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LotharGehlhaar - Teichbauforum

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BeitragVerfasst: Mo 05.Jun 2006 18:56 
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Tim schreibt von Salzsäure, Olli von Zitronensäure, jetzt fehlt noch die Schwefelsäure!

Kann darüber auch jemand etwas schreiben? würde mich sehr interessieren.


Gruß

Wolfgang


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BeitragVerfasst: Mo 05.Jun 2006 22:43 
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Hallo Jürgen,

Jürgen hat geschrieben:
passt bei der ganzen Säurezugabe bitte auch etwas auf den CO2-Gehalt auf. Hierbei geht es nicht um das Berechnen aus pH und KH sondern um den tatsächlichen Gehalt, den man messen sollte. Bei der HCl-Zugabe wird als Zerfallsprodukt durchaus auch ne Menge CO2 freigesetzt das erst mal wieder ausgasen muss.

dieser Punkt interessiert mich besonders. Gibt es jenseits des Verhältnisses von KH und CO[sub]2[/sub] noch weitere Einflüsse, die den pH-Wert beeinflussen? Bin jetzt total verunsichert.

Insbesondere als Betreiber meines CO2-Rechners
http://www.zahlengenie.de/koi/CO2Rechner/
wäre ich dir für weitergehende Hinweise dankbar.


Pfiffikus,
der bisher immer geglaubt hatte, was in diesem Beitrag steht.


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BeitragVerfasst: Di 06.Jun 2006 7:12 
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Hallo Wolfgang ,
was möchtest du denn gerne wissen? Ich dosiere mit ca. 2%er Schwefelsäure. Den Koi scheint es relativ egal zu sein welche Säure ich benutze ( Salz o. Schwefelsäure ).
Vorteil Schwefelsäure: Ätzt dir nicht deine Schleimhäute weg bzw. verdampft nicht so wie Salzsäure. Der Verbrauch ist geringer, les mal bei Lars Sebralla unter Ratgeber nach.
Nachteil Schwefelsäure: Beim Verdünnen von konzentrieter Säure entsteht sehr viel Wärme die unbedingt abgeführt werden muß ( sonst kocht dir die Suppe ). Auch die Verätzungsgefahr ist wesentlich höher, mit Salzsäure kannst du dir ja fast die Hände waschen :lol:

Gruß Uwe


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BeitragVerfasst: Di 06.Jun 2006 10:53 
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Hi Pfiffikus,

bei der Zugabe von Säure in Wasser entsteht reaktionsbedingt ne Menge CO2. Knapp beschrieben geschieht das, weil man die KH mit der Säure zerschießt und die Salze der Kohlensäure damit wieder in CO2 überführt.

Eigentlich sollte das entstandene CO2 einfach vollständig ausgasen und so wieder einen Gleichgewichtszustand herstellen. In vielen Teichen aber, in denen z.B. nicht belüftet wird, führt das Zuviel an CO2 zu einer Rücklösung des zuvor ausgefallenen Kalks und es bildet sich ein Teil der geopferten KH zurück. Das hängt wohl damit zusammen, dass die Rücklösung manchmal schneller arbeitet als das Ausgasen in die Atmosphäre.

Da die Säuredosierung permanent arbeitet, findet diese Reaktion ebenfalls permanent statt, so dass ständig mehr freies CO2 im Wasser vorhanden ist als ohne Säuredosierung. Wie viel das ist hängt wiederum vom einzelnen Teich ab.

Ich habe letztes Jahr in meinem Teich versucht die KH von 9-10 der Pflanzen zuliebe auf etwa 5 zu drücken. Mit Salzsäure hätte das theoretisch kein Problem sein dürfen. Aber Pustekuchen. Selbst nach mehreren Litern 36-37%-iger HCl stellte sich immer ein KH ein, der langfristig nie geringer als 7 war. Kurz nach der Säurezugabe gemessen war der pH deutlich gesunken und auch die KH dort wo ich sie haben wollte. Dieser Effekt hielt aber allenfalls einen halben Tag an, dann war die KH etwa wieder da wo sie vorher war. Erst nach einigen Versuchen hatte ich die KH auf 7 drücken können, was dann auch wenige Wochen vorhielt.

MFG...Jürgen


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BeitragVerfasst: Di 06.Jun 2006 11:33 
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Hallo Jürgen,

Jürgen hat geschrieben:
bei der Zugabe von Säure in Wasser entsteht reaktionsbedingt ne Menge CO2. Knapp beschrieben geschieht das, weil man die KH mit der Säure zerschießt und die Salze der Kohlensäure damit wieder in CO2 überführt.

du meinst wahrscheinlich diese Reaktion:
CaCO[sub]3[/sub] + 2 HCl ==> CaCl[sub]2[/sub] + H[sub]2[/sub]O + CO[sub]2[/sub]

Damit erreichst du im Moment der Säurezugabe tatsächlich eine pH-Senkung. Erstens durch Zerstörung des Karbonats und zweitens durch zusätzliches CO[sub]2[/sub].
Es ist uns schon klar, dass allein durch das Ausgasen von CO[sub]2[/sub] der pH-Wert wieder steigt. Mir ist aber zumindestens neu, dass das CaCl[sub]2[/sub] bei Vorhandensein von CO[sub]2[/sub] wieder zu Karbonat wird. Und hier entsteht für mich die neue Frage: Was wird bei der Rückbildung des Karbonates nun mit dem nun überflüssigen Chlorid-Ion?


Eine ganz andere Frage hast du mir aber noch nicht beantwortet:
Jürgen hat geschrieben:
Hierbei geht es nicht um das Berechnen aus pH und KH sondern um den tatsächlichen Gehalt, den man messen sollte.

Gibt es jenseits des Verhältnisses von KH und CO[sub]2[/sub] noch weitere Einflüsse, die den pH-Wert beeinflussen? Das würde ja bedeuten, dass die rechnerische Beziehung zwischen den drei Werten (und damit auch die Tabelle von JBL) nur unter ganz bestimmten Bedingungen gelten würde.


Pfiffikus,
der gerne wüsste, welche Bedingungen das wären


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BeitragVerfasst: Di 06.Jun 2006 13:12 
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ReHi Pfiffikus,

das Cl-Ion verbleibt da, wo es entstanden ist. Im Wasser. Unter günstigen Umständen dient es Pflanzen als Nährsalz. Unter weniger günstigen Umständen salzt es allmählich das Wasser auf und erhöht so die Leitfähigkeit. TWW wirken dem entgegen.

Zitat:
Gibt es jenseits des Verhältnisses von KH und CO[sub]2[/sub] noch weitere Einflüsse, die den pH-Wert beeinflussen? Das würde ja bedeuten, dass die rechnerische Beziehung zwischen den drei Werten (und damit auch die Tabelle von JBL) nur unter ganz bestimmten Bedingungen gelten würde.


Diese ganz bestimmte Bedingung könnte man als ruhenden Zustand bezeichnen. Damit meine ich den Zustand, wenn man nicht gezielt, z.B. durch Zugabe von Säure, auf dieses Gleichgewicht einwirkt. Du musst bedenken, dass die chemischen Reaktionen die zum Kalk-Kohlensäure-Gleichgewicht führen, keine zeitnahen ultra-schnellen Reaktionen sind. Eine Seite der Gleichung kann man zwar schnell beeinflussen, bis sich dann aber wieder ein Gleichgewicht einstellt vergeht schon etwas Zeit und in diesem Zeitraum kann es dann zu einer Ungleichheit zwischem dem theoretisch berechneten Gehalt und dem tatsächlichen Gehalt kommen.

Was auch noch eine störende Variable darstellen kann, sind die biogenen Prozesse im Teich selbst. Auch dort wird CO2 verbraucht und freigesetzt. Je nach Quantität dieser Prozesse kann es auch schon mal alleine deswegen zu Unstimmigkeiten bei der Berechnung kommen. In welchem Verhältnis das aber das Ergebnis beeinflusst kann ich dir nicht sagen. Es dürfte von Teich zu Teich sehr unterschiedlich ausfallen. Bei einem normal gepflegten Gartenteich würde ich es allerdings eher vernachlässigen.

Berechnungen in Sachen CO2 würde ich daher nur dann ansatzweise vertrauen, wenn das System Teich nicht zusätzlich manuell darin beeinflusst wird. Ich hatte vor Jahren einen Versuch an meinem Teich laufen wo ich das Teichwasser mehrere Wochen mit CO2 aus einer Druckflasche begast habe. In dieser Zeit hätte ich den CO2-Gehalt rein rechnerisch nicht erfassen können und bediente mich daher einem CO2-Test der Fa. Dupla. Die Abweichungen zwischen Berechnung und dem tatsächlichen Gehalt betrugen, je nach Einbringung, Wetterlage und Tageszeit, zwischen 50 und 200%. Es war also ständig mehr CO2 im Wasser als es mir KH und pH verraten haben.


MFG...Jürgen


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BeitragVerfasst: Di 06.Jun 2006 20:32 
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Hallo Uwe,

vielen Dank für Deine Antwort. Genau das wollte ich wissen, was Du geschrieben hast .


Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang


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