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LotharGehlhaar - Teichbauforum

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BeitragVerfasst: Do 28.Jun 2018 10:46 
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Hi,

was ist überhaupt mit einem Nitrat-Bioreaktor...

in der Aquaristik wurden die mal angeboten, gibt es denn im Teichbereich schon irgend welche Erkenntnisse...
Es waren doch Biobehälter, welche unter Sauerstoffabschluss betrieben wurde und die Bakterienkulturen wurden mit Kohlenstoff versorgt.

Würde gerne mal einen Algenreaktor testen, im Kombination mit einer Dafinieren -Kultur, da würde man zwei Fliegen mit einer Klappe betreiben, wie man so schön sagt. Die Algenproduktion dient den Dafinien (Wasserfloh) als Nahrung und die wiederum[*] als Nahrung für die Jungfische usw.

Grüße Heribert


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BeitragVerfasst: Do 28.Jun 2018 12:26 
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Hallo Heribert,

1/2 Jahrhundert hat geschrieben:
Würde gerne mal einen Algenreaktor testen, im Kombination mit einer Dafinieren -Kultur, da würde man zwei Fliegen mit einer Klappe betreiben, wie man so schön sagt. Die Algenproduktion dient den Dafinien (Wasserfloh) als Nahrung und die wiederum[*] als Nahrung für die Jungfische usw.
In den Videoclips sieht das immer so wunderschön grün und einfach aus. In der Praxis frage ich mich, wie in diesen Röhren/Gefäßen verhindert wird, dass sich sesshafte Algen an den Gefäßwänden absetzen, die naturgemäß den ersten Zugriff auf die Lichtstrahlen haben und das Innere der Gefäße beschatten. Regelmäßig die Röhren von innen zu putzen ist gewiss keine Option.




1/2 Jahrhundert hat geschrieben:
in der Aquaristik wurden die mal angeboten, gibt es denn im Teichbereich schon irgend welche Erkenntnisse...
Es waren doch Biobehälter, welche unter Sauerstoffabschluss betrieben wurde und die Bakterienkulturen wurden mit Kohlenstoff versorgt.
ja da gibt es den so genannten "Wodkafilter".
Mir ist nicht bekannt, ob den jemand auf Teichgröße skaliert an einem Koiteich im Einsatz hat.

Münsteraner hat geschrieben:
Ich habe jahrelang in der Biogasbranche gearbeitet (bis 2014). Tatsächlich ist es so, dass man mit dem bisherigen Verfahren nicht besonders gut Gülle verbiogasen kann.
Kannst Du uns mal mitteilen, ob das Millieu in diesen Gärbehältern anaerob genug ist, so dass eine vernünftige Denitrifikation stattfindet?
Unter Umständen könnte der Betrieb solcher Anlagen für Landwirte doch rentabel bleiben. Nicht wegen der Erlöse aus dem Stromverbrauch, sondern wegen der eingesparten Entsorgungskosten für Gülle.



In unserer örtlichen Abwasserkläranlage haben sie tatsächlich ein Becken für die Denitrifikation. Es ist mehrere hundert Kubikmeter groß und mehr als zehn Meter tief. Dort wird in einem anaeroben Millieu so lange Nitrat abgebaut, bis das Abwasser in den Vorfluter eingeleitet werden darf.


Pfiffikus,
der diese Variante als eine Option für Landwirte ansieht, die zu viel Gülle entsorgen müssen


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BeitragVerfasst: Fr 29.Jun 2018 7:43 
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Pfiffikus hat geschrieben:
Münsteraner hat geschrieben:
Ich habe jahrelang in der Biogasbranche gearbeitet (bis 2014). Tatsächlich ist es so, dass man mit dem bisherigen Verfahren nicht besonders gut Gülle verbiogasen kann.


Kannst Du uns mal mitteilen, ob das Millieu in diesen Gärbehältern anaerob genug ist, so dass eine vernünftige Denitrifikation stattfindet?
Unter Umständen könnte der Betrieb solcher Anlagen für Landwirte doch rentabel bleiben. Nicht wegen der Erlöse aus dem Stromverbrauch, sondern wegen der eingesparten Entsorgungskosten für Gülle.



In unserer örtlichen Abwasserkläranlage haben sie tatsächlich ein Becken für die Denitrifikation. Es ist mehrere hundert Kubikmeter groß und mehr als zehn Meter tief. Dort wird in einem anaeroben Millieu so lange Nitrat abgebaut, bis das Abwasser in den Vorfluter eingeleitet werden darf.


Pfiffikus,
der diese Variante als eine Option für Landwirte ansieht, die zu viel Gülle entsorgen müssen


Na klaro, wir erzeugen in Düngemittelanlagen aufwendig Nitrat um es dann in speziellen Anlagen gezielt wieder zu vernichten. :pillepalle:

Das Anlageninnere ist komplett anaerob. Ziel ist aber natürlich in allererster Linie die Erzeugung von Methan. Ob Nitratabbau in großem Stil stattfindet, weiß ich nicht. Macht wirtschaftlich wahrscheinlich auch wenig Sinn, weil der Faulraum ja nicht länger blockiert werden darf, als unbedingt möglich. Sonst erzeugt deine 500 kW Anlage am Ende nur 250 kW. Dann fällt das gesamte Finanzierungskonzept wie eine Hüpfburg zusammen, wenn der Strom aus geht.

Ziel muss es sein, dass lokal angebaute Nährmittel in lokalen Ställen in tierisches Eiweiß umgewandelt werden. Dann hast du auch keine Nitratproblem, kein Transportproblem, nix Problem. Tatsächlich sieht es aber genau so aus:
http://www.spiegel.de/fotostrecke/fleis ... 588-8.html

Das ist doch krank.


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BeitragVerfasst: Sa 30.Jun 2018 11:24 
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Münsteraner hat geschrieben:
Na klaro, wir erzeugen in Düngemittelanlagen aufwendig Nitrat um es dann in speziellen Anlagen gezielt wieder zu vernichten. :pillepalle:
Ja, so muss es sein. Schließlich haben wir hier in Deutschland, in Niedersachsen ganz besonders, einen Nitratüberschuss.

Lieber wäre uns beiden sicher ein geschlossener Stickstoffkreislauf. Leider ist das nicht praktikabel, denn Du hast ja selbst richtig beschrieben, dass Gülle nicht transportwürdig ist. Erst recht nicht, wenn dieser Kreislauf in Lateinamerika zu schließen wäre.

Unter diesen Umständen bleibt uns nur, den Nitratüberschuss in Deutschland mittels Denitrifikation zu neutralisieren. Und in Argentinien wird (womöglich sogar mit Düngemittel aus europäischer Produktion?) neues Nitrat in den Kreislauf eingebracht.
Wer auf die Umwelt achten möchte, kann und sollte auf lateinamerikanische Fleisch- und Sojaprodukte verzichten.


Münsteraner hat geschrieben:
Ziel muss es sein, dass lokal angebaute Nährmittel in lokalen Ställen in tierisches Eiweiß umgewandelt werden. Dann hast du auch keine Nitratproblem, kein Transportproblem, nix Problem.
Ja, das wäre schön.
Nur mit den vorwiegend eingesetzten Tierarten (Rind, Schwein, Geflügel) funktioniert das nur bedingt, denn bei denen geht ein großer Teil der gefütterten Nährstoffe mit den Ausscheidungen wieder in die Umwelt. Fische oder Insekten wären da wesentlich effektiver.


Pfiffikus,
der es auch nicht gut findet, dass lebensmitteltaugliche Pflanzen in Biogasanlagen vergoren werden


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BeitragVerfasst: Di 03.Jul 2018 10:09 
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Pfiffikus hat geschrieben:
Münsteraner hat geschrieben:
Ziel muss es sein, dass lokal angebaute Nährmittel in lokalen Ställen in tierisches Eiweiß umgewandelt werden. Dann hast du auch keine Nitratproblem, kein Transportproblem, nix Problem.
Ja, das wäre schön.
Nur mit den vorwiegend eingesetzten Tierarten (Rind, Schwein, Geflügel) funktioniert das nur bedingt, denn bei denen geht ein großer Teil der gefütterten Nährstoffe mit den Ausscheidungen wieder in die Umwelt. Fische oder Insekten wären da wesentlich effektiver.


Naja, wenn man die Ställe da bauen würde, wo die Futtermittel wachsen, ginge das schon. Aber es gibt da leider starke Konzentrationen, wie der Link, den ich spendiert habe, zeigt. Und Fleisch hier produzieren und nach Fernost verkaufen, ist angesichts der damit verbundenen Umweltbelastung auch keine soooo schlaue Idee, wie ich finde.

Guckst du hier:
https://www.thuenen.de/de/thema/nutztie ... utschland/

Wenn wir also 4.500.000.000 kg Fleisch im Jahr 2016 exportiert haben, dann wären das pro Kopf (80.000.000 Deutsche) 56,25 kg. Wir exportieren also fast so viel Fleisch, wie wir selber essen! Die externen Kosten (z.B. die Grundwasserbelastung/Bodenverarmung/Reduktion Biodiversität/Gestank) werden dann auf die Allgemeinheit abgewälzt.


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