab zu schalten und auf eine normale Pumpe zu setzen. Ich habe also am 17. Oktober 2017 meine Membranpumpe abgestellt und eine HF 28.000 Rohrpumpe in mein System eingebaut. Eine weitere Belüftung des Filter oder im Teich habe ich vollständig unterlassen. Diesen Testbetrieb wollte ich für mindestens 2 Wochen beibehalten.

Aus Angst, dass sich der Sauerstoffwert im Teich verschlechtern würde, da ich ja keine weitere Belüftung mehr hatte, verschloss ich bis auf einen, alle meine Rückläufe in den Teich. Diesen Einen Rücklauf drehte ich Richtung Teichoberfläche. Somit entstand eine starke Oberflächenbewegung und starke Strömung im Teich, welche aber dafür sorgte, dass nachweislich immer genug Sauerstoff im Wasser vorhanden war.

Innerhalb von 4-5 Tagen musste ich feststellen, dass das Scheuern und Springen der Koi deutlich nach ließ. Nach rund einer Woche waren alle Symptome verschwunden.
Ich führe das einzig und allein darauf zurück, dass durch das Abstellen einer unnötigen Belüftung an meinem Teich, kaum noch CO2 ausgetrieben wurde. Gleichzeitig hatte ich meinen KH erhöht. Diese Umstände führten letztendlich dazu, dass die Fische keine bzw. sehr geringe Probleme mehr beim Ausscheiden des Ammonium hatten. Dieser Zustand hielt circa 2-3 Wochen an. In dieser Zeit wechselte ich kein Wasser und gab auch kein Natron mehr in den Teich. Ein Fehler wie sich schon bald heraus stellte!

Nach dem Abdecken meines Teiches Anfang Oktober, nahm ich wieder einige Änderungen am System vor. Ich öffnete zuerst meine 4 Rückläufe. Dies hatte zur Auswirkung, dass sich die Strömung im Teich wieder wesentlich verringerte und kaum noch Bewegung an der Teichoberfläche zu erkennen war. Dieser Umstand wirkte sich bei mir allerdings nicht negativ aus. Mein Sauerstoffgehalt im Teich, lag ohne zusätzlichen Belüfter, nachweislich immer zwischen 95 bis über 100%.

Weiterhin wechselte ich circa. 10% Wasser und stellte nach 2 Wochen Testbetrieb mit der Pumpe beim Messen der KH fest, dass diese mittlerweile wieder bei KH 5-6 angelangt war (ausgehend von 8-9). Dies ist ein ganz normaler Vorgang, da der Biofilter die KH für seine Stoffwechselprozesse benötigt. Ich habe darin erst mal kein Problem vermutet und das Ganze soweit belassen, da mir ein KH von 5-6 nicht wirklich niedrig vor kam und die Fische ja keine Probleme mehr hatten. Auch zu diesem Zeitpunkt war mir noch nicht wirklich bewusst, wie wichtig der KH Wert für das gesamte „Teichklima“ ist und das er auch mit KH 5-6 viel zu niedrig war!

Einige Tage später musste ich dann feststellen, dass ein Koi abends gegen die Teichabdeckung gesprungen war. Man hörte es deutlich scheppern. War dies ein Zufall oder sollte sich meine schlimmste Befürchtung bewahrheiten? Ich nahm eine Taschenlampe, öffnete die Abdeckung und musste feststellen, dass sich die Fische am Grund des Teiches scheuerten. Die nächsten Tage brachten es noch deutlicher ans Licht; Die Tiere fingen wieder an sich vermehrt zu Scheuern und man konnte es ab und an deutlich hören, wie sie von unten gegen die Doppelstegplatten sprangen.

Der Frust und die Ungewissheit, was zu tun wäre, kehrten zurück. Wo lag mein Fehler im Teichmanagement?

„Erst mal die Frage: Was war nun wieder passiert?“

Ich vermute, dass sich der KH Wert nochmals deutlich reduziert hatte, nachdem er bei 5-6 lag. Ich hatte ihn danach die ganzen Tage leider nicht mehr gemessen, da es ständig dunkel war, wenn ich Zuhause ankam. Allerdings habe ich fast täglich den pH Wert mit einem elektronischen Messgerät gemessen und habe in dieser Zeit festgestellt, dass mein bis dato immer hoher pH Wert von stabilen 8,4 erst auf 8,2 sank und während der neuen Vorfälle bei 8,1 lag. Jetzt im Nachhinein ist dies ein deutliches Indiz dafür, dass dem Wasser KH gefehlt hat, welches als Puffer für den pH Wert dient. Ich habe zwar keine Messwerte für den KH, aber in Anbetracht der Ausführungen zum Kalk-Kohlensäure-Gleichgewicht muss ein Zusammenhang zwischen pH-Wert und dem KH-Wert bestehen!

„Die Schlussfolgerung“

Abnehmende Temperaturen durch kalte Nächte, weniger Futter für die Fische, weniger CO2 Ausstoß und ein geringer KH-Wert führten letztendlich dazu, dass ich wieder einen CO2 Mangel im Teich hatte, der so stark war, dass er die Fische belastete, obwohl ich zu diesem Zeitpunkt keinen einzigen Belüfter am Teich laufen hatte!

„Was habe ich dann getan?“

Nach etwas Überlegung entschied ich mich wieder dazu den Teich mit Natron aufzuhärten. Wenn meine bis dahin nur als Theorie bestehende Meinung stimmen sollte, dann musste ein Aufhärten dazu führen, dass schlagartig wieder CO2 im Wasser freigesetzt werden würde.

Ich gab nun in drei aufeinander folgenden Tagen Natron in den Teich um den KH zu erhöhen.

Bereits in der ersten Nacht konnte ich keinen Koi mehr springen hören! Noch am Vortag dachte ich einer würde sich die Rübe einschlagen, so heftig hatte es mehrfach hintereinander geballert.

Am zweiten Tag konnte ich kein Scheuern mehr bei den Fischen beobachten. Alle Fische kamen auch neugierig an und bettelten nach Futter. Meine Wassertemperatur lag bei 12,1 Grad durch die anscheinend recht effektive Abdeckung. Gesprungen ist an diesem Tag auch kein Fisch mehr! Den ganzen Tag, den ganzen Abend und auch nachts war ein Fenster Richtung Teich offen, um ein eventuelles Springen sofort zu hören. Aber es blieb aus!

Am dritten Tag begann eine große Messreihe. Ich hatte mir vorgenommen einen Videoblog über das Messen von Wasserparametern zu drehen. Dazu konnte ich auch jemanden gewinnen, der sein Photometer zur Verfügung stellte. Also die beste Voraussetzung nochmal eindeutig alle Werte zu bestimmen.

Die Messung mit dem Photometer zeigte einen KH von 12,4 und einen pH-Wert von 8,0. Letztendlich lag ich noch weit von einem optimalen KH Wert entfernt. Es schien jedoch auszureichen!

„Eine Erhöhung der KH hatte also eindeutig dazu geführt, dass die Fische keine Symptome mehr zeigten! Für mich ist dies der Beweis, dass durch die Erhöhung der KH das Kalk-Kohlensäure-Gleichgewicht verbessert wurde! Und zwar dadurch, dass durch das Einbringen der KH wieder CO2 freigesetzt wurde, welches dem Teichwasser fehlte.“


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„Nochmal zum Thema Fütterung bei CO2 Mangel“

Auf das Thema Fütterung und Futter muss ich auch nochmal eingehen. Während meiner ganzen Versuche habe ich außerdem auch öfter das Futter gewechselt. Natürlich in der Hoffnung das dies vielleicht der Auslöser für die Probleme war. Ich habe dabei teure Premium Marken, sowie günstige Futter getestet. Sowohl Schwimm- als auch Sinkfutter. Viel Eiweiß, wenig Eiweiß.

Um es kurz zu machen: Das Futter war nicht der Auslöser für die Probleme! Jedes Futter führte zu denselben Auswirkungen!

Ich kann sagen, dass ein eiweißreiches Futter sicherlich kontraproduktiv bei hohen pH Werten ist und auch viel leichter zu Reizungen an den Kiemen führt, da die Koi mehr Ammonium ausscheiden müssen. In Kombination mit einem niedrigen CO2 Wert wird allerdings jedes Futter Probleme machen.

Jetzt die Frage die alle interessiert:

„Soll das heißen, dass Koiteiche nicht mit einem Luftheber betrieben werden können? Sind Luftheber schlecht für Koi? Haben alle Kritiker von Lufthebern Recht?“

Genau diese Aussagen unterstütze ich nicht! Ich musste aber nun mal selbst feststellen, dass es weitere Randfaktoren gibt, die für den Betrieb eines Koiteiches mit einem Luftheber berücksichtigt werden sollten. Und bei mir sind leider gleich alle Randfaktoren so zusammen gekommen, dass es negative Auswirkungen hatte!

Zum einen hätte ich meinen Luftheber so konstruieren sollen, dass er mit einer möglichst geringen Luftmenge eine hohe Leistung erbringen kann. Mein Luftheber ist in dieser Hinsicht nicht optimal eingebaut, was ich selbst zu verschulden habe. Durch eine starke Überstauung muss ich eine Membranpumpe verwenden die deutlich größer dimensioniert ist, als für die angestrebte Wassermenge notwendig wäre. Dadurch wird bei mir unnötig CO2 ausgetragen.

Ein weiterer Randfaktor ist mein geringer KH im Ausgangswasser. Da mein KH nur bei 4 liegt, hatte ich bereits an meiner Hälterung damit zu kämpfen die KH zu erhalten. Ich habe auch dort natron genutzt. Nun im Teich wirkt sich dieser Umstand noch stärker aus, da aus dem KH nicht genügend CO2 gelöst werden kann, um ein für die Fische ausreichendes Umfeld zu schaffen. In der Hälterung hatte sich dieser Umstand kompensiert, da es dort ein viel kleineres Wasservolumen gab und der CO2 Wert wahrscheinlich jederzeit ausreichend war, da alles viel komprimierter war.

Dieser Umstand führt letztendlich auch dazu, dass man sagen muss, dass mein Bestand von 5 Koi auf 29.000l Teichvolumen zu gering ist. Auf jeden Fall unter den beiden Gesichtspunkten, dass der KH bei geringen KH4 lag und das das wenige CO2 von meinem Luftheber unnötig ausgetrieben wurde! Es kommt also alles zusammen!

„Hätte ich mehr Fische und hätte ich wesentlich mehr aufgehärtet, hätte ich wahrscheinlich auch den Luftheber wieder aktivieren können! Weiterhin ist dieses Problem kein reines Luftheber Problem, sondern betrifft alle Teiche mit einer starken Belüftung z.B. im Biofilter oder im Teich direkt!“


Um den Fischen einen möglichst ruhigen Winter zu verschaffen, habe ich mich dazu entschlossen den gepumpten Betrieb vorerst aufrecht zu erhalten und nicht weiter in mein System einzugreifen.

Weiterhin werde ich nun noch regelmäßiger Aufhärten. Dabei werde ich weiterhin die erwähnten Umrechner nutzen, um ausgehend von meinem aktuellen pH-Wert, den optimalen KH Wert einzustellen. Weiterhin werde ich die erwähnten Kombipräparate testen, die im Unterschied zu Natron, weitere Mineralien beinhalten.

_________________
Gruß
Florian

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BeitragVerfasst: Mi 15.Nov 2017 23:00 
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Hallo Florian,

mit Natron kannst Du kurzfristig etwas CO2 zuführen und erhöhst gleichzeitig den pH-Wert. Nach kurzer Zeit stellt sich der CO2 Haushalt Deines System ein, geprägt von CO2-Erzeuger (Fische) und CO2-"Verbraucher" (Gasaustausch). Davon abgesehen ist ein KH von 5 am Koiteich mehr als ausreichend.

Der CO2 Gehalt wird insbesondere im Kontext mit O2 betrachtet: http://koi-gehlhaar.de/koi/cms/index.php?id=688

Viele Grüße,
Frank

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BeitragVerfasst: Do 16.Nov 2017 8:20 
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Hallo.

Zitat:
mit Natron kannst Du kurzfristig etwas CO2 zuführen und erhöhst gleichzeitig den pH-Wert. Nach kurzer Zeit stellt sich der CO2 Haushalt Deines System ein, geprägt von CO2-Erzeuger (Fische) und CO2-"Verbraucher" (Gasaustausch).


Eine zuführen von Natron und dadurch auch von CO2 führt schnell zu einer Besserung bei den Fischen. Natürlich ist es nicht nachhaltig. (Wird ja auch so beschrieben im Text). Aber immer noch besser wie leidende Fische oder welche die sich die Rübe einhauen oder neben dem Teich liegen.

Nachhaltig führen nur mehr Fische und mehr Futter dazu, dass CO2 freigesetzt wird.

Das führt mich eigentlich auch zu der These: Braucht es für einen (neuen) Teich einen angemessenen Start-Besatz? Oder braucht es für einen Teich einen Minimalbesatz?

Zitat:
Davon abgesehen ist ein KH von 5 am Koiteich mehr als ausreichend.


Genau diese Aussage das KH 5 ausreicht kann man ohne weitere Rand-Informationen so nicht stehen lassen.
Und genau dies hat dazu geführt, dass ich meine Probleme lange nicht in den Griff bekommen habe, da ich mich von solchen Aussagen habe verunsichern lassen.

Ich wie so oft darf und muss das jeder an seinem Teich selbst entscheiden.
Was bei dem einen funktioniert, geht beim anderen schief.

Wichtiger finde ich dagegen, dass man Ansatzpunkte hat, wenn es denn Probleme gibt.
Nichts finde ich schlimmer, wenn man wochen- und monatelang rumeiert ohne zu wissen wo das Problem liegt.

Zitat:
Der CO2 Gehalt wird insbesondere im Kontext mit O2 betrachtet: http://koi-gehlhaar.de/koi/cms/index.php?id=688


Die Aussage: "Solange der O2-Wert sich am oberen Level bewegt, werden geringe CO2-Werte gut toleriert." - kann ich nicht voll umfänglich unterstützen. Hier fehlt mir auch eine Definition was "geringe CO2-Werte" heißt. Ich musste feststellen, dass bei einer hohen Sauerstoffsättigung von 90 bis über 100% geringe CO2 Werte von unter 1mg/l (laut Umrechner) zu den genannten Problemen geführt haben.

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Gruß
Florian

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BeitragVerfasst: Do 16.Nov 2017 9:01 
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Teich4You hat geschrieben:
Genau diese Aussage das KH 5 ausreicht kann man ohne weitere Rand-Informationen so nicht stehen lassen.
Und genau dies hat dazu geführt, dass ich meine Probleme lange nicht in den Griff bekommen habe, da ich mich von solchen Aussagen habe verunsichern lassen..


Hallo Florian,

solange Karbonathärte vorhanden ist, puffert sie den pH-Wert und deshalb ist KH 5 zur Pufferung mehr als ausreichend.

Bei pH 7,4 und einer Karbonathärte von 5 °dH sind im Wasser bereits 6 mg/l CO2. Ist der pH-Wert allerdings bei 8,2 sind es mit gleicher Karbonathärte nur 0,9 mg/l CO2. Wir sehen in der pH/KH/CO2 Tabelle, daß bei einem niedrigen pH-Wert deutlich mehr CO2 im Wasser ist, als bei einem hohen. https://i.pinimg.com/originals/75/cc/56 ... a42ea9.gif

Du hattest keinen KH-Mangel - beim Aufsalzen eines Koiteichs ist zuvor auch kein Salzmangel vorhanden. ;-)

Viele Grüße,
Frank

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BeitragVerfasst: Do 16.Nov 2017 9:43 
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Hi, hatte ja auch mit diesem Problem zu kämpfen..... mein PH war auch bei 8,3 angesiedelt und das war dem großen LH geschuldet. Seit ich mich vom LH getrennt habe und Eine Pumpe einsetze bin ich mit meinem PH Wert auf 7,3-7,4 und somit hatte ich auch wieder einen vernünftigen CO2 Wert :D Mein kH Wert vom Leitungswasser liegt bei 11 und durch die Anpassung meines Wassermanagements kann ich den KH Wert auf 9 halten. Ein besonderer Punkt ist auch meine Senect Steuerung die mir den CO2 Wert ständig errechnet und diesen im Verlauf im Diagramm anzeigt. So habe ich immer den Durchblick.
Meine Probleme mit den Koi gehören somit der Vergangenheit an.

Gruß Jürgen

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BeitragVerfasst: Do 16.Nov 2017 12:37 
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Yoshihara hat geschrieben:
Teich4You hat geschrieben:
Genau diese Aussage das KH 5 ausreicht kann man ohne weitere Rand-Informationen so nicht stehen lassen.
Und genau dies hat dazu geführt, dass ich meine Probleme lange nicht in den Griff bekommen habe, da ich mich von solchen Aussagen habe verunsichern lassen..


Hallo Florian,

solange Karbonathärte vorhanden ist, puffert sie den pH-Wert und deshalb ist KH 5 zur Pufferung mehr als ausreichend.

Bei pH 7,4 und einer Karbonathärte von 5 °dH sind im Wasser bereits 6 mg/l CO2. Ist der pH-Wert allerdings bei 8,2 sind es mit gleicher Karbonathärte nur 0,9 mg/l CO2. Wir sehen in der pH/KH/CO2 Tabelle, daß bei einem niedrigen pH-Wert deutlich mehr CO2 im Wasser ist, als bei einem hohen. https://i.pinimg.com/originals/75/cc/56 ... a42ea9.gif

Du hattest keinen KH-Mangel - beim Aufsalzen eines Koiteichs ist zuvor auch kein Salzmangel vorhanden. ;-)

Viele Grüße,
Frank


Frank keine Ahnung was du mir erzählen willst.

Hier geht es nicht um die Pufferung und da ich weder einen PH von 7-irgendwas habe und mein CO2 unnötig rausgetrieben wurde brauche ich wesentlich mehr KH.

Alles andere was du hier schreibst trägt irgendwie nix zu meinen Ausführungen bei.


Aber ich bewundere wie absulut du deine Aussagen immer formulierst ohne dabei auf manche Dinge einzugehen.

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Florian

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BeitragVerfasst: Do 16.Nov 2017 12:39 
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Palatia hat geschrieben:
Hi, hatte ja auch mit diesem Problem zu kämpfen..... mein PH war auch bei 8,3 angesiedelt und das war dem großen LH geschuldet. Seit ich mich vom LH getrennt habe und Eine Pumpe einsetze bin ich mit meinem PH Wert auf 7,3-7,4 und somit hatte ich auch wieder einen vernünftigen CO2 Wert :D Mein kH Wert vom Leitungswasser liegt bei 11 und durch die Anpassung meines Wassermanagements kann ich den KH Wert auf 9 halten. Ein besonderer Punkt ist auch meine Senect Steuerung die mir den CO2 Wert ständig errechnet und diesen im Verlauf im Diagramm anzeigt. So habe ich immer den Durchblick.
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Das trifft genau meine Erfahrungen mit dem PH-Wert.

Darf ich noch fragen wie hoch der Besatz ist/war, wieviel Futter dabei und wie groß der Teich vom Volumen?

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Florian

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BeitragVerfasst: Do 16.Nov 2017 13:14 
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Teich4You hat geschrieben:
Frank keine Ahnung was du mir erzählen willst.


Hallo Florian,

das Ergänzen von CO2 durch Natron ist eine kurzfristige Notmaßnahme, aber keine Lösung. Das Problem gelöst bekommst Du durch weniger CO2-Austrieb oder mehr CO2-Erzeugung, wie Du bereits erwähnt hast.

Grüße,
Frank

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BeitragVerfasst: Do 16.Nov 2017 15:37 
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Teich4You hat geschrieben:
Palatia hat geschrieben:
Hi, hatte ja auch mit diesem Problem zu kämpfen..... mein PH war auch bei 8,3 angesiedelt und das war dem großen LH geschuldet. Seit ich mich vom LH getrennt habe und Eine Pumpe einsetze bin ich mit meinem PH Wert auf 7,3-7,4 und somit hatte ich auch wieder einen vernünftigen CO2 Wert :D Mein kH Wert vom Leitungswasser liegt bei 11 und durch die Anpassung meines Wassermanagements kann ich den KH Wert auf 9 halten. Ein besonderer Punkt ist auch meine Senect Steuerung die mir den CO2 Wert ständig errechnet und diesen im Verlauf im Diagramm anzeigt. So habe ich immer den Durchblick.
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Gruß Jürgen


Das trifft genau meine Erfahrungen mit dem PH-Wert.

Darf ich noch fragen wie hoch der Besatz ist/war, wieviel Futter dabei und wie groß der Teich vom Volumen?


Hi, ich hatte damals 35 Koi 40 - 60 cm auf ca 70 m3 Wasser. Und die haben alle die CO2 Symtome gehabt. Das hat etliche schlaflose Nächte gefordert bis das Problem von einer TA erkannt wurde.
Alle Werte waren eigentlich top außer der PH Wert der bei 8,3 lag.

Gruß Jürgen

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BeitragVerfasst: Do 16.Nov 2017 18:36 
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Hallo Florian,

Sehr interessanter Thread. Und ich bin kein Biologe.

Aber genau das gleiche habe ich in ähnlicher Situation auch beobachtet.
Allerdings ist mein PH bei ca. 7,1-7,4 aber meine KH Leitungswasser nur bei 2.
Ich habe damals extrem belüftet zu einen in der Bio-Kammer mit zwei 300er Membrantellern
und einer 100er Pumpe (Obwohl der EBF direkt in die darunterliegende Bio Kammer genug Sauerstoff einträgt) und
zusätzlich noch mit einer 200er HiBlow im Teich. (83m³) damit wurde eionfach zu viel CO2 ausgetrieben
und die Koi zeigten die gleichen Symptome.

Trotz einer Aufhärtung mit Calciumcarbonat (so alle 2 Wochen) Sprangen- oder scheuerten die Koi ab und an vermehrt.
(bei 50 Koi und ca. 220 Kg Fischgewicht)
Nachdem ich die Teichbelüftung dann reduziert hatte auf eine 60iger Belüfter pumpe, und ich jetzt Wöchentlich die Gabe von Calciumcarbonat
mit in das Teich-Management aufgenommen habe, ist dieses Verhalten nun vorbei.

Ich bin der Meinung das diese Zusammenhänge bislang oft vernachlässigt wurden in der Betrachtung.

Es gab auch mal einen interessanten Thread zur CO2 Übersättigung von scullythecat hier.

Auf jeden Fall ist das Thema interessant!!

_________________
Gruss Mike

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