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LotharGehlhaar - Teichbauforum

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BeitragVerfasst: Sa 05.Jun 2021 11:46 
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Konstrukteur Teichtechnik
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Hallo

Ich habe seid 1989 einen Teich und seid ca. 1992 mit Koi.
Im ersten Jahr mit Koi hatte ich noch viele Mittelchen gegen alles was ich so gesehen habe rein geschmissen. Meine Fische sind trotzdem gestorben. 1995 habe ich dann von einem Nachbarn drei 10Jahre alte Koi bekommen die zu groß wurden, da kam bei mir das umdenken beim gleichen Teich.
Seitdem messe ich nichts mehr da ich keine Mittelchen in den Teich werfen werde.
Die Fische leben heute noch, ich denke die überleben mich noch.
Ich hab mich dann all die Jahre viel mit Teich und Filter beschäftigt und gelesen.
Das war noch die Zeit der Mehrkammerfilter.
So ca. 2005 bin ich dann auf den Luftheber gestoßen mit ersten eigenen Versuchen die mich dann nicht mehr losgelassen haben.
2010 hab ich dann eine großen 300m³ Teich gebaut der mit Luftheber umgewälzt wurde.
In den Koiforen wurde man mit dem Luftheber belächelt, das konnte man sich nicht für Koiteiche vorstellen. Die Werte wurden angezweifelt und erst nach Ultraschallmessungen geglaubt.
Das hat mich erst recht dazu gebracht da weiter zu machen und so habe ich den optimalen Punkt für einen Luftheber gesucht, was da max. geht.
Mir wurde dabei klar das es für die bestehenden Filter nicht optimal ist. Da brauchte man zu viel Luft um mit Trommler oder EBF zu arbeiten, was dann häufig Auswirkungen auf die Wasserwerte hatte.
Aber die Koiforen wollten einen automatisierten Filter was ich verstehen konnte.
So habe ich dann in diese Richtung weitergesucht.
Ich gebe den Leuten recht die sagen das der Dreck aus dem System muß, aber die Geschwindigkeit (mehrmals die Stunde) wie beim Sieb muß nicht sein. Deswegen sehe ich den Vorfilter gar nicht als so wichtig an.
Der Biofilter ist da viel wichtiger.
Die vielen spitzfindigen Kommentare dazu haben mich da auch weiter angetrieben nach einer Lösung zu suchen.
Irgendwie was Wahres war ja auch oft da dran und ich wollte was schaffen was möglichst viele dieser
Kommentare berücksichtigt.
So bin ich erst mit einer Luftheber, Spaltsieb Helixfilter Kombi angefangen.
Hab dann ziemlich schnell gemerkt das mir der Bau zu aufwendig war und das es auch ohne Spaltsieb geht.
Beim Luftheber stört jeder Meter Rohr, jeder Bogen der das Wasser umlenkt und jeder mm Höhe der überwunden werden muß.
Bin dann drauf gekommen das man sich viel Rohr sparen kann wenn man das Wasser durch Gräben zum Filter und zurück schickt. Oder den Filter direkt in den Teich stellt.
Mittlerweile besteht mein Filter aus zwei runden Baumpflanzkübel/container. Einer auf dem Kopf unten als Ansaugkammer in dem alle Zuläufe enden und einer oben drauf als Helixfilter der Ringsum mit tausenden 10mm Löcher gebohrt ist damit das gefilterte Wasser wieder weg kann aber das 12er schwimmende Helix da bleibt.
Diese Baumpflanzcontainer gibt es bis 1500l und es ist alles sehr einfach selbst zu bauen.
In der Mitte des ganzen steht ein großer 300 oder 400er Luftheber (gerades Stück 300 oder 400er KG Rohr) der unten aus der Ansaugkammer ansaugt und oben ca 10cm unter der Wasseroberfläche aufhört und das schmutzige Wasser unter das Helix schiebt.
Mein Helix ist somit mechanischer und biologischer Filter.
In dieser Helixkammer ist unten ein Luftring und eine Schmutzwasserpumpe.
Einmal am Tag wird per Mehrkanal Zeitschaltuhr der Luftheber abgeschaltet, das Helix mit Luft umgerührt und der gelöste Dreck raus gepumpt. Das Helix hat sich nun auch nach Jahren nicht zugesetzt.
Lediglich das ganz grobe wie Blätter wird durch Skimmerkorb 6mm und Gitter 6mm am Bodenablauf zurückgehalten. Sollte davon was in Lösung gehen, kein Problem die Bio schafft das.

Der Luftheber läuft sehr effektiv und ich bin mit der Filter Leistung sehr zufrieden.
Für mich einfach, effektiv und energiesparend, also Perfekt.

Man kann ganz beruhigt über Wochen in den Urlaub fahren. Alles, auch der Biofilter wird automatisch gereinigt. Das haben die meisten TF und EBF Besitzer nicht. Da sind überhaupt sehr wenig Teile die ausfallen können. Rohre die versotten können gibt es auch kaum.
Der Membranteller wird von Oben durch den Luftheber runter gelassen, so das man jederzeit dran kann.
Das haben so schon einige nachgebaut und der beste Aufbau bis jetzt hat gut 2m Rohr gebraucht für Bodenablauf und Skimmer bei mehr als 100m³/Std Umwälzung.

Ich möchte hiermit einfach mal DANKE sagen alle denen die mich dazu angetrieben haben, auch wenn man vielleicht das Gegenteil erreichen wollte.
Ein besonderer Dank an die, die in den Foren mit mir gegen den Strom geschwommen sind.


Gruß Norbert



P.S. der Bürstenfilter mit großen Zu- und Abläufen wäre auch gut um ihn mit einem Luftheber zu betreiben.


Zuletzt geändert von Geisy am So 06.Jun 2021 9:23, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Sa 05.Jun 2021 17:33 
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Hallo Norbert!
Wir hatten beide im vergangenen Jahr einen Teich, der sich selbst gereinigt hat und darüber haben wir unsere Meinungen ausgetauscht. Was Du geschrieben hast, habe ich alles gut verstanden, bin aber der Meinung, dass andere Koifreunde Dein System viel besser verstehen werden, wenn Du auch Deine Prinzip Skizze hier einstellen würdest.

Dein Prinzip der Wasseraufbereitung halte ich für sehr gut, das ist in meinen Augen eine richtige Innovation.

Mir ist nicht bekannt, ob eine Teich-Selbstreinigung häufig vorkommt oder ob das wirklich etwas Besonderes ist. Bei mir hatte sich 2005 eine eingestellt und ein alter Hase hat die seinerzeit kommentiert mit: „Die meisten Koifreunde erleben so etwas nie!“ Jahrelang habe ich mit vielerlei Variationen versucht, die Selbstreinigung zu reproduzieren, aber ohne durchschlagenden Erfolg.

In meinem Beitrag: „Frage zu Patronenfiltern“ vom 13. März 2021 habe ich versucht, deutlich zu machen, dass es wahrscheinlich die heterotrophen Mikroorganismen im Filter sind, denen wir die Selbstreinigung zu verdanken haben.

Ich hoffe, dass mit Deinem Beitrag ein größeres Interesse für die Selbstreinigung geweckt wird.

Erhard


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BeitragVerfasst: Mo 21.Jun 2021 12:28 
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Hallo Erhard

Hier die Skizze.
Dateianhang:
Helixfilter.jpg
Helixfilter.jpg [ 108.76 KiB | 2280-mal betrachtet ]


Gruß
Norbert


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BeitragVerfasst: Mo 21.Jun 2021 12:50 
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Hallo Norbert,

wie verhinderst Du die Bildung einer Luftkammer in diesem 90l-Gefäß?


Pfiffikus,
der da eine Blockade befürchtet


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BeitragVerfasst: Mo 21.Jun 2021 18:59 
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Hallo Pfiffikus

Da sind oben Öffnungen für die Versorgungsleitungen wie der Luft für den Luftheber.
Der ganze Filter ist auch abgedeckt mit einem Deckel damit kein Licht dran kommt und keine Tiere reinfallen.

Gruß Norbert


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BeitragVerfasst: Di 22.Jun 2021 8:08 
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Hallo zusammen!

Die Innovation hat meiner Meinung nach zwei Seiten, eine technische und eine biologische:

- Die technische Seite besteht darin, dass die traditionellen Abläufe quasi auf den Kopf gestellt werden, indem die übliche Vorfilterung komplett entfällt und durch eine neuartige Nachfilterung ersetzt wird. (Vorfilterung plus Biofilter versus Biofilter plus Nachfilterung).

- Die biologische Seite besteht darin, dass durch den Entfall der Vorfilterung die heterotropfen Filterorganismen optimal mit organischen Stoffen versorgt und dadurch zu einer üppigen Vermehrung angeregt werden. Man kann davon ausgehen, dass unter optimalen Lebensbedingungen sich die heterotrophen Mikroorganismen alle 12 Stunden verdoppeln. Der entstehende Überschuss an Biomasse (Bakterien) wird in den Teich gespült wo die Mikroorganismen nur eins wollen: weiterleben. Sie machen sich über organische Stoffe im Teich her und, wenn alles stimmig ist, kann es so zu einer der seltenen Selbstreinigungen kommen.

Vorzugsweise kann dieses neuartige Verfahren in einem laubfreien Teich umgesetzt werden. Bei Laubanfall müssten angepasste Massnahmen getroffen werden.

Biologische Vorgänge sind oft kompliziert und, weil ich kein Mikrobiologe bin, sind meine Vermutungen mit entsprechender Distanz zu werten.

Gruß Erhard


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