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LotharGehlhaar - Teichbauforum

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BeitragVerfasst: Sa 04.Apr 2009 0:40 
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@Pfiffikus,

sehe gerade in einem anderen Thread, dass Du im Februar 2006 über Deinen Patronenfilter mit 2 cm/min Anströmgeschwindigkeit berichtet hast (mit Bachflohkrebsen und Spitzschlammschnecken).

Hast Du besagten Filter immer noch in Betrieb (wenn ja - zufriedenstellend)?


@Sven,

habe mir auch mal den 10-seitigen Thread über den Brüggert-Filter (Cheops) durchgelesen. Ein Mitarbeiter von Holz** war in diesem Thread so nett die Eckdaten (filterwirksame Fläche des Schaumstoffmedium / empfohlender Durchsatz der Pumpe pro Cheops = 8000 l/h) zu nennen.

Mit diesen Daten kommt man auf eine Anströmgeschwindigkeit von 1,90 cm/min (was Nahe am Patronenfilter von Pfiffikus ist). Laut Deters Anströmempfehlung für eine aerobe Bakterienkultur ist das zu wenig - und man läuft Gefahr Nitrit zu bekommen.
Aus dem kleinen Erfahrungsbericht von (ich glaube es war Ronny) hat der Cheops auch etwas länger mit einem erhöhtem Nitritwert zu kämpfen gehabt (kann auch Zufall gewesen sein - oder eine normale Einfahrparameter-Störung bis der Filter rund lief). Trotzdem viel mir auf, dass der Cheops im idealsten Fall noch zusätzlich eine Sauerstoffeinspeisung ?braucht? (Schwerkraftversion mit zusätzlichen Luftpumpen / gepumpte Version = Verwirbelung mit Sauerstoff im Deckel).

Seis drum - die 2 cm/min sind zwar wesentlich langsamer als meine querangeströmte 3.te Bio-Kammer (in meinem 3-Kammer-Filter) und wird wohl auch nicht so richtig empfohlen - aber das zu durchströmende Filtervolumen ist höher (sonst wäre die Geschwindigkeit ja auch nicht langsamer) - und positive Berichte über eine langsame Anströmung gibt es hier ja mittlerweile.


-volker-

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...wer Anderen eine Grube gräbt, sollte danach auch bitte Wasser einlassen (Mein Teich: 10.000 Liter)


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BeitragVerfasst: Sa 04.Apr 2009 22:34 
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Hallo Volker,

Volker S hat geschrieben:
Die gezielte Frage lautet also: Brauchen wir zwingend für die Biokammer ein aerobes Milieu? Oder hat der Teich selber schon so hohe aerobe Flächen, wo sich die Bakkis absetzen, ...

eindeutig JA.
Die Bestandsdichten, die wir üblicherweise in unseren Teichen halten, gehen fast ausnahmslos über das Maß hinaus, welches wir in Karpfenmastteichen und erst recht in naturbelassenen Gewässern vorfinden. Und allein aus dieser Tatsache folgt, dass wir den Bakterien mit weiterer, künstlich geschaffener Ansiedlungsfläche helfen müssen.


Volker S hat geschrieben:
Ein richtiger Gartenteich (kein steriler sauberer Koiteich) puffert eine Menge ab.

Auch das ist wahr. Insbesondere angesichts der zusätzlichen Ansiedlungsflächen an Wurzeln und Mulmflocken.



Volker S hat geschrieben:
Da sich das Wasser die Strecke des geringsten Widerstandes sucht, habe ich die Filterkatuschen als Zylinderform idealisiert...

Auch über diesen Satz sollten wir noch einmal nachdenken.

Die Patronen sollten nicht zu schnell angeströmt werden. Warum eigentlich? Immerhin hat Klaus durch Messung nachgewiesen, dass sich die Nitrifikationsleistung eines Schaumstofffilters mit Hilfe von höhererm Durchsatz steigern lässt!!!
Antwort: Bei geringer Geschwindigkeit werden Schwebstoffe nicht so stark ins Innere der Patrone gepresst. Im Gegenteil: bei geringer Anströmgeschwindigkeit bleibt das Zeug am Außenrand der Patronen hängen und kann von verschiedenen Tieren verkonsumiert werden oder es fällt einfach ab. Und für diesen Abscheidungsprozess ist nicht die Geschwindigkeit im Inneren der Patrone an irgendwelchen Mittellinien maßgebend, sondern die Anströmgeschwindigkeit an der Patronenaußenfläche.



Volker S hat geschrieben:
Hast Du Deine Wasserwerte auch mal im Sommer überprüft - oder allgemein bei vermutetem Sauerstoffmangel (morgens / oder bei wärmerem Wasser).

Der Sauerstoffgehalt am Filterausgang ist eine wichtige Größe, an der man den Volumendurchsatz der Patronen orientieren kann.

Volker S hat geschrieben:
Denn laut Literatur besteht die Gefahr bei zu geringer Anströmgeschwindigkeit den aeroben Bakterienstamm zu verlieren.

Von solchen Thesen solltest du dir keine Angst machen lassen, sondern selber drüber nachdenken.

Bei zu geringem Durchsatz kann es in der Tat passieren, dass die Mikroben mehr Sauerstoff verkonsumieren wollen, als im Wasser gelöst ist. Hier kann es tatsächlich knapp werden für die Teile der Bakterienflora, die sich im Inneren der Patrone in der Nähe der Bohrung angesiedelt haben. Hier ist wirklich zu befürchten, dass sich diejenigen ins Jenseits verabschieden, die nicht auf Denitrifikation umstellen können. Die Bakterien außen an der Patrone kriegen davon aber nichts mit. Sie werden weiterhin von frischem Teichwasser angeströmt, dessen Sauerstoffgehalt sogar für Fische ausreichend ist. Der Verlust dieser aeroben Bakterien ist nicht im Geringsten zu befürchten!

Und was passiert, wenn man den Volumenstrom steigert? Zum Beispiel eine weitere Pumpe einschaltet? Plötzlich ist wieder in allen Bereichen der Patrone Sauerstoff da. Und außerdem werden durch die verstärkte Strömung außen laufend die nützlichen, aeroben Bakterien abgetrieben und ins Innrere gespült. Das Innere der Patrone wird dadurch automatisch mit den richtigen Bakterien geimpft.


Volker S hat geschrieben:
@Pfiffikus,

sehe gerade in einem anderen Thread, dass Du im Februar 2006 über Deinen Patronenfilter mit 2 cm/min Anströmgeschwindigkeit berichtet hast (mit Bachflohkrebsen und Spitzschlammschnecken).

Hast Du besagten Filter immer noch in Betrieb (wenn ja - zufriedenstellend)?

Patronenmäßig kann ich mich nicht beklagen. Der IBC diente als Absetzkammer und gleichzeitig als Patronenfilter. Die Patronen haben immer genügend Wasser durch gelassen.

Die Schwachstelle der Konstruktion offenbarte sich an anderer Stelle. Die starre Verrohrung verhinderte die effektive Reinigung des IBC-Bodens. Es sammelte sich an manchen Stellen eine beträchtliche Menge Schlamm ab, der sich nur durch teilweise Demontage der Patronen und Verrohrung richtig beseitigen ließen.
Ich habe die beiden mittleren Patronenstränge entfernt, um Platz für eine Schlammpumpe zu schaffen, die jetzt dauerhaft im Filter steht. Weiterhin läuft das Wasser jetzt durch eine Strumpfhose ein. Diese Hose dient nicht nur einer groben Filterung, sondern sie beruhigt auch den Einlauf in den Filter, so dass es zwischen den Patronen keine nennenswerten Turbulenzen mehr gibt. Weiterhin wurde noch ein Skimmer nebst Pumpe eingebaut, so dass mehr Wasser von weniger Patronen zu filtern ist.

Das wöchentliche Auspumpen hat den Schnecken und Kleinkrebsen den Garaus gemacht. Und wie zu erwarten müssen die Patronen alle paar Monate mal abgespritzt werden. Ich probiere lieber nicht aus, ob sie sich zu setzen würden.



Pfiffikus,
der alles in allem zufrieden ist und keine Nachteile der langsamen Anströmung erkennen kann


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BeitragVerfasst: So 05.Apr 2009 10:49 
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Hallo Pfiffikus,



Pfiffikus hat geschrieben:
Die Patronen sollten nicht zu schnell angeströmt werden. Warum eigentlich? Immerhin hat Klaus durch Messung nachgewiesen, dass sich die Nitrifikationsleistung eines Schaumstofffilters mit Hilfe von höhererm Durchsatz steigern lässt!!!

Wieso "zu schnell"? Ich mache mir doch Gedanken das ich zu langsam anströme. Zu schnell ist es sicherlich dann, wenn die Bakkis keine ausreichend lange Kontaktzeit mit den Nährstoffen haben. Und ab 30 cm/min werden die Bakkis sogar fortgerissen (laut Olaf Deters) - das ist dann sicherlich zu schnell


Pfiffikus hat geschrieben:
Antwort: Bei geringer Geschwindigkeit werden Schwebstoffe nicht so stark ins Innere der Patrone gepresst. Im Gegenteil: bei geringer Anströmgeschwindigkeit bleibt das Zeug am Außenrand der Patronen hängen und kann von verschiedenen Tieren verkonsumiert werden oder es fällt einfach ab. Und für diesen Abscheidungsprozess ist nicht die Geschwindigkeit im Inneren der Patrone an irgendwelchen Mittellinien maßgebend, sondern die Anströmgeschwindigkeit an der Patronenaußenfläche.

Die richtige Anströmgeschwindigkeit für sauerstoffliebende Bakterien hat nach meinem Verständnis nichts mit Schwebstoffen zu tun, die sich irgendwo im oder außen an der Patrone anlagern sollen (da bist Du im Bereich der mechanischen Filterung). Mit der richtigen Anströmgeschwindigkeit ist das Optimum aerober Bakterien gemeint wo die Bakkis noch genügend Sauerstoff- und Abbauprodukte (Nährstoffe) bekommen - also beziehe ich mich hier auf die rein biologische Seite der Filterung (ich dachte das wäre klar gewesen).
Das Schwebeteilchen diesen biologischen Prozess stören können (besetzen die Plätze auf denen sich sonst die Bakkis ansiedeln / setzen mitunter die Patrone partiell zu = Geschwindigkeit gegen Null) ist mir klar - und die von mir verwendete Formel kann diese Tatsache natürlich nicht berücksichtigen. Einen (für jeden Einzelnen) funktionierenden Filter in eine Formel zu packen ist sowieso fern der Praxis.
Von daher interessiere ich mich ja so sehr an den gemachten Erfahrungen, die mit Anströmgeschwindigkeiten < 5 cm/min realisiert wurden. Denn fast alle von der Selbstbaufraktion benutzen mehr oder weniger 5 - 10 cm/min (laut Deters). Klar könnt ich sagen - bau ich halt wieder einen 3-Kammer-Filter - denn Der funktioniert auf jeden Fall und hat in der Biokammer 6 cm/min.

An welchem Ort man die Anströmgeschwindigkeit berechnen möchte (außen, innen oder in der Mitte) kann doch jeder für sich entscheiden. Ich habe zur Überschlagsberechnung halt die mittlere Anströmgeschwindigkeit genommen. Und um Vergleichswerte zu anderen Filtern zu bekommen, ist das eigentlich auch "gelebte" Praxis (denn sonst müsste man immer dazu schreiben wo man gemessen hat). Aber Du hast natürlich recht - "die" Anströmgeschwindigkeit gibt es nicht, sie variiert von Außen nach Innen zu langsam -> schneller.

Pfiffikus hat geschrieben:
Und was passiert, wenn man den Volumenstrom steigert? Zum Beispiel eine weitere Pumpe einschaltet? Plötzlich ist wieder in allen Bereichen der Patrone Sauerstoff da. Und außerdem werden durch die verstärkte Strömung außen laufend die nützlichen, aeroben Bakterien abgetrieben und ins Innrere gespült. Das Innere der Patrone wird dadurch automatisch mit den richtigen Bakterien geimpft.


...man muss nur dabei aufpassen, das man idealerweise eher einen quasikontinuierlichen Zustand im Filter bekommt.
Beispiel: wenn Du Deine Fische täglich mit 500gr fütterst, wird sich irgendwann (bei genügend Sauerstoff im Filter) eine konstante Population aufgebaut haben. Wenn man im Extremfall die Futtermenge alle 3 Tage auf 1500gr variiert, ist das für die Population nicht sehr gut. Ähnlich unvorteilhaft würde ich auch zusätzliche Strömungspumpen (die für den Besuch mal zugeschaltet werden) deuten. Aber hey, wer kann schon dafür sorgen, dass er seinen Teich immer 100% fahren kann. Manches kleine Filtersystemchen fängt dann zwar an zu schwanken - aber der große Teich wird es schon richten. Ist halt eine ideale Betrachtung.


-volker-

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 Betreff des Beitrags: Re: Patronenfilter - So geht es auch
BeitragVerfasst: Do 08.Jul 2010 15:37 
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Darf ich fragen wo du die Patronenfilter herbekommen hast mit 50er Bohrung ? Finde sie überall nur mit 32 oder 40mm..... Gruß


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 Betreff des Beitrags: Re: Patronenfilter - So geht es auch
BeitragVerfasst: Do 13.Sep 2012 18:34 
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Wie sieht das eigentlich aus, der Herr Pfiffikus ist ja nun auch zur Vorfilterung mit Spaltsieb übergegangen, hat sich das Thema "Patronenfilter ohne Vorfilterung" komplett erledigt? Oder gibt es tatsächlich Leute die ihren Patronenfilter erfolgreich ohne Vorfilter betreiben?

_________________
Grüße


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 Betreff des Beitrags: Re: Patronenfilter - So geht es auch
BeitragVerfasst: So 16.Sep 2012 11:59 
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Ernst hat geschrieben:
Wie sieht das eigentlich aus, der Herr Pfiffikus ist ja nun auch zur Vorfilterung mit Spaltsieb übergegangen, hat sich das Thema "Patronenfilter ohne Vorfilterung" komplett erledigt? Oder gibt es tatsächlich Leute die ihren Patronenfilter erfolgreich ohne Vorfilter betreiben?



Hi,

also ich habe bis dato nur einige Bürsten vor den Patronenfilter.
Diese werden im Sommer allerdings alle 2-3Tage von mir gereinigt.
Der Patronenfilter selbst ist fast selbstreinigend .... fast.
Es gibt so viel Getier in den Patronen , das diese fast nicht verstopfen.
(Insektenlarven;Egel;Würmer ...sind die Großen)
Wer also wenig Fisch im kleinen Teich hat , der könnte wohl fast ohne Filterreinigung auskommen,
wenn der Filter für Getier denn oben offen bleibt und er durchgehend betrieben wird :wink:
(meiner ist jetzt etwa 10 Jahre im Dauerbetrieb)
(leider wird das Filtermaterial jetzt weich , aber ich baue ja sowieso jetzt auf Trommler und Helx um)

_________________
Gruß
Klaus





18 Koi 56-77cm ; 42t Teich ; EB-Trommler ; 280L Helx ; 30t Ppe u. 20t Ppe. ; 40W + 40W UVC ; >65kg Fisch

Mein Futter : https://www.koifutterhandel.de/


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