Die Geschichte der Koi
Die Japaner schwelgen in Superlativen,wenn die Rede von Koi - in Japan nennt
man sie Nishikigoi-ist.
Ein Koi ist nicht einfach ein Fisch , in Japan ist der Koi das symbol für Glück,
Tapferkeit, Erfolg und langes Leben . Vieleicht habt Ihr schon einmal die grossen
bunten Papierkarpfen gesehen, die am 5. Mai anläßlich des Tango-Festes
überall in Japan in der Luft flattern.An diesem Tag wird allen Knaben ein gesundes,
glückliches Leben gewünscht. Die Papierkarpfen sind Nachbildungen von Koi,
mit viel Liebe und Phantasie bemalt,wobei man sich gerne an klassische Vorlagen hält.
Der Karpfen hat die längste geschichte der domestizierten Fische.
Er kam aus Persien und Zentralasien über China nach Japan.
Im 13ten Jahr der Regentschaft Kaiser Jings ( 533 v.Chr),als der älteste Sohn
des Konfuzius geboren wurde, beschenkte ihn Zhao Gong, der Herrscher des
Staates Lu, zu diesem freudigen Ereignis mit seltenen Fischen.
Es existierten Knochenfunde, die bewiesen, daß der Karpfen seit 200 v.Chr.
in japanischen Flüssen und Seen gehalten wurde.
Geburtsland Japan
Vor 160 Jahre etwa begann in Niigata mit der Zucht der Koi,
wie wir sie heute kennen und lieben. In dieser gegend waren Fischzüchter beheimatet,
die sich mit der Aufzucht von Speisekarpfen beschäftigten.
Diese Züchtungen entstanden aus dem Wildkarpfen,der eigentlich in Flüssen lebt
und eine schlankere Körperform aufweist als unsere einheimischen Speisekarpfen.
Durch ein Zufall der Natur fanden sich zwischen den unscheinbaren, graubraunen
Karpfen farbige Mutanten. Durch geschickte Kreuzung entwichelten sich im Laufe
der Jahre Teichfische mit einer Vielfalt an Farben und Zeichnungen, wie wir sie
eigentlich nur von tropischen Fischen kennen.
Die Heimat der Koi, die Niigata-Präfektur, ist eine bergische gegend,
in der 2-3 monate im Jahr Schnee liegt. Eigentlich ein denkbar ungünstiger Ort,
um Fische zu Züchten, Vieleicht war das Auge in dieser Gegend einfach
empfänglicher für Farbtupfer,dankbar für das kleinste Fleckchen Rot oder Gelb-
Teichblüten im Winter ?
Juwelen
Es wird wohl ein Rätsel bleiben , warum ausgerechnet aus dieser unwirtschaftlichen
Gegend die schönsten und besten Koi kommen.
Früher starben jeden Winter millionen von Koi unter dem Schnee,der alles erstickte.
Trotzdem gaben die Züchter nie auf. Ende Mai, wenn die Brutzeit der Koi begann,
keimte die Hoffnung auf,den ganz besonderen,einzigartigen Koi zu finden.
Hier liegt wohl auch ein geheimnis der Koi-begeisterung. Der einzige,der schönste,
der beste, der heimliche Traum jedes Koizüchters. Jedes Jahr finden in Japan
und anderen teilen der Welt Wettbewerbe und Assstellungen statt,in denen
die schönsten Koi prämiert werde. Die Champions erreichen Werte von einer
viertel Milionen Euro. Der Gedanke,daß ein Fisch so wertfoll sein könnte,
erscheint im ersten Moment absurt. Wenn man jedoch beginnt, sich mit
diesen Tieren zu beschäftigen, wird diese Vorstellung immer akzeptabler.
Zitat aus dem Buch
Robert Hible
Gabriele Langfeld-Feldmann
Faszinierende Koi