LotharGehlhaar - Teichbauforum

Unser Teich bietet mir Ruhe und Entspannung nach der Arbeit. Er entstand Ostern 1998. Sohnemann griff zur Schaufel, ich zu Spitzhacke und Schubkarre. Am ersten Tag waren 6 Kubikmeter ausgeschachtet. Am zweiten Tag wurde Folie aus dem Baumarkt geholt, ausgelegt und Wasser eingefüllt und der Bachlauf in Betrieb genommen.
Zu sehr hab ich auf viele gute Ratschläge anderer gehört. "Du musst viel Komposterde rein tun, damit die Seerosen schnell wachsen!" Ich darf hier verraten: Diese Erde ist heute nicht mehr im Teich.
Im Moment kann ich mit Gummistiefeln durch große Teile des Teiches laufen, ohne dass Wasser oben reinläuft. Mit anderen Worten: Der Teich ist sehr flach.

Anfangs lebten bis zu 10 Goldfische im Teich. Doch eines Tages waren wir im Umland, um einen (Speise-)karpfen zu kaufen. Neben Karpfen, Forellen usw. wurden auch Goldfische angeboten. Die beiden Goldfische hätten wir lieber nicht kaufen sollen. Heute weiß ich, dass wahrscheinlich Costia eingeschleppt wurde und unseren kompletten Goldfischbestand dahingerafft hat.

Ein Jahr lang blieb der Teich ohne Fischbesatz. Seerosen, Lilien usw. waren auch schön anzusehen.

Im Frühjahr 2002 kaufte ich zwei Koi, 7cm lang. Sie waren sehr preiswert, mit Sicherheit keine japanische Herkunft. Japanische Vorfahren kann ich jedoch nicht ausschließen. Im ersten Jahr waren sie sich selbst überlassen. Wasserflöhe und Hüpferlinge lebten von Algen und die beiden Fische kümmerten sich um die Kleinkrebse und wuchsen.

Im zweiten Jahr begann ich mit Zufütterung, die gern angenommen wurde. Zusätzlich versuchte ich die Zähmung.





Da der Teich keinen Filter besitzt, der einem Koiteich angemessen wäre, wird die Wasserqualität mit umfangreichen Wasserwechseln sichergestellt. Weil in der Umgebung viele Gehölze, unter anderem auch eine Kastanie, wachsen, muss einmal jährlich eine Komplettreinigung des Teiches erfolgen.

Platz für eine Vergrößerung des Teiches ist nicht vorhanden. Derzeit bin ich bemüht, das Nachbargrundstück zu kaufen. Wenn mir das gelungen ist, soll dort ein wesentlich größerer Teich entstehen. Davon träume ich heute schon.

Diese Bilder gehören zu demselben Teich. Am 23.Januar in den Abendstunden begann der Schneefall. Es lagen ca. 30 cm Pappschnee im Garten.



Die Temperatur im Teich erreichte dieses Jahr einen Negativrekord! Angezeigte 7,2°C! Das müssten nach meiner Thermometereichung 7,5°C Wassertemperatur sein.

Diese Wassertemperatur ohne Abdeckung ist nur möglich, weil ständig warmes Wasser zuläuft. Man erkennt deutlich, wo der Schlauch liegt. Dort liegt kein Schnee.


Die schuppigen Freunde fühlen sich noch nicht so richtig wie Winter.

An diesem Tag habe ich aber keine Nebelschwade über dem Wasser gesehen.

Auf einem kleinen Plateau, das nur 10cm tief ist, habe ich zur Beobachtung dieser Tiere einen Muschelgarten eingerichtet. Mit Hilfe von faustgroßen Kieselsteinen wurde ein Bereich als "Weide" für 5 Teichmuscheln abgetrennt. Die Steine verhindern, dass sich die Muscheln ins tiefere Wasser verdrücken.



Unter diesen Teichbewohnern war ich auf eine Muschel besonders stolz - ein siamesisches Teichmuschelexemplar.


Ich habe einmal nachgemessen:


Diesen Namen bekam sie.

Den 5 Muscheln im Muschelgarten geht es blendend. Der Rest lebte in der Muschelkiste, einer Bäckerkiste, die mit Kieselsteinen vor dem Aufschwimmen geschützt wird.


Alle 4 Wochen muss die Kiste gereinigt werden. Kiste raus, Abspritzen mit dem Gartenschlauch, fertig.


Leider hatte ich im Januar 2005 das Reinigungsintervall unterschätzt. Die Muscheln waren stark veralgt und hatten sich in der Ecke rechts vorn versammelt. Da sind mir 3 Muscheln verhungert, die offensichtlich einen schlechten Platz erwischt hatten. Es handelt sich um die meine ersten Verluste seit 2 Jahren Muschelhaltung. Höhere Tmperaturen bringen eben mehr Algenwachstum.

Eine weitere Muschel hatte einmal keine Kraft mehr, die Klappen zu schließen. Man konnte sie aus dem Wasser holen, ohne dass sie sich ängstigte. Voller Hoffnung wurde sie in den Muschelgarten gelegt, wo die Kois nicht hinkommen.
Als ich am nächsten Tag von der Arbeit kam. war die Muschel geschlossen. Sie konnte ihren Hunger so weit stillen, dass es zum Schließen der Schalen reicht. Sie darf noch eine Weile im Muschelgarten bleiben, damit sie wieder zu Kräften kommt.

Traurig, aber es ist passiert.

Ich war im Besitz einer siamesischen Zwillingsmuschel. Diese Laune der Natur hatte es ohnehin nicht leicht. Weil sie, bedingt durch die besondere Schalenform, diese nicht hundertprozentig schließen konnte, waren regelmäßig Bachflohkrebse im Inneren.


Während einiger Tage urlaubsbedingter Abwesenheit bildete sich in der Umgebung der Muschel ein Büschel Algen, welches die Wasserzirkulation in ihrer Umgebung stark behinderte. Jetzt kann ich nicht sagen, ob sie verhungert oder erstickt ist, jedenfalls ist sie tot.

Ergänzt am 28.01.2006:
Weil mir in den letzten Wochen der Teich zu sehr auskühlte, habe ich mich entschlossen, darauf einige Styropor-Platten schwimen zu lassen.


Ergänzung vom 19.02.2006:
Die frostigen Tage sind erstmal vorbei. Aus diesem Grunde habe ich die Platten aus dem Wasser gefischt und neben dem Teich gestapelt. Die Sonne tut dem Teich gut, denke ich.
Sollten wieder Dauerfrosttage zu befürchten sein, wäre es eine Sache von 5 Minuten, die Platten wieder auf das Wasser zu legen.


Pfiffikus,
der fleißig Pläne weitere kühne Teichbaupläne schmiedet