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LotharGehlhaar - Teichbauforum

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BeitragVerfasst: Mi 08.Mär 2017 16:22 
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Öl im Futter , einfach nur Fett ??

Meistens geht die Diskussion um Eiweiß, Aminosäuren usw., dabei wird die Wichtigkeit der Öle mehr wie unterschätzt.
Öl ist nicht nur einfach ein Fett zur Energiegewinnung. Auch hier gibt es sogenannte essentielle Fettsäuren. Mittlerweile sind diese durch Werbung ansich jedem hinreichend bekannt : die sogenannten Omega Fettsäuren.
Essenstiell heißt grundsätzlich, der Organismus kann sie nicht aus anderen Bausteinen selbst herstellen, er ist also auf die ausreichende Zufuhr von außen angewiesen.
Was ist nun das Besondere an dieser Art von Fett ? Es handelt sich um sogenannte ungesättigte Fettsäuren. Darin aber liegt das Problem. Denn wie der Name schon vermuten läßt, trachten die nach einer Sättigung. Sie sind also chemisch sehr reaktionsfreudig. Damit sind sie aber sehr empfindlich auf ruppige Behandlung sei es durch zu hohe Hitze ,permanenten Sauerstoffkontakt oder UV Licht. Alle drei Faktoren führen zur Zersetzung.
Wenn man aber weiß wie Futter produziert wird , ergeben sich da schon die ersten Probleme.
Normalerweise werden alle Zutaten inclusive Öle vermischt und dann durch einen Extruder gejagt. Hierbei können bis zu 130 Grad Hitze entstehen, was das Ende einer ungesättigten Fettsäure bedeutet. Sie wird zwar nicht schlecht, aber sie reagiert und wird zu der gesättigten Fettsäure. Damit ist der eigentlich so wichtige biologische Nutzen verpufft, man hätte dann eigentlich gleich eine billigere gesättigte Fettsäure nehmen können. Gleiches gilt für den anschließenden Transport nach dem Extruder durch eine Art Trockenschrank. Auch hier herrschen 100 Grad aufwärts. Was also der Extruder nicht geschafft hat wird mit Sicherheit dann hier vollendet. Der Vorteil ist allerdings, dass das Öl "eingebrannt" wird und das Futter damit auf dem Wasser keinen Fettfilm erzeugt.
Wer schon länger dabei ist , kann sich vielleicht an das Koi Best´s Futter erinnern, bei dem dieser Fettfilm stark ausgeprägt war. Hier wurde damals als einer der Ersten das Problem erkannt und offensichtlich das übliche Vorgehen vermieden .
Bei ganz empfindlichen Ölen , diese kennt man aus der Küche auf denen dann ausdrücklich steht, dass
sie nur für Salate geeignet sind , wird sogar mitunter bei diesen Temperaturen der Rauchpunkt erreicht, ein sicheres Zeichen dafür, dass das Öl ruiniert wurde.
Die zweite Hürde ist der Sauerstoff. Öle neigen dazu mit diesem zu reagieren, das heißt sie werden ranzig.Dies umgehen manche Hersteller , in dem sie nur sehr wenig Öl verwenden, mitunter Futter mit 5 % Fett.
Rechnet man das Fett der anderen Zutaten wie Fischmehl,Soja usw. raus, erkennt man, dass kaum Öle zur Verwendung kommen.
Neben der Möglichkeit das Öl stark zu reduzieren, gibt es natürlich auch die Möglichkeit ihm
Konservierungsstoffe hinzu zu fügen. Bekannt dürfte Allen das BHT sein. BHT ist massive künstliche
Chemie, billig aber unbestritten effektiv. Es unterbindet für eine geraume Zeit das Ranzigwerden.
Da im Tierversuch Tumore aufgetreten sind, ist man allerdings vorsichtiger geworden und distanziert
sich immer mehr von diesem Stoff.
Was dann ?? Man kann ein Öle aussuchen mit einer hohen Tocopherol-Zahl. Das heißt, das Öl ist von sich aus durch eigene Stoffe schon zumindest über eine bestimmte Zeit stabil. Nun sind aber die besonders wichtigen Stoffe die Omega3 - und die Omega6- Fettsäure. Und beide sollten aber in einem 1:1 Verhältnis für den Karpfen vorhanden sein. Nur Öle , die das erfüllen sind erfahrungsgemäß sehr empfindlich.
Jeder der zB. Leinöl zuhause hat, kennt die stark eingeschränkte Möglichkeit es länger zu lagern.
Man versucht also solchen Ölen dann das zu zusetzen, was andere Öle stabiler macht . Das sind im
wesentlichen Toccotrienole bzw. Tocopherol. Hierbei handelt es sich um verschiedene Varianten des Vitamin E.
Ein weiteres Mittel , das gern zur Verwendung kommt , ist Rosmarinextrakt.
Das hat nur den großen Nachteil, dass beide relativ teuer sind. Ein knapper Liter Toccotrienole
schlägt schnell mit über 1000.--€ zu Buche, je nach Qualität.Für BHT reichen dagegen nur Centbeträge, um den gleichen Effekt zu erreichen.
Nun könnte man sagen : Ist doch wurscht, dann nehmen wir einfach ein ewig stabiles Öl mit gesättigten Fettsäuren, und schon haben wir kaum Probleme.
Das ist wiederum der Knackpunkt, denn die ungesättigten essentiellen Fettsäuren benötigt der Organismus zur Herstellung von Hormonen . Nun könnte man einwenden, mein Koi braucht weder Busen noch Bart.
Das Problem aber ist, eines dieser Hormone ist das Wachstumshormon .
Und spätestens hier wird klar , wie wichtig die Rolle der essentiellen Fettsäuren ist, und wie wenig
diesem Umstand Beachtung geschenkt wird.
Es ist also nicht nur ein Fett, das zur Energiegewinnung locker mit billigen Kohlehydraten ersetzt
werden kann, sondern es ist ein essentieller Bestandteil im Stoffwechsel des Koi.
Aber auch im Stoffwechsel des Leser !!! also nicht vergessen. Notfalls sollten Sie mit Ihrem Koi
eine gemeinsame Knabberstunde einlegen, vorausgesetzt Ihr Futter hat ein qualitativ hochwertigen
Fettanteil.
Wer Informationen hierzu noch vertiefen will , kann sich nicht nur hier
https://chikara-shop.de/epages/fd4b5ab3 ... =TextsArea einlesen, sondern er findet auch Interessantes In der Datenbank der Bundesforschungsanstalt für Ernährung und Lebensmittel SoFa.
Auf die Kennwerte eines Öls werde ich in einem gesonderten Punkt eingehen.

Gruß W


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BeitragVerfasst: Mi 08.Mär 2017 17:09 
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Hallo Wolfgang,

wr hat geschrieben:
Normalerweise werden alle Zutaten inclusive Öle vermischt und dann durch einen Extruder gejagt. Hierbei können bis zu 130 Grad Hitze entstehen, was das Ende einer ungesättigten Fettsäure bedeutet. ...
...
Aber auch im Stoffwechsel des Leser !!! also nicht vergessen. Notfalls sollten Sie mit Ihrem Koi
eine gemeinsame Knabberstunde einlegen, vorausgesetzt Ihr Futter hat ein qualitativ hochwertigen
Fettanteil.

Du hast ja sooo Recht.


Pfiffikus,
der froh ist dass unser Forum für nur wenige Taler alles bereit hält, um aus einem billigen Futter ein gutes Futter zu machen


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BeitragVerfasst: Mi 08.Mär 2017 17:30 
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Ich hab da eine Idee Bild


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BeitragVerfasst: Mi 08.Mär 2017 17:31 
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BeitragVerfasst: Mi 08.Mär 2017 21:05 
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Hallo,

???? Marc, worin besteht die Idee ?

Gruß W


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BeitragVerfasst: Mi 08.Mär 2017 21:06 
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Futter auffetten vor dem füttern mit guten Lachsöl


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BeitragVerfasst: Mi 08.Mär 2017 21:39 
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Welches Futter nimmst du denn Marc?

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Verfasst: Do 28.Mär 2024 20:09 
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BeitragVerfasst: Mi 08.Mär 2017 21:51 
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Im Frühling und im Herbst aufgefettet mit einem Esslöffel Lachsöl auch 100 g Futter


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BeitragVerfasst: Do 09.Mär 2017 6:08 
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Hi,
ein Esslöffel erscheint mir wenig.

Ich würde mal testen ob die Teichsticks das Öl aufnehmen. Ja, diese pappigen Sticks. Die könnten möglicherweise sehr viel Öl aufnehmen. Diese dann unter das richtige Futter mischen.

.... kam mir gerade so als Idee

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Gruß
Klaus





18 Koi 56-77cm ; 42t Teich ; EB-Trommler ; 280L Helx ; 30t Ppe u. 20t Ppe. ; 40W + 40W UVC ; >65kg Fisch

Mein Futter : https://www.koifutterhandel.de/


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BeitragVerfasst: Do 09.Mär 2017 8:09 
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Hallo,

ein Eßlöffel ist denkbar ungeeignet. Geeignet ist eine Sprühflasche. Zuvor aber zB. 10 Sprühstöße abmessen und KJ errechnen, es soll doch kein Pummelchen werden.
Mit der Sprühflasche besprühen , einziehen lassen, füttern.

Gruß W


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