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 Betreff des Beitrags: Belüftungsalternative überarbeitet
BeitragVerfasst: Mo 12.Okt 2020 10:58 
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Den Beitrag Belüftungsalternative vom 02.12.2018 habe ich überarbeitet. Der alte Beitrag ist nicht gut verständlich, weil eine Tabelle im Forum verzerrt dargestellt wird. Zum besseren Verständnis wird die Tabelle hier als ipg Grafik eingefügt. Die Anregung von Pfiffikus, Frischluft auch über den Patronenfilter streichen zu lassen, habe ich umgesetzt und die Änderung ist in der überarbeiteten Zeichnung rot dargestellt. Neben der Zeichnung wurden auch die Texte überarbeitet.

Die hier vorgestellt Belüftungsalternative besteht aus einem untypischer Rieselfilter, bei dem eine nur um 2 Grad geneigte Rieselfläche (blau) von einer relativ großen Luftmenge im Gegenstromprinzip überströmt wird (grün). Zusätzlich wird ein Teil der Frischluft als Bypass über den Patronenfilter geleitet (rot). Die Belüftungsalternative ist im oberen Teil des Patronenfilters (schwarz gestrichelt) integriert.
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patro.jpg
patro.jpg [ 152.7 KiB | 1646-mal betrachtet ]


Bei Wind auf einer Teichoberfläche wird die Einlösungs- bzw. Diffusionsdynamik der Luftgase erhöht. Mit der hier vorgestellten Belüftungsalternative wird der „Windeffekt“ durch technische Maßnahmen so verstärkt, dass sie die übliche Zwangsbelüftung mit Luftpumpe und Sprudelstein ersetzt. Der Vorteil dieser drucklosen Lufteinlösung ist, dass Gasübersättigungen durch Sticksoff vermieden werden. Am 05.08.2018 wurde die Belüftungsalternative auf dem Patronenfilter montiert und in Betrieb genommen. Gleichzeitig wurde die bislang verwendete Zwangsbelüftung abgeschaltet. Sauerstoff-Messungen machen deutlich, dass die O2-Werte nicht schlechter geworden sind. Die Wassertemperaturen lagen 2018 in der KW 37 bei 24 bis 26 Grad, das Verhalten der Koi blieb aber auch bei diesen relativ hohen Temperaturen unauffällig. Die Koi waren munter und haben gut gefressen.

Nach einer Laufzeit von 3 Monaten wurde am 03.11.2018 eine Überprüfung von einem Spezialisten mit einem Saturometer vorgenommen. Mit einer gemessenen Stickstoffsättigung von 100% wurden die theoretischen Überlegungen bestätigt.
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Tabelle phys. Eig.JPG
Tabelle phys. Eig.JPG [ 59.16 KiB | 1646-mal betrachtet ]


Die Sauerstoffeinlösung durch Luftpumpe und Sprudelstein ist an Einfachheit kaum zu unterbieten. Die Belüftungsalternative ist aufwendiger. Um die Wirkungsweise und den Sinn zu verstehen, ist wichtig, dass das unterschiedliche Verhalten der wichtigsten Luftgase (N2, O2 und CO2) im Fischwasser bekannt sind, ebenso sollte der Unterschied bekannt sein zwischen einer Diffusion und einem Aktiven Transport. Dann ist auch bekannt, wie zum Beispiel Luftheber und Rieselfilter, auf verschiedene Art und Weise, die Fischwasserqualität gegenüber einem Naturteich verschlechtern können (nicht müssen).
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belüftungsalternative.png
belüftungsalternative.png [ 473.76 KiB | 1646-mal betrachtet ]


Die Belüftungsalternative ist im oberen Teil des Patronenfilters integriert. Dies ist die Ansicht ohne Abdeckungen, links ein Querstromgebläse für die Luftzufuhr und rechts der Wasserzulauf. Die Rieselfläche ist belegt mit einem Kunststoffgitter, damit die Fließgeschwindigkeit reduziert wird, wodurch sich eine längere Kontaktzeit ergibt. Zudem kräuseln Turbulenzen die Oberfläche und fördern die Diffusionsdynamik. Das 27 Watt starke Querstromgebläse fördert frei blasend 108 cbm/h, ein messbarer Druck kann nicht aufgebaut werden. Geschätzte 80 cbm/h werden in etwa reell als „Wind“ geblasen. Die Fördermenge wurde ausgelitert: Ein Foliensack mit einem Inhalt von 240 Liter wurde in 8 Sekunden aufgeblasen.

Höhere Gesamtgasübersättigungen durch Stickstoff N2 können die Gasblasenkrankheit auslösen, geringere können Fische krankheitsanfällig machen. Ein natürliches Wasser ohne Stickstoff-übersättigungen wird mit der Belüftungsalternative erreicht. Mit Sprudelsteinen in 50 cm Tiefe steigt erfahrungsgemäß die Stickstoffsättigung auf 102,5%. In einer Tabelle von Prof. Schreckenbach wird als empfohlener Grenzwert 103% angegeben. Geringe Gasübersättigungen können die robusten Koi relativ gut vertragen, aber bei der Aufzucht von empfindlichen Jungfischen muss mit empfindlichen Ausfällen gerechnet werden, wenn der Grenzwert überschritten wird.

Oktober 2020 erhard.vonoepen@t-online.de


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BeitragVerfasst: So 18.Okt 2020 21:45 
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Beiträge: 29
Toller und aufschlussreicher Beitrag.


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