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LotharGehlhaar - Teichbauforum

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 Betreff des Beitrags: Nitrat zu hoch ?
BeitragVerfasst: Fr 18.Nov 2005 16:19 
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Nitrat zu hoch?

Immer wieder kann man davon lesen, dass Nitrat reduzierende Filter angeboten werden.
Superfiltermaterialien die Nitrat abbauen.
Noch schlimmer sind die aneroben Zonen, die Nitrat reduzieren.
Diese ganzen Werbeaussagen verfolgen nur das eine Ziel, das Produkt zu verkaufen.
Richtig ist, dass ein großzügiger Pflanzenfilter Nitrat abbauen kann. Mit großzügig sind richtige Mengen Pflanzenmaterial gemeint, die heranwachsen und dann aber auch abgeerntet werden.

Ein Beispiel:
Es werden 50 kg Koifutter im Jahr verfüttert. Nitrat bewegt sich zwischen 20 - 80 mg/l.
Um von der Nitratbelastung 50 %, nur durch Pflanzen abzubauen, müssen große Mengen an Pflanzentrockenmasse entfernt werden.
Das wären einige Schubkarren, die alle paar Wochen abgeerntet werden müssen.
Nitrat entsteht durch die Nitrifikation. Aus Ammonium/Ammoniak wird die Nitritbelastung, daraus dann Nitrat. Die beiden erstgenannten sind stark Fischgiftig. Bei hohen PH Werten ist bei A/A der Anteil an Ammoniak hoch. Ammoniak ist um ein vielfaches giftiger als Ammonium.
Die Hürde A/A und Nitrit zu Nitrat umzubauen ist mit einem Biofilter recht einfach zu bekommen.
Kommen wir wieder zu dem Nitrat zurück. Es werden 80 oder über 100 mg/l gemessen?
Keine Panik, da passiert nichts. Studien von Prof. Schreckenbach schreiben davon, das Nitrat ab 500 mg/l Wachstumshemmend sein "könnte".
In unseren Koiteichen sind die Wasserwechsel ein wichtiger Faktor zum Erfolg (Ist an anderer Stelle, unter Tipps und Tricks, beschrieben)
Damit halten wir die Nitratbelastung auf einem erträglichen Niveau.
Wer mit Brunnenwasser arbeitet sollte die Nitratbelastung des Eingangswassers messen. Bis zu 50 mg/l sind sogar im deutschen Trinkwasser erlaubt.
Noch mal zu den aneroben Zonen!!!
In diesen kann Nitrat abgebaut werden, das ist richtig.
Anerobe Zonen bezeichne ich gern als "Zeitbomben".
Unter Ausschluss von Sauerstoff sammelt sich Ausgefaulter Schlamm an.
Es bilden sich Bakterienstämme die Nitrat zum Leben benötigen.
Die Folge ist glasklares Teichwasser, wie man es nur schwer anders hinbekommt.
Das kann über einige Zeit, teilweise sogar Jahre gut gehen.
Aber die Nitratbelastung ist nicht aus dem System entfernt, sie ruht nur in anderer Form. Schwefelkohlenstoffe und andere Verbindungen sind dann darin eingelagert.
(Bei Filterstillstand über längere Zeit kennen wir so was auch, die Brühe stinkt enorm, weil die Bakterienstämme abgestorben sind)
Bei ständig gleichmäßiger Durchströmung geschieht dieser Prozess schleichend, ist kaum wahrnehmbar.
(Darum bin ich auch kein überzeugter Freund von Patronenfiltern)

Fazit!!!!!!!!!
Wer sich um Nitratbelastung Sorgen macht, hat offensichtlich alles andere schon in trockenen Tüchern.
Karpfenzüchter zucken nicht mal bei 1000 mg/l Belastung.


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 Betreff des Beitrags: Re: Nitrat zu hoch ?
BeitragVerfasst: Sa 19.Nov 2005 11:40 
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LotharGehlhaar hat geschrieben:
Nitrat zu hoch?
Aber die Nitratbelastung ist nicht aus dem System entfernt, sie ruht nur in anderer Form. Schwefelkohlenstoffe und andere Verbindungen sind dann darin eingelagert.


Hallo Lothar,

in deinem Artikel stimmt meines Erachtens dieser Passus nicht. Es stimmt, das Nitratfilter sehr schnell gefährlich werden können. Zumal wenn man nicht eingreifen kann, wenn z.B. sich diese anaeroben Zonen im Bodenbereich entwickeln.

Aber Nitrat wird durch anaerobe Filter schon entfernt und nicht umgewandelt und eingelagert. Vereinfacht gesagt sind diese Bakterien in der Lage NO Verbindungen aufzuspalten und den Sauerstoff daraus zu veratmen. Der Stickstoff entweicht dann als Gas aus dem System. Das eigentliche Problem liegt meiner Meinung nach an den Bakterien selber.

Diese können aerob sowie anaerob leben. Bauen sich große Population im anaeroben Bereich auf und diese Bereiche erhalten auf einmal wieder Sauerstoff, ( z.B durch Wühlen im Bodengrund) stellen die Bakterien sehr schnell um und veratmen den verfügbaren Sauerstoff. Dieses Verhalten ist energeieffizienter als die Spaltung der NO3 Verbindungen. Dadurch wird dem Ökossystem Aquarium oder Teich, schlagartig sehr viel verfügbarer Sauerstoff entzogen und es kommt zu den dramatischen Folgen. Vielen ist nicht bewusst welche Biomasse Bakterien bilden können.


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BeitragVerfasst: Sa 19.Nov 2005 17:43 
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Hallo Frank,
das ist in der Tat zweideutig von mir beschrieben.
Diese aneroben Ablagerungen können in Koiteiche beachtliche Schichtdicken erreichen.
Bei Freisetzung durch aufwühlen kippt das ganze System, weil eben diese schädlichen Stoffe freigesetzt werden.
Gruß Lothar


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BeitragVerfasst: Sa 19.Nov 2005 18:27 
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Um nochmal auf den Abbau von Nitrat zurückzukommen .
Das ist ja grade das Problem in den Innenhälterungen .
Ein Freund hat in seinen Filter eine "Efeutute" gestellt.
Diese soll der reinste "Nitratkiller" sein .
Der Nachteil ist nur das diese auch ausreichend Licht und Raumtemperatur braucht , was ja grade nicht immer gegeben ist .


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BeitragVerfasst: Sa 19.Nov 2005 18:35 
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LotharGehlhaar hat geschrieben:
Diese aneroben Ablagerungen können in Koiteiche beachtliche Schichtdicken erreichen.

Das tun sie auch in ganz gewöhnlichen Karpfenteichen. Wenn ich bei meinem Onkel helfe, abzufischen, müssen wir aufpassen, dass der Schlamm nicht in die Stiefel oben hinein läuft. Doch ich wüsste nicht, dass dieser Schlamm irgendeine Gefahr für die Karpfen darstellen sollte.

LotharGehlhaar hat geschrieben:
Bei Freisetzung durch aufwühlen kippt das ganze System, ...

Aufwühlen - da muss schon mehr passieren, als dass ein Fisch gründelt.
Ich habe im Teich eine Art Stufe, auf der Blumenkästen mit Sumpfiris und anderen Gräsern stehen. Natürlich geht es dahinter und drunter anaerob zu. Im Wurzelballen ist O2 mit Sicherheit auch Mangelware. Würde man die Kästen aus dem Wasser nehmen, würde es sicherlich müffeln.
Hin und wieder, wenn mir danach ist, nehme ich den Gartenschlauch und spüle dahinter mal richtig durch. Eine dunkle Wolke trübt den Teich, bis sie von der Pumpe in den Filter befördert worden ist.
Solange nur geringe/maßvolle Mengen dieser anaeroben Schichten aufgewühlt werden, sehe ich noch keine große Gefahr.

Frank schrieb über die Atmungsumstellung der Bakterien. Der plötzliche erhöhte O2-Verbrauch, den die aufgewühlten Bakterien verursachen können kann allerdings tatsächlich zu einer Gefahr werden.


Pfiffikus,
der zu einer solchen Spülung nicht während einer sommerlichen Morgendämmerung raten würde


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BeitragVerfasst: So 20.Nov 2005 9:02 
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Habe noch einmal über den Karpfenteich nachgedacht. Gerade im Sommer, besonders an den heißesten Tagen finden sich an besagtem Teich Badelustige ein. Die wühlen den Bodengrund auf, ohne Frage. In den Abendstunden wird das Wasser ganz schön trübe. Der Schlamm, der an den Füßen kleben bleibt, duftet nicht so lecker. Und wenn jemand an einer Stelle in den Schlamm tritt, wo noch keiner war, steigen Blasen auf. Wahrscheinlich N2, H2S und CH4. Doch die Fische überleben das.

Marco hat geschrieben:
Ein Freund hat in seinen Filter eine "Efeutute" gestellt.

Hier soll es um die Nitratreduktion gehen. Dazu gibt es mindestens drei Wege:
a) Wasserwechsel
b) Entzug von Pflanzenmasse
c) anaerobe Denitrifikation

Lothar plädiert klar für a).

Dein Freund ist einer von denen, die b) probieren. Diese Variante spielt in der Natur eine große Rolle. Auch ich habe schon über so eine Art Pflanzenfilter nachgedacht. Allerdings würde ich nicht auf Efeu zurück greifen, sondern auf eine stark zehrende Pflanze. Von Gärtnern wurde mir zu diesem Zwecke der Zierhopfen empfohlen.
Generell ist dieser Weg für Koiteiche wegen der hohen Besatzdichten und der großen anfallenden Pflanzenmengen nicht sehr praktikabel.

Und ich habe auch schon mit dem Gedanken gespielt, mir aus Eimern oder Regentonnen eine vergrößerte Variante des Wodkafilters zu basteln. Hier dürfte die Denitrifikation zuverlässig funktionieren, allerdings steuerbar. Die von Lothar befürchteten Effekte aus den Gammelecken dürften somit ausbleiben.


Pfiffikus,
der diese Spielereien eigentlich garnicht nötig hätte, weil er genügend Wasser wechseln kann


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 Betreff des Beitrags: Wodkafilter
BeitragVerfasst: Mo 02.Jan 2006 20:16 
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Hallo Leute, bin ganz neu hier, werde mich in den nächsten Tagen etwas näher vorstellen, bin etwas im Stress.

Hallo Pfiffikus,
habe gestern hier in deinem letzten Beitrag einen Link (Wotkafilter) gesehen, heute wollte ich Ihn mir noch einmal anschauen, aber ich finde Ihn nicht mehr. :?
vieleicht kannst du Ihn noch einmal einbringen :wink:

vielen dank im vorraus
Gruß Reinhold--der deine und Lothars Beiträge schon über Monate verfolgt
und sehr hilfreich findet.

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 Betreff des Beitrags: Werbung, um Taler einzunehmen
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BeitragVerfasst: Mo 02.Jan 2006 21:47 
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Bitteschön, hier ist er, der Link:
http://www.lars-sebralla.de/wodkafilter_bau01.html



Pfiffikus,
der wohl beim letzten Posting gepennt hat


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Di 03.Jan 2006 20:12 
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Hallo und vielen dank,

bin am überlegen mir so ein ding für mein AQ zu basteln und im frühjahr
für meinen Teich.

habe zwar einen PF mit 3400lt aber diese werden den hohen Nitratgehalt einfach nicht Herr, liegt vieleicht auch an meinem Brunnenwasser welches bereits 50mg/lt liefert.

wenn ich größere mengen Wasser (ca.6000lt) dem Brunnen entnehme steigt das NO3 im Brunnen auch mal über 250mg/lt, liegt an meinem benachbarten Kuhstall der zwar schon 8 Jahre stillgelgt (Gottseidank) ist, aber die Schwemendmistung ist immer noch vorhanden. :evil:

Diesen Wodkafilter in gang zubringen ist der Beschreibung nach ja ganz schön Aufwendig :shock:

bis balt Gruß Reinhold

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BeitragVerfasst: Di 03.Jan 2006 21:31 
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Hallo Reinhold,

Reinhold hat geschrieben:
habe zwar einen PF mit 3400lt aber diese werden den hohen Nitratgehalt einfach nicht Herr, ...

Ein Patronenfilter ist auch nicht in der Lage, Nitrat aus dem Wasser zu filtern. Dieser kämpft eher gegen Ammonium und Nitrit an, aber nicht gegen Nitrat.

Reinhold hat geschrieben:
Diesen Wodkafilter in gang zubringen ist der Beschreibung nach ja ganz schön Aufwendig :shock:

Und du bist dir hoffentlich im Klaren darüber, dass wir uns brennend für deine erreichten Erfolge (notfalls auch für Misserfolge) interessieren.


Pfiffikus,
der sich auf deine Erfahrungsberichte freut


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