LotharGehlhaar - Teichbauforum

Hallo community,
Wir haben seit gut 20 Jahren einen Teich. Außer der Technik und dem Besatz hat sich nie viel verändert.
Ich erzähle jetzt hier einfach mal ein wenig aus unseren Anfängen bevor ich zum eigentlichen Problem komme.

Als ich einst ein kleiner Dreikäsehoch war bin ich oft bei einem Forrellenteichbesitzer herumgestapft bis dieser mir eines Tages einen Eimer mit 5 Goldfischen mitbrachte. Es war nun an meinem Vater einen Teich zu bauen. (Anfangs hatten wir eine Zinkbadewanne, um sie nicht im Eimer halten zu müssen)
Das folgende Foto ist von heute. Im Prinzip ist der Teich noch der gleiche wie vor 20 Jahren, nur dass sich der Bewuchs verändert hat. Der Teich ist nierenförmig 5m lang und max 2,5m breit und 1,60m tief. Er wird stufenförmig nach unten schmaler. (Auf den Stufen sollte mal gepflanzt werden, hat aber nie funktioniert) Er ist mit Folie ausgelegt, die zum Erdreich hin nicht gepolstert ist. Links und rechts sind Beete gemauert. Links im etwas höheren Beet stehen Schwertlilien. Das Beet rechts war mal voll mit Schilf welches aber mittlerweile zurückgegangen ist. Die anfangs in einem Korb stehende Seerose ist vor wenigen Jahren aus dem Korb heraus gewachsen und hat sich seit dem massenhaft ausgebreitet. Sie drängt seit dem das ebenfalls im Schlamm wachsende Hornkraut zurück. Über dem Teich liegt ein Netz gegen Fischreiher- und Katzenangriffe.



Im ersten Jahr haben wir neben verschiedenen Goldfischen mit Schleierflossen auch einen Zierkarpfen (Horst) gekauft, der im Zoogeschäft allein in einem Aquarium schwamm.

Über die Jahre hatten wir verschieden kleine Springbrunnen. Als dann vor einigen Jahren die Koi gross in Mode kamen, hat uns ein Besuch im Aquarium BS, dazu veranlaßt einen Oase Biosys10 Filter mit UV Anlage zu kaufen. Von da an hatten wir einen klaren Teich. Als wir nun erkannten, dass unser Horst nen Koi sein musste; Barteln, Größe und Form kauften wir Ihm ein paar Kumpels. Da mein Vater unter anderem einen goldenen und einen weißen, kaufte hatten wir damit aber auch einen Fischreiher angelockt. Daher mussten wir unseren Teich mit diesem hässlichen Netz abdecken.

Nun war Jahre lang alles in Ordnung. Wir haben 1x die Woche den Filter gereinigt und der Reiher kam auch nicht mehr.

Diese Jahr hatten wir dann ein massives Problem, wie jedes Jahr im Frühsommer machten wir uns daran ein wenig von dem Hornkraut zu schneiden, alte Seerosen Blätter zu entfernen und das mittlerweile unterspülte Schilf auszuschneiden. Schon wenige Tage später merkten wir, dass es den Koi nicht besonders gut ging, der Appetit hatte deutlich nachgelassen und einige versteckten sich und kamen teilweise nicht mal mehr zum fressen. Leider haben wir erst angefangen uns ernsthaft Sorgen zu machen als unser Goldy nicht mehr aufzufinden war und wir ihn schließlich tot auffanden. Vorher dachten wir noch es währe eine Katze und würde alle Koi verängstigen. Eine Wasseruntersuchung brachte es an den Tag, der Nitritgehalt war zu hoch. Wir haben nie Wasserwerte gemessen, da es zuvor keine Probleme gab. Trotz Teilwasserwechsel und zusätzlicher Belüftung so wie nicht reinigen der Filter starben noch zwei weitere Koi. Obwohl das Nitrit schon zurückgegangen war. Alle anderen Koi erholten sich langsam und sind mittlerweile wider gut auf.
Als Ursache nehmen wir an, dass wir zu wenig Grünzeug für zuviel Fisch übrig gelassen haben und den Filter zu oft und intensiv gereinigt haben. Außerdem haben sich die Goldfische durch das gestiegen Nahrungsangebot (häufigere Fütterung) auch zu sehr vermehrt.
Wir haben nun einen Vorfilter mit Schwämmen installiert, der nun statt des Biosys häufig gereinigt werden muss. Der BioSys hält ca. 1 Monat bis auch er gereinigt werden muss. Die Oasepumpe fördert etwa aus halber Wassertiefe, sie liegt also nicht im Schlamm. Das Gründeln der Koi reicht scheinbar aus, um immer alles permanent mit einem leichten Mulm zu überdecken. Unser Vorfilter wird hauptsächlich durch Mulm, Fadenalgen und abgestorbene Pflanzenteile verstopft.

Seitdem bin ich aktiv im Internet am gucken was für Möglichkeiten es gibt einen Teich zu filtern. So bin ich vor wenigen Tagen auf dieses Forum gestoßen und bin seitdem intensiv am lesen, da ich von der vorgestellten Filtertechniken nur wenig verstehe.

Ich habe diese Jahr zum ersten Mal einige mit Laich beklebte Pflanzen vor den gefräßigen Eltern gerettet und in einem Aquarium ausgebrütet. Von den Anfangs hunderten Jungfischen sind nach einer Pilzinfektion ca. 20 übrig geblieben.



Alle werde ich wohl nicht behalten können aber es ist mal interessant zu sehen wie wenige wirklich richtig bunt sind. Ein wenig trösten mich die kleinen über den Verlust hinweg, aber im nächsten Jahr will ich meinen Vater soweit haben eine Teicherweiterung zu machen. Vielleicht kann ich ihn mit dem evtl. geringeren Reinigungsaufwand ködern.


Gruss
Harry