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LotharGehlhaar - Teichbauforum

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 Betreff des Beitrags: Umgang mit dem Koi -
BeitragVerfasst: Sa 07.Jul 2007 18:59 
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Leicht überarbeitete Version ist hier in die Enzyklopädie übertragen worden.
http://www.koi-gehlhaar.de/koi/cms/index.php?id=746

Inhaltsverzeichnis:
1. [url=#Vorwort]Vorwort[/url]
2. [url=#Grundregeln]Allgemeine Grundregeln[/url]
3. [url=#handzahm]Koi handzahm machen[/url]
4. [url=#fangen]Koi aus dem Teich fangen[/url]

1. Vorwort: [anker:Vorwort]
Vorweg sollte erwähnt werden, daß folgende Schilderungen ausschließlich auf persönlichen Erfahrungen des Autors innerhalb der jetzt mehr als 10-jährigen Haltung von Koi basieren. Aufgrund der sehr unterschiedlichen Voraussetzungen bei allen Koihaltern, sollten die Ausführungen nur als Ratschläge und nicht als Garantie für zahme Koi gesehen werden. Dennoch sollte bei Beherzigen dieser Tipps ein Erfolg sichtbar sein. Sie können aber gerne auf mich zukommen, falls Sie noch weitere Fragen haben, oder sich der Erfolg bei Ihnen einfach nicht einstellen will.


2. Allgemeine Grundregeln: [anker:Grundregeln]

- Verbringen Sie so viel Zeit wie möglich mit Ihren Koi (Geduld ist dabei sehr wichtig!).

- Wenn Sie am Teich stehen, sollten Sie anfangs nie hektische oder schnelle Bewegungen machen, vor allem nicht beim Füttern.

- Fangen Sie die Koi nie ohne wichtigen Grund, am besten so wenig wie möglich.

- Kontrollieren Sie ob andere Tiere den Teich besuchen, welche die Fische erschrecken könnten (Katze, Reiher, Hunde, u.s.w.)

- Werden ihre größeren Koi beim Fressen gestört, z.B. von kleinen Koi, die beim Fressen oft sehr hektisch sind und die großen Koi sehr, durch schnelle Schwimmbewegungen, erschrecken.

- Sind Ihre Wasserwerte o.k. ? Schadstoffe stressen die Fische und diese werden dann sehr scheu. Das Gleiche gilt natürlich für kranke Koi.

- Sie brauchen auf jeden Fall einen schon sehr zahmen Fisch (Leitfisch) der Ihnen die anderen Fische durch sein Verhalten mit anzieht. Durch den Futterneid werden bald auch die anderen Koi zu Ihnen kommen.

- Versuchen sie niemals die Fische mit Futter anzulocken und dann zu fangen!

3. Koi handzahm machen: [anker:handzahm]
Als "Leitfisch" würde ich Ihnen zu einem Chagoi (braun, einfarbig) oder zu einem Ochiba raten. Diese Arten sind meist extrem verspielt, sehr ruhig und schon beim Händler zahm. Falls Sie bei Ihrem Händler einen Koi bemerken, der sofort auf Sie zuschwimmt und die Schnauze rausstreckt, also somit um Futter bettelt, dann wäre das der richtige Koi. Bei den vielen verschiedenen Besuchern beim Händler noch zahm zu sein, zeugt von einem sehr ruhigen und guten Charakter.

Sie sollten sich unbedingt wenigstens einen Leitfisch halten, falls kein einziger Ihrer jetzigen Koi zu Ihnen kommt. Das vereinfacht die Zähmung der restlichen Koi sehr. In der ersten Zeit müssen Sie diesen Fisch immer erst an den Futterplatz locken und dann etwas Futter geben. Aufgrund der schon vorhandenen Zutraulichkeit darf das kein Problem darstellen. Dieser Platz sollte immer an der gleichen Stelle und bequem von Ihnen zugänglich sein. Die Fische müssen Sie auch aus dem Wasser heraus gut erkennen können. Ich weiß es klingt etwas seltsam, aber die Koi erkennen Sie sehr schnell am Gang und an Ihren Umrissen. Bei mir ist es schon so, wenn ich um den Teich gehe, daß sie mit mir mitschwimmen. Wenn der Leitfisch immer nur aus Ihrer Hand gefüttert wird, werden die anderen Koi wegen dem Futterneid sehr bald mit dazu kommen. Mit ein wenig Geduld werden Sie so bald die meisten Ihrer Koi an der Hand haben, aber denken Sie bitte daran, während der Anfangsphase keine schnellen Bewegungen während des Fütterns zu machen. Das ist ganz wichtig, die Fische werden erst zahm, wenn diese Ihnen absolut vertrauen.

Viele Koihalter versuchen ihre Koi mit Regenwürmern zahm zu bekommen. Dazu kann ich nur sagen, daß Regenwürmer keinerlei Geruchsstoffe ins Wasser abgeben und somit für die Kois nur durch die Bewegung interessant sind. Falls die Koi sich Ihnen überhaupt nicht nähern, können sie diese Bewegungen natürlich nicht registrieren. Besser geeignet wären gefrorene Garnelen oder Seidenraupenpuppen. Diese verbreiten sehr schnell im Wasser die "Geschmacksstoffe", welche die Koi sofort aufspüren und ihnen folgen. Sie müssen dann die Garnele oder die Seidenraupenpuppe solange in Ihrer Hand behalten, bis einer der Koi diese direkt aus den Fingern nimmt. Auch hier ist natürlich einiges an Geduld erforderlich.

Eine andere Möglichkeit besteht darin die Fische eine Weile hungern zu lassen und dann das Futter nur aus der Hand anzubieten, bzw. es in der Nähe des Futterplatzes einzustreuen. Sie müssen aber das Futter mit einem Futterring an der Stelle halten, damit die Koi dorthin kommen müssen. Außerdem sollten Sie sich auch an der Stelle befinden damit sich die Koi an Sie "gewöhnen".

Ob nun ein großer Koi oder ein kleiner Koi leichter zu zähmen ist, läßt sich nicht eindeutig sagen. Ein schon großer Koi (über 40 cm) hat natürlich nicht mehr so große Angst vor natürlichen Feinden, da er meist schon zu groß und zu schwer ist. Diese „Sicherheit“ spürt der Koi und ist im allgemeinen beim Fressen oder an der Oberfläche ruhiger. Kleine Koi fühlen sich naturgemäß an der Oberfläche nicht allzu wohl, da sie dort immer in „Gefahr“ sind. Meistens werden sie ja gerade dort von den natürlichen Feinden gefangen (Katze, Reiher, u.s.w.). Daher auch das Fressverhalten bei kleinen Koi, die meist nur ein Futterkorn erwischen und dann sofort in rasendem Tempo untertauchen. Dieser Instinkt baut sich erst mit zunehmendem Wachstum und Größe ab und sie werden ruhiger. Sehr viele kleine Koi hingegen bewegen sich im Schwarm sehr sicher. So konnte ich bei meinem Händler beobachten, wie ein ganzer Schwarm kleiner Koi an die Futterstelle eilt und nach Futter bettelt. Halten Sie nun Ihre Hand hinein, so wird diese von hunderten von kleinen Koimäulern „abgeküßt“. Einzelne kleine Koi sind dagegen sehr scheu und mißtrauisch.

Weitere Tipps von Pfiffikus:
Bei der Zähmung meiner Koi habe ich nur gewartet, bis sie an die Hand kamen. Anschliessend habe ich bewusst mit kleinen Bewegungen begonnen, die immer hektischer wurden. Da bekommen sie eben ein Pellet nicht gereicht, sondern zugeworfen. Und später habe ich diese Bewegungen immer hektischer und scheuchender gemacht. Wer sich davon verscheuchen liess, blieb eben hungrig. Hab eben keine Lust, die Fische mit jedem Niesen zu verscheuchen.

Weiterhin habe ich meine Koi nicht auf meine Schritte oder meine Silhouette konditioniert. Nein, ich habe beim Füttern immer mit der linken Fusspitze auf die Steinplatte geklopft. Das hörte sich wohl so an, wie SOS. Nur wenn es klopfte, gab es Futter. Kamen sie geschwommen, ohne dass ich geklopft habe, so gab es kein Futter, sondern mit dem Finger einen Tipp auf die Stirn, das haben sie auch schnell begriffen.
Hin und wieder schlich die Katze aus der Nachbarschaft um den Teich. Aber die kannte den Trick mit dem Klopfen nicht.



4. Koi aus dem Teich fangen: [anker:fangen]
Gestatten Sie mir noch ein Wort zum Thema „Fangen von Koi“.
Jegliches Fangen bedeutet für alle Koi im Teich natürlich Streß. Wenn es unbedingt nötig ist, daß Sie einen Koi fangen müssen (Behandlung), dann sollte dies so schnell und schonend wie möglich passieren. Jagen Sie die Koi auf keinen Fall „stundenlang“ durch den Teich. Wenn Sie nur einen Koi fangen müssen, dann tragen Sie den Kescher so zum Teich, daß es für die Koi nicht sofort sichtbar ist.
Bereiten Sie vorher alle notwendigen Geräte vor, damit Sie nicht dann springen müssen wenn der Fisch bereits im Kescher ist. Zum schonenden Fangen gehört ein großer stabiler Kescher mit feinmaschigem Netz an dem sich die Koi nicht verletzen können (zu grobes Netz, überstehende Teile u.s.w) und einen Sackkescher für den kurzen Transport zum Behandlungsbecken. Heben Sie nie den Fangkescher mit dem Koi aus dem Wasser! Verwenden Sie keine Kescher, die ein helles oder weißes Netz haben, da die Koi dieses sehr gut erkennen können und meistens schon sehr früh ausweichen und noch mehr Angst bekommen. Das bedeutet dann sicher Jagen ohne Ende. Bringen Sie den Kescher erst in den Teich, wenn sich der betreffende Koi an einem geeigneten Ort aufhält. Positionieren Sie den Kescher immer vor den Koi, damit der Kopf in Richtung Keschernetz zeigt. Nähern Sie sich mit dem Kescher nicht von der Seite oder von hinten, da der Koi sonst sehr schnell durch eine heftige Flossenbewegung entkommt und Sie ihn vielleicht noch seitlich oder an der Flosse verletzen. Es ist halt wie beim Menschen, wer geht schon gern zum Zahnarzt, wo die Schmerzen schon oft vorprogrammiert sind. Also dürfen Ihre Koi am besten keine schlechten Erfahrungen (Verletzungen, Schmerzen) mit Ihnen machen, desto schneller werden sie zahm. Auch durch schonende Behandlung beim Fangen kann der Koi Vertrauen zu Ihnen entwickeln, weil er genau weiß, daß ihm nichts passieren wird.

Bei allen obigen Punkten ist zu sagen, daß der Koi schnelle oder heftige Bewegungen von ihm unbekannten oder nicht zu erkennenden Objekten als Gefahr von natürlichen Feinden interpretiert. Sie müssen also Ihre Koi davon „überzeugen“, daß Sie am Teich keinen natürlichen Feind verkörpern, der durch Bewegung versucht ihn zu fangen. Deswegen ist die verbrachte Zeit mit den Koi so wichtig. Je länger Sie sich mit ihren Koi abgeben, Ihnen direkt Futter geben und sie einfach nur beobachten, desto mehr werden die Koi Sie nicht mehr als „Gefahrenquelle“ interpretieren, sondern Sie als Teil Ihrer Umwelt akzeptieren und Ihnen vertrauen. Die meist sehr große Neugier und der enorme Appetit der Koi wird Sie dabei sehr unterstützen.

Weitere Tipps von Pfiffikus:
Und noch etwas. Hin und wieder sind mal einige Arbeiten am und im Teich zu erledigen, bei denen ein Erschrecken und Scheuchen unvermeidlich ist. Wenn ich das mache, ziehe ich mir grundsätzlich meine Gummistiefel an und gehe zuvor damit einige Schritte um den Teich. Damit verhindere ich, dass die Koi meine normalen Schrittgeräusche mit Stress assoziieren.

Weitere Tipps von Franco:
Zum Kescher.
Auch hier kann man die Fische dazu „zähmen.“
Logisch, wenn der Kescher vereinzelt kommt ist es etwas neues.
Es dürfte Natürlich sein dass da Hektik bei den Fischen herrscht wie bei allem was sie nicht kennen. Im Umsetzbecken wie im Teich ließ ich anfangs einfach mal den Käscher im Wasser hängen.
Bald drückte den Burschen die Neugier, das „ding“ wurde schnell inspiziert und schnell als harmlos erkannt.
Immer öfter habe ich dann den K. bewegt oder anders platziert.
Bald schwammen die Burschen dem bewegtem K. nach.
Irgendwann Fing ich dann den ersten Fisch ohne ihn raus zu nehmen.
K. und Netz kannte er und der Fisch blieb ruhig.
Nach ein paar Minuten durfte er wieder zu den anderen.
Mittlerweile kann ich die meisten einfach mal so Keschern und ohne rausnehmen mal optisch zu untersuchen.
Der nächste Schritt war dann das rausheben in die z.b. Messwanne.

Das klappt mittlerweile alles ruhig und ohne Stress.
Die Burschen wissen scheinbar das ihnen nix passiert.
Ich finde das Vorteilhaft. Und irgendwie werden die Fischlis immer zutraulicher. Das kostet zwar Zeit und Geduld aber es Lohnt sich.
Für mich zumindest ist es das schönste an unserem Hobby



Ich hoffe, wir konnte Ihnen ein paar nützliche Tips geben. Falls ich Ihnen noch weiterhelfen kann, dann sagen Sie mir einfach in diesem Thema Bescheid.

Beste Grüße und viel Erfolg!

Thomas Krist


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