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LotharGehlhaar - Teichbauforum

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BeitragVerfasst: Di 13.Dez 2016 17:54 
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Alwin fragte in einem anderen Luftheberthread:
Niwla hat geschrieben:
Lieg ich falsch, dass CO2 benötigt wird um Kalk abzubauen?


Dazu möchte ich lieber hier antworten, um den anderen Thread nicht allzu sehr zu stören.

Die Antwort auf die Frage ist nicht ganz so einfach.

Chemiebetriebe und Kohlekraftwerke erzeugen teilweise gigatonnenweise Kohlendioxid, was möglichst nicht in die Atmosphäre gelangen soll.
Deshalb wurde diskutiert, ob man das CO² nicht einfach in der Erde verpressen kann, um dadurch Carbonate aufzubauen, die dann mit Calcium und/oder Magnesium zu festen Salzen reagieren können.

Folgendes soll dabei passieren:

Kohlendioxid soll sich unter einer undurchlässigen Deckgesteinsschicht ansammeln.

Dort löst es sich in Wasser und reagiert nach und nach zu Kohlensäure.

Anschließend wird das Kohlendioxid bzw. die Kohlensäure durch folgende Carbonatisierung gebunden.
Dateianhang:
carbonatisierung.gif
carbonatisierung.gif [ 2.18 KiB | 5978-mal betrachtet ]


Das Kohlendioxid wird also über die Kohlensäure unter Beteiligung von Silikaten (Feldspat) und Wasser zu Calcium- und Natriumcarbonat. Man baut also mit CO² im Erdreich Kalk auf.

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Tschüß Ekki


Zuletzt geändert von edekoi am Di 13.Dez 2016 20:39, insgesamt 4-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Di 13.Dez 2016 18:16 
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Im Teich sieht das Ganze aber völlig anders aus.

Hier steht das CO² mit Calciumcarbonat und Hydrogencarbonat in einer Gleichgewichtsreaktion:
Dateianhang:
Kalk-GG.png
Kalk-GG.png [ 3.89 KiB | 5971-mal betrachtet ]

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Calciumhydrogencarbonat

Je mehr CO² vorhanden ist, um so mehr löst sich CaCO³ auf und das Gleichgewicht wird nach rechts zum relativ gut wasserlöslichen Calciumhydrogencarbonat (Bicarbonat) verschoben.

Treibt man aber durch starke Blubbermaschinen das CO² aus (bzw. binden die submersen Wasserpflanzen (z.B. Algen) sehr viel Kohlendioxid bei der Photosynthese) dann verschiebt sich das Gleichgewicht wieder nach links, wobei sich das schlecht wasserlösliche Calciumcarbonat (Kalk) als weißes Salz bildet = nennt sich (biogene) Entkalkung, da Kalk ausfällt und von den Vliesfiltern und Trommelfiltern aus dem System entfernt wird.

Dieser Prozess kann nur zum Teil wieder rückgängig gemacht werden, indem man dem Wasser wieder CO² zugibt oder das von den Koi und Algen ausgeatmete CO² nicht so massiv abführt. Sobald im Wasser wieder mehr Kohlendioxid vorhanden ist, als für das Kalk-Kohlensäure Gleichgewicht notwendig ist, zerlegt sich der Kalk wieder, wenn er noch im Teich ist.

CaCO3 + H2CO3 → Ca2+ + 2 HCO3-

Das Problem bei der Kalkausfällung ist aber, dass das Hydrogencarbonat (KH) als extrem wichtiger PH-Wert-Puffer verloren geht.
Das Gefährliche am Abbau der K-Härte ist die mögliche sehr schnelle Verschiebung des pH-Wertes in die für Koi nicht mehr tolerierbaren Bereiche.

Das Wasser ist schön klar, die Koi aber trotzdem tot. :wink:

Im Teich löst viel CO² also den Kalk auf.

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Tschüß Ekki


Zuletzt geändert von edekoi am Mi 14.Dez 2016 7:53, insgesamt 2-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Di 13.Dez 2016 19:32 
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Ok Great - Danke Dir - klasse die ausführliche Erklärung.


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BeitragVerfasst: Di 13.Dez 2016 19:43 
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Danke für den klasse Beitrag :hallo:

Gruß Henry


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BeitragVerfasst: Di 13.Dez 2016 21:02 
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:thumbsup:

Klasse erklärt Ekki!

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Gruß Robert

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BeitragVerfasst: Di 13.Dez 2016 21:03 
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gerne :hallo:

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BeitragVerfasst: Di 13.Dez 2016 21:07 
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BeitragVerfasst: Di 13.Dez 2016 21:35 
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showa65 hat geschrieben:
und 1000 Taler für Ekki...

Finde ich... :)


Tue dir keinen Zwang an Thomas. :wink:

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BeitragVerfasst: Di 13.Dez 2016 21:43 
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Ich weiss so etwas selber... 8)

Aber ich finde, wenn jemand etwas fachliches beiträgt für die ganzen Leute, die immer nur saugen...
Dann könnte das forenseits auch mal honoriert werden..

Gibt schliesslich 2 Sorten von Forenteilnehmern...

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BeitragVerfasst: Di 13.Dez 2016 23:14 
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Hallo Ekki,

die biogene Entkalkung kann ich auch in unserem Teich beobachten. Eine Frage hätte ich allerdings dazu. Du schreibst:
edekoi hat geschrieben:
da Kalk ausfällt und von den Vliesfiltern und Trommelfiltern aus dem System entfernt wird.
...
Das Problem bei der Kalkausfällung
...
Das Wasser ist schön klar,...

Der Kalk kristallisiert bei uns auch aus. Habe ich es Jahrzehnte nach meinem letzten Chemieunterricht noch richtig in Erinnerung, dass der Chemiker unter einer Fällung die Bildung von Kristallen in einer Flüssigkeit versteht, was letztendlich zu deren Trübung führt?

Eine Fällung solcher Art beobachte ich hier nicht. Das Wasser bleibt klar. Vielmehr bildet sich ein weißer Belag an den Teichwänden. Und besonders störend wirkt sich dieser Belag an der Scheibe aus. Dort bildet sich die Klakkruste vornehmlich dort, wo ich längere Zeit versäume, einen Algenbelag abzukratzen.
Hältst Du es für möglich, dass die Kristallisation vor allem an den Kristallisationskernen an der Teichwand und weniger im Freiwasser stattfindet?


Pfiffikus,
bei dem der EBF nur dann Kalk rausholt, wenn dieser von den Wänden abblättert oder abgeschabt wird


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