Flugfisch hat geschrieben:
mit diesen Wasserstoffanlagen bist du im Moment noch bei ca 80Cent/ KWH. Vielleicht in 10 Jahren passend
Wenn man sich das für den reinen Stromertrag ansieht, scheint diese Zahl zu stimmen.
Wasserstoff irgendwo in der norddeutschen Pampa zu erzeugen, um ihn zu gegebener Zeit irgendwoanders im Lande zu verwenden, das dürfte heute noch ebenso wirtschaftlicher Unsinn sein. Für solche Anwendungen ist die Nutzung von Wasserstoff nur schwer rentabel darzustellen.
Rechnet man dagegen, dass man dann keinen Strom verwenden muss, um die Saison zu verlängern, weil man lieber die Abwärme des Elektrolyseurs und des Kompressors in den Teich fließen lässt, sieht die Rechnung etwas günstiger aus.
Richtig interessant werden diese Piceas vor allem dann, wenn man sehr große Flächen für Solarpaneele nutzen kann. Wenn die Fläche groß genug ist, dann gehen jährlich ausreichend Kilowattstunden durch, so dass die Kosten des Stromes unter den von Dir genannten Wert fallen können. Das gilt erst recht, wenn in der Garage noch ein Lithium-Bomber steht, der mit dieser Energie geladen werden könnte - keine Ausgaben mehr an fremden Ladesäulen!
1/2 Jahrhundert hat geschrieben:
Wasserstoff ist sicherlich eine Alternative, für dem der das entsprechende Kleingeld hat.
Das sehe ich auch so.
Derzeit werden mit Bazooka und so weiter massenweise Euros in den Markt gepumpt, während gleichzeitig große Teile der Wirtschaft nicht produzieren dürfen. Was bei Geldüberschuss in einer Volkswirtschaft passieren kann, wissen die meisten Leute. Insofern ist die Anschaffung einer Picea gewiss nicht so abwegig.
1/2 Jahrhundert hat geschrieben:
Leider nur was für Eigenheim Besitzer
In der Tat ist das nichts für Mieter oder Vermieter, denn dann wäre ein Gewerbe entstanden, die Energie müsste verkauft, die Mehrwertsteuer abgeführt werden... Deshalb ist das vorerst in der Tat nur für Eigenheimbesitzer sinnvoll.
1/2 Jahrhundert hat geschrieben:
und ersetzt nicht einmal die Batterie.
Aber die Picea ersetzt trotzdem die Batterie, denn dazu ist sie ja gedacht. Sie dient dazu, den Haushalt komplett autark als Insellösung zu betreiben, so dass weder Steuern, noch Gebühren auf die Energie anfallen. Nur durch die Einsparung dieser Gelder und durch die effektive Nutzung der Abwärme kommt man in die Nähe einer Rentabilität.
1/2 Jahrhundert hat geschrieben:
Ist halt ein brisantes Speichermedium. was passieren kann, haben wir in Fukushima gesehen.
In Fukushima haben wir eine Knallgasexplosion gesehen. Aber wie soll aus dem gespeicherten Wasserstoff Knallgas entstehen?
Knallgas kann sich bilden, wenn in kurzer Zeit große Mengen freigesetzt werden. Anschließend macht sich dieses Gasgemisch auf Grund des geringen spezifischen Gewichtes schnell auf den Weg in den Himmel. Mit der Zündung müsste man sich also nach der Gasfreisetzung beeilen.
Wasserstoff könnte theoretisch
a) im Rahmen der Explosion einer Flasche oder
b) durch ein Leck in einer Leitung
entweichen.
- Eine Explosion ist nahezu ausgeschlossen. Es handelt sich hierbei um solche Flaschen, die die Schweißer auf den Baustellen verwenden. Diese werden üblicherweise von Baustelle zu Baustelle transportiert, verbunden mit den entsprechenden Stößen und Erschütterungen. Die Armaturen werden auf den Baustellen täglich an- und abgeschraubt. Gelegentlich liegen die Flaschen in der Sonne. Und wenn die Flaschen leer sind, werden sie wieder nachgefüllt. Daran kannst Du ermessen, wie robust solche Flaschen sind.
In diesem Anwendungsfall im Garten werden die Flaschen aufgestellt und anschließend jahrelang nicht weiter bewegt. Die Röhrchen sind einmal angeschraubt und bleiben jahrelang dran. Üblicherweise werden die Flaschenpakete im Garten noch mit Hilfe von einem Sichtschutz verblendet. Dieser schützt vor direkter Sonneneinstrahlung. Und die Flaschen werden im Sommer gefüllt, während sie im Winter wieder entladen werden. Sie werden also jährlich nur mit einem einzigen Ladezyklus pro Jahr belastet.
In einem anderen Video gab der Geschäftsführer des Herstellers an, dass der TÜV aus diesen Gründen in Erwägung zieht, das Intervall für die alle 8 Jahre für Baustellenflaschen vorgeschriebene Druckprüfung in diesem Anwendungsfall zu verlängern, weil die Stressfaktoren für die Flaschen wegfallen.
. - Die Flaschen mit Hochdruck dürfen nur im Freien stehen. Wenn irgendwo in der Anlage eine Leckage entsteht, dann entweichen geringe Mengen, die nach oben aufsteigen oder vom Wind verblasen werden. Da kann sich doch kaum Knallgas bilden. Denn ein Gemisch aus Wasserstoff und Luft mit einer Konzentration unter 15% ist noch nicht explosiv.
Der Hersteller hat selbst Tests durchgeführt. Eine der Leitungen wurde mit einer Flex angesägt. Selbstverständlich entwich Wasserstoff, der durch die Funken augenblicklich entzündet wurde. Aus dem entstandenen Leck kam dann eine Stichflamme, die wieder verlosch, als die Leitung (nicht die Flaschen) drucklos war. Denn in solchen Fällen, in denen ein Druckverlust gemessen wird, schließen automatisch die Magnetventile vorn und hinten.
Durch welches Szenario sich in einem solchen Garten in Friedenszeiten signifikante Mengen Knallgas bilden könnten, kann ich mir im Moment nicht vorstellen. Nicht einmal beim Absturz der Hindenburg kam es zu einer Knallgasexplosion, weil das Mischungsverhältnis von Luft und Wasserstoff (in der anderen Richtung) nicht für eine Explosion ausreichend war.
Pfiffikus,
der eine solche Anlage wegen der hiesigen Gegebenheiten (Mehrfamilienhaus in der Innenstadt) nicht einsetzen kann